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5 Ford Liter V8 - in 30 Jahren von 160 PS auf 450 PS - wie war das möglich?

Themenstarteram 25. Dezember 2018 um 20:47

Liebe Kollegen,

ich weiß nicht, ob das "dieselben" Motoren sind, aber immerhin ist es derselbe Hersteller: Ford.

in den 80ern hatte der 5 Liter V8 nur 160 PS, heute schafft es der 5 Liter im Mustang auf 450 PS - wohlgemerkt ohne Kompressor oder Turbo.

Damals wie heute Benzineinpritzung.

Welche konkreten Maßnahmen hat Ford eingesetzt, um diese Leistungssteigerung zu erreichen?

Beste Antwort im Thema

Das zu erklären ist "eigentlich recht einfach" . Der Motor von damals hat mit dem heutigen nichts mehr als den ungefähren Hubraum gemein. Ansonsten ist das eine komplette Neukonstruktion soweit ich richtig informiert bin. Dazu kommt noch die höhere Verdichtung, andere Steuerzeiten und Ansaugstutzen, bzw. -wege, andere Ventile, Brennräume, ein anderes Motormanagement etc.

 

Der 302er Block hat in den 80ern auch Leistungsspannen von 132 bis 200 PS gehabt. So hatte der Block im Mercury/Ltd eine andere Nockenwelle und andere Köpfe samt Ventilen als zb. Im Mustang. Auch im Lincoln Coupé waren die Köpfe wieder anders.

 

Man kriegt aus dem 160 PS Block im Ltd/crown/merc nur durch das Tauschen der oberen Ansaugbrücke vom Mustang 10 PS mehr an der Hinterachse und 30nm mehr Drehmoment bei 1500 u/min. Grund sind die größer dimensionierten Ansaugkanäle sowie die größere Drosselklappe (63mm anstatt 50mm). Ab der DK vom Truck (70mm) braucht es dann schon mehr Mods, da hier der serienmäßige Computer aussteigt.

 

Über dieses Thema gibt's im US Forum der Panther-Plattform übrigens ganze Themenbereiche.

 

Frohe Festtage

Christian

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Das zu erklären ist "eigentlich recht einfach" . Der Motor von damals hat mit dem heutigen nichts mehr als den ungefähren Hubraum gemein. Ansonsten ist das eine komplette Neukonstruktion soweit ich richtig informiert bin. Dazu kommt noch die höhere Verdichtung, andere Steuerzeiten und Ansaugstutzen, bzw. -wege, andere Ventile, Brennräume, ein anderes Motormanagement etc.

 

Der 302er Block hat in den 80ern auch Leistungsspannen von 132 bis 200 PS gehabt. So hatte der Block im Mercury/Ltd eine andere Nockenwelle und andere Köpfe samt Ventilen als zb. Im Mustang. Auch im Lincoln Coupé waren die Köpfe wieder anders.

 

Man kriegt aus dem 160 PS Block im Ltd/crown/merc nur durch das Tauschen der oberen Ansaugbrücke vom Mustang 10 PS mehr an der Hinterachse und 30nm mehr Drehmoment bei 1500 u/min. Grund sind die größer dimensionierten Ansaugkanäle sowie die größere Drosselklappe (63mm anstatt 50mm). Ab der DK vom Truck (70mm) braucht es dann schon mehr Mods, da hier der serienmäßige Computer aussteigt.

 

Über dieses Thema gibt's im US Forum der Panther-Plattform übrigens ganze Themenbereiche.

 

Frohe Festtage

Christian

@autoalfred

@Lichtviech

Grüße Euch,

ich muss schon sagen, "autoalfred" hat immer wieder interessante Fragen.

Die Antwort ist aber auch sehr gut formuliert und erklärt. -

Ich freue mich, dass es dieses Klasse Forum gibt. -

Euch allen noch einen schönen 2. Weihnachtstag sowie gute Fahrt in die 2019

Bleibt gesund !

Al

Die höhere Leistung wird durch unten aufgeführte Veränderungen erzielt.

