Ab wann greift der 2te Turbolader beim OM651?
Moin!
Folgendes zum Hintergrund: Ich bin den letzten Wochen häufiger am Wochenende von Bremen nach Hamburg und zurück gefahren. Dabei ist mir folgendes aufgefallen:
Mache ich bei 160 km/h den Tempomat rein, zeigt er einen deutlich höheren Verbrauch als bei 150 km/h mit Tempomat im Schnitt über die ganze Strecke. Laut KI habe ich nach 140km eine Verbrauchsdifferenz von 0,7 Litern (6,3 Liter bei 150km/h und 7,0 Liter bei 160 km/h). Die Drehzahlen liegen bei knapp 2300 U/min bei 150km/h und bei 2500 U/min bei 160 km/h. Effektive Fahrzeit für die Strecken ist übrigens jedesmal 1:10h plus minus 5 Minuten.
Der Wagen ist vollkommen serienmäßig, läuft auf 245/45 R17 Pirelli P Zero Nero GT (ertaunlich gut übrigens, jedenfalls deutlich besser als die Conti Sport Contact 3 vorher).
Meine Vermutung ist, dass ich in dem Drehzahlbereich gerade den Übergang zwischen dem kleinen und dem großen Lader habe. Kann das sein?
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21 Antworten
Hallo FRI-E
Im OM651 greifen beide Turbolader sofort.
Die Verbrauchsdifferenz kommt vom erhöhten absoluten Luftwiderstand (Geschwindiglkeit zum Quadrat), unterschiedliches Beschleinigungsverhalten an Steigungen, Temperaturunterschiede, Klimaanlage, Beladung incl. Tankfüllmenge, ...
Der optimale Drehzahlbereich des OM651DE22LA liegt im Breich des maximalen Drehmoments Richtung untere Drehzahl.
Das Gleiche Verhalten findest Du auch beim GLK mit identischem Motor, dort jedoch wegen dem "Box" Design bei 120 km/h bzw. 130 km/h ;-)
Gruß TuxOpa
M.W. sind beide Turbos in Reihe geschaltet.
Zur Funktion hier ein Wikipedia-Auszug:
"....Das Abgas strömt erst durch die Hochdruckturbine, die den Hochdruckverdichter antreibt, und dann durch die Niederdruckturbine. Die Ansaugluft wiederum wird erst durch den Niederdruck- und anschließend den Hochdruckverdichter geleitet. Die Ladedruckregelung erfolgt über einen regelbaren Turbinenbypass (ähnlich eines Wastegates), welches das Abgas unter Umgehung der Hochdruckturbine direkt zur Niederdruckturbine leitet. Bei hoher Motordrehzahl wird die Ladeluft um den Hochdruckverdichter herumgeleitet, um den Hochdrucklader nicht zu überlasten. ..."
Bei welcher Drehzahl der Hochdruckverdichter umgangen wird, ist leider nicht beschrieben
Könnte mir aber durchaus vorstellen, dass es sich in deinem Fall genau um die Grenzdrehzahl handelt.
Gruß
D.D.
Moin!
Den Wikipedia Artikel hatte ich auch schon gefunden. Nur leider wird da die Grenzdrehzahl, wie Du ja auch schon festgestellt hast, nicht aufgeführt.
Zum Thema Drehmoment - der Motor liefert zwischen 1400 und 2800 U/min sein maximales Drehmoment von 400Nm. Die maximale Leistung von 125kW liegt zwischen 3000 und 4200 U/min an (weswegen der 220er auch nicht ausgedreht werden muss wie der 250er). Insofern ist Deine Vermutung mit dem Drehmoment nicht ganz nachvollziehbar. Es ist mit bekannt, dass der Windwiederstand exponentiell ansteigt, eine solche Differenz dürfte aber nicht nur darin begründet sein.
Ach ja, dank des dreispurigen Ausbaus der A1 ziwschen Hamburg und Bremen kann man eigentlich annähernd von konstanter Fahrweise sprechen
Hallo,
ist schon interesant, das 10 km/h 0,7 l/100 km ausmachen.
