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Alibaba umwirbt US-Mittelstand

Themenstarteram 11. Juni 2015 um 14:13

Den meisten von euch dürfte der Riesenhändler Alibaba etwas sagen, für die denen es nichts sagt. Stellt es euch wie ne Mischung aus einem unsortierten Amazon, ebay und rockauto vor.

Kaufen kann man alles von 1 bis 2 cent artikeln bis hin zu ganzen Containern bzw Schiffsladungen von etwas.

Nachdem ja immermehr der Teile für unsere Autos made in PRC, China, Taiwan etc sind lohnt sich vllt ein vergleichender Blick dort.

Nun aber zu dem Artikel, was ich eben bisher dort vermisst habe waren die richtigen, die guten Waren die eben nicht direkt in den chinesischen Sweatshops produziert wurden. Und siehe da:

Alibaba umwirbt US-Mittelstand

Konzernchef Jack Ma will amerikanische Waren in China vermarkten

Britta Weddeling - Handelsblatt

San Francisco Jack Ma ist gekommen, um die Amerikaner wieder einmal für sein Unternehmen zu begeistern. Dieses Mal hat es der Alibaba-Chef jedoch nicht auf amerikanische Investoren abgesehen. Ma interessiert sich für den Mittelstand. Der chinesische Online-Handelsriese

will „kleinen Unternehmen dabei helfen, ihre Produkte in China zu verkaufen“, sagte Ma heute in New York. Der Schritt sei ein wichtiger

Teil seiner Zukunftsstrategie, wie er im traditionsreichen Economic Club of New York erläuterte.

Die chinesische Mittelschicht sei heute schließlich schon so groß wie die gesamte Bevölkerung der USA und werde in den nächsten zehn

Jahren auf rund eine halbe Milliarde Menschen ansteigen. Und der Online-Handel wachse drei Mal so schnell wie der klassische Einzelhandel.

„Wir brauchen mehr amerikanische Produkte in China“, stellt Ma klar. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt habe sich in den vergangenen

20 Jahren auf den Export von günstigen Gütern konzentriert. Doch das werde sich künftig ändern. China werde zum Importeur und qualitativ hochwertige Ware aus den USA und aus Europa sei dabei besonders gefragt.

Der Schritt ist Teil von Mas ambitionierter Wachstumsstrategie. In zehn Jahren will er Käufer und Verkäufer auf der ganzen Welt miteinander

vernetzen. „Egal von wo auf der Welt man etwas kauft, in 72 Stunden wird die Ware geliefert“, sagt Ma. Schon heute ist Alibaba der größte OnlineHändler der Welt mit einer Marktkapitalisierung von 220 Milliarden Dollar. Heute macht Alibaba noch 98 Prozent seiner Umsätze in China. Doch der Auslandsanteil soll in den nächsten Jahren auf 40 Prozent ansteigen. Auch in Deutschland ist der Internet-Händler mit einer

Seite gestartet, die jedoch wegen ihrer vielen Übersetzungsfehler belächelt wird.

Dennoch will Ma, der nach dem Börsengang zum zweitreichsten Mann Chinas aufgestiegen ist, etablierten USKonzernen Konkurrenz machen.

Alibaba bezieht in den USA gerade ein Büro in Seattle, das nur zwei Blocks von Amazons neuer Konzernzentrale entfernt ist. Medienberichten

zufolge sei Alibaba dabei, Ingenieure von Amazon und Microsoft abzuwerben, die beide im Nordwesten der USA ihre Firmensitze haben. Zudem startet Alibaba außerhalb Chinas einen Cloud-Service, der Amazons erfolgreichen Cloud-Sparte, ebenso wie Microsoft und Google Kunden abjagen soll.

Erste Erfolge im Handel zwischen den USA und China kann Ma immerhin schon vorweisen. Landwirte im Nordwesten der USA haben laut Ma 2013 zum ersten Mal Kirschen über Alibaba nach China verkauft und damit einen Hype ausgelöst. Im vergangenen Jahr haben sich die Kirsch-Verkäufe verdreifacht, auf 600 Tonnen. Die Saison in diesem Jahr hat gerade erst begonnen.

Chinas Amazon hat ein Plagiatsproblem

Im Gegensatz zu Amerikas größtes Online-Kaufhaus Amazon jedoch verkauft Alibaba die Produkte nicht selbst, sondern bietet nur technologische Plattformen für Unternehmen. Alibabas E-Commerce-Geschäft wird vor allem von zwei Online-Kaufhäusern vorangetrieben. Das größte, Taobao, erlaubt es Kunden, Ware direkt von kleinen chinesischen Unternehmen zu kaufen. Tmall konzentriert sich auf größere Einzelhändler mit bekannten Marken. Alibaba muss sich dabei vor allem gegen steigende Kritik wehren, nicht genug gegen Produktpiraterie zu tun. Eine Reihe von Markenherstellern hatte sich beschwert, dass über Alibaba zunehmend gefälschte Produkte verkauft würden.

