ADAC Test: Fußgängerschutz-Systeme - E-Klasse entäuscht
Moin,
Der ADAC hat mehrere solcher Systeme getestet
und Mercedes schneidet mit der Presafe-Bremse
gerade bei einem Kind schlecht ab. Im Test reagierte
es zu spät.
BMW hat das günstigste System und kommt
auf Platz 2. Lexus und Volvo Testsieger.
Da hätte ich mir doch etwas mehr von Mercedes
erwartet.
Aktuell in der Sueddeutschen zu lesen.
Schade, dann werde ich mir dieses Assistentsystem
im meiner Neuanschaffung demnächsr schon
mal sparen. Gerade diesen Assistenten fand ich
u.a. nützlich.
Christian
Beste Antwort im Thema
Der Test zeigt doch nur die eine Seite.
Was ist mit "False Positives"? Also unerwünschte Eingriffe? Wurde das auch getestet? Da müsste man mal tausend Situationen testen... Ein System, das unerwünscht anspricht und aktiv eingreift, ist potenziell *sehr* gefährlich. Es geht ja nicht nur darum, dass mal bei einem tatsächlichen Hindernis zu früh gebremst wird - alle möglichen Fehlerquellen müssen ausgeschlossen sein.
Soll nicht heißen, dass die zwei besser getesteten System zu scharf eingestellt sind, aber irgendwo muss man die Grenze ziehen bei den Schwellwerten.
Und der Lexus mit weit über 100 k € Einstiegspreis und Testsieger, zeigt doch ziemlich gut, wie es *nicht* gemacht werden sollte - er bremse für den Fahrer überraschend und auch unnachvollziehbar ab (siehe Video).
Sorry, solche "schlauen" Zombie-Autos kann ich mir nur schwer in der Stadt vorstellen, wo permanent einer mit Einkaufstüten am Straßenrand wedelt oder jemand zum Einsteigen auf die Straße latscht.
Edit: Oder um es überspitzt zu formulieren: Ist ein System, dass sich von einer am Farbandrand stehenden Pappfigur zum Anhalten bewegen lässt, wirklich ein Testsieger?
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19 Antworten
Das ist clever, Christian...
Das System hat in einer Spezialsituation gepatzt und deshalb willst Du es nicht haben?
Mich hat es schon vor einem Unfall bewahrt.
Und wenn Du das Kind auch noch retten willst: Setze es ins Auto...
Greets, Stefan
Hallo Christian,
vielleicht solltest Du Dich vor einer Kaufentscheidung richtig informieren. Auf der ADAC Seite findest Du Mercedes auf Platz 3 noch vor BMW. Doch die Platzierung ist doch völlig unwichtig. Auch wenn die Süddeutsche etwas "gefärbt" berichtet, so hat sie das Entscheidende doch auf den Punkt gebracht:
"Der ADAC hat fünf solcher Systeme getestet. Die gute Nachricht: Leben retten können sie alle."
Dem Fußgänger wird die Note des Systems, von dem er gerettet wird, egal sein.
André
Ich habe von dem System schon im echten Leben profitiert. Wenn MB, dann nur mit!
"das Beste oder Nichts" sollte es doch sein -
wenn ich überlege wie gut sich Mercedes
diese Sicherheitsfeautures bezahlen lässt, dann
möchte ich auch dass geliefert wird. Die anderen
können es ja anscheinend auch. Sicher funktioniert
das System, aber scheinbar eben nicht so
wie bei den Siegern. Wahrscheinlich nehme
ich dieses Sicherheitssystem in meiner nächsten
C- oder E-Klasse wohl doch, weil ich mal vermute,
dass es ein Softwareupdate verbessern wird.
Die meisten System funktionieren doch ganz ok - und letztlich sind sie eine Hilfe und sollen den Fahrer nicht ersetzen.
Kann sein, dass in einer anderen Testsituation das Ranking genau andersrum ist - und nun?
Testpunkte und -rankings können mir eh den Puckel runterrutschen - wenn ich nur an die fehlgeleiteten Crash-Punkte denke...
Zitat:
Original geschrieben von chess77
Die meisten System funktionieren doch ganz ok - und letztlich sind sie eine Hilfe und sollen den Fahrer nicht ersetzen.
Das ist DER Punkt. Wir reden über Fahrerassistenzsysteme, die den Fahrer unterstützen sollen und in verschiedenen Situationen im Straßenverkehr den Fahrkomfort und die Fahrsicherheit erhöhen können.
