- Startseite
- Forum
- Auto
- Nissan
- Almera Kauf
Almera Kauf
Hallo,
ich spiele mit dem Gedanken mir einen Nissan Almera N15 zu kaufen.
Hab bisher nicht viel negatives über dieses Auto lesen können.
Kann mir jmd. sagen was es zu beachten gibt außer rost?
Und weiß jmd wie tauglich die Motoren jenseits der 200tkm sind?
Hab bei Mobile folgenden gefunden, was meint ihr? KLICK
Natürlich nur wenn der VK den noch über den TÜV bringt...
Viele Fragen ich weiß, aber wär nett wenn ihr mir helfen könntet :-)
LG
Ähnliche Themen
3 Antworten
Hallo,
ich habe selber mal einen N15 gefahren und bei Autoplenum mal einen Erfahrungsbericht verfaßt.
Ich kopiere ihn hier mal rein, vielleicht hilft dir das etwas weiter.
Zu dem von dir vorgeschlagenen Fahrzeug:
Für das Alter und die Laufleistung finde ich ihn zu teuer. Das Tuning wäre nicht mein Ding, aber das ist ja Geschmackssache. Der Verkäufer soll aberr nicht denken, dass er dafür beim Verkauf Geld bekommt, eher das Gegenteil ist der Fall. Und eine alte, aber meistens zutreffende Weisheit:
Autos die sportlich aussehen, wurden auch meistens so gefahren.
Und auch mit TÜV mußt du bei dem Alter und der Laufleistung damit rechnen, dass demnächst Reparaturen anstehen....z.B. Kupplung, Rost, Radlager, etc....
Testbericht Nissan Almera 1.4
Im September 2005 habe ich mir einen Nissan Almera 1.4 Competence, Bj.1998 mit 58000km gekauft. Der damalige Kaufpreis betrug 5200€. Das Fahrzeug ist ausgestattet mit 5 Türen, elektr. Fensterhebern vorne, man. Klimaanlage, Fahrer- und Beifahrerairbag, ABS sowie Seitenairbags, ZV mit Fernbedienung und Servolenkung.
Im April 2009 habe ich ihn mit 104000km abgewrackt.
1.) Design/Innenraum:
Das Aussendesign ist meiner Meinung nach relativ zeitlos und wirkt auch 15 Jahre nach Einführung nicht unbedingt veraltet. Die Größe und Form entspricht in etwa der eines Golf III.
Im Innenraum dominiert das Hartplasik der 90er Jahre. Das Amaturenbrett und alle Bedienelemente sind aber übersichtlich und einfach zu bedienen.
2.) Komfort
Die Sitze sind zumindest nach höherer Laufleistung relativ weich und durchgesessen, so dass man das Gefühl hat, fast auf der Strasse zu sitzen. Zudem sind im Vergleich zu heutigen Autos nur relativ wenige Verstellmöglichkeiten vorhanden. Da ich aber ohnehin Rückenprobleme habe, fällt mein Urteil hier evtl. etwas hart und subjektiv aus.
Die Federung ist hart und gerade bei kurzen Stößen etwas poltrig.
Der Motor läuft etwas rau und besonders ab 4000 Umdrehungen auch ziemlich laut.
Lüftung/Klima und Heizung werden mit Drehschaltern bedient und funktionieren problemlos. Die Klimaanlage kühlt das Fahrzeug auch bei hohen Aussentemperaturen relativ schnell runter. Die Heizung ist kräftig genug ausgelegt, so dass es auch bei zweistelligen Minusgraden zügig warm wird.
3.) Sicherheit
Zumindest seit dem Facelift 1998 fahren ABS, Fahrer- und Beifahrerairbag sowie Sitzairbags immer mit. Beim NCAP-Crashtest schnitt der Wagen allerdings mit 2 von 5 Sternen eher schlecht ab.
4.) Motor/Antrieb
Die 1.4l Maschine leistet 75 PS (in einschlägigen Internetforen hat man allerdings herausgefunden, dass alle 1.4l Motoren 87 PS leisten, dies aber zumindest für deutsche Modelle nicht angegeben wurde, um die Versicherungseinstufung günstig zu halten (damals wurde noch nach PS-Stärke die Prämie berechnet)).
Der Motor ist äußerst zuverlässig, aber weder ein Spar- noch ein Durchzugswunder. Ölverbrauch liegt im nicht messbaren Bereich. Mein vorheriges Auto hatte ebenfalls diesen Motor und auch nach 180000km war kein Ölverbrauch festzustellen. Der Durchschnittsverbrauch über die gesamte Haltedauer betrug 7,2L Superbenzin.
Die 75, bzw. 87 PS erbringt der Motor erst bei hohen Drehzahlen, was aber dem Verbrauch und der Lautstärke nicht zuträglich ist. Das Getriebe ist verhältnismäßig lang übersetzt (3000 Umdrehungen bei 110km/h im 5. Gang), was zwar den Verbrauch im Rahmen hält, aber das Temperament der ohnehin kleinen Maschine zusätzlich dämpft.
