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Achsvermessung/ Spureinstellung Werte ?
Hallo Jungs,
habe nach der Tieferlegung eine Achsvermessung durchführen lassen. Entweder bilde ich mir das ein oder mein Lenkrad wenn er gerade ist zieht der Wagen nach links.
Hier habt ihr einmal die Werte, könnt ihr mir was dazu sagen ??
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19 Antworten
...nach einer Tieferlegung sind die BMW-Sollwerte nicht mehr verwendbar, da sich Sturz und Spur geändert haben. Die Werte gelten für das Standardfahrwerk bei Normbeladung.
Die im Protokoll genannten "Nennwerte" müssten also für exakt diese Art der Tieferlegung ermittelt und veröffentlich sein.
Wenn das Fahrzeug Aktivlenkung hat (?), muss vor der Fahrwerkeinstellung das BMW-Wartungsverfahren "Inbetriebnahme Aktivlenkung" durchgeführt werden.
Damit werden die Neutralstellungen des Spurstangenlenkgetriebes und des Lenkrads synchronisiert.
Die automatische Lenkrückstellung strebt - wenn man das Lenkrad loslässt - die Neutralstellung des Lenkgetriebes an.
Ist nun die Fahrwerkeinstellung ohne diese Vorarbeit erfolgt, passt die Spureinstellung nicht zur Neutralstellung und der Wagen verzieht.
Danke für deine ausführliche Antwort. Der Wagen hat keine Aktivlenkung. Ich habe von den Daten keine Ahnung und würde gerne wissen ob bei den Einstellungen das Lenkrad bzw Räder gerade eingestellt sind.
...die Sturzwerte sind "zu positiv", obwohl sie sich bei Tieferlegung Richtung "negativ" verändern müssen.
An der VA sind die Sturzwerte fertigungsbedingt nicht einstellbar und können nur durch Tausch der oberen Querlenker verändert werden (BMW-Originalteile erlauben eine Veränderung +/- 0,5°).
An der HA besteht eine Abhängigkeit von Spur und Sturz, eine Einstellung - zuerst am Querlenker, dann an der Schwinge ist aber möglich.
Zu den Werten:
Der Negativsturz am linken VR erscheint mir nach einer Tieferlegung zu gering und müsste sich beim Fahren - im Vergleich - durch stärkeres Untersteuern in Rechtskurven bemerkbar machen.
Die Differenz der Sturzwerte muss aber schon vor der Tieferlegung vorhanden gewesen sein - und wäre durch Querlenkertausch auf "0" zu bringen.
Wenn die Tieferlegung ohne Felgen- u/o Reifentausch ausgeführt worden ist, kann die eventuell unterschiedliche Profilabnutzung zum Verziehen führen.
An welchem Wert erkennst du denn den Negativsturz am linken VR ?
...Zeile "vorderer Sturz":
links -0°29' = 0,5° negativ ---- rechts -1°01' = 1° negativ
(1° = 60' d.h. 60 Bogenminuten)
Ein kürzerer oberer Querlenker (-30' = -0,5°) würde den Sturz des linken VR korrigieren: -0°29' - 30' = -0°59'
Somit wären die Sturzwerte links und rechts fast gleich.
Ob das Ding dann geradeaus fährt, hängt wie o.g. auch von der ev. unterschiedlichen Profilabnutzung ab.
Und neben den Zeilen Spreizung und Komb.Winkel sind die Werte auch ziemlich auseinander. Kannst du dazu was sagen ?
...die Spreizung ist der Winkel zwischen Schwenkachse des Rades und der Senkrechten.
Die Schwenkachse ist wiederum die Verbindungslinie zwischen Traggelenk des Schwenklagers (Radträger) und dem Domlager einer McPherson-Radführung.
Der kombinierte Winkel ist die Summe aus Spreizung und Sturz, weil der Sturz ja der Winkel der Radebene zur Senkrechten ist (lässt sich mit den Messwerten nachrechnen).
Um das zu verstehen, solltest Du Skizzen im Netz anschauen.
Jetzt aber das Wichtige: Der F10 hat keine McPherson-Aufhängung, sondern Doppelquerlenker.
Das Programm der Werkstatt misst da halt was, weil die meisten Standardautos McPherson haben - sogar der 911 bis zur vorletzten Generation. Es ist aber letzlich eine Billiglösung gegenüber Doppelquerlenkerkonstruktionen, die z.B. im Rennsport gang und gäbe sind.
Da der F10 es nicht hat, sind konsequenterweise auch keine Sollwerte genannt.
Also sind die Werte nicht Wichtig für mich ? Kann man denn anhand der Werte erkennen ob es einen geradeauslauf hat ? Oder kannst du sagen, mit den Werten kann der Wagen gar nicht gerade fahren und würde nach re/li ziehen ??
...die Sturzwerte an der VA waren auch vor der Tieferlegung abweichend - da fuhr er ja noch geradeaus.
Abweichende Sturzwerte sind - in Grenzen - also hinsichtlich des Geradeauslaufs tolerabel.
Ich glaube, dass das Problem durch die Tieferlegung hervorgerufen wird, weil die Räder nun einen zwangsläufig veränderten Sturz haben und die Räder nun anders "auf dem Boden stehen".
Das Profil fährt sich nicht gleichmäßig ab, die Reifen werden z.B.durch scharfe Fahrweise "kegelig", da sich das äußere Profil stärker abnutzt. Der veränderte Aufstandswinkel könnte also Ursache sein.
Neue Reifen könnten den Nachweis liefern.
Und das Problem kann ich mit neuen Querlenker beheben wie du oben geschrieben hast ?
...den Sturzwert korrigieren - ja. Das ist ja grundsätzlich erstrebenwert.
Wenn die (überwiegende) Ursache die ungleichmäßige Reifenabnutzung ist, wir es nicht helfen.
Zum Test könntest Du - wenn keine Mischbereifung vorliegt - mal Vorder- und Hinterräder gegeneinander tauschen und gucken, was passiert.
...Querlenker:
Von MEYLE gibt es einen stufenlos justierbaren oberen Querlenker.
Das ist gute Qualität und sicher billiger als Original.
Naja...also bei BMW würde man wenn dann gleiche Lenker verbauen und nicht einseitig den Sturz korrigieren. Die Sturzdifferenz ist grob im erlaubten Rahmen. Wenn dann würde ich die Schraube des UNTEREN Querlenkers öffnen, bissl mit nem Hammer dran klopfen und schauen das man den Wert etwas unter ein Grad bekommt.
Ich glaube hier aber eher an Einbildung oder nicht sauber geklemmt. Ohne jetzt über die Spur Eingangswerte tiefer nachzudenken, die sehen komisch aus.
...dann stellt sich die Frage, warum BMW 3 Querlenker mit 0,5°-Abstufung anbietet. Im vorliegen Fall liegt die Abweichung bei 0,5°.
Außerdem: Der - hier gezielte -Tausch des oberen Querlenkers ist ohne nachfolgende Vermessung möglich, da sich nur der Sturz, nicht aber die Spur ändert.
Wenn am unteren Querlenker gearbeitet wird, schreibt BMW eine Vermessung vor, weil das spurverändernd wirkt.
Der "Workaround" könnte dann teurer sein als der Tauschquerlenker.