Auf dem Weg in den Urlaub: Motor defekt - Abgase aus dem Öldeckel
Moin,
mein S211 Mopf, Baujahr 2006, 220 CDI mit 229.000 km hat uns im Stich gelassen. Auf dem Weg in den Urlaub mit Wohnwagen gab es auf der Autobahn plötzlich einen Leistungsverlust und starke Klopfgeräusche aus dem Motor. Die Weiterfahrt wurde umgehend beendet. Der Motor lief nur noch sehr unrund und mit starken Klopfgeräuschen. Kurz vor Mitternacht mit schwangerer Frau und einer 2 Jahre alten Tochter natürlich ein Traum an der Abfahrt einer BAB;-)
Der herbeigerufene ADAC vermutete Aufgrund der Geräusche direkt einen defekten Injektor. Wir wurden in die nächste Mercedeswerkstatt geschleppt und übernachteten im Wohnwagen auf dem Hof der Werkstatt.
Am nächsten morgen wurde der Wagen direkt untersucht. Ergebnis: Vermuteter Kolbenschaden aufgrund von austretenden Abgasen aus dem Öldeckel. Keine Reparatur möglich. Austauschmotor sei notwendig aufgrund des Alters des Wagens aber nicht empfehlenswert.
Nach Rücksprache mit dem ADAC wurde wir mit Wagen und Wohnwagen zusammen (Was für ein Geschoss) zurück nach Hause transportiert.
Zu Hause dann selbst an die Diagnose angeschlossen und getestet: Der Motor springt an, läuft nur auf drei Zylindern und klopft stark (Ich habe schonmal einen defekten Injektor gehört, der hörte sich fast genau so an). Aus dem geöffneten Öldeckel treten sehr deutlich im Takt des Motors Abgase aus. Im Fehlerspeicher ist der Fehler 2048 - Rundlauf Zylinder 1 hinterlegt.
Kann es ggf. doch nur ein defekter Injektor sein? Den könnte ich noch selbst tauschen.
Ist es möglich, dass die Abgase aus dem Öldeckel durch einen defekten Injektor verursacht werden oder deutet dies eindeutig auf einen Kolbenschaden hin?
Über Anregungen zur weiteren Vorgehensweise bin ich dankbar. Für die Schrotpresse ist der Wagen zu schade, der hat im Januar erst anstandslos Tüv bekommen und in den letzten Jahren wurde schon vieles ausgetauscht.
Beste Grüße aus dem Norden
Timo
Beste Antwort im Thema
So ich melde mich mal zurück, mein dicker läuft wieder.
Es war dann doch kein Riss im Kolben sondern die Kurbelwelle ( Bild im Anhang). Ich habe mich dann für einen gebrauchten Motor mit relativ wenig km entschieden. Diese Woche kommt noch die HU und dann geht es wieder auf die Bahn.
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48 Antworten
Hast Du mal eine Kompressionsdruckprüfung durchgeführt?
Die könnte Dir ggf. zeigen, wo die Abgase ihren Ursprung haben. Könnte der 1. Zyl. sein, wenn das Beschriebene oben zutrifft.
Kühlwasser und Schmieröl sehen normal aus?
Suche Dir ggf. eine kleine, gute Hinterhofwerkstatt und verhandele dort mal über einen Kolbentausch.
Dann kannst Du immer noch abwägen.
Lange Rede, kurzer Sinn - Loch im Kolben.
Alle Flüssigkeiten sind vollständig und sehen normal aus. Mit welchen Kosten muss ich für einen Kolbentausch rechnen? Was kann man noch für so ein Auto bekommen?
Zitat:
@Hoschmeister schrieb am 10. April 2019 um 05:54:17 Uhr:
Alle Flüssigkeiten sind vollständig und sehen normal aus. Mit welchen Kosten muss ich für einen Kolbentausch rechnen? Was kann man noch für so ein Auto bekommen?
Das kann dir keiner beantworten! Es muss erst die Ursache gefunden werden. Von alleine brennt sich kein Loch in den Kolben. Der Zylinderkopf und die Ölwanne müssen runter. Durch das ganze weitere Starten könnten auch die Lagerschalen auf der Kurbelwelle schaden genommen haben. Such dir einen guten Motoreninstandsetzer. Auch wenn dieser mehrere Kilometer entfernt ist, lohnt sich das. Alternativ einen AT Motor vom Verwerter. Da weißt du aber auch nicht 100% was du bekommst.
Ansonsten, wo wohnst du? Das wäre ein schönes Projekt für drei bis vier Wochenenden.
