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335d, der Ölmessstab und die Gebrauchsanweisung
Liebe Gemeinde,
seit etwa zwei Monaten bin ich Besitzer eines schwarzen 335d Coupé mit M-Paket - ein tolles Auto. Seitdem sehen alle A5-Fahrer im Rhein-Main-Gebiet in mir ihren natürlichen Feind. Zu recht!
Aber auf eine Sache möchte ich gerne hier im Forum aufmerksam machen, die ich, na ja, sagen wir mal suboptimal gelöst finde.
Der 335d hat keine elektronische Ölstandskontrolle. Dass dem Wagen ein Komfortmerkmal fehlt, das seit etwa anderthalb Jahrzehnten alle französischen Kleinwagen serienmäßig haben, kann man noch verschmerzen. Immerhin hat man gelegentlich auch Ferrarifahrer an der Tanke mit dem Ölmessstab rumfuchteln gesehen. Also nicht wirklich ein Beinbruch.
Viel ärgerlicher finde ich aber, dass in der Gebrauchsanweisung auf Seite 225 oben steht "Ihr Fahrzeug ist mit einer elektronischen Ölstandskontrolle ausgestattet." Diesen Satz kann man nur dann richtig verstehen, wenn man beachtet, dass die Überschrift direkt darüber "Motorölstand elektronisch prüfen*" lautet. Auf das Sternchen kommt es eben an, denn das bedeutet (Seite 6) "* kennzeichnet Sonder- oder Länderausstattungen und Sonderzubehör sowie bei Drucklegung noch nicht verfügbare Ausstattungen und Funktionen". Der Satz mit der elektronischen Ölstandskontrolle muss also übersetzt werden mit: "Manche 3er BMWs haben eine elektronische Ölstandskontrolle, andere nicht. Zu welcher Gruppe ihr Fahrzeug gehört, finden Sie bitte selbst heraus."
Immerhin liegt ja ein gewisses Risiko darin, dass so mancher 3er Fahrer nicht besonders technikaffin ist und sich darauf verlässt, dass sich die nicht vorhandene elektronische Ölstandskontrolle schon melden wird, wenn zu wenig Öl drin ist. Und er fährt, und fährt, und nichts passiert...
Aber dieses Merkmal zieht sich zigfach von vorne bis hinten durch die Gebrauchsanweisung. Dauernd werden irgendwelche Features erklärt, die das Auto, das man eben gekauft hat, gar nicht hat. Und das ist mein eigentlicher Punkt, es handelt sich nämlich gar nicht um ein BMW-Problem, sondern um eine Eigenart der Autoindustrie an sich. Ich für meinen Teil habe noch nie eine Gebrauchsanweisung eines Wagens in der Hand gehabt, in der ganz genau und individuell auf die Ausstattungsmerkmale des jeweiligen Fahrzeugs eingegangen wird. Dabei dürfte das heutzutage doch kein Problem mehr sein; mit einem halbwegs leistungsfähigen Document Management-System müsste es doch zu schaffen sein, dem Nutzer (gerade bei teureren Fahrzeugen) parallel zur Produktion des Autos eine Gebrauchsanweisung zur Verfügung zu stellen, in der nur das steht, was halt auch im Auto drin ist. Und wenn es zu teuer ist, das Teil dann zu drucken, gibt man es dem Käufer halt auf CD oder einem Stick mit.
Wie ist das eigentlich, wenn ich mir einen Bentley oder einen Bugatti zulege? Muss ich mich da auf das selbe Ratespiel wie mit meinem 335d einstellen?
Es würde mich sehr interessieren, was ihr, liebe Forenleser, dazu meint.
Ein sonniges Restwochenende wünscht
Pfirsichmann
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15 Antworten
Moin,
da muss ich dir schon recht geben. Aber es ist wohl Kostentechnisch ein Gau, wenn man für jede mögliche Ausstattungsvariante ein eigenes Handbuch zu drucken.
Viel Sinnvoller wäre es, das einfach ein Infoblatt zum KFZ mitgeliefert wird, wo genau diese speziellen Fahrzeugspezifischen einzelheiten kurz angekreuzt wird oder nicht.
