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Anfänger-Fragen: Wie WoWa "auspendeln" und Stützlast messen/einstellen?
Ich bin absoluter Wohnwagen-Anfänger. (Nein, nicht mal das! Ich werde vermutlich erst im April 2012 einen gebrauchten WoWa bekommen und hatte bisher noch NIE einen).
Zur Info:
Ich habe mir vor kurzem einen brandneuen VW Touran 2,0l TDI CR mit 140PS und (abnehmbare) AHK mit lt. Prospekt "Gespannstabilisierung" gekauft. Das ist mein erstes Auto mit AHK. Und der gebrauchte Wohnwagen, den ich wohl übernehmen werde, hat im Fahrzeugschein ein Gewicht von 1.000kg und eine Länge von 5,47m. Der Touran darf lt. Prospekt Anhänger bis 1.500kg ziehen und hat eine max. Stützlast von 75kg.
In dem Thread in diesem WoWa-Fourm zu "Notfallsituationen auf Autobahn" wird von WoWa "auspendeln" und Stützlast einstellen gesprochen.
Dies vorausgeschickt habe ich zwei Fragen:
1. Was heißt "auspendeln" und wie macht man das?
2. Wie kann man die aktuelle Stützlast messen und wie kann man sie einstellen?
Vielen Dank für Eure Nachsicht mit meinem Anfänger-Fragen.
Gruß, halloneptun
Beste Antwort im Thema
Hallo,
nette Infos habe ich hier gefunden.
Für unseren "Neuling" sicher ganz brauchbar.
www.campingfuehrer.adac.de/ratgeber/files/gespannsicherheit.pdf
Gruss
Jazzer2004
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56 Antworten
Das ist ganz einfach (z. B. einfach Stichwort "Stützlast" in der Wikipedia). Es ist die Kraft, welche senkrecht auf auf den Kugelkopf der AHK einwirkt.
Messen kannst du sie mit extra dafür angebotenen Waagen oder einfach mit einer Holzlatte, über welche du das Kupplungsmaul des waagerecht (!!!) stehenden Wohnwagens auf eine Personenwaage abstützt.
Die max. Stützlast soll ausgnutzt werden (bei Inanspruchmahme 100er Regelung MUSS). Sie hängt vom Verhältnis der Massen vor und hinter der Achse des Wohnwagens ab - damit hats du auch den Schlüssel für eine Änderung, falls die Messungen nicht passen.
Zu beachten sind die Max.-Werte der AHK und des Anhängers - der kleinere Wert findet Anwendung.
"Auspendeln" - vergiss das. Man erreicht eine bestimmte Stützlast ausschließlich durch die entsprechende Verteilung der Massen (Gewichte) - durch nichts anderes.
Gruß situ
Mach dir darüber keinen alzugroßen Kopf. Wichtig ist, wie Situ geschrieben hat, das man die Stützlast nicht überschreitet. Auspendeln ergibt sich eigentlich von alleine. Belade deinen Wohnwagen wenn du ihn hast mal so wie du es für richtig hältst. Dabei ist wichtig das schwere sachen (Getränkevorrat, Konserven Kochtöpfe...) nach unten in Bodennähe kommen. Je tiefer der Schwerpunkt, desto besser! Möglichst das schwere auf die Achse (soweit vom Stauraum möglich). Dann überprüfst du die Stützlast wie von Situ beschrieben.
Dabei mußt du beachten:
Wenn du 5 kg zuviel Stützlast hast, und räumst diese 5 kg von vorne nach hinten, kann es sein das du gleich 5 kg zuwenig hast (Hebelwirkung). Dieses Auspendeln ist also ziemlich leicht.
Dein Auto scheint ja von vorn herein für den Anhängerbetrieb ausgelegt zu sein. Ich finde gut das du dir trotzdem Gedanken machst und dich nicht nur auf die Technik verlässt!
Vielleicht kannst du ja an deiner örtlichen Fahrschule noch n paar Fahrstunden buchen wenn du dich zu Unsicher fühlst.
