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Airmatic Problem Hinterachse links
Guten Morgen W220 Liebhaber
Kurz zum Fahrzeug: W220 S500 Bj: 1999 mit Vollaustattung (keine L Version)
Ident Brief 0710 410
Kurz zu Mir: Alex Mitte 60zig und Schlosser bzw. Mechatroniker bei Mercedes im NKW Bereich.
Das Problem: Mein S500 stand nun leider 7 Jahre still. Die Auferstehung ging ohne größere Mängel von statten bis auf das Luftfahrwerk HA. Nach der Wiederbelebung pfeiften alle zwei Luftbälge! Grund: Poröes!
Diese zwei Beine habe nach WIS gewechselt. Nach ca. 1 Stunde ist der Balg HA li. explodiert. Mercedes schob es auf Materialfehler. Eine Woche später wurde ein neues Bein verbaut und exakt nach einer Stunde ging auch dieses in einem lauten Knall zu Grunde ebenfalls links. Das Fahrzeug steht und wurde von Mercedes untersucht auf etwaige scharfe Kanten usw. im Radhaus. Alles top.
Seit dem zweiten Platzer wurde gewechselt:
Kompressor (Altersschwach)
Nivauregler HA
Ventil bzw. Verteilerbox ( ober von Kompressor )
Das beste kommt zum Schluss: Es wurde ein drittes Bein verbaut und Ja dieses ging ca. nach zwei Stunden hoch. Mercedes ist ratlos und ich auch! Hat von euch W220 Besitzern ne zündende Idee was da los ist???
Bin für jede Hilfe dankbar.
Beste Antwort im Thema
Ich fahre meinen W220 seit über 8 Jahren und lese seitdem hier alle Beiträge, dieses Problem ist definitiv unbekannt.
Potentielle Verursacher wie Kompressor und Ventilblock wurden bereits getauscht.
An das Steuergerät glaube ich zunächst noch nicht.
Welche möglichen Ursachen bleiben?
1. Einbaufehler
Die Federbeine dürfen nicht zusammengeschoben werden, weil sie dadurch zerstört werden.
2. Festsitzende Fahrwerksteile
Du hast nicht erwähnt, ob der Wagen vor dem Platzen des Luftbalges hinten links maximal angehoben wurde.
Wenn alle Fahrwerksteile gängig sind, müßte das jeweils der Fall gewesen sein.
Nach 9 Jahren Standzeit könnte irgendetwas nicht mehr gängig sein.
Der Druck würde also immer weiter erhöht, um das korrekte Niveau zu erreichen.
Das ist aber auch nur eine Vermutung.
3. Falsche Werte
Dabei kommt dann der Höhensesor vorne rechts "ins Spiel".
Denn ein Niveauausgleich erfolgt diagonal.
Wenn er sich hinten links anhebt, müßte er sich zum Ausgleich vorn rechts absenken.
Zum Verständnis ein Beispiel aus der Praxis:
Als mein Federbein vorn rechts undicht war, habe ich nach 3 Tagen mal nachgemessen.
Der Wagen war besonders rechts vorn komplett abgesackt und vorn links auch deutlich tiefer als normal.
Höhe vom Boden bis Unterkante Radlauf:
Vorn rechts (defekt) 62 cm
Hinten rechts 67 cm
Vorn links 65,5 cm
Hinten links 70,5 cm (Niveauausgleich für vorn rechts)
Über den Höhensensor vorn rechts müßte das Steuergerät also in Verbindung mit dem hinteren gemeinsamen Höhensensor die Höhe für hinten links bestimmen können.
Wenn also der Höhensensor vorn rechts einen falschen Wert liefert, könnte das der Grund sein, weshalb hinten links mehr Druck zugeführt wird, um die vermeintlich zu geringe Höhe auszugleichen.
Generell bin ich aber verwundert, dass der Kompressordruck offensichtlich ausreicht, um einen Balg platzen zu lassen.
Berichte bitte weiter, auf die Lösung bin ich gespannt.
lg Rüdiger
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7 Antworten
Hallo.
