- Startseite
- Forum
- Auto
- Seat
- Tarraco
- 200PS Diesel - Zugfahrzeug-Qualitäten?
200PS Diesel - Zugfahrzeug-Qualitäten?
Hi,
wir suchen derzeit ein passendes Zugfahrzeug für unseren 2.4t (zGg) Wohnwagen. Effektiv beladen wird der bis ca. 2.2 t schätze ich. Wir suchen im mittleren Preissegment, Businessleasing. Gestern stoße ich zufällig auf den Tarraco: bis 2,3 t Anhängelast, Optik toll, innen und außen. Habe bei Vehiculum ein Angebot mit Leasingfaktor 0.65 gesehen - wäre ein Schnäppchen.
Als Zugfahrzeug kommt dann natürlich nur der 200PS Diesel in Frage. Hat hier irgendjemand Erfahrung mit schweren Anhängern (Tandemachse) am Tarraco? Reichen die 200PS um LKW souverän überholen zu können und auch am Berg nicht zum Hindernis zu werden? Ich hatte noch nie ein DSG Fahrzeug - ist das kritisches Thema mit Anhänger?
Vielen lieben Dank,
Volker
Ähnliche Themen
31 Antworten
Zuerst möchte ich mal sagen, dass ich überzeigter DSG-Fahrer bin. Ich habe bereits meinen zehnten (Dienst-)Wagen mit dieser Technik und ziehe damit auch einen Wohnwagen (Einachser, 1.500 kg). Natürlich problemlos. Aber bei einem Anhängergewicht von mindestens 2,2 to würde ich zu einem Wandlergetriebe tendieren. Nicht dass der Tarraco mit 200 Diesel-Pferdchen das nicht kann. Wenn er rollt, dann rollt er. Aber vor allem im langsamen Rangierbetrieb kommt ein Doppelkupplungsgetriebe hier an seine Grenzen. Es fehlt einfach die Drehmomenterhöhung des Wandlers bei niedrigen Drehzahlen. Besonders im Rückwärtsgang und womöglich auf einer feuchten Campingplatzwiese mit dem doch nicht ganz handlichen Doppelachser kann das zum erhöhten Verschleiß der Kupplungen führen.
Zitat:
@Gonzales1957 schrieb am 17. Februar 2021 um 09:03:04 Uhr:
Zuerst möchte ich mal sagen, dass ich überzeigter DSG-Fahrer bin. Ich habe bereits meinen zehnten (Dienst-)Wagen mit dieser Technik und ziehe damit auch einen Wohnwagen (Einachser, 1.500 kg). Natürlich problemlos. Aber bei einem Anhängergewicht von mindestens 2,2 to würde ich zu einem Wandlergetriebe tendieren. Nicht dass der Tarraco mit 200 Diesel-Pferdchen das nicht kann. Wenn er rollt, dann rollt er. Aber vor allem im langsamen Rangierbetrieb kommt ein Doppelkupplungsgetriebe hier an seine Grenzen. Es fehlt einfach die Drehmomenterhöhung des Wandlers bei niedrigen Drehzahlen. Besonders im Rückwärtsgang und womöglich auf einer feuchten Campingplatzwiese mit dem doch nicht ganz handlichen Doppelachser kann das zum erhöhten Verschleiß der Kupplungen führen.
Danke für die Einschätzung! Der WW hat allerdings einen Mover, mit dem wir dann die letzten 10-20 Meter auf einem Campingplatz zurücklegen. Von daher würde sich der Rangierbetrieb mit dem Zugfahrzeug auf ein Minimum reduzieren. Du siehst aber kein Problem, z.B. an einer stärkeren Steigerung anzufahren mit dem Hänger, richtig? Szenario wäre ein Stau in bergiger Gegend, wo man wiederholt über längere Zeit immer wieder die schwere Fuhre in Gang bringen muss.
Mover ist schon mal gut. Hab ich auch und möchte ihn nicht mehr missen. Das Anfahren, egal ob auf der Ebene, am Berg oder im Stau sollte halt immer zügig geschehen. Kriechen mag ein DSG mit Last am Haken nämlich gar nicht. Das geht dann voll auf die Kupplung, die bis zum Kraftschluß schleift.