V8 160 PS

niedrige Verdichtung 8:1 cr

2 Ventile

niedrige Drehzahlen, max ca. 4000 RPM

Vergaser

 

heutiger V8 450 PS

hohe Verdichtung 11:1 cr

4 Ventile, 4 Nockenwellen

hohe Drehzahlen, max ca. 7000 RPM

Fuel Injektion

Alle Teile sind leistungsoptimiert

 

 

Die Hersteller hatten in den mid 70ziger und 80ziger Jahren keinerlei Ehrgeiz mehr, Motoren mit ordentlich Leistung zu entwickeln. Warum sollte man den Brot und Butter Autos noch mal Leistung einhauchen, wenn sie doch eh nur 60-70 mls/h fahren durften. Die Ölkrise und die Abgasgesetze machten ihr übriges. Diese Zeiten hatte Detroit 70/71 doch gerade hinter sich gebracht. Ab den 90ziger Jahren ging es mit der Leistung aber dann wieder stetig nach oben.

 

Auch nicht zu vergessen ist dass die Motoren heute wesentlich präziser gefertigt werden können. Durch die wesentlich besseren Fertigungsverfahren sind Tolleranzen möglich wovon damals nur geträumt wegen konnte.

Mein Ford Econoline von 1993 hat auch einen 5 Liter V8 (302cui) drin mit irgendwas um die 185 PS (?). Da dieser sich in der Restaurierung befindet würde mich mal interessieren ob man irgendwie noch etwas mehr PS herausholen kann? Ich meine, 185 PS sind ja eigentlich ok, aber irgendwie fehlte dem Wagen die Kraft wenn es bergauf geht. Kann auch sein, dass der Motor zuviel gelitten hat, aber würde mich mal interessieren ob es anderen auch so geht. Muss mal schauen welche Teile ich am Motor erneuere oder erneuern lasse (irgendwo extern bei einem Motorenbauer, wenn ich einen finde).

Das dürfte weniger am Motor sondern an der langen Hinterachse in Verbindung mit dem Overdrive liegen. Ford empfiehlt bei bergigen Strecken und langen Steigungen nur in "D" zu fahren, der OD ist wirklich nur für langes geradeaus geeignet

@Lichtviech

vielen Dank für die Info, diesen OD bin ich tatsächlich noch nie vorher gafahren. Selbst mein Buick hat nur D und kein OD. :D Werde mich trotzdem mal belesen was so alles ersetzt werden sollte am Motor, wenn er schonmal draussen ist.

Elektronik Einzug bei Ford war wichtig.

Dura Spark 1 und 2 sowie EEC 3.

1983 / 1984 V6 ist man vom Vergaser über gegangen auf Vergasereinspritzung.

Beim Chevy die TBI.

~1985 brachte Ford die EEC 4 raus.

Direkt weg von der Vergasereinspritzung.

Bessere Gemischaufbereitung.

Danach war optimierung angesagt, Materialien, Brennräume, mehr Sensorik usw.

Heute ist bei Ford Twin Independent Variable Camshaft Timing (Ti-VCT) angesagt.

Viel mehr optimieren geht nicht was Benzinmotoren betrifft, nur Material verbessern.

Zitat:

57erHTC schrieb am 27. Dezember 2018 um 22:21:31 Uhr:

Viel mehr optimieren geht nicht was Benzinmotoren betrifft, nur Material verbessern.

OT: ääh naja, kommt drauf an wie weit man es treiben möchte.

Mit komplett vom Kurbeltrieb entkoppelter Ventilsteuerung, z.B. elektromagnetische Ventilsteuerung (u.a. "Freevalve" von Koenigsegg) sowie z.B. homogener Kompressionszündung geht / ginge da noch EINIGES! Und da gibts noch mehr...

Der ideale Wirkungsgrad von 'nem Ottomotor liegt bei ~60%, wir sind z.Z. gerade mal bei 30-35%.

4-Takt-Saugmotoren kommen und kamen schon in der Vergangenheit auf über 300PS/l, und aufgeladene Motoren an 1000PS/l.

