A8 W12: Langer vs. kurzer Radstand
Normalerweise fahre ich einen W12 mit kurzen Radstand (mit verkürzter Übersetzung und ASS Sport). Derzeit habe ich ersatzweise für einige Tage die Version mit langem Radstand (d.h. mit langer Übersetzung und ASS Normal).
Die Unterschiede zwischen beiden Autos sind so extrem, dass man das mal kurz posten muss.
Zusammenfassend kann man sehr klar unterstreichen, dass der W12 mit kurzem Radstand das (mit Abstand) bessere Auto für sportliche Vielfahrer ist. Die Variante mit langem Radstand bietet mehr Platz und einen deutlichen Komfortzugewinn. Das muss aber mit einem gewaltigen Abstrich beim Fahrspaß erkauft werden.
Wesentliche Vorteile der Variante mit kurzem Radstand sind:
- deutlich präziseres und agileres Einlenkverhalten
- erheblich präzisere Lenkung
- deutlich weniger ausgeprägte Untersteuertendenz
- weniger Nick- und Wankbewegungen
- deutlich sensibleres Gaspedalansprechverhalten
- spürbar besseres Beschleunigungsverhalten (in eigentlich allen Geschwindgkeitsbereichen).
Zur Illustration: Wenn man im W12 mit langem Radstand auf der AB einigermaßen agil fahren möchte, muss man eigentlich immer den S-Modus des Getriebes aktivieren. Obwohl dann aber (im Gegensatz zu meinem Wagen in kurzer Ausführung) fast immer der 5. Gang aktiviert ist, ist das Beschleunigungsverhalten immer noch träge. Es ist schlicht enorm, welchen Unterschied die kürzere Achsübersetzung der kurzen Version ausmacht.
Mit einem Wort: in Sachen Fahrspaß liegt der W12 mit kurzem Radstand meilenweit vor der langen Version. Hätte ich so deutlich nicht erwartet. Vielleicht hilft es ja potentiellen Interessenten bei der A8-Wahl...
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7 Antworten
Es freut mich zu lesen, daß ich mich ohne beide Versionen getestet zu haben für die richtige entschieden habe. Als ich einen S8 als Ersatzwagen fuhr, war mir dieser zu sportlich und extrem hart gefedert - und er animierte extrem zum Schnellfahren. Somit scheint der kurze W12 ein sehr guter Kompromiß zwischen Sportlichkeit und Komfort zu sein, zumal die Fahrleistungen denen des S8 gleich kommt, naturgemäß ohne die starke akustische Untermalung des V10.
"Sometimes, size does matter"
Ich möchte nicht widersprechen, sondern nur ergänzend hinzufügen, dass wahrer Luxus in der Länge des Radstandes und der Beinfreiheit im Fond liegt - eine solche Limousine bewegt man mit staatsmännischer Gelassenheit und muss gar nicht das Beschleunigungsvermögen einer Achterbahn verspüren.
Die Fahrleistungen der verschiedenen A8 Versionen sind meiner bescheidenen Meinung nach immer ausreichend, was nicht ausschließt, dass einige Motoren besonders sportliche Leistungen bieten, wie oben schön beschrieben. Wer's mag: bitte sehr.
Noch ein wenig "Meinung":
Audi hat allerdings einen Hang zur harten Auslegung, der (auch meiner bescheidenen Meinung nach) nicht der Oberklasse angemessen ist - wenn das das "sportliche Image" anzeigen soll, war's ein Fehlgriff. Da arbeiten mir bei den Fahrwerksentwicklern zu viele verkappte oder wirkliche "Golf GTI mit Fuchsschwanz"- Fahrer. Ein Auto mit Kosten im 6stelligen Bereich muss sanfter mit der Wirbelsäule der Fahrer umgehen können, als das mit Sportfahrwerk & -sitzen, grossen Reifen und dynamic mode abgestimmt und geliefert wird. Wer will ernsthaft so von München nach Hamburg im dynamic mode durchgerüttelt werden und das Gästen als "gleichwertig zur S Klasse" verkaufen? No way! Dieser dynamic mode ist für 30 Minuten Eifel oder A7 Kasseler Berge gut - dann aber Schluss damit.
Man stelle sich nur vor, dass man wirklich von einem Auto (S8) Abstand nehmen muss, weil's zu hart ist..., au weia. Ein Audi Kunde muss nach einem S8 einfach instantan süchtig werden, statt um seine Bandscheiben zu fürchten.
so long,
A6_A8
Zitat:
Original geschrieben von A6_A8
"Sometimes, size does matter"
Ich möchte nicht widersprechen, sondern nur ergänzend hinzufügen, dass wahrer Luxus in der Länge des Radstandes und der Beinfreiheit im Fond liegt -
Aus Sicht der Mitreisenden stimmt Deine Aussage sogar :-))
Zitat:
Original geschrieben von dens
Es freut mich zu lesen, daß ich mich ohne beide Versionen getestet zu haben für die richtige entschieden habe. Als ich einen S8 als Ersatzwagen fuhr, war mir dieser zu sportlich und extrem hart gefedert - und er animierte extrem zum Schnellfahren. Somit scheint der kurze W12 ein sehr guter Kompromiß zwischen Sportlichkeit und Komfort zu sein, zumal die Fahrleistungen denen des S8 gleich kommt, naturgemäß ohne die starke akustische Untermalung des V10.
