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Abholung und Erfahrungen mit B 200 BE

Mercedes B-Klasse W246
Themenstarteram 29. August 2012 um 10:03

Der Tag der Abholung:

Der Tag begann für uns gegen 7 Uhr, der Wecker reißt mich aus dem Schlaf. Fertig machen und ab zum Bahnhof, gefrühstückt wird im Zug. Der erste Zug fährt pünktlich um 08:04 ab und kommt auch pünktlich am Zielbahnhof an, doch der Anschlusszug fällt aus, sagt mir mein Handy. Ich bin Choleriker, suche schon nach der nächsten Autovermietung. Meine Restvernunft bremst mich ein. Der Mann am Schalter wusste vom Zugausfall nichts, wir suchen einen Ersatzzug. Es fährt eine RB nach Karlsruhe, dort bekommen wir dann den Zug eine Stunde später als geplant nach Rastatt. Ich melde mich telefonisch im Kundencenter um bescheid zu geben, dass wir uns eine Stunde verspäten werden, was kein Problem darstellt. Am Bahnhof Rastatt angekommen geht es direkt mit dem Shuttle-Service von Mercedes weiter ins Werk. Die Anreise haben wir also mit kleinen Hindernissen hinter uns gebracht.

 

Nach der Anmeldung geht es zur Kasse, wo wir die Nummernschilder abgeben, uns für die Werksführung anmelden und vereinbaren, dass wir eine halbe Stunde danach (13:30) gerne den B in Empfang nehmen würden. Wir bekommen kurz die Ausstellung (A-Klasse, W02, zwei B-Klassen) gezeigt, erklärt wo die Lounge ist und wo die Werksführung beginnt. Dort gehen wir auch direkt hin, denn sie begann fünf Minuten später.

 

Die Werksführung startet mit einem etwa 10-minütigen Film, danach geht es in den Bus für eine Tour um das Werk. Es folgt die eindrucksvolle Besichtigung der Endmontagehalle, wo alle 90 Sekunden ein Auto vom Band rollt. Viele B-Klassen sind weiß, einige rote sind auch zu sehen. A und B laufen auf einem Band. Nach der Werksführung gingen wir in die Lounge um was zu trinken und Snacks zu essen. Ich werde ungeduldig.

Obwohl 13:30 ausgemacht war, gehen wir schon um 13:20 zum Schalter um uns anzumelden, wir geben die Papiere ab und uns wird gesagt, dass wir aufgerufen werden, er wird das Auto direkt holen lassen.

 

Der Puls steigt, das Tor geht auf, unser B rollt ein. Da steht er also und wartet auf uns! Und wir warten auf ihn, nur eine Glasscheibe getrennt. Doch es sollte noch endlose Minuten dauern, bis uns endliche eine Mitarbeiterin zum Auto bringt. Während Sie das Becker Map Pilot in die Halterung baut, inspiziere ich den Wagen. Gut sieht er aus, unser neuer. Da wir die Bedienung kennen, lassen wir uns nur kurz das Map Pilot erklären, nehmen einige Einstellungen vor und schauen uns noch mal den Wagen an. Dabei entdecke ich an beiden C-Säulen und auf dem hinteren Teil des Daches zahlreiche kleine, weiße Punkte (Politur). Ich sage der Mitarbeiterin bescheid, die sofort ein Tuch mit Reiniger holt und die C-Säulen abwischt. Die Punkte gehen sofort raus, Sie bietet uns an, das Auto zurück zu bringen und erneut säubern zu lassen. Ich lehne dankend ab (ich habe genug gewartet), lasse mir das Tuch geben und säubere schnell das Dach. Nun sind wir zufrieden, bekommen noch einen Einkaufschip geschenkt und zwei Flaschen Mineralwasser für die Heimfahrt. Ich darf als erstes fahren (welch Ehre), fahre den Wagen aus der Halle und stelle ihn in der Sonne ab um ihn erneut zu begutachten. Alles bestens!