Sicher, das sind alles extreme Beispiele, die nicht in der nächsten und auch nicht in der übernächsten Generation vom Mustang o.ä. Einzug halten werden, aber der Verbrennungsmotor ist entwicklungstechnisch erst bei Halbzeit. Eigentlich...

Im Prinzip wurde hier ja schon alles gesagt. Die Motoren waren damals nicht auf Performance ausgelegt. Dazu waren das noch Stößelstangenmotoren.

Damals waren besonders die Köpfe auf Sparsamkeit ausgelegt und das nicht nur bei Ford sondern auch beim Rest. Habe ja selber so ein Beispiel in der Garage stehen. Ein Satz anderer Köpfe, schärfere Nockenwelle und ein bisschen an der Einspritzung optimiert und schon werden aus 170 PS problemlos 300 PS.

Wie entsteht denn Leistung im Motor? Indem man in einer bestimmen Zeit eine bestimmte Menge Benzin Luftgemisch durch den Motor bekommt. Je mehr das in einer festgelgten Zeit ist desto mehr Leistung.

Der neue Motor hat 4-Ventilköpfe, ergo schonmal mehr Luftdurchlass. Die Köpfe werden in Sachen Ventilgröße und Strömung auch noch mal ne ganz andere Hausnummer als die alten Öko 2-Ventilköpfe. Die Nockenwellen werden auch deutlich aggressiver sein als die zahme Zentralnockenwelle des alten Motors. Dann kommt noch dazu das der Motor deutlich mehr drehen kann als der alte.

All das führt dazu das der Motor in der gleichen Zeit viel mehr Gemisch umsetzen kann. Mehr Gemisch umsetzen bedeutet mehr Leistung.

Interessant ist der Vergleich auch bei den aktuellen Small Blocks. Da gab es auch 5.7er mit vergleichsweise wenig Leistung. Heute leisten die mit etwas mehr Hubraum auch mal eben 450 PS und mehr als Sauger.

Zitat:

@Dynamix schrieb am 30. Dezember 2018 um 19:55:51 Uhr:

Im Prinzip wurde hier ja schon alles gesagt. Die Motoren waren damals nicht auf Performance ausgelegt. Dazu waren das noch Stößelstangenmotoren.

Chevrolet hat aktuell immer noch Zentralnockenwellen mit Stössel, und die gibt es trotzdem mit reichlich Leistung.

Du solltest den Text auch zu Ende lesen ;) Es ging um den 5.0 von Ford. Der Small Block braucht für die Leistung was mehr.

Gleichzeitig waren GM / Oldsmobile in den 70ern auch schon die Zutaten für verdammt hohe Leistung und extrem fortschrittliche Motoren bekannt.

Man muss nur mal nach Oldsmobile W43 oder OW43 suchen. Der OW43 ist die absolute Über-Granate. DOHC, 4V, fast Hemi-Brennraum... 700ps bei 7000U/min! Ende 1969. Bei 'nem 7l Big Block (sozusagen).

IMMER ist und waren es vor allem wirtschaftliche Aspekte, weshalb solche Motoren nie wirklich in diverse Autos verbaut wurden.

Selbst der Ford SOHC 427 "cammer", ebenfalls extrem stark und modern gewesen.. wie oft wurde der verbaut. Wenn der Motor mehr als das Auto kostete... hat das eben kaum jmd. genommen.

Oder die GM ZL1, also die Originalen 427 Vollaluminium Big Blocks...

Wer wollte, bekam damals schon Leistung. War nur teuer.

Weniger Geld - weniger Leistung.

Heute doch genau das Gleiche. Ausser, dass man wg. der Weiterentwicklung für das gleiche oder gar weniger Geld (im Vergleich zum Einkommen) heute mehr Leistung bekommt. Ist doch toll.

Bei 'nem 4T-Saugbenziner sind es 2 Hauptzutaten, die Leistung erbringen: Verdichtung und Drehzahl. Der Rest... muss natürlich entsprechend dazupassen...

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