Was dem zuwenig Öl angeht, da braucht keiner Angst haben .. auch bei den Fahrzeugen die keine elektronische Anzeige haben, bekommt bei 1Liter zuweinig eine Anzeige ins BC eingeleuchtet .. halt nicht mit der Info "1L nachfüllen" sondern mit der gelben Ölkanne. Steht aber auch so im Handbuch ;)
Aber die Hersteller können es eh keinen recht machen :D .. denn die einigen meckern, dass sie nur die elektronische Anzeige haben .. und die anderen weil sie eben diese nihct haben und dann in den Motorraum nachsehen müssen :D Beides wäre zu teuer ;) und auch dann würde es sicher leute geben, die das suboptimal sehen würden :D
Man gewöhnt sich an alles ..
Ist bei deutschen Herstellern leider generell so, weil bei uns die SA-Liste so ellenlang ist. Bei den Japanern ist fast alles Serie bzw. es gibt komplette Austattungsvarianten, und die SA-Liste hat nur 3-5 Punkte.
Da hast du dann ein Handbuch, das zum Auto passt, aber dafür halt wenig Individualität. Hat alles vor- und Nachteile.
Neulich hatte ich mal ein VW-Handbuch vom Polo 9N in der Hand, dicke Schwarte, und gut 50% davon waren irrelevant, da die Kiste mehr oder weniger das Basismodell war. Irgendwie etwas frustrierend, zu lesen, was man alles hätte haben können, für ein paar Tausend EUR mehr auf den ohnehin schon stolzen Fahrzeugpreis. :D
Wundert mich aber wirklich, dass sowas beim 335d nicht Serie ist. Ist ja immerhin der Spitzendiesel, da darf man ja nicht mal mehr manuell schalten vor lauter Luxus...
Ist doch ganz einfach: Benziner haben keinen Ölmeßstab und Diesel haben einen. Finde es mit dem Stab allerdings besser, da man bedenken muss, dass die elektronischen Bauteile wie Sensoren etc. bei weitem nicht die zuverlässigsten sind. Wenn so ein Sensor mal den Geist aufgeben sollte, ist auch schnell ein Motorschaden da.
Zitat:
Original geschrieben von Pfirsichmann
....Dabei dürfte das heutzutage doch kein Problem mehr sein; mit einem halbwegs leistungsfähigen Document Management-System müsste es doch zu schaffen sein, dem Nutzer (gerade bei teureren Fahrzeugen) parallel zur Produktion des Autos eine Gebrauchsanweisung zur Verfügung zu stellen, in der nur das steht, was halt auch im Auto drin ist. Und wenn es zu teuer ist, das Teil dann zu drucken, gibt man es dem Käufer halt auf CD oder einem Stick mit....
Moin,
Here we go ;):
Weltweit einzigartig: Integrierte Betriebsanleitung.
Zur Serienausstattung des neuen BMW 5er Touring gehört ferner auch die weltweit einzigartige integrierte Betriebsanleitung. Diese liefert dem Fahrer auf Abruf über das iDrive System Informationen zu allen Ausstattungsdetails seines Fahrzeugs. Bedienhinweise werden dabei über Animationen mit Toninformationen und Slideshows leicht verständlich präsentiert. Kurze, prägnante Texte und interaktive Grafiken fördern die schnelle Aufnahme der Informationen.
Quelle: BMW Presse-Information vom 14.03.2010
Grüße
Hallo,
jetzt bin ich aber verwundert. Über das Informationssystem - Menuepunkt Service konnte ich bei meinem 335d den Ölstand betrachten. Ich kann mir nicht vorstellen, das das nicht bei allen so ist...hast du vielleicht einen Reimport gekauft? seltsam das....
Zum Punkt Betriebsanleitung gebe ich dir vollkommen recht...ist sehr verwirrend und zeigt viele Dinge die zum eigenen Auto nicht dazugehören, aber das kenne ich seit Urzeiten so, auc hbei den französischen Kleinwagen:-)
Gruß
RAlph
Habt ihr im 335d keinen Ölmeßstab mehr im Motorraum? Der Übergabefreundliche in der BMW-Welt München meinte alle Dieselmotoren haben sowohl den Ölmeßstab als auch die Anzeige im Idrive. Beim 330d ist es zumindest so.