Wir reden aber nicht über Fahrerersatzsysteme, die den aufmerksamen, mitdenkenden Fahrer überflüssig machen. Wer das erwartet und die Systeme so nutzt, als könnten sie den Fahrer ersetzen, wird a) enttäuscht werden und ist b) eine latente Gefahr für den Straßenverkehr. Und zwar egal, ob man Lexus, Volvo, Mercedes oder BMW fährt.
Ich hab das heute im Fernsehen gesehen, vor allem, wenn der Fußgänger noch auf dem Gehweg steht bzw. sich in die Straße reinbewegt - dieser Vorgang wird vom Mercedes-System nicht so erkannt wie von Volvo, Lexus und BMW. Auf ein stehendes Hindernis jedoch (egal ob Auto oder Fußganger) funktioniert es auch bei Mercedes. Ich muss schon sagen, das ist ja ein Notbremsassistent und mir wärs eher zu gefährlich, wenn das System von sich aus bremst, wenn ein Fußgänger nur den Bordstein hinuntertritt. Es ist halt wie immer Leben - alles birgt ein Risiko. Und ich als Fahrer sitze ja im Auto - es trifft ja den Fußgänger. Ich möchte kein Auto, das selbständig bremst, wenn nur der Fußgänger - warum auch immer - auf die Straße seitlich tritt und aber keine richtige Bewegung zur Straßenmitte macht, sondern einfach nur auf dem Gehweg den anderen Fußgänger ausweichen/überholen will. Auf stehende Hinternisse klappts ja...
Ich möchte auch nicht in einem Auto sitzen, was eine Notbremsung auslöst, nur weil ich z.B. einem parkenden Auto auf der Straße sehr knapp ausweiche (ausweichen muss). Irgend wo sind Grenzen. Das System hat eben nicht die volle Kontrolle übers Auto. (zum Glück)!
Peter
Warum glauben so viele Menschen, dass Werbung und Realität dasselbe sind?
Mercedes hat nicht immer die besten Materialien, nicht immer die besten Motoren und auch sonst wird man immer etwas besseres finden können. Wer ein Auto nach rein rationalen Gesichtspunkten kauft und immer das Beste will, wird ewig suchen oder sich ewig ärgern.
Es geht doch nicht darum, was jemand will oder nicht will, wenn er ein Assistenzsystem gekauft hat, dass selbst in der eigenen Werbung verspricht, dass es einen Fussgängerschutz gibt, der auch auf bewegte Menschen reagiert.
Wenn jemand nicht will, dass sein Auto selbstständig bremst, der schaltet Assistenten aus oder kauft sie nicht.
In dem Produktvideo zum MOPF von MB ist genau ab 2:20 ein Basketballspieler bei einer roten Ampel einen Ball in der Hand zu sehen, der eine Kreuzung überquert und das Auto reagiert und das im Übrigen bei Nacht. Dann kommt die Werbeschrift: PRE SAFE Bremse mit Fussgängererkennung.
Wenn ich so etwas sehe - und das funktioniert nicht - dann ist das Irreführung oder etwas ist defekt, was ja durchaus vorkommen kann.
Zitat:
Warum glauben so viele Menschen, dass Werbung und Realität dasselbe sind?
Das Argument zieht nicht, denn wenn man mit sicherheitsrelevanten Features Werbung machen ist doch wohl was anderes, als wenn ein Waschmittel einen Fleck nicht 100% rausbekommt.
MB ist mE derzeit führende bei den Assistenzsystem der dt. Hersteller - insofern enttäuscht das durchaus und MB täte gut daran sich zumindest in diesem Bereich sich an Ihren Werbespruch Das Beste oder Nichts messen zu lassen.
Das jedes Assistenzsystem nicht zu 100% funktioniert und man seine eigene Verantwortung wahrnehmen muss, steht mE hier nicht zur Debatte.
Natürlich muss man meines Erachtens die Testbedingungen in Frage stellen, vielleicht gibt es andere Situationen in den das MB System seine Stärken ausspielt.
Grundsätzlich sollte MB zu diesen Tests Stellung nehmen - und zu den Statements - ich möchte nicht dass mein Auto selbstständig eine Notbremsung vornimmt kann ich nur sagen:
Lieber den Hintermann im Heck, als jemand evtl. versehentlich angefahren.
Im Übrigen brechen Ausweichmanöver oder selbstständiges Bremsen oder Gasgeben jede Assistenzfunktion ab, so wie ich es verstanden habe - insofern hat man auch mit den Assistenzsystem das Fahrzeug jederzeit unter Kontrolle.
Da die Hardware mE ja verbaut ist, ist es mE ein Softwareproblem, dass MB hier schnell in den Griff bekommen sollte - gerade oder auch im Hinblick auf die Werbevideos - wo mit dieser Sicherheit geworben wird, mehr als bei den übrigen Herstellern.
