250TD - springt nicht an
Servus Allerseits
Mein neues Schatzi, ein S202 250TD Bj98, den ich seit Juli mein Eigen nennen kann, machte seit Neujahr etwas Probleme.
Angefangen hat alles mit einer defekten Glühkerze. Im Urlaub bleibt plötzlich die die Vorglühlampe an und die Kiste startet eher schlecht als recht und dann ca 20-30 Sekunden eher Rumpeln in der Kiste. Klarer Fall -> eine Glühkerze defekt; Hatte ich beim 200D auch schon.
Hatte mir also Bosch Ersatzkerzen inkl Werkzeug bestellt und den Einbau vorbereitet. Bei der Gelegenheit noch neue Dichtungsringe für die Ansaugbrücke und weil ich eh dabei war noch neue Schläuche für die Leckleitung besorgt.
Nach Ankunft zuhause die Kiste brechend heiss gefahren, in der Garage das Gröbste erstmal bei laufendem Motor abgeschraubt. Anschließend Motor aus und Brücke ab und direkt an die Kerzen. Hatte mit dem schlimmsten gerechnet, aber entgegen aller Erwartungen gingen Sie raus wie Butter.
Glühkerzen also raus, neue mit etwas Kupferpaste schonmal rein, aber noch nicht festgezogen (Erst Motor abkühlen lassen)
Also in der Zwischenzeit schonmal die Dichtungen an der Brücke getauscht (3-4 Waren auch wirklich fällig). Danach dann die inzwischen bereits ausgehärteten alten Leckölleitungen an den Einspritzdüsen abgezogen. Dabei gabs erstmal ein kleines Zisch/Saugeräusch an den Düsen. Hat wohl Luft gezogen. Also weiter gemacht und alle getauscht.
Danach dann noch AGR-Ventil abgebaut, gereinigt und mit Kupferplättchen zum Krümmer abgedichtet.
Anschließend war der Motor kühl genug und die Glühkerzen sachte Festgezogen (Leider kein Drehmomentschlüssel in dem Bereich zu Hand)
Kabel wieder angesteckt. Dabei aufgefallen das bei einem Glühkerzenstecker der Plastikclip abgebrochen ist. Hält zwar trotzdem auf der Kerze, jedoch nicht vor abrutschen gesichert.
Dann Brücke drauf und versucht zu starten.... Nichts. Orgeln und nichts passiert. Weiter Orgeln Orgeln Orgeln. Doch keine Reaktion. Vermutung war ganz klar auf Luft im System, aber trotz Orgeln kam nix. Also erstmal ADAC angerufen.
Dieser war dann auch nach 1 1/2 Stunden da. Fazit -> Dieselleitung komplett leer. Wir haben also erstmal den Hauptfilter mit Diesel aufgefüllt und mit Startpilot und Starterbatterie weiter georgelt. Nach einiger Zeit sprang die Kiste dann wieder an. Ich also erstmal zur Tankstelle und vollgemacht. Jedoch ab und an immernoch ein Luftbläschen in den Leitungen zu sehen.
Die Kiste lief dann Problemlos für weitere 2 Tage. Starten garkein Problem. Zuletzt dann am Samstag. Anschließend nach 50km Autobahn abgestellt und wollte Ihn am Montag wieder starten. Wieder nur Orgeln und springt nichtmal kurz an. Hab das soweit getrieben bis die Batterie kurz vor Ende war. Hatte zum Schluss noch meinen Bruder in der Nähe. Er hatte dann mit der Taschenlampe vorne an den Schläuchen beim Orgeln geschaut; Da war auch ab und an ein Bläschen zu sehen, was ja aber darauf hindeutet das erstmal Diesel in den Leitungen ist.
Warum also springt er nicht an?
Werde heute erstmal bei Benz alle Dichtungsringe für das Gardena-System, einen neuen Vorfilter und einen Hauptfilter bestellen. Irgendwie habe Ich immernoch das Gefühl es hat damit zu tun, nur ist es für mich nicht logisch, warum er nicht anspringt, obwohl wohl augenscheinlich Diesel in den Leitungen ist.
Vorglühlampe geht übrigens aus nach dem Vorglühen.
Noch jemand eine Idee? Was ist, falls es die Dieselleitung nicht ist?
Werde nachher mal ein Spenderfahrzeug anhängen, mir selber Startpilot holen und auch mal probieren das er vieleicht etwas spuckt und dann die Pumpe auf etwas mehr Drehzahl bringt.
Anbei noch 2-3 Bildchen von der Umbauaktion.