 

Wir programmieren das Navi für die Heimfahrt, ich koppele mein Handy, importiere die Kontakte, verbiete dem Navi auf die Autobahn zu fahren und fahre los. Der B ist erstaunlich leise, der Motor sehr sehr laufruhig (ich dachte die ganze Zeit, mein alter CL203 180K wäre laufruhig, ich muss mein Weltbild anpassen). Erstmal Assistenzsysteme testen: Spurhalteassistent meldet sich bei Überfahren der Linie ohne den Blinker zu betätigen mit dreimaligem Vibrieren am Lenkrad, der Totwinkelassistent leuchtet rot. Wenn man blinkt, obwohl er rot leuchtet, piepst er. Distronic ist ja bekannt, funktioniert einwandfrei. Mit jedem Meter steigt die Begeisterung. Der B fährt sich bestens, hat einen gelassenen Charakter, obwohl wir nicht über 4000 drehen dürfen, lässt er sich spritzig fahren, präzise dirigieren. Die Bremse ist bissig, das kenne ich vom E, sie fühlt sich aber noch etwas bissiger an. Da ist Gefühl im Fuß gefragt. Aus Gewohnheit will ich gelegentlich meine Hand auf den Schalthebel legen, also da, wo keiner ist. Ebenso Gewohnheit: Die Position von Tempomat- und Kombihebel. Gelgentlich blinke ich, gelegentlich schalte in den Tempomat ein, obwohl ich es genau umgekehrt wollte. Was mir auch passiert: Ich trete ins Leere, suche das Feststellbremspedal. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Unauffällig funktioniert die Start-Stopp Funktion. Da Getriebe schaltet, aber ich merke nichts davon, der Drehzahlmesser verrät es mir. Ich habe keine Bedürfniss den M-Modus zu wählen, das Getriebe macht ja, was es soll. Rein aus Neugier mach ich es trotzdem, nach ein paar Klicks an den Wippen gehe ich wieder auf E, das Getriebe kann das ja alles auch, sogar besser als ich. Die Eco-Anzeige fordert mich heraus. Ich komme auf 91%, will aber die 100% haben. Nach 60km, also halber Strecke, darfmuss ich auf den Beifahrerplatz wechseln, der Verbrauch bis dahin liegt laut BC bei 6.3l/100km. Vom Beifahrersitz aus schaue ich mich mal genauer um. Das Holz sieht top aus, fühlt sich top an, das Leder ist schön weich, die Verarbeitung erstklassig. Ich surfe ein wenig durch die Menüs, stelle noch ein paar Sachen ein, programmiere Sender etc. Nach 125km sind wir angekommen, 6.4l/100km stehen jetzt auf dem Bildschirm. Ich mache ein paar Bilder, meine Familie schaut sich den Wagen an. Begeisterung bei allen.

 

Ich kann nicht ruhig sitzen, ich muss fahren. Ich fahre meine Standard-Strecke (über Land), ca 50km. Ich komme am Ende mit 5.1l/100km (Eco-Anzeige 96%) an, der 200 BE knausert mit dem Sprit, das kann unser W169 A 150 nicht besser, mit dem kam ich bei 4.9l/100km bei gleicher Fahrweise an. Am Ziel angekommen helfe ich Freunden schnell bei einem Umzug. Ich lasse den B mal automatisch Ein- und wieder Ausparken, macht er souverain. Ich teste mal die Rückfahrkamera, das ist was für ganz Faule, nie mehr Kopfverdrehen. Das Bild ist klar und deutlich, auch nachts, die Hilfslinien sind sehr gut. Danach geht's in der Dunkelheit wieder zurück, diesmal über die Autobahn. ILS kenne ich ja, es begeistert aber immer wieder aufs Neue. Perfektes Licht in jeder Situation. Im Interieur erfreu ich mich am Ambiente Licht, sehr hübsch. Die beleuchteten Einstiegsleisten setzen dem Ganzen die Krone auf. Ich fahre den B in seine Garage und merke, der Kleine ist breit, so breit wie unser alter C207. Da ist nicht viel Luft zwischen Außenspiegel und Pfosten. Absperren, Tor zu machen, der Tag ist zu Ende.

 

Wir sind zufrieden, mit der Abholung, dem Personal vor Ort, dem neuen Wagen, nur nicht mit der Bahn. Ich will fahren, fahren, fahren!

