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A250e - Erfahrungen mit Dynamic Select? Feintuning möglich?
Hallo zusammen, ich wollte mich mal nach Euren Erfahrungen in Sachen Hybrid beim A250e erkundigen. Ich fahr den Wagen jetzt seit knapp 14 Tage und so richtig zufrieden bin ich ehrlich gesagt noch nicht damit, wie er mit seinem Hybrid-Antrieb umgeht. Im Prinzip versucht die Steuerung ja in jedem Modus außer "Battery Level" und "Sport" so lange wie möglich rein elektrisch zu fahren. Zumindest bei mir. Selbst in "Comfort" bekomme ich ihn kaum dazu, dass er mal den Benziner anwirft. Nicht mal auf der Autobahn. Dazu muss ich das Gaspedal schon voll durchtreten.
So wirklich intelligent finde ich das ehrlich gesagt nicht, denn gerade bei Autobahnfahrten ist der Akku dann natürlich relativ schnell leer und wenn man wieder in Stadtgebiet einfährt, ist dann kein Saft mehr übrig und man quält den Benziner durch den Start-Stop-Verkehr. Ich bin hauptsächlich beruflich mit dem Wagen unterwegs und da können an einem Tag auch gerne mal 150 - 200 km zusammenkommen ohne dass ich zwischendurch die Möglichkeit habe nachzuladen.
Ich behelfe mir aktuell damit, dass ich manuell auf "Battery Level" schalte, sobald ich auf eine Autobahn auffahre, aber ehrlich gesagt würde ich von einer intelligenten Steuerung erwarten, dass so etwas automatisch passiert. Ich bin mit dieser Art der Nutzung ja sicherlich nicht alleine.
Ich habe zwar schon sämtliche Menüs durchgewälzt, finde aber keine Möglichkeit, hier an den Einstellungen noch etwas zu optimieren. Übersehe ich etwas Offensichtliches oder geht das wirklich nicht anders?
Danke. :)
Beste Antwort im Thema
Wie intelligentes Verbrauchsmanagement funktioniert:
Im C- wie auch im E-Modus fährt das Auto prinzipiell elektrisch, bis die Batterie alle ist, auch auf Autobahnstrecken. Bei Tempo 140 + km/h schaltet der Verbrenner ein, weil der E-Motor nur bis 140 km/h ausgelegt ist.
Kombiniert fährt das Auto mit der Zielführung, also mit Navi. Wenn für eine Strecke der Batteriestrom reicht, fährt es auch elektrisch und geht davon aus, dass am Zielort eine Lademöglichkeit besteht. Diese kann man im Navi anzeigen lassen. Wenn es mehrere nacheinander liegende Ziele gibt, können Start- und Zielpunkt identisch sein (eigene Garage). Dann gibt man den Startpunkt als Ziel ein. Jedes weitere Ziel kann als Zwischenziel eingegeben werden. So wird das Motormanagement diese alle berücksichtigen und die beiden Antriebe sinnvoll kombinieren, sodass man am Zielort erst seine Batterieladung verbraucht hat. In der Einstellung im Infotainment unter EQ - Einstellungen kann man der Zielführung vorschreiben (aktivieren), dass innerorts elektrisch gefahren werden soll (meistens von Werk schon so eingestellt). So funktioniert es bei mir.
Wie gibt man denn nun Zwischenziele ein? Als erstes wird der Startpunkt als Ziel eingegeben (wenn das so gewollt ist, kann natürlich auch ein anderer Ort sein). Dann geht man aus der Navigation heraus ohne sie zu schließen (Zurückknopf), geht über das Menü ("Wohin?") wieder zur Zieleingabe und gibt ein weiteres Ziel ein. Es erfolgt die Abfrage, ob dieses als Zwischenziel gespeichert werden soll, was man bestätigt. So verfolgt man mit allen Zwischenzielen. Über die Sprachsteuerung habe ich es noch nicht ausprobiert. Vielleicht kann man Mme Mercedes ja auch sagen "Zwischenziel" oder so.
