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Aufbau Diesel- und Ottomotor

Themenstarteram 31. Juli 2017 um 18:30

In meinem Fachkundebuch werden Diesel- und Ottomotoren in 4 Baugruppen und Hilfseinrichtungen unterteilt (siehe Bilder). Beim Dieselmotor ist das etwas verwirrend gemacht finde ich. Zum beispiel sind beim Dieselmotor sind im Gegensatz zum ottomotor die Baugruppen nicht fett markiert.

Die 4. Baugruppe beim Dieselmotor heißt "Kraftstoffanlage mit Einspritzausrüstung" mit den Bauteilen:

- kraftstoffförderpumpe

- Kraftstofffilter

- Hochdruckeinspritzanlage (z.B. Common-Rail-System oder Pumpe-Düse-System)

habe ich das richtig verstanden?

Die ersten 3 Baugruppen beim Dieselmotor sind "motorgehäuse", "kurbeltrieb" und "motorsteuerung". Die Bauteile wurden nicht genannt, aber das sind dieselben wie beim Ottomotor. Verstehe ich das richtig?

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13 Antworten

Vom Prinzip her ist ein Dieselmotor und ein Ottomotor gleich aufgebaut. Wenn du beim Ottomotor die Zündkerze entfernst und dafür die Einspritzdüse einzeichnest hast du einen Dieselmotor.

In einer schematischen Darstellung ist es kein problem aus einem Benziner einen Diesel zu machen, in der realität etwas schwieriger, was daran liegt das beim Diesel höhere Drücke auftreten.

MfG

Mike

am 1. August 2017 um 8:56

Im Grunde verstehe ich nicht mal die Frage.

Aber ein Ottomotor ist fremdgezündet ein Dieselmotor ein Selbstzünder.

Die Kraftstoffeinspritzung und Abgasnachbehandlung sind der größte Unterschied.

Was wo in welchem Buch steht ist immer Autorensache, aber im Grunde sind bei beiden Motoren die gleichen Baugruppen vorhanden. Aber der Aufbau beider Motoren unterscheidet sich schon mehr als nur Zündkerze gegen Einspritzdüse zu tauschen.

am 1. August 2017 um 9:48

Zitat:

Aber der Aufbau beider Motoren unterscheidet sich schon mehr als nur Zündkerze gegen Einspritzdüse zu tauschen.

Wirklich?

Wenn Du nur den Motor betrachtest? Keine Abgasnachbehandlung, keine stabilere Bauweise, andere Kolbenabdichtungen, keine Hochdruckpumpe, Vorkammer etc. - nur den Motor selbst schematisch?

Zitat:

Vom Prinzip her ist ein Dieselmotor und ein Ottomotor gleich aufgebaut. Wenn du beim Ottomotor die Zündkerze entfernst und dafür die Einspritzdüse einzeichnest hast du einen Dieselmotor.

Das klappt nicht ganz, weil das Verdichtungsverhältnis des Ottos typisch nicht reicht. Und weil z.B. der Diesel noch ne Vorglühanlage braucht.

nicht aufgeladenen Ottomotor 10:1 bis 14:1

Sportmotoren mit hoher spezifischer Leistung bis 15:1

Dieselmotoren ohne Aufladung (veraltetet) etwa 19:1 bis 23:1

Aufgeladene Diesel (Turbodiesel, also Standard seit gut 10 Jahren) etwa 14:1 bis 18:1.

Mazda in den Skyactive-Motoren lässt sich beide überschneiden, zieht also den Turbodiesel vom Verdichtungsverhältnis nach unten, und den Otto nach oben. Beide auf 14:1.

https://www.heise.de/.../...d-Diesel-mit-Verdichtung-14-1-1256556.html

Es klappt auch deshalb nur bedingt, weil die Kurbelwelle im Dieselmotor mehr Drehmoment aushalten muss.