Aber jetzt mal ein was in eigener Sache zum Thema Stützlast:
Ich lese immerwieder man soll die Stützlast ausreizen! Mein A6 hat ne max. Stützlast von 80kg. Auf dem Aufkleber in der Heckklappe steht folgendes: Stützlast max. 80kg - 25kg genügen.
Wat denn nu??
Gruß Chris
Zitat:
Original geschrieben von situ
Die max. Stützlast soll ausgnutzt werden (bei Inanspruchmahme 100er Regelung MUSS).
Jein. Guggst Du StVOAnnV 9:
Zitat:
§ 4
Die Stützlast der Kombination ist an der größtmöglichen Stützlast des Zugfahrzeugs oder des Anhängers zu orientieren, wobei als Obergrenze in jedem Fall der kleinere Wert gilt.
Orientieren ist was anderes als Ausnutzen.
Zitat:
Original geschrieben von stier1980
Ich lese immerwieder man soll die Stützlast ausreizen! Mein A6 hat ne max. Stützlast von 80kg. Auf dem Aufkleber in der Heckklappe steht folgendes: Stützlast max. 80kg - 25kg genügen.
Nach dem Buchstaben des Gesetzes (StVZO § 44 ) gilt:
Zitat:
(3) Bei Starrdeichselanhängern (einschließlich Zentralachsanhängern) mit einem zulässigen Gesamtgewicht von nicht mehr als 3,5 t darf die vom ziehenden Fahrzeug aufzunehmende Mindeststützlast nicht weniger als 4 vom Hundert des tatsächlichen Gesamtgewichts des Anhängers betragen; sie braucht jedoch nicht mehr als 25 kg zu betragen.
Die 25 kg reichen als Minimalanforderung. Im Interesse der Stabilität des Gespannes ist es aber besser, die höchstmögliche Stützlast anzustreben. Bei Dir halt die 80 kg - wenn der Anhänger dafür aus ausgelegt ist.
Vielen Dank, situ und stier!
Jetzt blicke ich so langsam durch...
Also die Stützlast kann man (nur) dadurch "einstellen", daß man die Beladung im Wohnwagen mehr oder weniger vor/hinter die Radachse bewegt - und das nennt man "auspendeln". Ok.
Und ich sollte dann möglichst an die 70kg Stützlast mit der Personenwaagemethode rankommen (um noch 5kg "Spiel" nach oben zu haben).
Dazu gleich eine Folgefrage zur korrekten Beladung von Wohnwagengespannen:
Ich werde hautpsächlich Campingzeug und vor allem meine (schwere) Tauchausrüstung transportieren, also Pressluftflasche, Atemregler, Tauchjacket, Bleigürtel und diverses Zubehör.
WO sollte das Zeug am besten verladen werden?
a) Im Touran auf die Rücksitzbank?
b) Im Touran im Kofferraum?
c) Im Wohnwagen? oder
d) alles gleichmäßig verteilen?
Ich könnte mir vorstellen, daß es am sinnvollsten/sichersten ist, zuerst das Zugfahrzeug maximal zu beladen, um den Wohnwagen möglichst leicht zu halten. Stimmt das? Oder gibt es eine "ideale" Gewichtsverteilung, oder eine "Faustformel" wie zb. 60% des Gesamtgespanngewichts im Zugwagen, 40% des Gesamtgespanngewichts im Anhänger, oder so was ähnliches?
Du liegst mit Deiner Vorstellung völlig richtig.
Zuerst den Zugwagen voll packen ist pauschal immer das Beste.
Rückbank oder vielleicht sogar der Fußraum davor wäre pauschal "erste Wahl", wenn Du den Kram da gegen Hin- und Herfliegen gesichert bekommst.
Sonst halt in den Kofferraum damit.
Je leichter der Anhänger, desto besser fährt sich die Fuhre.
Ansonsten sehe ich das in Deinem Fall recht entspannt. Ein 1-Tonnen-Wohnwagen hinter einem Touran ist recht unkritisch.
Hallo Ichtyos,
mit deinem Hinweis liegst du nicht unbedingt richtig.