Ich habe ja schon viel gelesen und gehört über Probleme mit der Airmatic, aber was du hier berichtest ist fast schon unglaublich.
Das würde ja bedeuten das der Balg durch Überdruck zerstört wurde.
Das ist aber eigentlich gar nicht möglich, weil das System mit maximal 16 Bar arbeitet und ich denke nicht das, selbst wenn dieser Druck am Federbein anliegen würde, dadurch der Balg platzen könnte.
Die Federbeine werden mit 6 - 10 Bar betrieben, je nach Beladungszustand des Fahrzeugs.
Das heißt, wenn der maximale Druck von 10 Bar im Balg aufgebaut wurde um das eingestellte Niveau zu halten und das Fahrzeug wärend der Fahrt bis zum Maximum einfedert, steigt der Druck im Balg mit Sicherheit auf einen erheblich höheren Wert als 16 Bar.
Wie gesagt das System wird mit maximal 16 Bar betrieben.
Dann sollte der Kompressor abgeschaltet werden.
Wenn aber der Balg hinten links offenbar durch Überdruck zerstört wurde, kann es eigentlich nur ein Fehler vom Steuergerät der Airmatic sein.
Der Kompressor, so denke ich, wird einen höheren Druck als 16 Bar aufbauen können wenn er nicht abgeschaltet würde.
Wenn das Steuergerät nun einen Fehler macht bei der Druckversorgung für hinten links und gleichzeitig der Kompressor nicht bei erreichen des maximalen Systemdruck abgeschaltet wird könnte natürlich auch der Druck im linken Federbein wesentlich höher als 16 Bar liegen, denke ich.
Theoretisch wäre es auch möglich das der Druckschalter am Ventilblock defekt ist und gleichzeitig auch das Ventil für h.l. nicht funktioniert.
Da aber der Ventilblock auch erneuert wurde, würde ich diesen als Ursache eigentlich ausschließen und das Steuergerät eher in Betracht ziehen.
Gruß.
Klaus
Ja aber warum sollte es dann nur das eine Federbein zerlegen? Der Kompressor macht ja Druck im ganzen System und nicht nur hinten links. Ausserdem müsste es ja dann eigentlich auch das Auto hinten links auf maximale Höhe anheben, bevor der Balg explodiert. Wenn das Auto aber immer gerade Stand, würde ich auch auf ein Problem mit dem Stossdämpfer tippen.
Um das nochmal zu verstehen. Neuteile gemäß WIS eingebaut und 3 Federbeine sind explodiert? Da muss ein mechanischer Fehler vorliegen. Die Federbeine halten den genannten Betriebsdruck für Jahre aus. D.h. da muss ja noch eine große Sicherheitsmarge für den Berstdruck dazwischenliegen. Bisher gab es diesen Fehler bei MT noch nie.
Ich fahre meinen W220 seit über 8 Jahren und lese seitdem hier alle Beiträge, dieses Problem ist definitiv unbekannt.
Potentielle Verursacher wie Kompressor und Ventilblock wurden bereits getauscht.
An das Steuergerät glaube ich zunächst noch nicht.
Welche möglichen Ursachen bleiben?
1. Einbaufehler
Die Federbeine dürfen nicht zusammengeschoben werden, weil sie dadurch zerstört werden.
2. Festsitzende Fahrwerksteile
Du hast nicht erwähnt, ob der Wagen vor dem Platzen des Luftbalges hinten links maximal angehoben wurde.
Wenn alle Fahrwerksteile gängig sind, müßte das jeweils der Fall gewesen sein.
Nach 9 Jahren Standzeit könnte irgendetwas nicht mehr gängig sein.
Der Druck würde also immer weiter erhöht, um das korrekte Niveau zu erreichen.
Das ist aber auch nur eine Vermutung.
3. Falsche Werte
Dabei kommt dann der Höhensesor vorne rechts "ins Spiel".
Denn ein Niveauausgleich erfolgt diagonal.
Wenn er sich hinten links anhebt, müßte er sich zum Ausgleich vorn rechts absenken.