Kurz eine Frage an die Profis. Da es sich bei den neuen dsg Getrieben um Nasslammelenkupplungen handelt, sollte der Schleifpunkt nicht so sehr ins Gewicht fallen. Beim annähern der lammelen wird im Schleifmomemt das Drehmoment über die Scherkräfte zwischen den Lammelen und dem Öl erzielt. Ein ähnliches Prinzip ist auch bei gewissen Sperrdifferentialen zu finden. Dadurch sollte in dem Moment kein mechanischer Abrieb entstehen sondern die Leistungsdifferenz zwischen Getriebeeingangswelle und Motorausgangswelle als Wärme im Öl abfallen.
Ich habe nächste Woche eine Probefahrt mit einem FR 200PS Diesel und da werde ich auch noch mal ganz gezielt nach DSG / Nasslamellenkupplung im Zusammenspiel mit schwereren Anhängern fragen.
Das ist vermutlich der richtige Weg. Ich muss dazu sagen, dass ich im Normalbetrieb den ersten Gang als völlig überflüssig finde. Meiner schaltet sofort in den zweiten Gang und die Abstufung ist sehr gering. Was ich damit sagen will ist, dass der 1 Gang schon wirklich langsam ist und gefühlt mit meinen anderen Fahrzeugen der zweite Gang eher dem regulären 1 entspricht. Dies merke ich jeden Morgen, da ich aus einer sehr schmalen Ausfahrt rückwerts raus muss und da ein schnelles Fahren garnicht klappt.
Vor einem 2,2t schweren WoWa würde ich nur einen Tiguan hängen, um mal in dem Segment zu bleiben.
Auch wenn man mit dem WoWa nur 80 fahren darf, das Fahrzeug wird leiden und da bin ich überzeugt, dass nicht nur das DSG leiden wird. Längeres Rangieren mit dem WoWa dran macht sich ziemlich schnell bemerkbar.
Wie sich diese Kombination 200PS TDI und das DSG macht, dazu gibt es ja noch keine Erfahrung, dass wäre nur Spekulation.
Hallo,
fahre eienen Kodiaq mit TDI 190PS/DSG, also mit dem Tarraco vergleichbar. Der hat eine zulässige Anhängelast von 2500kg. Habe aber bisher nur 1800kg am Haken gehabt. Da war es vollkommen ausreichend. Bei 500kg hätte dann doch schon so meine Bedenken. Für gelegenliche Touren sicher ok, aber wenn Du damit 5-10Tkm im Jahr fahren willst, wird der Verschleiß am Zugfahrzeug schon groß sein. Aber gut, Du machst ja Businessleasing ;-)
Schau mal auf der Seite, da gibt es ganz nützliche Zahlen.
Hallo,
schon mal über einen Kia Sorento nachgedacht? Denn gibt es ja in einer neuen Ausführung.
Habe den Probe gefahren und war ganz begeistert von der Automatik
Auf der Kia Homepage gibt es auch einen Vergleichstest gegen den Tarraco.
Zitat:
@Amokoli schrieb am 20. Februar 2021 um 10:41:21 Uhr:
Hallo,
schon mal über einen Kia Sorento nachgedacht? Denn gibt es ja in einer neuen Ausführung.
Habe den Probe gefahren und war ganz begeistert von der Automatik
Auf der Kia Homepage gibt es auch einen Vergleichstest gegen den Tarraco.
Guter Hinweis :-) Ja, den haben wir sogar schon probegefahren. Aussendesign super, 2.5 t Anhängelast, innen hat er uns aber nicht so gefallen und für uns das größte Manko war das holperige Fahrwerk. Wir haben ein sportlich straffer abgestimmtes Fahrwerk in unserem anderen Fahrzeug (Bmw 5er), welches im direkten Vergleich auf einem schlechten Autobahnstück um Längen komfortabler war. Im Sorento wurden wir da spürbar durchgeschüttelt. Wenn ich mir vorstelle, das der Sorento voll beladen ist mit max. Stützlast wäre das wohl keine Freude auf langen Strecken. Preis/Leistung insbesondere die Garantie sind aber natürlich unschlagbar.
1,5 Jahre nach meinem Initialpost hier können wir den Tarraco nächste Woche nun endlich in der Autostadt abholen.
Ich habe ihn heute zugelassen und gesehen, dass die Anhängelast sogar 2,4 statt 2.3 t beträgt. Damit passen die technischen Daten von Caravan und Zugfahrzeug perfekt. Typgenehmigung ist vom Feb 2022.