Noch mal explizit:

gemeinsam für Otto- und Dieselmotoren:

Motorgehäuse - Gussteile ohne Beweglichkeit: meist aus Motorblock und Zylinderkopf, (beim V-Motor und W-Motor: Zylinderköpfen)

Kurbeltrieb - die Kurbelwelle, Pleuel, Kolben, ggf. auch das Schwungrad dazu

an sich gehört hier (für 4-Takt-Motoren) auch der Ventiltrieb im Zylinderkopf noch als Baugruppe dazu: eine Verbindung von der Kurbelwelle zu der/den Nockenwelle(n) und die Ventile samt Ventilfedern und ggf. aller Verstellerei dort. Für 2-Takt-Motoren (die haben keine Ventile und keinen Ventiltrieb) braucht man an sich junge Menschen nicht mehr ausbilden, IMHO.

Motorsteuerung - in den modernen Varianten ein Motorsteuergerät, eine Menge Kabel zu den Sensoren und Aktoren rund um die Luftversorgung und Kraftstoffversorgung und die Nebenaggregate, in den klassischen Varianten noch viel mit Bowdenzügen

Die sind zwischen Diesel- und Ottomotoren aber nicht identisch. Sie haben nur gleiche Aufgaben. Moderne Baukastenmotoren versuchen, den Gleichteile-Anteil zu erhöhen. Aber gleichzeitig sowohl die Dieselmotoren wie auch die Ottomotoren günstig zu halten.

Dein Buch stellt dann den Unterschied so dar:

Ottomotor:

Gemischbildunganlage (das ist auch schon wieder veraltet, denn Benzin-Direkteinspritzer haben sowas nicht)

Dieselmotor:

Kraftstoffanlage mit Einspritzausrüstung (hier werden die alten Vorkammerdiesel und Wirbelkammerdiesel schon nicht mehr beachtet, sondern nur noch Pumpe-Düse und Common-Rail-Diesel betrachtet), Benzin-Direkteinspritzer haben eine vergleichbare Anlage

Viel besser zu merken und auch universal richtig: Fremdzündungsmotor oder Selbstzünder, so macht das auch der Gesetzgeber.

Der Otto-Motor ist ein Fremdzündungsmotor, er hat pro Zylinder mind. eine Zündkerze, die ein Benzin-Luft-Gemisch kontrolliert entzünden soll. Entzündet sich das Benzin-Luft-Gemisch von selbst ("Klopfen"), dann ist das nicht erwünscht.

Der Dieselmotor ist ein Selbstzünder, dort wird Luft im Brennraum sehr stark komprimiert, und dann passend Dieselkraftstoff dazugeben, so dass sich dieser von selbst entzündet. In den ersten Minuten bei kalten Temperaturen hilft dabei eine Vorglühanlage.

Was ich empfehlen kann für mehr Verständnis und gute Erklärungen und Animationen: diesen Youtube-Kanal von Thomas Schwenke

https://www.youtube.com/channel/UCdICzjbqsrN168nIkgkKuDA

Da gibt's auch zwei Beiträge zum Kern von Ottomtoren und Dieselmotoren.

https://www.youtube.com/watch?v=j19ya4XRLjQ

https://www.youtube.com/watch?v=C0unbau0yXc

Jeweils als 4-Zylinder, 4-Takt-Motor.

Zitat:

@e30lion schrieb am 1. August 2017 um 06:43:59 Uhr:

Vom Prinzip her ist ein Dieselmotor und ein Ottomotor gleich aufgebaut. Wenn du beim Ottomotor die Zündkerze entfernst und dafür die Einspritzdüse einzeichnest hast du einen Dieselmotor.

In einer schematischen Darstellung ist es kein problem aus einem Benziner einen Diesel zu machen, in der realität etwas schwieriger, was daran liegt das beim Diesel höhere Drücke auftreten.