Der Tag danach

Am Folgetag stand um 15 Uhr ein Besuch beim Freundlichen an. Letzte Details klären und die Bezahlung absprechen. Endlich wieder B fahren. Auch unser Verkäufer ist vom Wagen angetan, besonders von der Farbkombination. Nach dem Gespräch geht es wieder heim. Aber jetzt schon in die Garage? Nein, ich entscheide mich eine Runde zu fahren und danach den Wagen zum ersten Mal zu waschen. Wieder genieße ich jeden Meter, der B wird mir vertrauter. Ich fahre normal, achte nicht auf den Verbrauch, drehe auch mal etwas höher. Er zieht ordentlich, obwohl ich nicht über 3500 gegangen bin. Der Verbrauch bei dieser Fahrweise liegt bei ordentlichen 6,5l/100km. Danach heißt es Mücken von der Front waschen. Ich fahre an meine Standard-Waschbox. Danach direkt in die Garage, abtrocknen und fertig. Er glänzt wie am ersten Tag, achso, ist ja auch der erste. Zufrieden mach ich die Garage zu, jetzt kann er sich mal in Ruhe mit meinem eigenen CL203 anfreunden. Zwischen beiden liegen knapp 10 Jahre und 125.000km. Beide haben aufgeladene 4 Zylinder, beide tragen einen Stern. Zeit für einen kurzen und nicht ganz fairen Vergleich:

Der Vergleich

Motor:

143PS/220Nm gegen 156PS/250Nm, Kompressor (Roots-Gebläse) gegen Turbo, 1,8l gegen 1,6l.

Klingt alles ähnlich, und ist es auch, zumindest was die Fahrleistungen angeht (soweit vergleichbar, wenn der eine frei bis 5500 drehen darf, und der andere nur bis 3500). Beide sind spritzige Motoren, die vollkommen ausreichen. Auch von den reinen Daten her gibt es hier bei den Fahrleistungen kaum einen Unterschied.

Beim B merkt man aber, dass eben doch 10 Jahre dazwischen liegen. Er läuft ruhiger, vibrationsfreier (v.a. im Drehzahlkeller).

Der Verbrauch allerdings ist wieder ähnlich. Auf meiner Normsparrunde, ja, sowas habe ich, verbraucht der C 5,3l/100km, der B kommt, noch nicht eingefahren, auf 5,1l/100km. Das Gewicht beider dürfte in etwa gleich liegen. Innerstädtisch hängt der B den C aber deutlich ab, da liegt der Verbrauch bis zu 3l/100km unter dem C

Also kaum ein Unterschied zwischen beiden Motoren was die Daten angeht.

Interieur

Ob der Vergleich sinnvoll ist?

Nun gut, beschränken wir uns auf Materialien und Verarbeitung. Die Ausstattung zu vergleichen macht wenig Sinn.

Beide sind sehr gut verarbeitet, keine Frage. Bei beiden ist auch die Materialauswahl sehr gut. Mein C hat altersbedingte Gebrauchsspuren am Lenkrad und am Schalthebel, ganz klar. Aber sonst sieht man ihm sein Alter nicht an. Der B fühlt sich insgesamt aber wertiger an, auch bei den Materialien. Nur das Plastik am Mitteltunnel, dass kann dann der alte C doch etwas besser. Insgesamt liegt hier der B aber vorne.

Noch eine Anmerkung: Mein C ist übersichtlicher, ich weiß genau wo er anfängt und aufhört, beim B ist das etwas schwieriger. Ohne Parktronic hätte ich da wohl Schweißperlen auf der Stirn.

Beide haben bequeme Sitze, die vom B sind vielleicht etwas bequemer, aber wie soll man das objektiv bewerten, wenn man sich an den einen Sitz schon Jahre gewohnt hat? Mercedes sind immer bequem, finde ich. Das gilt für den S wie für den SLS.

Auch ist der B leiser, obwohl auch der C schon kein Schreihals ist.

Fahrwerk und Lenkung

Evolution Sportpaket inkl 15mm Tieferlegung und 17", gegen Komfortfahrwerk und 16". Kein ganz fairer Vergleich.