Zum Verständnis ein Beispiel aus der Praxis:
Als mein Federbein vorn rechts undicht war, habe ich nach 3 Tagen mal nachgemessen.
Der Wagen war besonders rechts vorn komplett abgesackt und vorn links auch deutlich tiefer als normal.
Höhe vom Boden bis Unterkante Radlauf:
Vorn rechts (defekt) 62 cm
Hinten rechts 67 cm
Vorn links 65,5 cm
Hinten links 70,5 cm (Niveauausgleich für vorn rechts)
Über den Höhensensor vorn rechts müßte das Steuergerät also in Verbindung mit dem hinteren gemeinsamen Höhensensor die Höhe für hinten links bestimmen können.
Wenn also der Höhensensor vorn rechts einen falschen Wert liefert, könnte das der Grund sein, weshalb hinten links mehr Druck zugeführt wird, um die vermeintlich zu geringe Höhe auszugleichen.
Generell bin ich aber verwundert, dass der Kompressordruck offensichtlich ausreicht, um einen Balg platzen zu lassen.
Berichte bitte weiter, auf die Lösung bin ich gespannt.
lg Rüdiger
Hallo liebe W220 Fahrer,
erstmal vielen Dank für die prompte Hilfe und Vorschläge zur Problembewältigung.
Das defekte Teil war nun doch ein defektes Steuergerät was total falsche Werte bzw. Druckwerte ausgesendet hat und dadurch einen Überdruck zu dem Federbein hi. li. gesendet hat. Es wurden über Messuhren der Druck an der Hinterachse gemessen (oben am Anschluss Innenraum) , während rechts der Druck gleich blieb hat es sich links weiter aufgebaut bis zum Maximum und hielt es auf dem Level. Bis zu einem gewissen Grad schafft es der Balg doch das Ende ist die besagte Stunde. Rätselhaft bleibt nur das über die StarDiagnose kein Fehler ausgelesen werden konnte bzw. KFZ seitig gesetzt wurde. Fairerwaiser hab ich mit elektronischen Defekten nach der Standzeit gerechnet. Die Schadensliste wird immer höher aber machbar. Falls es euch interessiert hier die Mängel nach einem fast Jahrzehnt Außer Betrieb:
Benzinfilter zu
Benzimpumpe defekt
Einspritzdüsen Dichtung 6x zum Motor hin gerissen bzw. poröes 2x i.O.
Softclose an zwei Türen ohne Funktion
je ein Kolben am Bremssattel VA li. + re. hoffnunglos fest
Also überschaubar und lösbar ;-) Hab mit mehr gerechnet.
Wie gesagt ich schraub täglich an Actro'sen daher ist der S schon ne andere Welt
Danke für die Rückmeldung.
Ich hatte ja eher gedacht, daß das Steuergerät falsche Werte zur Verarbeitung bekommt.
Auf jeden Fall ein sehr ungewöhnlicher Defekt.
War denn der Wagen hinten links voll angehoben?
Theoretisch hätte man ja die Chance, das Federbein zu retten, wenn man in so einem Fall schnellstens die Luftleitung abschraubt...
Die anderen Mängel sind ja überschaubar.
Der Benzinfilter muß ja sowieso regelmäßig gewechselt werden.
Beim W221 treten Bremszangendefekte auch bei regelmäßigem Betrieb auf.
lg Rüdiger
Irgendwie erklärt, aber glauben mag ich die Geschichte vom Steuergerät, das extreme Druckwerte auf einem Federbein zulässt nicht. Das müssten ja Drücke von weit über dem Systemdruck von max. 13-14 bar sein. Wo sollen die bitte herkommen? Dafür gibt es unter anderem das Druckablassventil und sicherlich noch weitere Sicherheitsventile. Da fliegt vorher mit Sicherheit irgendeine Verschraubung raus oder eine Leitung reißt.
Hier das Airmatic Schema wie erklärt sich hiermit die Theorie von defekten Steuergerät?
https://www.motor-talk.de/.../Attachment.html?attachmentId=743853