Ablauf der Regeneration DPF; Motorstörung während der Regeneration
Hallo,
kann hier bitte jemand genau beschreiben, wie die Regeneration des DPF beim 2.0 TDCI Motor (Bj 2009, Euro 4) mit 140 PS normalerweise abläuft? Wie wird die Erhöhung der Abgastemperatur erreicht? Wann werden während der Regeneration welche Ventile/Klappen mit welcher Zielsetzung gesteuert? Welche Funktion hat das AGR während der Regeneration? Wie wird der Turbolader aus welchem Grund angesteuert? Wir die Einspritzmenge erhöht?
Bei höherer Geschwindigkeit (>160 km/h) geht die Motorsteuerung zum Ende der Regeneration des DPF reproduzierbar (auch bei eingeschaltetem Tempomat) in den Notlauf (Anzeige "Motorstörung"). Fehlercode P2263. Der Ladedruck steigt zum Ende der Regeneration auf über 2,4 bar. Damit verbunden ist ein Anstieg des Differenzdrucks über dem Partikelfliter. Die Temperatur nach dem Kat steigt während der Regeneration auf über 600 Grad. Nach dem Ausschalten und Starten (auch während der Fahrt) läuft der Motor wieder problemlos. Der Fehlercode ist dann weg.
Bei Geschwindigkeiten um z.B. 100 km/h läuft die Regeneration problemlos durch. Der Ladedruck wird dann zum Ende der Regeneration zwar auch erhöht, erreicht aber keinen kritischen Wert.
Der Wagen wird überwiegend auf langen Strecken betrieben. FORSCAN zeigt durchschnittliche Regenerationszyklen von 1100 km an.
Zwischen den Regenerationszyklen läuft der Motor in allen Lastbereichen sowie bei starken Beschleunigungen absolut problemlos. Der Fehler lässt sich dann auch bei absolut unvernünftiger Fahrweise sowie hohen Drehzahlen nicht reproduzieren.
Bevor ich anfange zu suchen, möchte ich die Fehlerursache möglichst eingrenzen.
Wenn jemand eine Vermutung für die Ursache hat, bitte ich euch, diese hier mit plausibler Begründung, die zu den Fehlersymptomen passen, mitzueilen. Welche mit FORSCAN zu messenden Parameter (mit Grenzwerten) können bei der Fehlersuche helfen?
Bitte verkneift euch wilde Spekulationen.
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15 Antworten
Der Fehlercode P2263 hat nichts mit der Regeneration zu tun, der gehört zum Turbolader. Man sollte die Ladedruckschläuche kontrollieren, und die Ansteuerung vom Turbolader, den Unterdruckschlauch und das Steuerventil (Druckwandler). Wenn man nichts findet kann auch der Turbolader selber kaputt sein.
Danke für die Antwort.
Der Fehler P2263 (mit Anzeige Motorstörung und Notlauf) tritt reproduzierbar ausschließlich zum Ende der Regeneration des DPF auf. Das habe ich mehrfach mit FORSCAN aufgezeichnet. Zwischen den Regenerationszyklen läuft der Motor in allen Lastbereichen, Geschwindigkeiten, Beschleunigungsphasen etc. bislang einwandfrei. Ladedruckschläuche (Druckprobe mit 1 bar) und Unterdruckschläuche (Vakuumpumpe) habe ich selbstverständlich schon kontrolliert.
Da der Fehler außerhalb der Regenerationszyklen (auch bei starker Beschleunigung) nachweisbar nicht auftritt, sollte das Steuerventil sowie der Turbolader eigentlich auch in Ordnung zu sein.
Auch bei Geschwindigkeiten unter 100 km/h läuft die Regeneration problemlos durch. Da hierbei gemäß FORSCAN die gleichen hohen Agastemperaturen während der Regeneration erzeugt werden wie bei höheren Geschwindigkeiten, bei denen der Fehler auftritt, sollte auch die VTG-Verstellung mit den hohen Abgastemperaturen keine Probleme haben.
Um die Ursache zielgerichtet zu ermitteln, möchte ich daher zunächst verstehen, was bei der Regeneration und in den einzelnen Regenerationsphasen genau bzw. anders abläuft. Warum wird z.B. der Ladedruck zum Ende der Regenerationsphase erhöht? Das hat hier im Forum leider noch keiner im Einzelnen beschrieben.
Anmerkung: Der Ansaugtrakt hat nur eine Drosselklappe.