Du wirst Deine Wahl nicht bereuen. Allerdings: der W12/kurz ist nicht viel komfortabler als der S8 (aus der Erinnerung hätte ich gesagt, dass er nahezu identisch federt).
Mir kam meiner deutlich komfortabler vor - ich hatte den Eindruck, das Fahrwerk sei beim S8 noch härter ausgelegt. Vielleicht rein subjektiv. Denn es kann auch an der Geräuschkulisse liegen, die den W12 deutlich angenehmer macht. Ich war froh, als ich wieder in meinen umsteigen konnte. Der S8 war für kurze Zeit eine anregende Abwechselung und hat auch Spaß gemacht. Aber nach zwei Wochen Spaß und rasantem Fahren möchte man lieber wieder ruhig dahingleiten. Und wenn man dann doch mal wieder anders will, ist der W12 objektiv genauso spritzig und der Sound ist im oberen Drehzahlbereich auch sehr kernig. Nur nutzt man dies nicht so oft wie im S8. Erstaunlich ist, wie auch schon öfters berichtet, daß der S8 beim Kraftstoffverbrauch deutlich sparsamer ist.
Als Chauffeurlimousine taugt ein A8 meines Erachtens ohnehin nicht. Für eine solche sollte der Komfort an erster Stelle stehen. Und für diesen Einsatz fährt man besser Mercedes - hier genießt man den sänftenartigen Komfort, den man bei Audi vergeblich sucht.
Einen A8 fährt man selbst und man sollte die Kombination aus einer großen geräumigen relativ komfortablen Limousine mit technisch guter Ausstattung und einem fakultativ abrufbaren Sportwagen mit direkter Lenkung und guter Kurvenlage mögen - am besten auch mit entsprechender Motorleistung wie im W12. Und dies ist in der Kurzversion sehr gut umgesetzt.
Alternativ kann man sich natürlich auch eine S-Klasse und einen Porsche kaufen - dann hat man Komfort und Sportlichkeit noch deutlicher umgesetzt.
Zitat:
Original geschrieben von dens
Mir kam meiner deutlich komfortabler vor - ich hatte den Eindruck, das Fahrwerk sei beim S8 noch härter ausgelegt. Vielleicht rein subjektiv. Denn es kann auch an der Geräuschkulisse liegen, die den W12 deutlich angenehmer macht. Ich war froh, als ich wieder in meinen umsteigen konnte. Der S8 war für kurze Zeit eine anregende Abwechselung und hat auch Spaß gemacht. Aber nach zwei Wochen Spaß und rasantem Fahren möchte man lieber wieder ruhig dahingleiten. Und wenn man dann doch mal wieder anders will, ist der W12 objektiv genauso spritzig und der Sound ist im oberen Drehzahlbereich auch sehr kernig. Nur nutzt man dies nicht so oft wie im S8. Erstaunlich ist, wie auch schon öfters berichtet, daß der S8 beim Kraftstoffverbrauch deutlich sparsamer ist.
Als Chauffeurlimousine taugt ein A8 meines Erachtens ohnehin nicht. Für eine solche sollte der Komfort an erster Stelle stehen. Und für diesen Einsatz fährt man besser Mercedes - hier genießt man den sänftenartigen Komfort, den man bei Audi vergeblich sucht.
Einen A8 fährt man selbst und man sollte die Kombination aus einer großen geräumigen relativ komfortablen Limousine mit technisch guter Ausstattung und einem fakultativ abrufbaren Sportwagen mit direkter Lenkung und guter Kurvenlage mögen - am besten auch mit entsprechender Motorleistung wie im W12. Und dies ist in der Kurzversion sehr gut umgesetzt.
Alternativ kann man sich natürlich auch eine S-Klasse und einen Porsche kaufen - dann hat man Komfort und Sportlichkeit noch deutlicher umgesetzt.
Wann wird Dein W12 denn ausgeliefert? Du wirst ihn sehr mögen. Alleine die Seidigkeit des Motors im Stadtverkehr ist immer wieder ein pures Vergnügen. Auf der anderen Seite der sehr gute Vortrieb bis zum Abregeltempo. Auch das (für diese Fahrzeugklasse) äußerst agile Einlenkverhalten und Handling sind top.
Habe ihn schon seit November letzten Jahres. Du hast Recht - der ruhige vibrationsarme Motorlauf ist das Angenehme an dem Wagen, gerade im normalen Verkehr. Leistungsmäßig ist zwar der Biturbo von Mercedes deutlich überlegen, aber dank Quattro-Antrieb und direkter Lenkung bringt der Audi seine Leistung besser auf die Straße. Somit ist der W12 in der Summe seiner Eigenschaften und der Ausgewogenheit zwischen Sportlichkeit und Komfort eine gute Wahl - und die kurze Version paßt gerade hierzu sehr gut.