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@carle57 schrieb am 19. Januar 2016 um 10:08:23 Uhr:
der 250er ist kein Direkteinspritzer, sondern ein Vorkammerdiesel.
und hat immer noch eine herkömmliche Dieselpumpe, welche "mehr allergisch" ist auf Luft als CDI's
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10 Antworten
Guten Morgen
Na da hast Du ja schon mal eine schöne Geschichte hinter Dir.
Grundsätzlich (Direkteinspritzer) ist es immer sehr schlecht, wenn Luftblasenbildung im System entsteht. Hoffe auch für Dich, dass Du da auf dem richtigen Weg bist.
Schon mal geschaut, ob Du überhaupt Einspritzdruck hast an den Düsen? hatte das mal (zwar beim LKW), dass die Zuleitung an die Düsen wohl Diesel drin hatten, aber durch die Luft den Druck nicht aufbauen konnten. Entlüften mit Lösen der Überwurfmutter an den Düsen. Dann siehst Du auch sofort, ob es schön spritzt und Du überhaupt Pumpendruck hast.
Grundsätzlich habe ich schon die Erfahrung gemacht, dass Direkteinspritzer sehr unempfindlich sind, aber halt eben Luft in keiner Weise gerne mögen. Die Pumpen sind halt auch relativ "knapp" ausgelegt, dass die Übermenge welche über die Rücklaufleitung gehen sollte, manchmal nicht genügt um das System Luftfrei zu halten. Da muss nur noch die Förderpumpe etwas "angeschlagen" sein und da reicht ein wenig regemässig Luft schon um nicht mehr selbstständig entlüften zu können.
Würde vorschlagen, versuch das mit der Luft mal zu lösen. Wenn ok - würden wir uns mit Dir freuen. Wenn nein - wieder melden. Hat sicher jemand noch mit guter Idee. Würde nun aber nicht all zuviel miteinander versuchen zu machen. Sondern Schritt für Schritt. Denn sonst weisst Du noch nicht mal, wo es wirklich gelegen hat, oder Du verbaust Dir vielleicht mit "Neuem" sogar noch einen neuen Hund ins System.
ToiToitoi
Hi,
dein Problem tritt wahrscheinlich in der früh beim erstenmal starten auf und wenn er dann läuft funktioniert er den ganzen Tag. Am besten schaust du in der früh mit einer Taschenlampe ob da Luft in den Leitungen ist, wobei ich aber jetzt nicht weiß ob du die durchsichtigen Leitungen hast, wo man dieses auch sieht..
Im Prinzip kann es alles in diesem System sein wo er Luft zieht. Anfangen tut man mit den Schläuchen, viele erneuern nur die O-Ringe (günstiger) jedoch wenn die Schläuche älter als 10 Jahre sind sollte man diese auch tauschen, somit weißt du auch das von dieser Seite alles passen soll.
Wie ich schon schrieb kann es alles mögliche sein, Wärmetauscher, Filtergehäuse, Vor/Hauptfilter, Abschaltventil, usw.
Lass dir nicht die beiden Abschaltventile für den Vor und Rücklauf einreden, diese bringen nicht viel, bis garnichts und kosten nur unnötig Geld.
Hab dieses bei meiner Reparatur einmal zusammengefasst, was es da alles gibt und was du benötigst, diese Arbeiten kann man auch selbst machen, solange man nicht zwei linke Hände hat.
TIPP:
Im Motorraum gibt es auch Spritleitungen, welche mit einer Schelle gesichert sind, nimm die Schläuche ab, schneide diese um die Schellenbreite kürzer (da diese in diesen Bereich spröde werden) und montiere sie wieder.
grüße
chris
der 250er ist kein Direkteinspritzer, sondern ein Vorkammerdiesel.
Zitat:
@carle57 schrieb am 19. Januar 2016 um 10:08:23 Uhr:
der 250er ist kein Direkteinspritzer, sondern ein Vorkammerdiesel.
Aber Luft in den Leitungen wirken sich gleich aus.
Zitat:
@carle57 schrieb am 19. Januar 2016 um 10:08:23 Uhr:
der 250er ist kein Direkteinspritzer, sondern ein Vorkammerdiesel.
und hat immer noch eine herkömmliche Dieselpumpe, welche "mehr allergisch" ist auf Luft als CDI's
kurz vorweg: ER LEBT!
Im Prinzip kannte Ich das Fehlerbild von meinem alten 200D. Da war auch Luft in den Leitungen, nur hab ich die Kiste dann nach ca 10-15 Sekunden gestartet bekommen. Diesmal ging anfangs garnichts...
Ich war also gestern noch bei Mercedes und hab denen ein paar Dichtungen für die Spritleitungen, ein neuen Hauptspritfilter und den Vorfiltereinsatz abgenommen... Bei den Preisen kommt das eher einer räuberischen Erpressung gleich. 2,40€ für nen kleinen 10mm Dichtungsring.