Hängt sehr stark vom Fzg. Typ ab und der techn. Ausstattung ab.
Manche Pkw haben bereits im unbeladenen Zustand eine Gewichtsverteilung Vorder-/Hinterachse von annähernd 50%.
Ordentlich Gepäck rein verschiebt die Angelegenheit sofort.
Wenn dann noch 50 bis 75 Kg Stützlast dazukommen gibts ordentlich Druck auf die hinteren Dämpfer und Federn.
Ohne Niveauregulierung wird es da ziemlich unkomfortabel beim Fahren.
Hast Du dann Frontantrieb entlastest Du die Antriebsachse - gar nicht gut beim Gespannfahren, vor allem bei Nässe.
Hast Du eine Gewichtsverteilung 60 vorne / 40 hinten im Leerzustand sieht es schon wieder ganz anders aus.
Ausserdem ist ein rollende Last immer angenehmer zu bewegen. Deshalb nutze ich zunächst die Nutzlast meines Wowa und erst dann wird das Zugfahrzeug zusätzlich belastet.
Ich für meinen Teil habe damit in den vergangenen 30 Wowa-Jahren durchweg gute Erfahrungen gemacht, unabhängig davon ob der Hänger 4,20 m oder 6,50 m Aufbaulänge hatte.
Ausserdem macht es sich diese Gewichtsverteilung beim Bremsenverschleiß am Zugfahrzeug positiv bemerkbar.
Grüßle
Jazzer2004
Ich belade auch immer das Fahrzeug zugunsten des Wohnwagens. Die Fahrstabilität des Gespanns wird günstiger, wenn es vorne schwer und hinten leicht ist, aber NUR, wenn neben den Gesamtgewichten auch die Achslasten eingehalten werden.
Eine relevante Entlastung der Vorderachse entsteht nur bei Gewicht deutlich hinter der Hinterachse, also bei großen hinteren Überhang (Hebelgesetze!). Normalerweise wirkt dort nur die Stützlast, die sich leider nicht vermeiden läst. Autos mit einem so großen Überhang, dass das Gepäck im Kofferraum die Vorderachse entlastet, haben meistens ein hohes Gesamtgewicht (z.B. Oberklasselimousinen). Da ist es eigentlich egal, wenn noch ein Campingtisch die Vorderachse entlastet.
Die Bedeutung des schweren Zugfahrzeuges zum leichteren Anhänger kannst Du aus den Vorgaben für die 100er Zulassung ableiten, wo das Verhältnis von Gesamtgewicht des Anhängers zum Leergewicht des Zugfahrzeuges den Ausschlag gibt, der Gesetzgeber also dafür sorgt, dass Dein Zugfahrzeug auf keinen Fall zu leicht wird.
Viele Grüße
Baumi
Hallo Jazzer,
klar, das hängt immer vom Zugwagen ab.
Aber ich habe bislang - im Gegensatz zu Dir - bessere Erfahrungen damit gemacht, den Zugwagen möglichst schwer zu machen und den Anhänger leicht zu halten. Vorzelt und ähnlich schwere Dinge im Kofferraum machen den Vortrieb bei einem Fronttriebler sicher nicht besser. Aber das ist in der Regel schon in den Griff zu bekommen.
Probleme mit der Federung der Hinterachse hatte ich bislang nicht - selbst mein seliger Astra F Caravan hat da nicht durchgeschlagen.
Solange ich die Achslasten vorne und hinten nicht überschreite, macht der Zugwagen meiner Erfahrung nach keine Zicken.
ich versuche den WoWa nach dem Beladen immer an der Deichsel anzuheben. Wenn ich das gerade noch so schaffe, weiss ich das die Stützlast OK ist. Bisher keine Probleme.
Schwere Sachen so gut es geht auf die Achse.
Kleiner Tipp: Eine Anti-Schlinger Kupplung gleicht Beladungsfehler bis zu einem gewissen Grad auch aus.
Zitat:
Kleiner Tipp: Eine Anti-Schlinger Kupplung gleicht Beladungsfehler bis zu einem gewissen Grad auch aus.