MfG

Mike

Im Prinzip hat Mike Recht. Du fragst nach elementaren dem Grundaufbau der Motoren bzw. den ersten 3 Baugruppen und diese sind erstmal für Diesel und Otto identisch. Die Unterschiede sind in der 4. Baugruppe und Hilfs- und Nebeneinrichtungen. Die anderen Mitschreiber hier gehen ins Detail weil sie mit ihren Wachwissen protzen wollen aber zur Sache nicht beitragen. Die Details kommen noch nach und nach und die Beiträge hier sollen dich nicht verwirren.

 

lernt man denn in berufsschule und betrieb garnix mehr? oder ist fragen da verboten?

am 1. August 2017 um 13:17

Und wozu die Frage? Das steht doch genau so in dem Buch drin! Soll dir das Inet jetzt die Richtigkeit deines Lehrbuches attestieren, bevor du das dann auch glaubst? Nicht dass das n "fakenews" Buch ist...

Antwort: JA! Auf alle beiden Fragen!

am 1. August 2017 um 13:34

@TT.ransporter

Ja wenn man es auf den Motor runterbricht gibt es keinen Unterschied. Beides sind Motoren beide laufen mit Kraftstoff.Fertig.

Aber man wird nie aus einem Otto einen Diesel machen nur durch kleine Änderungen.

am 1. August 2017 um 13:59

Zitat:

Aber man wird nie aus einem Otto einen Diesel machen nur durch kleine Änderungen.

Und wie unterschiedlich sind dann Vielstoffmotoren aufgebaut?

Schau Dir mal das hier an: klick (ab 02:40)

Ich hätte es selbst nicht für möglich gehalten, aber wie man sieht ist nichts unmöglich. Zumindest bei älteren Modellen

;-)

Absolute Experten hier, nicht zu glauben. Habt ihr noch nie was von Vielstoffmotoren gehört? Selbst zur Hitlerzeiten wurde damit experimentiert. Natürlich gibt es und gab es Motoren, die alle schlucken.

http://www.man630.de/start/content.php?page=vielstoffmotor

Themenstarteram 1. August 2017 um 15:48

Zitat:

@slv rider schrieb am 1. August 2017 um 12:55:17 Uhr:

lernt man denn in berufsschule und betrieb garnix mehr?

Mit so einem Kommentar habe ich schon gerechnet. Wenn es ein Kfz-Forum gibt, wo Menschen ihr Wissens mit anderen teilen, wieso sollte ich dieses Forum nicht zum lernen nutzen?

 

Zitat:

@slv rider schrieb am 1. August 2017 um 12:55:17 Uhr:

oder ist fragen da verboten?

ist fragen hier verboten?

am 1. August 2017 um 17:27

Fragen ist natürlich nicht verboten,Motorentechnik ist so ab dem 3 Lehjahr gefragt.

Hier sollte man schon seine Schulaufgaben gemacht haben.

Lies dir deine Anfrage nochmals durch ,dann weiste was ich meine.

Nie mehr inne Mercedeswerkstatt,da bekommt man ja Angst und Bange.

B 19

Zitat:

@Grasoman schrieb am 1. August 2017 um 12:22:52 Uhr:

Zitat:

Vom Prinzip her ist ein Dieselmotor und ein Ottomotor gleich aufgebaut. Wenn du beim Ottomotor die Zündkerze entfernst und dafür die Einspritzdüse einzeichnest hast du einen Dieselmotor.

Das klappt nicht ganz, weil das Verdichtungsverhältnis des Ottos typisch nicht reicht. Und weil z.B. der Diesel noch ne Vorglühanlage braucht.

Du siehst also auf der Schematischen Darstellung die Verdichtung?

Kompliment, ich hatte die jetzt mit nem Lineal nicht gemessen und berechnet.

Da du so viel Text geschrieben hast, wundert mich das du nicht auch noch die Kolbenform mit aufgenommen hast. Die ist ja wichtig beim Diesel wegen der Verwirbelungen usw.

MfG

Mike

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