Gruss Mic
Kann jemand sagen, von welchem Lieferanten BMW, MB & Co das System beziehen?
Alle von Conti?
Hallo zusammen,
Ich habe mir mal die Testresultate auf der ADAC Seite mal angeschaut und komme zu dem Schluss, dass die Resultate sowohl für Mercedes als auch BMW eine Vollkastastrophe darstellen. Lediglich ein Erwachsener der mittig auf der Straße steht (ja, er geht nicht) wird rechtzeitig erkannt und das Auto kann ein Unfall vermeiden. Also dafür brauche ich doch den Assistenten nicht. Bei Bewegung scheint das System kaum ausgereift zu sein. Eine Kollision mit einem gehenden Erwachsenen ist nur bis max 20kmh zu vermeiden. Auch das ist weit entfernt von der MB Werbung.
Auch ein stoppender Erwachsener scheint entweder für das System nicht erkennbar zu sein oder das System reagiert ganz schlecht darauf (genaue Details konnte ich nicht finden). Lexus wurde bei diesem Test kritisiert weil das Auto zu stark gebremst hat und dadurch den Fahrer verunsichert. Lexus bekommt dafür eine 2.0. Mercedes dafür eine 4.0.
Dieser Test zeigt, dass Mercedes (und BMW) in diese Kategorie noch nicht vorne mitmischen können.
Für mich insgesamt schade. Dafür, dass das System schon häufig piepst (Erfahrung während einer Probefahrt übers Wochenende), hätte ich gedacht, dass es im Extremfall dann doch mehr leistet.
Ändert trotzdem nichts daran, dass der Fahrer das Auto fährt und mit der eigenen Stereokamera links und rechts von der Nase für die nötige Sicherheit im Strassenverkehr sorgt.
Gruß,
Yadda
Der Test zeigt doch nur die eine Seite.
Was ist mit "False Positives"? Also unerwünschte Eingriffe? Wurde das auch getestet? Da müsste man mal tausend Situationen testen... Ein System, das unerwünscht anspricht und aktiv eingreift, ist potenziell *sehr* gefährlich. Es geht ja nicht nur darum, dass mal bei einem tatsächlichen Hindernis zu früh gebremst wird - alle möglichen Fehlerquellen müssen ausgeschlossen sein.
Soll nicht heißen, dass die zwei besser getesteten System zu scharf eingestellt sind, aber irgendwo muss man die Grenze ziehen bei den Schwellwerten.
Und der Lexus mit weit über 100 k € Einstiegspreis und Testsieger, zeigt doch ziemlich gut, wie es *nicht* gemacht werden sollte - er bremse für den Fahrer überraschend und auch unnachvollziehbar ab (siehe Video).
Sorry, solche "schlauen" Zombie-Autos kann ich mir nur schwer in der Stadt vorstellen, wo permanent einer mit Einkaufstüten am Straßenrand wedelt oder jemand zum Einsteigen auf die Straße latscht.
Edit: Oder um es überspitzt zu formulieren: Ist ein System, dass sich von einer am Farbandrand stehenden Pappfigur zum Anhalten bewegen lässt, wirklich ein Testsieger?
Zitat:
Original geschrieben von yadda
...Dafür, dass das System schon häufig piepst (Erfahrung während einer Probefahrt übers Wochenende), hätte ich gedacht, dass es im Extremfall dann doch mehr leistet...
Gerade DAS finde ich eine ziemlich elegante Lösung!
Kein programmierter Computer kann so intuitiv auf den Bewegungsablauf eines Fußgängers reagieren wie ein Mensch!
Man sieht den Leuten schließlich (meist) an, ob sie tatsächlich blind über die Gasse rennen oder lediglich 'schonmal vom Bordstein herabsteigen' um nach dem passieren des sich nähernden Autos die Straße besser überqueren zu können.
Da ist es doch ziemlich sinnvoll, wenn Dein Assi dich durch ein Piepen schonmal 'ermahnt' Obacht zu geben, weil da eine potenzielle Gefahr lauern KÖNNTE, auf die DU DANN EIGENSTÄNDIG reagieren kannst und wirst, weil Deine Aufmerksamkeit eben geweckt wurde durch das Piepen!
Schließlich döst man bei sowas ja nicht einfach weiter und denkt: "Das Auto wird's schon richten!"
Das der Assi dann dafür im Gegenzug nicht bei jeder Papiertüte einen automatisierten Vollstopp hinlegt finde ich eigentlich dem Fahrkomfort ganz zuträglich! Das Ruckt immer so!!!