Wer mit dem 1.4l glücklich werden will, ist entweder ein gemütlicher Bummler, den die fehlende Durchzugskraft nicht stört oder aber ein schaltfreudiger Fahrer, den auch Drehzahlen bis kurz vor den roten Bereich nicht stören.
Die Höchstgeschwindigkeit ist mit 169km/h angegeben, laut Tacho werden etwa 180km/h erreicht, was der angegebenen Höchstgeschwindigkeit in etwa entsprechen dürfte.
Bis ca. 160km/h läßt sich der Wagen verhältnismäßig entspannt fahren. Alles darüber hinaus ist auf Dauer zu laut, verbrauchsintensiv und anstrengend, da das Fahrwerk hier langsam an seine Grenzen stößt.
Wer häufig längere (Autobahn)strecken fährt, sollte sich überlegen, evtl. den 1.6l Motor mit 90PS (inoffiziell 102PS) zu wählen, der etwas souveräner agiert. Da hier nicht so häufig Vollgas gefahren, bzw. ausgedreht werden muss, liegt der Verbrauch in etwa gleichauf.
Abzuraten ist vom völlig veralteten 2.0l Saugdiesel mit 75PS. Dieser war schon bei Markteinführung veraltet und liegt mit einem Durchschnittsverbrauch von 6,6 Liter Diesel nur unwesentlich unter den Benzinern. Die höhere Versicherungseinstufung und die exorbitant hohen Steuern verhindern eine Amortisation selbst bei Kilometerfressern.
Ein Fall für Fans ist der 2.0l GTI mit 143 PS. Nähere Informationen zu diesem Motor kann ich leider nicht geben. Im Nissanboard (www.nissanboard.de) kann man sich aber schlaulesen, bzw. Fragen stellen.
Ganz interessant ist vielleicht noch, dass alle Motoren (abgesehen vom Diesel) über eine Steuerkette verfügen. Der zeit- und kostenintensive Wechsel des Zahnriemens entfällt somit. Der Kettentrieb funktioniert beim Almera I problemlos, lediglich das Nachfolgemodell hatte hier häufiger Probleme mit gelängten Steuerketten und daraus resultierenden Motorschäden. Da die Kettenspanner über Öldruck funktionieren, ist aber ein regelmäßiger Ölwechsel nach Vorschrift und das regelmäßige Prüfen und ggf. Nachfüllen von Motoröl ratsam.
Probleme mit der Steuerkette erkennen Kaufinteressenten am metallischen Klackern im Motorraum. Nach dem Kaltstart ist das normal, da sich erst ein Öldruck aufbauen muss. Nach ein paar Sekunden darf aber nix mehr klackern. Ebenso darf das Klackern natürlich auch nicht während der Fahrt auftreten.
Ist dies der Fall, sollte man einen größeren Betrag für die reparatur einplanen, bzw. sich nach einem anderen Fahrzeug umsehen. Wie bereits gesagt, ist der Almera N15 hier relativ problemlos und Fahrzeuge die dennoch Probleme mit der Steuerkette haben, wurden vom Vorbesitzer häufig hart rangenommen oder schlecht gewartet oder sogar beides. Finger weg! Es gibt genug andere.
5.) Reparaturen/Defekte
Dieses Kapitel läßt sich zügig abschliessen. Während der gesamten Haltedauer war ein ungeplanter Werkstattaufenthalt erforderlich, da ein hinterer Bremssattel defekt war. Die Reperatur kostete mit einem Nachbauteil 330€.
Ansonsten wurden nur die die vorderen Bremsen gemacht (Scheiben+Beläge) für 250€ in einer freien Werkstatt.
6.) Kosten:
Wie oben bereits geschrieben war der Kaufpreis im Jahr 2005 5200€. Durch die Abwrackprämie erzielte er jetzt noch 2500€.
In den Autobörsen werden Almeras die 10-11 Jahre alt sind und um die 100000km gelaufen haben mit 2000-4000€ (je nach Ausstattung) gehandelt. Das sind aber Preisvorstellungen. Ob diese in der Realität dann auch so erzielt werden, darf bezweifelt werden.
Steuern betragen bei der 1.4l Maschine 96€/Jahr.
Die Versicherungseinstufung in der Haftpflicht liegt zur Zeit bei Klasse 17.
Ersatzteile sind (wie bei allen Japanern) sehr teuer. Dafür geht aber auch selten etwas kaputt. Es lohnt sich auf jeden Fall immer nachzuschauen, ob es Nachbauteile gibt, die oft sehr viel günstiger als Originalteile sind.
7.) Besonderheiten/Schwachstellen
-ROST!!! besonders die Heckklappe und die Schweller rosten oft stark. Beim Schwellerrost sind vorwiegend die 5-Türer betroffen. Tückisch ist hier, dass sich Waser im Schweller sammelt und er so von innen nach aussen durchrostet und man es erst bemerkt, wenn der Prozess weit fortgeschritten ist. Ist der Schweller durchgerostet, gibt es keine TÜV-Plakette. Hier sollte beim Gebrauchtwagenkauf besonderes Augenmerk liegen.