Naja, also dann bei angenehmen -2°C und leichten Schneefall die Ansaugbrücke ab und alle Dichtungsringe ausgetauscht (Übrigens danke für die Zeichnung), Filter mit Diesel befüllt und gestartet. Solange bis die Batterie kurz vor leer war. Hab dann meinen Zweitwagen (Passat 3bg mit 2.0L Benziner und 55Ah Batterie) als Starthilfe genommen.
Leider ging das auch nicht. Selbst mit Drehzahl bei 4000 beim Passat schafft es die Kiste immer nur kurz den Anlasser zu drehen.
Zum Glück konnte mir mein Nachbar mit seinem BMW aushelfen (übrigens auch ein legendäres Fahrzeug hier in der Gegend: 22 Jahre alt und 718tkm mit erstem Motor, Getriebe und co. Nur Verschleißteile)
Er hatte aufgrund seines Dieselmotors auch ne 112Ah Batterie drin. Also meine Kiste angeklemmt, er leicht auf Drehzahl gebracht. Hab dann nach ca 10-15 Sekunden Orgeln gemerkt wie er langsam sprit zieht und die Drehzahl leicht aufbaut. Nach weiteren 5 war er dann an und lief auch erstmal. Anfangs aber mit ziemlich lautem Klackern aus Richtung Motor. (Ließ allerdings nach einigen Minuten nach)
Bin dann erstmal ne Stunde auf die Autobahn um die Batterie aufzuladen. Dann Sicherheitshalber Auto mit Nase nach unten bei uns am Berg geparkt.
Heute morgen dann um 6 Uhr bei -3 Grad dann nervös in die Kiste eingestiegen, 2x Vorgeglüht, Augen zu und Schlüssel gedreht. Angesprungen wie ne Eins mit Sternchen.
Bin mal gespannt ob das jetzt so bleibt. Melde mich ggf die Tage nochmal.
Freue mich übrigens gleich aufs Gesicht vom Mercedes-Teilehändler. Ich hol da gleich noch nen neues Glühkerzensteckergehäuse ab, das Ich gestern bestellt hab.
Hatte Ihm gestern auch von meinem vermuteten Fehler erzählt. Er hat es völlig von der Hand gewiesen das es die Dichtungsringe sind, seiner Meinung nach wäre es ein durchgescheuerter Motorkabelbaum oder das Motorsteuergerät.
Hallo nokeagle,
zunächst mal herzlichen Glückwunsch zum erfolgreichen Beseitigen des Ärgernisses!
Da mir die Glührezentauschaktion gerade bevorsteht, eine Frage: wie hast du den Motor "brechend heiss" gefahren?
Bei mir kommt die Temperaturanzeige bei besten Verhältnissen nicht über die 80° Marke (
Bin sehr gespannt, wie sich die Glühkerzen herausdrehen lassen. Habe mir zu viele "Horror-Geschichten" angelesen, von abgebrochenen Glühkerzen. Wobei bei meinem jungfräulichen Km-Stand von 145 tkm es eigentlich gehen sollte.
Besten Dank im Voraus für deine Antwort!
Naja, Kühlmittel ging auch nicht höher als 80°C - aber das passt schon. Bin dann die letzten 2 Kilometer nur im 2. und 3. Gang bei jeweils 3-4k Umdrehungen gefahren.
Hab mir vorher auch viele viele Gedanken gemacht - "oh je, was mach ich wenn die Dinger abreissen... bla bla".
Ist wirklich kein Ding. Hab das jetzt bisher am 250TD und am 200D gemacht - bei Beiden um die 300tkm . Jeweils garkein Problem. Wobei Ich jetzt beim 250TD schon etwas vorsichtiger war.
So bin ich vorgegangen: Hatte ein paar Tage vorher schonmal alle Glühkerzen mit Rostlösezeug eingesprüht - das vorweg. Also Auto heiss, dann in Garage. Motor laufen lassen (Achtung vor drehenden Teilen) Haube auf, Laderohrschellen abgeschraubt, die gefühlt 20 Torxschrauben an der Brücke vorgelöst und die Motorabdeckungsschrauben gelöst. Dann Motor aus, Laderohr ab, Brücke ab (sind neben den Torx noch 2 10er Sechskantschrauben und ein Schläuchlein zum abziehen)
Dann Lappen in die Ansaugkanäle (heisst das so?) -> Da sollte dir bloß nichts reinfallen. Gute Kandidaten sind da die Plastikklips an den Dieselhochdruckleitungen - brechen gerne.