Werde nach der ersten Caravantour berichten, wie er sich als Zugfahrzeug im Vergleich zum BMW 5er mit 3 Liter Diesel macht.
Erster Eindruck nach 500km mit dem Tarraco als Zugfahrzeug: "gut". Gäbe es einen Motor mit 40PS und 100NM mehr, wäre es wahrscheinlich ein "sehr gut" geworden ;-)
Mit 200PS und 400NM ist man aber trotzdem auch bei so einem schwereren Gespann nicht wirklich untermotorisiert. Allerdings waren weder Wohnwagen noch Tarraco voll beladen bei der ersten Tour (WW vielleicht um 2.1 t). Cruisen bei 90 km/h und gelegentliche LKW Überholmanöver bei 100 km/h gingen so auch am Berg durchaus gut. Ich hatte aber nicht das Gefühl, dass da noch große Leistungsreserven sind.
Der kleine Motor hörte sich streckenweise auch sehr bemüht an, dreht hoch und das laut - vor allem bergauf - hielt aber dennoch die Geschwindigkeit, auch an den Kasseler Bergen.
Das DSG blieb auf gerade Strecke übrigens häufig im sechsten Gang und schaltete nur bei leichtem bergab auch mal in den siebten Gang, bei den eingestellten 90km/h, so dass die Geräuschkulisse insgesamt maximal "ok" war im Gespannbetrieb.
Die Gespannstabilität fand ich sehr gut, auch bei höheren Geschwindigkeiten um 100km/h, z. B. während LKW Überholvorgängen auf der mittleren Spur. Die Ansaugeffekte konnte man mühelos ausgleichen.
Was ich richtig gut finde: den Travelassistant kann man auch im Gespannbetrieb in vollem Funktionsumfang nutzen. Bei unserem 5er lief im Anhängerbetrieb nur der adaptive Tempomat, ohne Spurführung.
Mit dem Thema DSG vs. Wandler habe ich bisher keine signifikanten Unterschiede feststellen können. Auch im Solobetrieb merke ich übrigens nichts von Anfahrgedenksekunden & Co. Alles super in der Getriebeabteilung ;-)
Den Anhänger Rückfahrassistenten konnte ich jetzt noch nicht testen, das folgt.
Danke für den Bericht, Wohnwagengeschichten interessieren mich immer. Wir ziehen allerdings nur 1300-1400 kg durch die Gegend.
Deine Getriebeeinschätzung kann ich absolut bestätigen, das DSG hat wirklich Fortschritte gemacht. Habe den Wohnwagen auch schon mit einem trockenen 7-Gang DSG von 2008 gezogen. Da war das Anfahren und Rangieren echt eine Zumutung, immer am ruckeln. Beim Rangieren (55 Meter rückwärts die Einfahrt hoch und dann in den Stall) kam es im Sommer schonmal vor, dass das Getriebe wegen Hitze in den Notlauf geschaltet hat. Von diesen Problemen ist beim Tarraco nichts mehr zu spüren. Anfahrkomfort wie bei einem Wandlergetriebe.
Den Trailer Assist habe ich schon ein paar mal benutzt, er funktioniert. Spart jetzt nicht wirklich Zeit, aber man spart sich das Umdenken beim Lenken und hat einen guten Schutz gegen das Einknicken. Blöd finde ich, dass er sich den Anhänger nicht merkt. Man muss ihn bei jeder Fahrt neu anlernen. Auch schon bei kleineren Unterbrechungen, wenn man z.B. beim Rangieren mal kurz aussteigt und dabei der Motor sich ausschaltet, weil man den Schlüssel noch in der Tasche hat.
Zitat:
@yzf-600r schrieb am 5. Dezember 2022 um 10:02:16 Uhr:
... Man muss ihn bei jeder Fahrt neu anlernen. Auch schon bei kleineren Unterbrechungen, wenn man z.B. beim Rangieren mal kurz aussteigt und dabei der Motor sich ausschaltet, weil man den Schlüssel noch in der Tasche hat.
Interessant, das sich der Motor abstellt. Ist das neu, meiner macht das nicht.
Ich habe die Situation fast täglich, also Schlüssel in der HTasche, raus und weg vom Tarraco, der Motor geht nie aus.
Man könnte ihn auch wegfahren, bis der Tank leer ist.