Der C liegt relativ satt auf der Straße, wankt wenig. Hier und da lässt er Unebenheit durch, aber so ist das halt, wenn man ein Sportcoupé hat. Der B lässt sich ebenfalls sehr präzise um die Kurve fahren, wirkt insgesamt agil, ist aber komfortabler als der C, keine Frage.

Der C ist also etwas dynamischer, dafür weniger komfortabel, beim B ist es genau umgekehrt.

Was der größte Unterschied ist: Der B lenkt leichtgängig im Stand und bei langsamer Fahrt, da braucht man beim C deutlich mehr Kraft.

Fazit

10 Jahre Differenz merkt man, es hat sich einiges getan. Der B kann vieles besser, ist in vielerlei Hinsicht aber auch ein ganz anderes Auto.

Am Besten vergleichbar ist wirklich der Motor, und da zeigt sich, dass sich v.a. bei der Laufkultur was getan hat. Verbrauchswerte sind, abgesehen vom Betrieb in der Stadt, aber sehr ähnlich. Im Interieur merkt man auch den Fortschritt.

Der C wirkt nach wie vor - für mich - nicht alt, aber der Fortschritt ist eben auch nicht zu verleugnen.

 

Ich hoffe jemand hatte die Ruhe, den ganzen Text zu lesen. Ich werde den Thread immer mal wieder weiterführen.

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 29. August 2012 um 10:03

Der Tag der Abholung:

Der Tag begann für uns gegen 7 Uhr, der Wecker reißt mich aus dem Schlaf. Fertig machen und ab zum Bahnhof, gefrühstückt wird im Zug. Der erste Zug fährt pünktlich um 08:04 ab und kommt auch pünktlich am Zielbahnhof an, doch der Anschlusszug fällt aus, sagt mir mein Handy. Ich bin Choleriker, suche schon nach der nächsten Autovermietung. Meine Restvernunft bremst mich ein. Der Mann am Schalter wusste vom Zugausfall nichts, wir suchen einen Ersatzzug. Es fährt eine RB nach Karlsruhe, dort bekommen wir dann den Zug eine Stunde später als geplant nach Rastatt. Ich melde mich telefonisch im Kundencenter um bescheid zu geben, dass wir uns eine Stunde verspäten werden, was kein Problem darstellt. Am Bahnhof Rastatt angekommen geht es direkt mit dem Shuttle-Service von Mercedes weiter ins Werk. Die Anreise haben wir also mit kleinen Hindernissen hinter uns gebracht.

 

Nach der Anmeldung geht es zur Kasse, wo wir die Nummernschilder abgeben, uns für die Werksführung anmelden und vereinbaren, dass wir eine halbe Stunde danach (13:30) gerne den B in Empfang nehmen würden. Wir bekommen kurz die Ausstellung (A-Klasse, W02, zwei B-Klassen) gezeigt, erklärt wo die Lounge ist und wo die Werksführung beginnt. Dort gehen wir auch direkt hin, denn sie begann fünf Minuten später.

 

Die Werksführung startet mit einem etwa 10-minütigen Film, danach geht es in den Bus für eine Tour um das Werk. Es folgt die eindrucksvolle Besichtigung der Endmontagehalle, wo alle 90 Sekunden ein Auto vom Band rollt. Viele B-Klassen sind weiß, einige rote sind auch zu sehen. A und B laufen auf einem Band. Nach der Werksführung gingen wir in die Lounge um was zu trinken und Snacks zu essen. Ich werde ungeduldig.

Obwohl 13:30 ausgemacht war, gehen wir schon um 13:20 zum Schalter um uns anzumelden, wir geben die Papiere ab und uns wird gesagt, dass wir aufgerufen werden, er wird das Auto direkt holen lassen.