Zitat:
@berndspit schrieb am 22. November 2019 um 19:59:56 Uhr:
Wie wird die Erhöhung der Abgastemperatur erreicht? Wann werden während der Regeneration welche Ventile/Klappen mit welcher Zielsetzung gesteuert? Welche Funktion hat das AGR während der Regeneration? Wie wird der Turbolader aus welchem Grund angesteuert? Wir die Einspritzmenge erhöht?
Dein BJ hat noch keinen Vaporizer, d.h. bei Dir wird die Regeneration noch über die normale Einspritzung angestoßen. Es wird also Diesel in den Abgastakt eingespritzt.
Das verursacht unerwünschte Effekte, wie z.B. Ölverdünnung, weil dabei immer etwas Diesel dahinkommt, wo er nicht hin soll.
Das AGR wird sicher genau aus diesen Gründen während der Regeneration geschlossen bleiben.
Wo der Zusammenhang nun zum P2263 besteht, verkneifen ich mir auf ausdrücklichen Wunsch wilde Spekulationen.
Danke,
die am IAT 2 gemessene Temperatur steigt während der Regeneration an. Da nur eine Drosselklappe vorhanden ist, kann die Erhöhung der Temperatur nur über das EGR erfolgen, oder?
Zitat:
@berndspit schrieb am 24. November 2019 um 17:44:53 Uhr:
Danke,
die am IAT 2 gemessene Temperatur steigt während der Regeneration an. Da nur eine Drosselklappe vorhanden ist, kann die Erhöhung der Temperatur nur über das EGR erfolgen, oder?
Ja, würde ich auch so schlussfolgern.
Ist denn wirkliche keiner unter euch dabei, der weiß, wie die Regeneration genau abläuft?
Auch nicht die KFZ-Mechatroniker unter euch, die bei Ford arbeiten?
Wie die Regeneration abläuft ist ja kein Geheimnis, wenn der Differenzdrucksensor einen vollen DPF erkennt wird die Abgastemperatur erhöht, durch eine Nacheinspritzung, die Regeneration startet aber nur wenn u.a der Motor auf Betriebstemperatur ist und kein Fehler vorliegt ... die speziellen Fragen die du dazu hast (zum Turbo und zum AGR) wird dir nur ein Ingenieur beantworten können.
Wie schon oben geschrieben mußt du dich um den Turbolader kümmern, der Fehlercode kann deine Regeneration blockieren bzw. abbrechen. Der Fehlercode wird sicherlich nicht von der Regeneration ausgelöst.
Nochmal:
Der Fehler tritt reproduzierbar nur während der Regeneration bei Geschwindigkeiten über 120 km/h auf. Das habe ich heute noch auf der Autobahn beobachtet und mit FORSCAN aufgezeichnet. Zum Ende der Regeneration wird der Ladedruck auf jeden Fall erhöht.
Die nächste Regeneraton bei geringerer Geschwindigkeit auf der Landstraße lief dann durch. Auch da stieg der Ladedruck zum Ende der Regeneration an. Die Regenerationszyklen betragen ca. 1000-1100 km.
Zwischen den Regenerationen lässt sich die "Motorstörung" bei allen Lastzuständen und Beschleunigungen nicht provozieren. Ich hab alles ausprobiert. Die Aufzeichnungen mit FORSCAN zeigen keine Auffälligkeiten oder lassen auch nicht auf eine klemmende VTG-Verstellung oder mangelhafte Unterdruckventile schließen.
Alle Schläuche sind dicht. Die Welle vom Turbolader hat kein Spiel. Die VTG-Verstellung ist leichtgängig. Der Turbolader erzeugt auch hinreichend Ladedruck.
Der Turbolader ist somit in Ordnung.
Um den Fehler gezielt eingrenzen zu können, möchte ich wissen, was während der Regeneration genau abläuft. Wildes Spekulieren und planloses Teiletauschen, wie es hier (und in den Werkstätten) üblich zu sein scheint, ist nicht meine erste Wahl.
Hallo,
im Internet gibt es Anleitungen, wie man eine LED installiert die eine Reinigung des DPF signalisieren sollen. Anscheinend greifen die von Relais 4 vom Anschluss 5 ein + Signal ab und hängen eine LED dran. Funktioniert das wirklich ? Hat das schon jemand versucht ? Habe bis jetzt nur rausgefunden, dass Relais 4 wohl für die Glüheinrichtung ist. Wird diese bei der DPF Reinigung evtl. gestartet ?
Vielen Dank
Gemäß dem mir vorliegenden Schaltplan (vFL) werden die Glühkerzen über F4 und R5 (Kontakt 5) angesteuert. Auf dem Weg zwischen Kontakt 5 und den Glühkerzen ist noch ein Abgriff für die Glühkerzenüberwachung, der (über F2) zum Motorsteuergerät führt.