Auf Autobahn- oder Überlandfahrten kann man dann schön das Zusammenspiel der beiden Antriebe beobachten. Bergan schaltet der Verbrenner ein, wenn die Leistungsanforderung einen bestimmten Punkt erreicht. Bei Bergabfahrten wiederum schaltet der Verbrenner ab. Wenn es steil wird, rekuperiert der E-Motor. Er rekuperiert auch bei Tempolimitschildern, hinter anderen Autos, vor Kurven etc. (vorausgesetzt, man hat nicht den Tempomat eingeschaltet und kein Distronic). Das kann man sich als Eco Assistent o. ä. im Cockpit anzeigen lassen. Der zeigt auch an, wann es sinnvoll ist, das Gaspedal zu entlasten. Auf gerader ebener Strecke bleibt der jeweilige Antrieb aktiv, der zuletzt aktiv war. Ich gebe dem Gaspedal meistens kurz einen Tritt, damit der Verbrenner wieder anspringt. :D
Bei stärkerer Beschleunigung arbeiten beide Antriebe zusammen (wichtig z.B. beim Überholen). Da kommt Freude auf! :D
Man kann natürlich auch selber sein Motormanagement betreiben und mit dem Dynamic Select Schalter auf BL schalten, wenn man die Batterieladung für die nächste Ortschaft aufsparen möchte und dort dann z.B. auf EL schalten. Dann hat man es selbst in der Hand, wieviel Batterie oder Benzin man verbraucht. Habe ich auch schon gemacht.
Auf Bergfahrten mit vielen Wechseln und Kurven schalte ich gerne in den S-Modus, weil das ständige An- und Ausschalten des Verbrenners im Sekundentakt beim Auf und Ab der Straße nach meinem Gefühl ungesund ist. Der E-Motor unterstützt den Verbrenner dabei weiterhin.
So viel zu meinen Erfahrungen. Ich hoffe, es hilft.
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18 Antworten
Das habe ich auch festgestellt und würde mir eine Einstellung wünschen in der ich die Geschwindigkeit einstellen kann ab der der Benziner benutzt wird.
Bei längeren Strecken gebe ich das Ziel ins Navi ein, auch wenn ich den Weg schon kenne. Dann schaltet er zwischen dem Elektro- und Benzinmotor "intelligenter" hin und her und hebt sich die Ladung für den Stadtverkehr auf.
@D0pamin
Genau so ist es.
Und wer partout keine E-Fahrt will schaltet in "S"
Zitat:
@D0pamin schrieb am 15. Oktober 2020 um 00:17:31 Uhr:
Bei längeren Strecken gebe ich das Ziel ins Navi ein, auch wenn ich den Weg schon kenne. Dann schaltet er zwischen dem Elektro- und Benzinmotor "intelligenter" hin und her und hebt sich die Ladung für den Stadtverkehr auf.
Das hatte ich auch schonmal gelesen. Bringt nur leider auch nichts, wenn man mehrere Ziele hintereinander anfährt, da er den Bedarf dann ja nur für die jeweils aktuelle Strecke berechnet. Gebe ich z. B. eine 100 km Route für die Hinfahrt ein, dann lässt er mir für die Rückfahrt nichts mehr übrig. :/
Zitat:
@Eiskurve schrieb am 15. Oktober 2020 um 00:28:10 Uhr:
@D0pamin
Genau so ist es.
Und wer partout keine E-Fahrt will schaltet in "S"
Mach ich aktuell ja auch so, bzw. ähnlich über "Battery-Level" (siehe oben), aber irgendwie finde ich es schon enttäuschend, dass ein Mercedes so einen alltäglichen Sachverhalt nicht ab Werk berücksichtigen kann.
Oder mal mit Google Maps eine Route mit Zwischenstopps an das Navi senden, vielleicht rechnet der dann anders.
Weiß aber nicht ob das funktioniert.
Es stellt sich die Frage, woher das Fahrprogramm die Information bekommen soll, wie weit der Nutzer noch fahren möchte.
Eine Methode ist die Eingabe des Fahrziels in die Navigation, die zweite ist die manuelle Auswahl über den Selectschalter.
Bei mir ist es bspw. so, dass ich auf dem Weg zur Arbeit auch 10 km Autobahn fahre.
Da wäre es verkehrt, wenn dann immer der Benzinmotor anspringen würde.
Du kannst in C den Verbrenner bewusst über das rechte Schaltpaddle aktivieren.
Hilft dir das weiter?
Moin, wie soll der Boardcomputer wissen, wie weit der Fahrer heute fahren möchte? Bei der Navigation funktioniert dies sehr zuverlässig in Comfort. Was definitiv funktioniert, ist die Eingabe des Zielortes als Zwischenziel und die Heimatadresse als Zielort. Wenn man das unbedingt möchte. In der Regel fahre ich bei längeren / mehreren beruflichen Tages-Strecken außerhalb Ortschaften in BL und innerhalb in Electric. Dafür ist der Schalter auch da. Die KI des Autos kann keine Gedanken lesen.