Ich kann dir nur raten, wenn du es selber machst, mach keine Kompromisse. Besorg dir originale Teile von Mercedes. Schreib den User @Mackhack an. Er kann dir helfen.
@chruetters Deine Hilfsbereitschaft (auch praktische Hilfe) ist Top - muss man/ich einfach mal sagen !
Zitat:
@Andimp3 schrieb am 10. April 2019 um 09:22:57 Uhr:
@chruetters Deine Hilfsbereitschaft (auch praktische Hilfe) ist Top - muss man/ich einfach mal sagen !
Danke. :-) ist ja auch eine echt blöde Situation, wenn man mit Kind und Kegel auf dem Weg in oder vom Urlaub zurück ist. Da fehlte jetzt nur noch der Starkregen.
Puh, das hört sich alles nach viel Geld und Aufwand an. @Chruetters, ich kann mich Andimp3 nur anschliessen. DANKE! Ich komme aus Oldenburg. Selbstmachen übersteigt dann doch meine Fähigkeiten als Hobbymechaniker. Zudem verfüge ich nicht über den nötigen Platz. Eine Instandsetzung kostet mich nach ersten Recherchen mindesten 3000,-. Das werde ich nicht mehr in den Wagen investieren. Aktuell tendiere ich dazu den Wagen abzustoßen, auch wenn das echt weh tut
Ps. Geregnet hat es zum Glück nicht, hätte aber wirklich sehr gut gepasst:-)
Nun kenne ich natürlich den sonstigen Zustand Deines Fahrzeugs, aber einen gebrauchten Motor sollte man auf Ebay der so von nem Gebrauchtteilehändler für unter 1500 € bekommen.
Klar hat das ein gewisses Risiko, aber das hast Du beim Kauf eines "neuen" Gebrauchtwagens auch und gibst mehr Geld aus.
Mich darf man nicht fragen. Ich schraube gerne und bin nicht auf die Diva angewiesen. Ich würde den Motor zerlegen und direkt alles neu machen: Kolbenringe, Lagerschalen, Kolben vermessen lassen, Kopf plan schleifen lassen, Ansaugkanäle polieren lassen, Steuerkette nebst Gleitschienen ersetzen.
Zitat:
@Andimp3 schrieb am 10. April 2019 um 10:44:01 Uhr:
.... von nem Gebrauchtteilehändler für unter 1500 € bekommen.
...
Der vom TE recherchierte Betrag wird schon so hinkommen.
Die Gebrauchtmotoren sind meist ohne Nebenaggregate und Spritaufbereitungskomponenten zu kaufen.
Der Löwenanteil der Kosten geht auf den Aus- / Um- / Einbau und daher sind die 3.000,- ein realistischer Betrag.
Oh je, keine leichte Entscheidung. Wieso baue ich auch immer wieder emotionale Bindungen zu meinen Fahrzeugen auf:-). Ansich einer schöner Wagen mit einer schönen Ausstattung (Avantgarde, STH, autmatische Heckklappe, Lenkradheizung, ...) und vieles wurde in den letzen 2 Jahren bereits/gerade gemacht (Vorderachse, Bremsen komplett, Klimakompressor, Niveauregulierung, Motorlager, Windschutzscheibe, neue Xenonscheinwerfer, Sommer- und Winterreifen, ...) Allerdings hat er mich auch schon echt Zeit, Geld und Nerven gekostet. Zudem kommt morgen der neue Alte, wir wollen schließlich zumindest noch ein paar Tage Urlaub machen. Ab August werde ich keinen Kilometerfresser mehr benötigen, weil ich an meinem Wohnort eine Beschäftigungsstelle habe. Es ist und bleibt keine leichte Entscheidung. Fast so, als ob es einem Familienmitglied nicht gut gehen würde.
Hmmm, irgendwie schon krass, für einen Stern sind das eigentlich "noch" keine km, und dann sogar noch ein Kolbenschaden?
Ich hab gerade das gleiche Problem auch 220 cdi von 2007 mit 240000 km. Ich werde ihn aber wieder richten lassen. Im Anhang ein Bild wo der riss zu sehen ist.
Zitat:
@Hoschmeister schrieb am 10. April 2019 um 10:35:04 Uhr:
Puh, das hört sich alles nach viel Geld und Aufwand an! Ich komme aus Oldenburg.
Aus welchem Oldenburg? Ich komme aus Varel bzw Bockhorn. Und einen 220 CDI Motor vom 211 er hab ich noch liegen, als Ersatzteilträger. Man müsste sich das alles mal ansehen , aber helfen kann ich dir Wohl. Hab auch bald Urlaub und ne Bühne haben wir auch :-) .....