-Bremsen: Besonders die hinteren Scheibenbremsen (sofern verbaut) neigen wegen "Unterbeschäftigung" zu rostigen oder riefigen Bremsscheiben und festgehenden Bremssätteln. Die Bremse löst dann nicht mehr richtig, schleift ständig mit zerstört durch die entstehende Hitze Scheiben und Beläge. Bei einer Probefahrt sollte hinterher gefühlt werden, ob die hinteren Felgen warm/heiß sind oder ein Temperaturunterschied zwischen beiden Seiten besteht. Um dem Festgehen vorzubeugen, sollte man alle 2 Jahre die Bremsen ausbauen, reinigen, mit Kupferpaste einschmieren (lassen)
-Klimaanlage: Ich kann nicht sagen, ob es sich hier um eine besondere Schwachstelle handelt ,aber meine Anlage hat zum Schluss nicht mehr funktioniert. Da der Wagen aber eh weg sollte, hab ich nicht untersuchen lassen, woran es liegt. Fehlendes Kältemittel (ca.70€) bis defekter Kompressor (ca.1000€) ist möglich
-Kupplung: Besonders die frühen Modelle mit 1.4l Motor neigen zu frühzeitig verschlissenen Kupplungen. Aber auch sonst lohnt sich beim Gebrauchtwagenkauf hier genaues hinsehen. Zum Test einfach die Handbremse anziehe, 3. gang einlegen, Motordrehzahl auf 2500-3000 Umdreheungen erhöhen und Kupplung schnell kommenlassen. Ist die Kupplung in Ordnung, sollte der Motor jetzt sofort abwürgen. Läuft er weiter, ist mit baldiger Reparatur zu rechnen.
Desweiteren sollte die Kupplung bei ca. 1/2 des Pedalweges ansprechen.
-Lüftung: Funktioniert die Lüftung nicht auf allen Stufen, ist der Lüftungswiderstand defekt. Kostet bei Nissan ca.50€
-Scheibenwischer: Das Scheibenwischergestänge besteht aus Plastik(gelenken), welche im Laufe der Kilometer und Jahre ausleiern und irgendwann rausspringen. Dann steht der Scheibenwischer still. Ersatz kostet ca.30€. Ärgerlicher ist hier die Tatsache, bei schlechtem Wetter irgendwo liegenzubleiben, weil die Wischer nicht mehr gehen. Dasselbe kann passieren, wenn der Wischer bei festgefrorenen Wischerblättern oder zuviel Schnee auf der Scheibe eingeschaltet wird.
-Auspuff: Verschleiss stark einsatzabhängig. Meiner hat 11 Jahre gehalten. Trotzdem schadet hier beim Kauf nie ein prüfender Blick
-Stossdämpfer: Die Dämpfer unterliegen grundsätzlich keinem erhöhten Verschleiss. Allerdings neigt die Schutzhülle der Dämpfer zum Zerbröseln und porös werden (gut zu sehen bei aufgebocktem Fahrzeug), was dazu führt, dass Schmutz an die Dämpfer gelangt und diese vorzeitig undicht und unbrauchbar werden.
Soweit erstmal mein Erfahrungsbericht. Ich hoffe, ich konnte einige Unklarheiten beseitigen und potenziellen Interessenten weiterhelfen.
Danke für deinen Beitrag, sehr Informativ :-)
Das mit zu teuer hab ich mir auch schon gedacht. Interessant fänd ich den hier noch:
--> Klick <--
Ist laut Verkäufer z.Zt. abgemeldet der Wagen. Ich hol wollte mal rote Kennzeichen besorgen und den auf ne Bühne fahren. Verkäufer ist damit einverstanden, denke das ist doch schonmal nen gutes Zeichen :-)
Sonst noch iwelche Meinungen zu ?
Zu beachten ist, dass es sich hier um ein Vorfaceliftmodell handelt. Zum Facelift wurden u.a. Klarglasscheinwerfer verbaut, der Innenraum wurde etwas modernisiert (Digitalkilometerzähler statt analog), serienmäißg Seitenairbags, andere Rückleuchten, usw.
Die Farbe ist Geschmackssache, für mich eine der hässlichsten, die Nissan damals angeboten hat.
Die Ausstattung ist ok (wichtig, weil die S-Ausstattung damals eigentlich so gut wie nix beeinhaltet hat.)
Positiv ist, dass Kupplung usw. bereits repariert wurden.
Also wenn du den Preis noch etwas drücken kannst und dir das Auto gefällt, dann schlag ruhig zu.
"Wegen Auslandsaufenthalt meines Cousins zu verkaufen! " Das würde ich mal genauer hinterfragen. Möglciherweise handelt es sich um enen Händler, der sich als Privatmann tarnt, um die Gewährleistung zu umgehen.