Dann also die Glühkerzenstecker abziehen (Gehäuse bricht gerne, kann aber für 2€ bei Benz nachgekauft werden; hält aber auch ohne einigermaßen)
Dann nochmal Rostlösezeug drauf, die lange 12er Nuss (wichtig: Langes Steckwerkzeug und ein Gelenkstück wird benötigt), nochmal ein Stoßgebet und die erste Kerze ab. Schlussendlich ging sie Kinderleicht runter. Hatte Sie dann in den Schraubstock gespannt und mal mit dem gleichen Werkzeug versucht sie abzureissen. Das braucht mehr Kraft als erwartet.
Also dann alle 5 Stk raus - nur die letzte ist wegen dem Gelenkstück biiiiiiisschen frimelig. Dann die neuen mit Kupferpaste eingeschmiert und lose reingeschraubt.
Dann nen Stündchen gewartet bis der Motor abgekühlt ist und dann mit 25Nm festgezogen. Tada. Dann nurnoch alles zusammen und fertig. (Mein Tipp: Besorg dir noch die 10 Dichtungsgummis für die Ansaugbrücke)
Wenn man Lust und Zeit hat man auch gleich die Dichtungen der ganzen durchsichtigen Dieselleitungen tauschen, aber dann muss erstmal ewig georgelt werden um wieder alles zu entlüften. Hatte dann sogar im Verdacht das mit den Glühkerzen was nicht stimmt.
Also mach dir keinen Kopf, das ist einfacher als erwartet. (es gibt nicht immer nur Horrorszenarien)
Hallo nokeagle,
vielen Dank für deine ausführliche Antwort, hast mir definitiv die Angst vor der "Glühkerzen-OP" morgen genommen
Zitat:
@nokeagle schrieb am 25. Januar 2016 um 20:50:03 Uhr:
Naja, Kühlmittel ging auch nicht höher als 80°C - aber das passt schon. Bin dann die letzten 2 Kilometer nur im 2. und 3. Gang bei jeweils 3-4k Umdrehungen gefahren.
Hab mir vorher auch viele viele Gedanken gemacht - "oh je, was mach ich wenn die Dinger abreissen... bla bla".
Ist wirklich kein Ding. Hab das jetzt bisher am 250TD und am 200D gemacht - bei Beiden um die 300tkm . Jeweils garkein Problem. Wobei Ich jetzt beim 250TD schon etwas vorsichtiger war.
So bin ich vorgegangen: Hatte ein paar Tage vorher schonmal alle Glühkerzen mit Rostlösezeug eingesprüht - das vorweg. Also Auto heiss, dann in Garage. Motor laufen lassen (Achtung vor drehenden Teilen) Haube auf, Laderohrschellen abgeschraubt, die gefühlt 20 Torxschrauben an der Brücke vorgelöst und die Motorabdeckungsschrauben gelöst. Dann Motor aus, Laderohr ab, Brücke ab (sind neben den Torx noch 2 10er Sechskantschrauben und ein Schläuchlein zum abziehen)
Dann Lappen in die Ansaugkanäle (heisst das so?) -> Da sollte dir bloß nichts reinfallen. Gute Kandidaten sind da die Plastikklips an den Dieselhochdruckleitungen - brechen gerne.
Dann also die Glühkerzenstecker abziehen (Gehäuse bricht gerne, kann aber für 2€ bei Benz nachgekauft werden; hält aber auch ohne einigermaßen)
Dann nochmal Rostlösezeug drauf, die lange 12er Nuss (wichtig: Langes Steckwerkzeug und ein Gelenkstück wird benötigt), nochmal ein Stoßgebet und die erste Kerze ab. Schlussendlich ging sie Kinderleicht runter. Hatte Sie dann in den Schraubstock gespannt und mal mit dem gleichen Werkzeug versucht sie abzureissen. Das braucht mehr Kraft als erwartet.
Also dann alle 5 Stk raus - nur die letzte ist wegen dem Gelenkstück biiiiiiisschen frimelig. Dann die neuen mit Kupferpaste eingeschmiert und lose reingeschraubt.
Dann nen Stündchen gewartet bis der Motor abgekühlt ist und dann mit 25Nm festgezogen. Tada. Dann nurnoch alles zusammen und fertig. (Mein Tipp: Besorg dir noch die 10 Dichtungsgummis für die Ansaugbrücke)
Wenn man Lust und Zeit hat man auch gleich die Dichtungen der ganzen durchsichtigen Dieselleitungen tauschen, aber dann muss erstmal ewig georgelt werden um wieder alles zu entlüften. Hatte dann sogar im Verdacht das mit den Glühkerzen was nicht stimmt.
Also mach dir keinen Kopf, das ist einfacher als erwartet. (es gibt nicht immer nur Horrorszenarien)
Freut mich. Lass uns ruhig wissen wie es gelaufen ist. Auch gerne mit dem einen oder anderen Bild