 

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Ich persönlich finde den Herren extrem unangenehm und seine Methoden nicht gerade "ok". Andererseits sind seine Ideen und Visionen wirklich interessant und bieten viele Möglichkeiten von denen wir 'kleine Fische' wirklich profitieren können, aber ebenso böse ins eigene Fleisch schneiden.

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 11. Juni 2015 um 14:13

Den meisten von euch dürfte der Riesenhändler Alibaba etwas sagen, für die denen es nichts sagt. Stellt es euch wie ne Mischung aus einem unsortierten Amazon, ebay und rockauto vor.

Kaufen kann man alles von 1 bis 2 cent artikeln bis hin zu ganzen Containern bzw Schiffsladungen von etwas.

Nachdem ja immermehr der Teile für unsere Autos made in PRC, China, Taiwan etc sind lohnt sich vllt ein vergleichender Blick dort.

Nun aber zu dem Artikel, was ich eben bisher dort vermisst habe waren die richtigen, die guten Waren die eben nicht direkt in den chinesischen Sweatshops produziert wurden. Und siehe da:

Alibaba umwirbt US-Mittelstand

Konzernchef Jack Ma will amerikanische Waren in China vermarkten

Britta Weddeling - Handelsblatt

San Francisco Jack Ma ist gekommen, um die Amerikaner wieder einmal für sein Unternehmen zu begeistern. Dieses Mal hat es der Alibaba-Chef jedoch nicht auf amerikanische Investoren abgesehen. Ma interessiert sich für den Mittelstand. Der chinesische Online-Handelsriese

will „kleinen Unternehmen dabei helfen, ihre Produkte in China zu verkaufen“, sagte Ma heute in New York. Der Schritt sei ein wichtiger

Teil seiner Zukunftsstrategie, wie er im traditionsreichen Economic Club of New York erläuterte.

Die chinesische Mittelschicht sei heute schließlich schon so groß wie die gesamte Bevölkerung der USA und werde in den nächsten zehn

Jahren auf rund eine halbe Milliarde Menschen ansteigen. Und der Online-Handel wachse drei Mal so schnell wie der klassische Einzelhandel.

„Wir brauchen mehr amerikanische Produkte in China“, stellt Ma klar. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt habe sich in den vergangenen

20 Jahren auf den Export von günstigen Gütern konzentriert. Doch das werde sich künftig ändern. China werde zum Importeur und qualitativ hochwertige Ware aus den USA und aus Europa sei dabei besonders gefragt.

Der Schritt ist Teil von Mas ambitionierter Wachstumsstrategie. In zehn Jahren will er Käufer und Verkäufer auf der ganzen Welt miteinander

vernetzen. „Egal von wo auf der Welt man etwas kauft, in 72 Stunden wird die Ware geliefert“, sagt Ma. Schon heute ist Alibaba der größte OnlineHändler der Welt mit einer Marktkapitalisierung von 220 Milliarden Dollar. Heute macht Alibaba noch 98 Prozent seiner Umsätze in China. Doch der Auslandsanteil soll in den nächsten Jahren auf 40 Prozent ansteigen. Auch in Deutschland ist der Internet-Händler mit einer

Seite gestartet, die jedoch wegen ihrer vielen Übersetzungsfehler belächelt wird.

Dennoch will Ma, der nach dem Börsengang zum zweitreichsten Mann Chinas aufgestiegen ist, etablierten USKonzernen Konkurrenz machen.

Alibaba bezieht in den USA gerade ein Büro in Seattle, das nur zwei Blocks von Amazons neuer Konzernzentrale entfernt ist. Medienberichten

zufolge sei Alibaba dabei, Ingenieure von Amazon und Microsoft abzuwerben, die beide im Nordwesten der USA ihre Firmensitze haben. Zudem startet Alibaba außerhalb Chinas einen Cloud-Service, der Amazons erfolgreichen Cloud-Sparte, ebenso wie Microsoft und Google Kunden abjagen soll.

Erste Erfolge im Handel zwischen den USA und China kann Ma immerhin schon vorweisen. Landwirte im Nordwesten der USA haben laut Ma 2013 zum ersten Mal Kirschen über Alibaba nach China verkauft und damit einen Hype ausgelöst. Im vergangenen Jahr haben sich die Kirsch-Verkäufe verdreifacht, auf 600 Tonnen. Die Saison in diesem Jahr hat gerade erst begonnen.