Eine Anti-Schlinger-Kupplung ändert natürlich nichts an der falschen Beladung (falsche Stützlast). Sie verschiebt lediglich die Schlingerneigung und den Bereich, wo sie unbeherrschbar wird, etwas weiter nach oben. Vor allem empfielt sich nicht, den Sichwerheitszuwachs durch eine Antischlingereinrichtung durch falsche Beladung (zu wenig Stützlast) wieder zunichte zu machen.
Die generelle Empfehlung ist, die Zuladungsmöglichkeiten des Zugfahrzeuges auszunutzen. Selbstverständlich ohne diese zu überreizen (Gesamtmasse, Achsbelastungen).
Gruß situ
Zitat:
Original geschrieben von situ
Zitat:
Kleiner Tipp: Eine Anti-Schlinger Kupplung gleicht Beladungsfehler bis zu einem gewissen Grad auch aus.
Eine Anti-Schlinger-Kupplung ändert natürlich nichts an der falschen Beladung (falsche Stützlast). Sie verschiebt lediglich die Schlingerneigung und den Bereich, wo sie unbeherrschbar wird, etwas weiter nach oben. Vor allem empfielt sich nicht, den Sichwerheitszuwachs durch eine Antischlingereinrichtung durch falsche Beladung (zu wenig Stützlast) wieder zunichte zu machen.
Die generelle Empfehlung ist, die Zuladungsmöglichkeiten des Zugfahrzeuges auszunutzen. Selbstverständlich ohne diese zu überreizen (Gesamtmasse, Achsbelastungen).
Gruß situ
ja, ich sagte ja nur
hab ja auch beladungstipss gegeben
klar macht man sich dann alles zunichte, wenn die die ganze Zeit schon wegen der schlechten Beladung arbeiten muss.
Also wenn Du wirklich so ein Anfänger bist, wie ich auch mal einer war,
dann kann ich Dir empfehlen:
2 Bücher:
Das große Caravan-Handbuch, kostet allerdings fast 30€
ISBN 978-3-613-02821-0
und ein kleineres Handbuch für ca. 9€:
Wohnwagen Handbuch von Martin Zimmer
ISBN 978-3-8317-1599-2
Und wenn Dein Gespann komplett ist, natürlich ein Fahrsicherheitstraining beim ADAC oder so.
Das bringt's wirklich und außerdem werden eben die kritischen Punkte
auch besprochen oder gar geübt: an- und abkoppeln, Lasten etc.. neben den eigentlichen Fahrübungen natürlich.
Viel Spaß
Zitat:
Original geschrieben von fonsle
Also wenn Du wirklich so ein Anfänger bist, wie ich auch mal einer war,
dann kann ich Dir empfehlen:
2 Bücher:
Das große Caravan-Handbuch, kostet allerdings fast 30€
ISBN 978-3-613-02821-0
und ein kleineres Handbuch für ca. 9€:
Wohnwagen Handbuch von Martin Zimmer
ISBN 978-3-8317-1599-2
Und wenn Dein Gespann komplett ist, natürlich ein Fahrsicherheitstraining beim ADAC oder so.
Das bringt's wirklich und außerdem werden eben die kritischen Punkte
auch besprochen oder gar geübt: an- und abkoppeln, Lasten etc.. neben den eigentlichen Fahrübungen natürlich.
Viel Spaß
Das mit dem Fahrsicherheitstraining kann ich nur bestätigen. Als wir im letzten Jahr unseren gebrauchten WoWa beim Händler abholten hatten wir den Abholtermin so gelegt, dass wir am Folgetag den WoWa-Kurs im 20 km entfernten ADAC-Fahrsicherheitstraining wahrnehmen konnten. Die ersten 20 km des WoWa war also der Weg direkt zum Trainingsgelände. Übernachtet wurde vor der Zufahrt zum Gelände im neuen WoWa.
Da wir Null Erfahrung mit Gespannbetrieb hatten war das Training wirklich hervorragend geeignet um sich da ran zu tasten.
Gruß, Uwe