Belegung von R4:
Kontakt 1: Plus (über F7)
Kontakt 2: Motorsteuergerät
Kontakt 3; Plus (über F4)
Kontakt 5: Glühkerzen
Zitat:
@berndspit schrieb am 7. Dezember 2019 um 07:49:45 Uhr:
Gemäß dem mir vorliegenden Schaltplan (vFL) werden die Glühkerzen über F4 und R5 (Kontakt 5) angesteuert. Auf dem Weg zwischen Kontakt 5 und den Glühkerzen ist noch ein Abgriff für die Glühkerzenüberwachung, der (über F2) zum Motorsteuergerät führt.
Belegung von R4:
Kontakt 1: Plus (über F7)
Kontakt 2: Motorsteuergerät
Kontakt 3; Plus (über F4)
Kontakt 5: Glühkerzen
Ok. Bedeutet also das bringt absolut nix.
Vielen Dank
Wo sind denn bitte die Experten? Kann denn keiner hier beschreiben, wie die Regeneration genau abläuft?
Kein Wunder, dass hier soviel spekuliert wird und - auch in den Werkstätten - auf Verdacht Teile getauscht werden.
Analytisches Denken scheint in der Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker leider nicht mehr vermittelt zu werden.
Hallo berndspit,
ich hoffe du bist noch aktiv und hast mittlerweile eine Lösung für das Problem finden können.
Ich habe zwar einen Mondeo MK3 von 2006, jedoch genau das gleiche beschriebene Problem.
Seit geraumer Zeit tritt das gleiche gleiche Problem auf.
Während der Regenerationsfahrt und wenn ich den Motor unter Volllast habe, geht er nach etwa 15km in den Notlauf. (Regeneration dauert bei mir in etwa 20km)
Soll heißen bei Geschwindigkeiten oberhalb von 160kmh oder mit einem anhänger bergauf beschleunigend, geht er in den Notlauf.
Ausser dass er das macht, hat er aber Druck und läuft absolut normal und ohne Probleme. Ob ich ausserhalb der Generation stark beschleunige, absichtlich untertourig fahre oder wiederkehrende Lastwechsel provoziere.
Der Notlauf kommt ausschließlich bei der beschriebenen Regeneration.
Lasse ich diese durchlaufen, ohne Last (ohne Anhänger und unterhalb von 160kmh) läuft diese auch Problemlos durch.
Ich habe nicht ganz so viel Ahnung davon, jedoch ist bereits die 2te Werkstatt dran und verzweifelt an dem Problem. Die sagen mir: alles geprüft, alles ok. Können se sich nicht erklären.
Hinzu kommt seit ein paar Tagen: Mache ich das Auto kalt an (Stand über Nacht), dann geht er nach 3 Sekunden ebenfalls in den Notlauf. Fahre ich 50 Meter oder lasse ihn 30 Sekunden laufen, kann ich ihn aus und wieder anmachen und dann läuft er wieder Problemlos. Seit Tagen exakt dieser Ablauf.
Ich rechne das Problem als Symptom zu dem anderen Problem hinzu.
Wäre nett wenn du mir mitteilen könntest, wie du dein Problem behoben hast.
Würde das gerne als Idee an die Werkstatt weiter geben, vielleicht hilft es ja.
Ich mag das Auto und möchte den wegen sowas nicht hergeben.
Danke und Gruß
Daniel
Zitat:
@berndspit schrieb am 22. November 2019 um 19:59:56 Uhr:
...
Fehlercode P2263. Der Ladedruck steigt zum Ende der Regeneration auf über 2,4 bar.
...
Damals hatte sich der TE ja wilde Spekulationen verbeten.
Aber ich spekuliere mal:
Während der Regeneration sinkt der Differenzdruck am DPF. Somit steigt die Abgasmenge und damit die Luftmenge, welche pro Zeiteinheit den Abgasstrang passieren kann.
Das könnte die Erhöhung des Ladedrucks erklären.
Bei geringerer Geschwindigkeit liegt diese Erhöhung offensichtlich in den erlaubten Grenzen.
Die Ladedrucksteuerung sollte die Schwankungen ausgleichen. Warum sie nun während der Regeneration an ihre Grenzen stößt, ist also die Frage.
Evtl. ist die erhöhte Temperatur Schuld. Keine Ahnung, ob und wie sich die Temperaturerhöhung an der Turboverstellung bemerkbar macht.