 

Der Puls steigt, das Tor geht auf, unser B rollt ein. Da steht er also und wartet auf uns! Und wir warten auf ihn, nur eine Glasscheibe getrennt. Doch es sollte noch endlose Minuten dauern, bis uns endliche eine Mitarbeiterin zum Auto bringt. Während Sie das Becker Map Pilot in die Halterung baut, inspiziere ich den Wagen. Gut sieht er aus, unser neuer. Da wir die Bedienung kennen, lassen wir uns nur kurz das Map Pilot erklären, nehmen einige Einstellungen vor und schauen uns noch mal den Wagen an. Dabei entdecke ich an beiden C-Säulen und auf dem hinteren Teil des Daches zahlreiche kleine, weiße Punkte (Politur). Ich sage der Mitarbeiterin bescheid, die sofort ein Tuch mit Reiniger holt und die C-Säulen abwischt. Die Punkte gehen sofort raus, Sie bietet uns an, das Auto zurück zu bringen und erneut säubern zu lassen. Ich lehne dankend ab (ich habe genug gewartet), lasse mir das Tuch geben und säubere schnell das Dach. Nun sind wir zufrieden, bekommen noch einen Einkaufschip geschenkt und zwei Flaschen Mineralwasser für die Heimfahrt. Ich darf als erstes fahren (welch Ehre), fahre den Wagen aus der Halle und stelle ihn in der Sonne ab um ihn erneut zu begutachten. Alles bestens!

 

Wir programmieren das Navi für die Heimfahrt, ich koppele mein Handy, importiere die Kontakte, verbiete dem Navi auf die Autobahn zu fahren und fahre los. Der B ist erstaunlich leise, der Motor sehr sehr laufruhig (ich dachte die ganze Zeit, mein alter CL203 180K wäre laufruhig, ich muss mein Weltbild anpassen). Erstmal Assistenzsysteme testen: Spurhalteassistent meldet sich bei Überfahren der Linie ohne den Blinker zu betätigen mit dreimaligem Vibrieren am Lenkrad, der Totwinkelassistent leuchtet rot. Wenn man blinkt, obwohl er rot leuchtet, piepst er. Distronic ist ja bekannt, funktioniert einwandfrei. Mit jedem Meter steigt die Begeisterung. Der B fährt sich bestens, hat einen gelassenen Charakter, obwohl wir nicht über 4000 drehen dürfen, lässt er sich spritzig fahren, präzise dirigieren. Die Bremse ist bissig, das kenne ich vom E, sie fühlt sich aber noch etwas bissiger an. Da ist Gefühl im Fuß gefragt. Aus Gewohnheit will ich gelegentlich meine Hand auf den Schalthebel legen, also da, wo keiner ist. Ebenso Gewohnheit: Die Position von Tempomat- und Kombihebel. Gelgentlich blinke ich, gelegentlich schalte in den Tempomat ein, obwohl ich es genau umgekehrt wollte. Was mir auch passiert: Ich trete ins Leere, suche das Feststellbremspedal. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Unauffällig funktioniert die Start-Stopp Funktion. Da Getriebe schaltet, aber ich merke nichts davon, der Drehzahlmesser verrät es mir. Ich habe keine Bedürfniss den M-Modus zu wählen, das Getriebe macht ja, was es soll. Rein aus Neugier mach ich es trotzdem, nach ein paar Klicks an den Wippen gehe ich wieder auf E, das Getriebe kann das ja alles auch, sogar besser als ich. Die Eco-Anzeige fordert mich heraus. Ich komme auf 91%, will aber die 100% haben. Nach 60km, also halber Strecke, darfmuss ich auf den Beifahrerplatz wechseln, der Verbrauch bis dahin liegt laut BC bei 6.3l/100km. Vom Beifahrersitz aus schaue ich mich mal genauer um. Das Holz sieht top aus, fühlt sich top an, das Leder ist schön weich, die Verarbeitung erstklassig. Ich surfe ein wenig durch die Menüs, stelle noch ein paar Sachen ein, programmiere Sender etc. Nach 125km sind wir angekommen, 6.4l/100km stehen jetzt auf dem Bildschirm. Ich mache ein paar Bilder, meine Familie schaut sich den Wagen an. Begeisterung bei allen.