Zitat:
Original geschrieben von ralph1967
Hallo,
jetzt bin ich aber verwundert. Über das Informationssystem - Menuepunkt Service konnte ich bei meinem 335d den Ölstand betrachten. Ich kann mir nicht vorstellen, das das nicht bei allen so ist...hast du vielleicht einen Reimport gekauft? seltsam das....
Zum Punkt Betriebsanleitung gebe ich dir vollkommen recht...ist sehr verwirrend und zeigt viele Dinge die zum eigenen Auto nicht dazugehören, aber das kenne ich seit Urzeiten so, auc hbei den französischen Kleinwagen:-)
Gruß
RAlph
Hallo RAlph,
nein, einen Reimport habe ich ganz bestimmt nicht gekauft. Im I-drive gibt es etwas verzweigt unter "Fahrzeugstatus" einen Punkt "Motoröl", aber wenn man den anwählt, wird keine Messung ausgelöst, sondern man erhält allgemein gehaltene Angaben z.B. dass der nächste reguläre Ölwechsel in anderthalb Jahren oder nach 20 000 Kilometern fällig ist.
Mach's gut,
Pfirsichmann
Zitat:
Original geschrieben von matt1982
Habt ihr im 335d keinen Ölmeßstab mehr im Motorraum? Der Übergabefreundliche in der BMW-Welt München meinte alle Dieselmotoren haben sowohl den Ölmeßstab als auch die Anzeige im Idrive. Beim 330d ist es zumindest so.
Hallo Matt,
doch natürlich - das ist ja gerade die Krux! Alle Dreier haben einen Messstab, aber diejenigen, die eine Ölstandskontrolle haben, muss man selber herausfinden.
Schönen Abend noch,
Pfirsichmann
Ja es kann ärgerlich sein aber man darf sich nicht immer auf die Elektrik verlassen.
Die Welt ist und wird noch lange nicht so weit sein um alles elektrisch regulieren zu lassen.
Es schadet ja nicht einfach mal nach einer Fahrt etwa alle 2 Wochen den Motor betriebswarm eben stehen zu lassen und 5 Min zu warten.
Wir prüfen und füllen ggf. nach.
Also wer so ein schönes Auto kauft muss es auch pflegen
nicht wie einer in meinen nachbarsreihen der einen richtig schönen weißen passat cc kauft den nie wäscht und der fast grau aussieht und im winter mit stahlfelgen fährt..also bitte
Moin,
jetzt hab ich aber mal ne ganz andere frage ...
Wenn im BC die Ölstandsanzeige komplett ausgefüllt ist .. also auf MAX steht, die ist dann der richtige Ölstand, wenn der Motor noch den Manuelen Peilstab hätte?? Wäre der Ölstand am Peilstab dann auch auf MAX .. oder wie es sich gehört in der Mitte zwischen MIN-MAX??
Oder fährt man mit dem Ölsensor grundsätzlich dann immer mit etwas zu viel Öl rum, da man ja gelernt hat, dass der beste Ölstand genau die Mitte zischen MIN-Max sein sollte??
Danke
Zitat:
Original geschrieben von SportCoupe-C3n0Xx
Ja es kann ärgerlich sein aber man darf sich nicht immer auf die Elektrik verlassen.
Die Welt ist und wird noch lange nicht so weit sein um alles elektrisch regulieren zu lassen.
Es schadet ja nicht einfach mal nach einer Fahrt etwa alle 2 Wochen den Motor betriebswarm eben stehen zu lassen und 5 Min zu warten.
Wir prüfen und füllen ggf. nach.