Und hast du schom mal mit 140 km/h probiert ?
Nochmal 0,5 l/100km Einsparung?
Gruss Joe
Ich kann deinen Erfahrungen bestätigen. Optimaler Verbrauch im Verhältnis zu einer vernünftigen Geschwindigkeit liegt zwischen 140 und 150 km/h. Ab 150 aufwärts steigt er auch bei mir deutlich an.
Hallo TS,
deine Erfahrung wundert mich hat nicht.
TuxOpa schrieb schon das wesentliche. Der Luftwiderstand steigt im Quadrat.
Du erhöhst deine Geschwindigkeit um ein Fünfzehntel, also etwa 6,66%.
Jetzt das Quadrat. 1,0666 × 1,0666 = 1,137
Verbrauch 6,3l × 1,137 = 7,163l
Passt schon...
Steigt der Luftwiderstand nicht im Kubik ?
Also vierfache Leistung = doppelte Geschwindigkeit ?
Näherungsweise ja.
Es kommt auch auf das Tempo an. Der Luftwiderstand ist bei Geschwindigkeiten bis etwa 80km/h eher weniger wichtig.
Da hat der Rollwiderstand Oberhand.
Das verschiebt sich mit steigender Geschwindigkeit zum Luftwiderstand hin.
Auf die Schnelle habe ich das hier gefunden:
Steigen wir in das Fahrzeug X ein. Es wiegt 1.500 Kilo. Der CW-Wert betrage 0,3. Ominös aber erstmal egal. Ihr bewegt Euch nun mit 10 KM/h. Der sogenannte “Rollwiderstand” (der im Wesentlichen vom Gewicht abhängt) macht jetzt 98% aus. Und der Luftwiderstand? Na? 2%! Richtig! Super, läuft doch langsam. Ihr beschleunigt den Wagen in der Stadt auf 50 Km/h. Jetzt macht der Rollwiderstand 70% aus. Der Luftwiderstand ist auf 30% angewachsen. Ihr fahrt auf die Bundesstraße und habt 100 auf dem Tacho? Jetzt gibt der Rollwiderstand vollends auf und zeigt 37% an. Weiter auf der Autobahn und das Temp beträgt 160: Der Rollwiderstand beträgt 19%. Der Luftwiderstand macht 81% aus.
Quelle:
Zitat:
@Borken schrieb am 15. Oktober 2014 um 17:09:36 Uhr:
Also vierfache Leistung = doppelte Geschwindigkeit ?
Im Prinzip ja, man darf aber keine Äpfel mit Birnen vergleichen, sondern vergleichbare Fahrzeuge (Gewicht, cw-Wert, A-Wert, Antriebsart, ...) vergleichen
Gruß TuxOpa
Also Luftwiderstand ist nicht Leistung - da bitte ich um Nachsicht- aber es geht um den Verbrauch und der ist abhängig von der Leistung.
Alle Zahlen gerundet:
Mit meinen 100 PS habe ich mal ( im Sommer ) rund 200 km/h (Tacho) geschaft.
Dann brauche ich für 400 km/h rund 400 PS ?
Der schöne "VW" hat aber ca. 1000 PS und schaft 400 km/h
An den Veyron dachte ich auch schon. Hab regelrecht darauf gewartet...
Der Luftwiderstand ist allerdings nur eine Komponente.
Ich bin kein Physiker, aber es gibt weitere Einflussgrößen.
Zum Beispiel brauchst Du für hohe Geschwindigkeiten viel Abtrieb, um die Leistung auf den Boden zu bringen und lenken bzw. bremsen zu können. Ein schönes Beispiel sind Formel 1-Autos.
Die haben einen grottenschlechten cw-Wert, um noch kontrollierbar zu sein.
http://www.welt.de/.../Wie-Aerodynamik-am-Auto-funktioniert.html
Der Veyron hat übrigens einen cw-Wert zwischen 0,33 und 0,36.
Also mein cw-Wert sollte kleiner als 0.3 sein - ich wünsche einen schönen Abend.