 

Ich kann nicht ruhig sitzen, ich muss fahren. Ich fahre meine Standard-Strecke (über Land), ca 50km. Ich komme am Ende mit 5.1l/100km (Eco-Anzeige 96%) an, der 200 BE knausert mit dem Sprit, das kann unser W169 A 150 nicht besser, mit dem kam ich bei 4.9l/100km bei gleicher Fahrweise an. Am Ziel angekommen helfe ich Freunden schnell bei einem Umzug. Ich lasse den B mal automatisch Ein- und wieder Ausparken, macht er souverain. Ich teste mal die Rückfahrkamera, das ist was für ganz Faule, nie mehr Kopfverdrehen. Das Bild ist klar und deutlich, auch nachts, die Hilfslinien sind sehr gut. Danach geht's in der Dunkelheit wieder zurück, diesmal über die Autobahn. ILS kenne ich ja, es begeistert aber immer wieder aufs Neue. Perfektes Licht in jeder Situation. Im Interieur erfreu ich mich am Ambiente Licht, sehr hübsch. Die beleuchteten Einstiegsleisten setzen dem Ganzen die Krone auf. Ich fahre den B in seine Garage und merke, der Kleine ist breit, so breit wie unser alter C207. Da ist nicht viel Luft zwischen Außenspiegel und Pfosten. Absperren, Tor zu machen, der Tag ist zu Ende.

 

Wir sind zufrieden, mit der Abholung, dem Personal vor Ort, dem neuen Wagen, nur nicht mit der Bahn. Ich will fahren, fahren, fahren!

Der Tag danach

Am Folgetag stand um 15 Uhr ein Besuch beim Freundlichen an. Letzte Details klären und die Bezahlung absprechen. Endlich wieder B fahren. Auch unser Verkäufer ist vom Wagen angetan, besonders von der Farbkombination. Nach dem Gespräch geht es wieder heim. Aber jetzt schon in die Garage? Nein, ich entscheide mich eine Runde zu fahren und danach den Wagen zum ersten Mal zu waschen. Wieder genieße ich jeden Meter, der B wird mir vertrauter. Ich fahre normal, achte nicht auf den Verbrauch, drehe auch mal etwas höher. Er zieht ordentlich, obwohl ich nicht über 3500 gegangen bin. Der Verbrauch bei dieser Fahrweise liegt bei ordentlichen 6,5l/100km. Danach heißt es Mücken von der Front waschen. Ich fahre an meine Standard-Waschbox. Danach direkt in die Garage, abtrocknen und fertig. Er glänzt wie am ersten Tag, achso, ist ja auch der erste. Zufrieden mach ich die Garage zu, jetzt kann er sich mal in Ruhe mit meinem eigenen CL203 anfreunden. Zwischen beiden liegen knapp 10 Jahre und 125.000km. Beide haben aufgeladene 4 Zylinder, beide tragen einen Stern. Zeit für einen kurzen und nicht ganz fairen Vergleich:

Der Vergleich

Motor:

143PS/220Nm gegen 156PS/250Nm, Kompressor (Roots-Gebläse) gegen Turbo, 1,8l gegen 1,6l.

Klingt alles ähnlich, und ist es auch, zumindest was die Fahrleistungen angeht (soweit vergleichbar, wenn der eine frei bis 5500 drehen darf, und der andere nur bis 3500). Beide sind spritzige Motoren, die vollkommen ausreichen. Auch von den reinen Daten her gibt es hier bei den Fahrleistungen kaum einen Unterschied.

Beim B merkt man aber, dass eben doch 10 Jahre dazwischen liegen. Er läuft ruhiger, vibrationsfreier (v.a. im Drehzahlkeller).

Der Verbrauch allerdings ist wieder ähnlich. Auf meiner Normsparrunde, ja, sowas habe ich, verbraucht der C 5,3l/100km, der B kommt, noch nicht eingefahren, auf 5,1l/100km. Das Gewicht beider dürfte in etwa gleich liegen. Innerstädtisch hängt der B den C aber deutlich ab, da liegt der Verbrauch bis zu 3l/100km unter dem C

Also kaum ein Unterschied zwischen beiden Motoren was die Daten angeht.

Interieur

Ob der Vergleich sinnvoll ist?

Nun gut, beschränken wir uns auf Materialien und Verarbeitung. Die Ausstattung zu vergleichen macht wenig Sinn.

