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Altölkonservierung des Unterbodens: Risiken für Gesundheit und Fahrzeug?

Themenstarteram 13. August 2023 um 22:38

Ich habe einen Opel Corsa D Baujahr 2012. Mein Vater wollte mir am Wochenende freundlicherweise den Unterboden behandeln.

Ich habe dafür extra Unterbodenwachs gekauft. Bevor ich mich versehe, hat mein Vater aber Altöl (altes gebrauchtes Motoröl) mit einer Druckluft-Farbspritzpistole am Unterboden im vorderen Bereich des Autos (Radkästen, Motorraum) angebracht. Ich habe ihm dann schockiert erklärt, dass das heutzutage verboten ist und dass Altöl giftig ist.

Ich mache mir nun wegen mehreren Punkten große Sorgen:

1. Altöl enthält hoch toxische Stoffe wie z.B. Schwermetalle und giftige Kohlenwasserstoffe. Beim Sprühen hat sich eine richtige Dampfwolke gebildet, die durch die Ritzen der Motorhaube nach oben entwichen ist. Ich habe große Sorge, dass diese giftigen Stoffe daher nun auch über das Gebläse / Klimaanlage in das Innere des Autos eindringen können, da Spuren vom Altöl womöglich auch den Weg zum bzw. in den Lufteinlass gefunden haben.

2. Altöl enthält bestimmte Substanzen (saure Verbindungen / Verbrennungsreste), die eher rostfördernd verhalten. Ich habe Sorge, dass dies nun eher die Rostbildung an meinem unterstützt.

3. Altöl greift Gummi bzw. Kunststoffe an. Ich habe Sorge, dass nun die jeweiligen Teile zerfressen werden.

Sobald ich dies bemerkt habe (der vordere Teil des Autos war bereits behandelt worden), habe ich das Fahrzeug sofort in einer nahegelegenen Autowaschanlage einer Unterbodenwäsche unterzogen, doch dies wird den Vorgang nicht rückgängig machen können.

Ich bitte um eure Einschätzung. Muss ich mir Sorgen machen, dass durch das Gebläse gesundheitschädliche Schwermetalle oder andere giftige Verbindungen in das Innere gelangen? Hilft hier evtl. eine Wartung der Klimaanlage von der Fachwerkstatt? Muss ich mir Sorgen machen, dass die Gummi-/Kunststoffteile im Motorraum/Radkästen nun Schaden nehmen?

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9 Antworten

So schnell wird da nichts passieren!

Aber Altöl als Unterbodenkonservierung war nie erlaubt und ist Umweltgefährdend und deshalb Verboten.

Passieren, auch Gesundheitlich, wird da vermutlich nichts, der Innenraum wird eine Weile stinken, bis die Dämpfe verflogen sind.

Und ein Tipp noch, bevor die deinen Unterbodenschutz aufbringst, schau dass da aller Rost, auch Flugrost, entfernt ist!

Denn sonst rotet es unter dem Rostschutz weiter.

Und auch das Innere der Schwller nicht vergessen!

Mehrere Tausende von Trabbis & Co. sind seinerzeit auf diese Weise "konserviert"

und anschließend über staubige Feldwege gefahren worden. :cool: Mir persönlich ist nicht bekannt, dass diese Zeitgenossen deswegen gesundheitliche Schäden davongetragen haben. Aus heutiger Sicht natürlich denkbar, aber für diese Zwecke gibt es umweltfreundlichere und bessere Mittel. :)

Ach sieh Dir einfach undichte Motoren/Getriebe an. Die "konservieren" automatisch die Umgebung und mit dem Straßendreck wird es zu einer Art Kruste.

Das "tolle" ist jetzt die Menge an Arbeit die Du nun hast, wenn Du das entfernt haben willst. Denn die anderen Beschichtungen erfordern saubere Untergründe. Das Zeug aus verwinkelten und engen Stellen abwaschen ist ein Krampf. Darf man auch nicht überall machen, weil das Abwasser dann ölhaltig ist.