Zitat:
@Dietmar F. schrieb am 15. Oktober 2020 um 07:14:07 Uhr:
Bei mir ist es bspw. so, dass ich auf dem Weg zur Arbeit auch 10 km Autobahn fahre.
Da wäre es verkehrt, wenn dann immer der Benzinmotor anspringen würde.
Das ist klar. Immer Benziner wäre natürlich auch nicht gut, bzw. das wäre ja dann der Modus "Sport". Ich hätte halt gehofft, dass es die Möglichkeit gäbe, einen separaten Modus anzulegen, bzw. einen bestehenden Modus anzupassen. Also nach dem Schema "Tempo > 100 km/h = Benziner anschmeißen". Ist ja jetzt auch kein Drama, manuell über den Schalter auf "Battery Level" zu gehen. Ich wollte nur wissen, ob man das evtl. eleganter lösen kann.
Zitat:
@firefox_i schrieb am 15. Oktober 2020 um 07:21:27 Uhr:
Du kannst in C den Verbrenner bewusst über das rechte Schaltpaddle aktivieren.
Hilft dir das weiter?
Das hilft mir tatsächlich weiter. Das wusste ich noch nicht. Werde ich später gleich mal testen. Das wäre natürlich auch eine Alternative. :)
Zitat:
@GLC43AMG schrieb am 15. Oktober 2020 um 07:23:37 Uhr:
Moin, wie soll der Boardcomputer wissen, wie weit der Fahrer heute fahren möchte? Bei der Navigation funktioniert dies sehr zuverlässig in Comfort. Was definitiv funktioniert, ist die Eingabe des Zielortes als Zwischenziel und die Heimatadresse als Zielort. Wenn man das unbedingt möchte. In der Regel fahre ich bei längeren / mehreren beruflichen Tages-Strecken außerhalb Ortschaften in BL und innerhalb in Electric. Dafür ist der Schalter auch da. Die KI des Autos kann keine Gedanken lesen.
Wie ich schon zum Kommentar von Dietmar F. geschrieben hatte, ist mir schon klar, dass das Auto keine Gedanken lesen kann. ich hatte nur gehofft, dass man die Modi in irgendeiner Form etwas auf seine individuellen Bedürfnisse anpassen kann.
Eigentlich hat man nicht weniger Möglichkeiten und Fahrmodi, als bei den anderen Herstellern. Dass im "Normalmodus / Comfort" irgendwo um die 80 der Verbrenner dazugenommen wird, ist sehr hybridtypsich.
Einzig das energetisch sehr unsinnige Laden der Batterie mit Benzin / dem Verbrenner hat er nicht.
Wie intelligentes Verbrauchsmanagement funktioniert:
Im C- wie auch im E-Modus fährt das Auto prinzipiell elektrisch, bis die Batterie alle ist, auch auf Autobahnstrecken. Bei Tempo 140 + km/h schaltet der Verbrenner ein, weil der E-Motor nur bis 140 km/h ausgelegt ist.
Kombiniert fährt das Auto mit der Zielführung, also mit Navi. Wenn für eine Strecke der Batteriestrom reicht, fährt es auch elektrisch und geht davon aus, dass am Zielort eine Lademöglichkeit besteht. Diese kann man im Navi anzeigen lassen. Wenn es mehrere nacheinander liegende Ziele gibt, können Start- und Zielpunkt identisch sein (eigene Garage). Dann gibt man den Startpunkt als Ziel ein. Jedes weitere Ziel kann als Zwischenziel eingegeben werden. So wird das Motormanagement diese alle berücksichtigen und die beiden Antriebe sinnvoll kombinieren, sodass man am Zielort erst seine Batterieladung verbraucht hat. In der Einstellung im Infotainment unter EQ - Einstellungen kann man der Zielführung vorschreiben (aktivieren), dass innerorts elektrisch gefahren werden soll (meistens von Werk schon so eingestellt). So funktioniert es bei mir.