Also wer so ein schönes Auto kauft muss es auch pflegen
nicht wie einer in meinen nachbarsreihen der einen richtig schönen weißen passat cc kauft den nie wäscht und der fast grau aussieht und im winter mit stahlfelgen fährt..also bitte
Hallo SportCoupe-C3n0Xx,
ich hab' ja gar nichts dagegen, meinen schönen Wagen zu pflegen und gelegentlich auch mal den schmutzigen Messstab in meine sauberen Hände zu nehmen. Nur was mich ärgert, ist, dass mir keiner so deutlich sagt: Nimm dir den Messstab und verlass dich nicht auf eine Elektronik, die du eh nicht hast.
Noch einen angenehmen, lauwarmen Restabend wünscht
Pfirsichmann
Zitat:
Original geschrieben von Pfirsichmann
Hallo SportCoupe-C3n0Xx,
ich hab' ja gar nichts dagegen, meinen schönen Wagen zu pflegen und gelegentlich auch mal den schmutzigen Messstab in meine sauberen Hände zu nehmen. Nur was mich ärgert, ist, dass mir keiner so deutlich sagt: Nimm dir den Messstab und verlass dich nicht auf eine Elektronik, die du eh nicht hast.
Noch einen angenehmen, lauwarmen Restabend wünscht
Pfirsichmann
Wie schon weiter oben gesagt: Du hast die elektronische Überwachung wie sie jeder BMW schon seit Jahren hat. Wenn zu wenig Öl drin ist, kommt ein gelbes Lämpchen und der Wagen bittet dich, in nächster Zeit einen Liter Öl nachzufüllen. Die elektronische Anzeige ist ganz witzig, aber wirklich brauchen tu ich die nicht.
Und wenn der Sensor defekt ist, bekommt die Elektronik das auch mit - dann kommen entweder keine Werte oder völlig unsinnige. Dann gibts wieder eine Fehlermeldung und ich lass den Sensor eben tauschen. Warum manche jetzt sagen, da wäre ein Motorschaden wegen zu wenig Öl vorprogrammiert, verstehe ich überhaupt nicht. Natürlich bekommt der Wagen das mit, wenn der Sensor nicht funktioniert.
Muss dem TE auf jeden Fall recht geben was die Qualität des Handbuchs angeht. Vorher hatte ich einen Golf IV; auch wenn der 3er natürlich grundsätzlich ne andere Liga ist - gerade beim Thema Handbuch und Ölpeilstab merkt man, wo die Controller im Hause BMW dann doch noch den einen oder anderen Cent rausholen wollten. Beides wirkt gelinde gesagt sehr billig; gerade im Vergleich zum Golf (!).
Ein individuelles Bordbuch - meinetwegen auch ausschließlich als pdf - kann doch eigentlich nicht die Welt kosten, und wäre eine sehr schöne Sache. Angaben zur Nachfüllmenge fürs Motoröl hab ich im Bordbuch übrigens auch nach langer Suche gar nicht gefunden. Bei MT wurd ich dagegen schnell fündig, hab den Wert dann einfach selbst an der passenden Stelle ins Buch geschrieben...
Viele Grüße!
Schaut euch mal die Handbücher anderer Hersteller an. Ich habe letztens im Bordbuch eines neuen Fiat Punto rumgeblättert - DAS ist eine Frechheit. Eine Übersetzung wie von einem Computer (ich bin mir sogar fast sicher, dass es auch tatsächlich so ist). Teilweise nicht einmal mit ein bisschen Kreativität zu verstehen. Und da wird sich hier drüber beschwert, wenn manche Sachen erklärt werden, die der Wagen eben nicht hat... Da blättert man halt drüber weg und gut ists.
Zitat:
Original geschrieben von TheRealRaffnix
[...] wenn manche Sachen erklärt werden, die der Wagen eben nicht hat... Da blättert man halt drüber weg und gut ists.
.. naja .. im Grunde gebe ich dir recht ... solange es um Sonderzubehör handelt, die man selber aussuchen kann. Aber gerade beim Ölmessstab sieht es da ja anders aus ... das erfahre ich erst, wenn ich in den Motorraum reinsehe ... und das ist wirklich nicht die feine englische Art. Wenn zumindest im Handbuch drin stehen würde, welche Motorisierungen den Peilstab hat und welche nicht .. würde es sicher allen sehr helfen.