Kaltreiniger, langer Pinsel und ein Dampfstrahler mit heißem Wasser sind hilfreich. Plus ein Waschplatz mit Ölabscheider.

Gebrauchtes Motoröl ist voll mit chemischem Müll von Betrieb, z.B hoch korrosive Säuren von Kaltstarts und Kurzstreckenbetrieb. Deswegen sollte man besser nicht sein Auto damit 'konservieren' zumal es auch verboten ist.

Tip: Bitte mal den Lehrsatz von Paracelsus nachschauen. Sinngemäß, ein jedes Ding ist ein Gift, nur die Menge ist entscheidend.

Ja, Motoröle enthalten Metalle vom Abrieb auch sicher die einen oder anderen Reaktionsprodukte. Die Menge ist so gering das man erhebliche Mengen davon aufnehmen müsste. Säuren werden vom Motoröl neutralisiert und sollten kaum noch vorhanden sein. Der Ruß darin ist eher problematisch, aber da müsste man ständig in Kontakt mit kommen.

Gefährlich ist das nicht, würde es aber nicht machen.

]OT von MT entfernt]

Zitat:

@Quertraeger schrieb am 14. August 2023 um 10:21:10 Uhr:

Mehrere Tausende von Trabbis & Co. sind seinerzeit auf diese Weise "konserviert"

und anschließend über staubige Feldwege gefahren worden. :cool: Mir persönlich ist nicht bekannt, dass diese Zeitgenossen deswegen gesundheitliche Schäden davongetragen haben. Aus heutiger Sicht natürlich denkbar, aber für diese Zwecke gibt es umweltfreundlichere und bessere Mittel. :)

Damals hatte man nichts anderes, also nahm man eben das übrige Altöl als Unterbodenschutz.

Heutzutage gibt es da besseres.

Auch weis ich nicht, was der TÜV bei der HU zu der Methode sagt.

Denn wie gesagt ist es zumindest eine Umweltsauerei.

Auch könnten sich bei Nässe Ölflecke oder Schlieren unterm Auto bilden, was dann u.U. zu einer Anzeige führen könnte!

Denn in Sachen Umwelt und Umweltverschmutzung, da kennt der Gesetzgeber nchts, das könnte streng geandet werden.

Vor allem wenn man bedenkt, dass ein Liter ÖL 1.000.000 l Wasser verseuchen kann!

Auch wenn man an den momentanen Grundwassermangel in vielen Gebieten Deutchlands und Europa denkt, da ist sowas dann einfach Tabu!

 

Themenstarteram 15. August 2023 um 12:03

Hallo zusammen,

 

Vielen Dank für eure Antworten. Ich bin aktuell im Kontakt mit Werkstätten zur Fahrzeugaufbereitung, die das mal anschauen wollen und hoffentlich helfen das am Unterboden zu reinigen. Neben der Umweltproblematik ist es ja auch für das Auto problematisch, da auf dem Öl keine andere Konservierung aufgetragen werden kann.

 

Nochmals bezüglich des gesundheitlichen Aspektes: Glaubt ihr also, dass mögliche Mengen an Schwermetalle vom Abrieb und sonstige toxische Stoffe die man evtl. über das Gebläse wegen der Altöl-Behandlung einatmet so gering sind, dass es keinen gesundheitlichen Schaden verursacht?

Du wirst höchstens von warmen Bauteilen (Auspuff, Motorblock) eine Geruchsbelästigung im Stand erfahren, das ist alles. Sobald nur etwas Wind kommt, verwirbelt sich das eh. Motoröl ist nicht so ein "leichflüchtiges" Zeug wie Benzin, dass bereits ab 25-30 °C verdampft.

Sofern Du einen Aktivkohlefilter vor dem Gebläse hast, wirste das kaum geruchlich wahrnehmen.

ich glaube das die Weichmacherausdünstungen die man einatmet wenn man sich ein neues Auto kauft, weitaus schädlicher sind als die homöopathischen Mengen von irgendwas, das aus der Altölbehandlung resultieren könnte...

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