Beide sind sehr gut verarbeitet, keine Frage. Bei beiden ist auch die Materialauswahl sehr gut. Mein C hat altersbedingte Gebrauchsspuren am Lenkrad und am Schalthebel, ganz klar. Aber sonst sieht man ihm sein Alter nicht an. Der B fühlt sich insgesamt aber wertiger an, auch bei den Materialien. Nur das Plastik am Mitteltunnel, dass kann dann der alte C doch etwas besser. Insgesamt liegt hier der B aber vorne.

Noch eine Anmerkung: Mein C ist übersichtlicher, ich weiß genau wo er anfängt und aufhört, beim B ist das etwas schwieriger. Ohne Parktronic hätte ich da wohl Schweißperlen auf der Stirn.

Beide haben bequeme Sitze, die vom B sind vielleicht etwas bequemer, aber wie soll man das objektiv bewerten, wenn man sich an den einen Sitz schon Jahre gewohnt hat? Mercedes sind immer bequem, finde ich. Das gilt für den S wie für den SLS.

Auch ist der B leiser, obwohl auch der C schon kein Schreihals ist.

Fahrwerk und Lenkung

Evolution Sportpaket inkl 15mm Tieferlegung und 17", gegen Komfortfahrwerk und 16". Kein ganz fairer Vergleich.

Der C liegt relativ satt auf der Straße, wankt wenig. Hier und da lässt er Unebenheit durch, aber so ist das halt, wenn man ein Sportcoupé hat. Der B lässt sich ebenfalls sehr präzise um die Kurve fahren, wirkt insgesamt agil, ist aber komfortabler als der C, keine Frage.

Der C ist also etwas dynamischer, dafür weniger komfortabel, beim B ist es genau umgekehrt.

Was der größte Unterschied ist: Der B lenkt leichtgängig im Stand und bei langsamer Fahrt, da braucht man beim C deutlich mehr Kraft.

Fazit

10 Jahre Differenz merkt man, es hat sich einiges getan. Der B kann vieles besser, ist in vielerlei Hinsicht aber auch ein ganz anderes Auto.

Am Besten vergleichbar ist wirklich der Motor, und da zeigt sich, dass sich v.a. bei der Laufkultur was getan hat. Verbrauchswerte sind, abgesehen vom Betrieb in der Stadt, aber sehr ähnlich. Im Interieur merkt man auch den Fortschritt.

Der C wirkt nach wie vor - für mich - nicht alt, aber der Fortschritt ist eben auch nicht zu verleugnen.

 

Ich hoffe jemand hatte die Ruhe, den ganzen Text zu lesen. Ich werde den Thread immer mal wieder weiterführen.

40 weitere Antworten
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40 Antworten
am 29. August 2012 um 11:54

@Ospr3y

 

Hallo Ospr3y

 

erstmal herzlichen Glückwünsch zu deinem neuen B-chen.

Dein Bericht ist sehr unterhaltsam und spannend geschrieben, ich habe ihn mit viel Freude gelesen. Besonders gut gelungen finde ich die Bilder, wobei ich die Farbe des Benzchen nicht genau definieren kann, ich tippe mal auf Monolithgrau.

Jedenfalls freue ich mich auf Anfang Oktober, und wünsche dir (euch) weiterhin viel Spass und Freude mit dem neuen Familienmitglied. :D

 

LG

Wandervogel146

Herzlichen Glückwunsch zur neuen B-Klasse und allzeit GUTE FAHRT!

Auch der Bericht ist ganz außergewöhnlich formuliert, Danke!

Würde mich auch noch interessieren welche Farbe der W246 nun hat.

Monolith oder Mountaingrau so wie meiner.

Sehr schöner Bericht, der die Freude über die B-Klasse richtig gut zum Ausdruck bringt. Interessant ist auch der Vergleich zum Sportcoupé, der zwar zeigt, dass mit der Zeit einige Neuerungen kamen, einiges aufgefrischt wurde, aber zum Beispiel das heutige Reizthema Verbrauch sich bei ähnlichen Gewichts- und Leistungsdaten kaum geändert hat (eklatant sieht man das nur auf dem Papier).

 

Danke für die Mühe, den Bericht zu verfassen und viel Spaß mit dem Neuwagen!