Chinas Amazon hat ein Plagiatsproblem

Im Gegensatz zu Amerikas größtes Online-Kaufhaus Amazon jedoch verkauft Alibaba die Produkte nicht selbst, sondern bietet nur technologische Plattformen für Unternehmen. Alibabas E-Commerce-Geschäft wird vor allem von zwei Online-Kaufhäusern vorangetrieben. Das größte, Taobao, erlaubt es Kunden, Ware direkt von kleinen chinesischen Unternehmen zu kaufen. Tmall konzentriert sich auf größere Einzelhändler mit bekannten Marken. Alibaba muss sich dabei vor allem gegen steigende Kritik wehren, nicht genug gegen Produktpiraterie zu tun. Eine Reihe von Markenherstellern hatte sich beschwert, dass über Alibaba zunehmend gefälschte Produkte verkauft würden.

 

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Ich persönlich finde den Herren extrem unangenehm und seine Methoden nicht gerade "ok". Andererseits sind seine Ideen und Visionen wirklich interessant und bieten viele Möglichkeiten von denen wir 'kleine Fische' wirklich profitieren können, aber ebenso böse ins eigene Fleisch schneiden.

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11 Antworten

Danke für den Bericht, wirklich lesenswert!

am 11. Juni 2015 um 15:02

Zitat:

China werde zum Importeur und qualitativ hochwertige Ware aus den USA und aus Europa sei dabei besonders gefragt.

Irgendwie auch krank, hier und in den USA bekommt man fast nur noch billigen Dreck aus Fernost und die wollen mehr Qualität aus den USA und Europa importieren :D

der halbe mustang ist made in china! globalisierung über allem um sinnloses wachstum zu generieren damit der expotentielle Zinseszins generiert werden kann, aber dann rumheulen wenn China auf dicke hose macht!?

China? Wär ja wahrscheinlich noch gut....Mexiko....da hab ich schon Sachen gesehen....Tequila!

Zitat:

@ruckzuck84 schrieb am 11. Juni 2015 um 18:25:02 Uhr:

der halbe mustang ist made in china! globalisierung über allem um sinnloses wachstum zu generieren damit der expotentielle Zinseszins generiert werden kann, aber dann rumheulen wenn China auf dicke hose macht!?

Der halbe Mustang? Kannst Du das auch begründen und hast Du Quellen?

durch den anlageneinbau, den scheinwerferumbau bei dem ich die karre fast vollständig auseinander gebaut habe stand auf jedem 2. teil made in china!

am 12. Juni 2015 um 8:12

Normal, fast alle Teile sind Made in PRC, die ganzen Elektroniksachen, alles nur noch China, Indien, etc. Es gibt kaum noch Elektronikkonzerne, die in den USA oder Europa produzieren. Elektronikteile kommen alle nur aus China, das fängt schon beim kleinsten Widerstand an. Wenn überhaupt noch mal was Made in EU ist (langfristig ist es so ausgelegt, dass Made in Germany, etc. komplett entfallen und nur noch EU draufsteht), dann kommt das meist aus Rumänien, mit etwas Glück noch aus Ungarn...

Der Mustang ist eben "Made in China - Assemblied in the USA". Für "deutsche" Fahrzeuge gilt doch genau das gleiche. Die Komponenten werden hier auch einfach nur noch zusammengeschraubt.

Bei Apple Produkten steht ja auch schön drauf: Designed by Apple in California - Made in China :D

Aber stimmt, Mexiko Sachen sind noch schlimmer, da sind selbst Teile aus China besser :D :D

ja, ich hasse das globalisierte idiotensystem in dem wir nur noch sklaven sind!

am 13. Juni 2015 um 0:38

Habe vor kurzem auch mal in Alibaba geforscht.

Schon interessant wenn man die Preise sieht. Und in der Tat, fast alles was man für klassiche Fahrzeuge braucht wird man dort in Massen finden, selbst Teile für die 57er Chevys.

Schaut man sich die Preise an weiß man was Rockautoparts für ne Gewinnmarge hat, von den seit Jahrzehnten bekannten US-Teilehändler in Deutschland (wo man im Jahr 2015 noch Geld für einen Katalog aus Papier bezahlen soll) ganz zu schweigen.

Mein Ford Crownkühler hat zwischen dem Hersteller in China und z.B. Rockautoparts seinen Preis nahezu verdreifacht.

Bedauerlich das ich nicht mindestens 50 Kühler brauche, unter dieser Menge rühren die nämlich keinen Finger.

Und jetzt erzählt mir nix über Qualität von dem ganzen Zeug. Qualität ist eher ein produktionstechnisches Versehen als gekonnt und gewollt.

Aber irgendwie scheint es fast nur noch Ramsch zu geben, egal in welcher Warengruppe. Wird nur noch unterschieden zwischen billigen und teurem Mist.

Asien, Mexico...

Wie ich lesen musste, sind die demnächst schon viel zu teuer.

Der kommende Produktionsstandort soll Afrika sein. :eek:

Fuer Dacia war Rumaenien als Produktionsstandort ja schon zu teuer, weshalb einige Modelle nun in Afrika hergestellt werden. Scheiß Welt.

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