Wie gibt man denn nun Zwischenziele ein? Als erstes wird der Startpunkt als Ziel eingegeben (wenn das so gewollt ist, kann natürlich auch ein anderer Ort sein). Dann geht man aus der Navigation heraus ohne sie zu schließen (Zurückknopf), geht über das Menü ("Wohin?") wieder zur Zieleingabe und gibt ein weiteres Ziel ein. Es erfolgt die Abfrage, ob dieses als Zwischenziel gespeichert werden soll, was man bestätigt. So verfolgt man mit allen Zwischenzielen. Über die Sprachsteuerung habe ich es noch nicht ausprobiert. Vielleicht kann man Mme Mercedes ja auch sagen "Zwischenziel" oder so.
Auf Autobahn- oder Überlandfahrten kann man dann schön das Zusammenspiel der beiden Antriebe beobachten. Bergan schaltet der Verbrenner ein, wenn die Leistungsanforderung einen bestimmten Punkt erreicht. Bei Bergabfahrten wiederum schaltet der Verbrenner ab. Wenn es steil wird, rekuperiert der E-Motor. Er rekuperiert auch bei Tempolimitschildern, hinter anderen Autos, vor Kurven etc. (vorausgesetzt, man hat nicht den Tempomat eingeschaltet und kein Distronic). Das kann man sich als Eco Assistent o. ä. im Cockpit anzeigen lassen. Der zeigt auch an, wann es sinnvoll ist, das Gaspedal zu entlasten. Auf gerader ebener Strecke bleibt der jeweilige Antrieb aktiv, der zuletzt aktiv war. Ich gebe dem Gaspedal meistens kurz einen Tritt, damit der Verbrenner wieder anspringt. :D
Bei stärkerer Beschleunigung arbeiten beide Antriebe zusammen (wichtig z.B. beim Überholen). Da kommt Freude auf! :D
Man kann natürlich auch selber sein Motormanagement betreiben und mit dem Dynamic Select Schalter auf BL schalten, wenn man die Batterieladung für die nächste Ortschaft aufsparen möchte und dort dann z.B. auf EL schalten. Dann hat man es selbst in der Hand, wieviel Batterie oder Benzin man verbraucht. Habe ich auch schon gemacht.
Auf Bergfahrten mit vielen Wechseln und Kurven schalte ich gerne in den S-Modus, weil das ständige An- und Ausschalten des Verbrenners im Sekundentakt beim Auf und Ab der Straße nach meinem Gefühl ungesund ist. Der E-Motor unterstützt den Verbrenner dabei weiterhin.
So viel zu meinen Erfahrungen. Ich hoffe, es hilft.
@alfriedro Sehr gut beschrieben! Das deckt sich zu 100% mit meinen Erfahrungen. Das heißt aber auch, man sollte nach Möglichkeit immer mit Zielführung fahren, zumindest etwas längere Strecken, die man nicht rein elektrisch schaffen würde, um den Hybriden am effizientesten zu bewegen, auch wenn der Kutscher eigentlich den Weg kennt.
Im Online Guide findet man das unter „streckenbasierte Betriebsstrategie“
Zitat:
@HAL01 schrieb am 15. Oktober 2020 um 23:24:33 Uhr:
@alfriedro Sehr gut beschrieben! Das deckt sich zu 100% mit meinen Erfahrungen. Das heißt aber auch, man sollte nach Möglichkeit immer mit Zielführung fahren, zumindest etwas längere Strecken, die man nicht rein elektrisch schaffen würde, um den Hybriden am effizientesten zu bewegen, auch wenn der Kutscher eigentlich den Weg kennt.
Im Online Guide findet man das unter „streckenbasierte Betriebsstrategie“
:D Es ist gut, wenn der Kutscher den Weg kennt, noch besser, wenn die Rösser ihn kennen. Die wissen, wo der Hafer ist. :D
Danke für die vielen Antworten. :)
In der Praxis wird das für mich aber leider nicht funktionieren, da sich meine Route auch spontan mal ändern kann und dann wäre jede Planung hinüber. Außerdem ist es gerade bei Kurzstrecken irgendwie auch mehr Arbeit, die Route mit Zwischenstops einzuprogrammieren, als ggfls. kurz zwei mal am Dynamic Select Schalter zu ziehen.
Ich habe mir jetzt den Individual-Modus auf "Motor = Sport / Lenkung = Comfort / ESP = Comfort" gestellt und nutze dann weiterhin manuell diesen Modus, sobald ich das Stadtgebiet verlassen.
Wie schon gesagt: Klappt ja auch so. Ich wollte nur wissen, ob es ggfls. besser geht.