Hi,

sehr schöner Bericht und gute Fotos die noch weitere Änderungen des MJ 2013 enthüllen!

Wem ist denn ausser mir noch eine Neuerung des MJ 2013 aufgefallen die bisher keiner benannt bzw. dekumentiert hat?

Gruß Dirk

Moin

Na komm,sag schon.;):p

Turn

Hi,

das Lenkrad ist untypisch für Fahrzeuge ohne Sportpaket mit Exklusiv-Paket.

Gruß Dirk

Themenstarteram 29. August 2012 um 21:10

Guten Abend,

freut mich, wenn Euch der Bericht gefällt. :)

Zu der Farb-Frage: Ja, es ist Monolithgrau. Bei Bedarf kann ich den direkten Vergleich mit Mountain-Grau als Bild anhängen, denn unser A ist Mountain-Grau.

Zitat:

Original geschrieben von dirk_aw

Hi,

das Lenkrad ist untypisch für Fahrzeuge ohne Sportpaket mit Exklusiv-Paket.

Gruß Dirk

Beinhaltet das Exclusivpaket nicht auch das Leder-Sportlenkrad mit 12 Funktionstasten?

am 30. August 2012 um 6:16

Zitat:

Original geschrieben von 5loewen

Zitat:

Original geschrieben von dirk_aw

Hi,

das Lenkrad ist untypisch für Fahrzeuge ohne Sportpaket mit Exklusiv-Paket.

Gruß Dirk

Beinhaltet das Exclusivpaket nicht auch das Leder-Sportlenkrad mit 12 Funktionstasten?

es sieht auf dem Bild Nr. 14 nicht so aus, als wäre der Innenraum von seinem C180 Sportcoupe + nicht vom W246 abgebildet -

oder habe ich etwas übersehen?

am 30. August 2012 um 7:12

Zitat:

Original geschrieben von paul1946

Zitat:

Original geschrieben von 5loewen

 

Beinhaltet das Exclusivpaket nicht auch das Leder-Sportlenkrad mit 12 Funktionstasten?

es sieht auf dem Bild Nr. 14 nicht so aus, als wäre der Innenraum von seinem C180 Sportcoupe + nicht vom W246 abgebildet -

oder habe ich etwas übersehen?

richtig soll es heißen: "es sieht auf dem Bild Nr. so aus"

Hallo zusammen und Dir danke für Deinen wirklich tollen Bericht.

Dieser hat mich u.a. dazu veranlasst mich anzumelden, statt nur mitzulesen.????

Witzig ist, dass wir auch ein C-Sportcoupe haben und nunmehr auf die B-Klasse umsteigen werden. Unsere neue B-Klasse haben wir Mitte Juli bestellt und angeblich soll sie im Oktober geliefert werden. Ich hoffe daher auch bald zu den zu gehören, die Ihre Erfahrungen dann weitergeben können, obwohl unser Vergleich wahrscheinlich dann auch etwas "hinkt". Fahren derzeit einen 200er Kompressor, Bezin, Baujahr 2006 und steigen jetzt auf einen 200er Diesel um... ?? Wenn er nur schon da wäre...

Dir wünsche ich weiterhin viel Spaß mit Deinem B-chen und freue mich schon jetzt über weitere Berichte, die meine Wartezeit so angenehm verkürzen!

CU

UPS Sorry, anscheinend können meine Smileys aus dem Handy nicht im Forum angezeigt werden...mhm...

Themenstarteram 30. August 2012 um 8:51

Ich möchte nur noch mal kurz, wie auch im Thread zum Liefertermin, klarstellen, dass der CL203 mein eigener Wagen ist, der B gehört zur Familie und ich habe eigentlich jederzeit Zugriff auf den Wagen, er ist aber eben nicht mein eigener ;)

Will mich hier ja nicht mit fremden Federn schmücken. Daher auch das Carsharing in der Signatur ;)

Das Holz erinnert einen so an vor 30 Jahre,mir wäre es zu altbacken in der aktuellen B-Klasse.Die Besitzer dieser B-Klasse dürften 60 + sein .Der W245 war ja noch ein echter Renter Mercedes,aber der W246 dürfte nun auch viele jüngere Menschen ansprechen.

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