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aus einem Mercedes ein zuverlässiges Auto machen? Elektronik entrümpeln & straffen

Mercedes
Themenstarteram 23. Dezember 2018 um 12:13

Tach allerseits,

heute schreib' ich zum ersten mal hier.

Seid bitte gnädig mit mir! ;-)

Hintergrund (kann übersprungen werden)

Anno 1987 habe ich mir einen 200er /8 Diesel gekauft.

Ein Jahr drauf gleich den nächsten. Gutes Auto; schöne Zeit.

Daran habe ich mich erinnert, als ich mir vor exakt einem Jahr nach 30 Jahren Benz-Abstinenz einen CLK 230 Kompressor (Bj. 2000, M111-Motor, noch kein Evo, mechan. 5-Gang-Getriebe) als Cabrio (A208) gekauft habe.

Beim Strich-Achter war klar: Ich steig' ein, glühe vor und dann geht das los.

Beim CLK ist das grundlegend anders:

Nach einem Jahr habe ich folgendes Gefühl verinnerlicht: Na? Läßt er mich heute rein? Geht diese nervige Alarmanlage wieder los? Macht das Zündschloß das ersehnte "schnöck" oder eher nicht? Tricks wurden verinnerlicht (Schlüssel in der Hosentasche tragen, nicht in der Jackentasche, da ist es ihm zu kalt) und trotzdem: Gehe ich zu meinem Auto, stellt sich umgehend dieses Unsicherheitsgefühl ein. Das zu eliminieren, ist Inhalt dieses threads.

Autos und ich (kann übersprungen werden)

Mein Verhältnis zu Autos ist ein rational-pragmatisches: Den Entschluss, ein Cabrio zu kaufen, faßte ich, als ich einen Heimwerker-Kollegen mit seinem Golf-Cabrio vor dem Baumarkt sah, wie er bemerkenswerte Mengen von Dachlatten und KG-Rohre in seine Karre packte. "Was Du kannst, kann ich schon lange!" ... dacht' ich mir und ging auf die Suche.

Zum Benz kam ich über die systematische Suche beim bekannten Online-Gebraucht-Portal nach Eingabe der gewünschten features: Cabrio, Fahrzeuge ausschließen? Ja: Fiat, Antriebe auschließen, ja: Diesel, und weiter: Tempomat, LPG, AHK, max. 1500€.

Trefferliste: Null. hmmm

LPG und AHK kann ich selbst nachrüsten ... also raus damit ...

Bingo: Zwei Stück. Beides Benz CLK..

Einer reicht.

Gefeilscht. Gekauft. Angemeldet.

Sorry, aber so unemotional läuft bei mir Autokauf ab.

Neben Anbau der AHK habe ich gleich mal die Hydraulikfolklore des Verdecks außer Betrieb genommen. Ist jetzt mechanisch zu öffnen. Perfekt. (bis auf das nervige Blinken des Verdeckschalters)

Mechanisch ist der Benz nicht ohne Macken. Aber es ist beherrschbar.

Was die Karre zu einer unzuverlässigen macht, ist dieses Elektronik-Gedöhns. Wenn das ganze Auto neu ist, mag das dem Einen oder der Anderen ja durchaus gefallen, evtl. sogar Sinn ergeben.

Aber das Diebstahlrisiko bei einem 19 Jahre alten CLK mit "knusprig-braunen" Radläufen und Kofferraumdeckel ist doch sehr überschaubar.

Somit halte ich so Sachen wie Wegfahrsperre, EZS und andere CAN-Folklore für obsolet; nein, mehr noch, ich sehe in ihrem Entfernen eine Option, aus einem Mercedes ein zuverlässiges Fahrzeug zu machen.

Das Heiterkeitspotential meiner Anfrage ist mir vollkommen bewußt, ... denoch, ich tue es:

Mein Frage:

Gibt es die Möglichkeit, in das CAN dergestalt einzugreifen, dass man all die Folklore rausschmeißt? Das EZS ersetzte ich gerne durch ein "altes" mechanisches, aber das muss ich ja dem Steuergerät beibringen; auch muss die Lenkradentriegelung mit integriert werden; idelaerweise hätte ich auch die gerne mechanisch; das Gefühl, an einem Handy-Sendemast vorbeizufahren und der Elektronik gefällt es, mein Lenkrad spontan zu verriegeln, stelle ich mir relativ unerotisch vor.

Die ganze Vernetztheit reduzierte ich gerne und hätte gerne ein Elektronik-set-up in Parallel-Manier: Ein defekter ABS-Sensor darf mir gerne im Armaturenbrett angezeigt werden, aber das Motorsteuergerät muss davon nichts wissen etc.

Ich kann es denken. Also kann man es bauen. Nur: Wer macht's? Und vor allem: *Wie?*

Ich weiß, dass Viele ähnlich denken wie ich (OK, in einem Autoforum ist deren Anzahl eher übersichtlich, aber … die Hoffnung stirbt zuletzt)

Auf reine "Vergiss es!"-postings bitte ich zu verzichten!

TIA :-)

Auf eine rege Beteiligung an diesem thread und umsetzbare Antworten hofft

Urs

PS: Ich kenne jemanden, der das gesamte Motorsteuergerät lässig überbrückt hat, das ginge mir aber zu weit, da ich die Signale der Lamdasonde und Nockenwellenverstellereien nicht nur sinnvoll finde, sondern weiß, dass das Auto *ohne* diese die nächste AU nicht bestünde

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5 Antworten

Natürlich geht das.

Viele Schrauber bauen den OM606 mit der alten RESP aus dem OM603 in Bootsmotoren ein. 0 Elektronik. Komplett ohne ESZ und Canbus. Der Motor würde selbst nach einem Elektromagnetischen Schock weiter laufen. Das wäre der optimale Motor in der Kriegszeit.

 

 

Stern Garage in Datteln hat einen OM606 mit dem DSL1 Diesel ECU komplett aus dem Can rausgenommen und selbst codiert und gebaut. Ein W210 mit 5G Automatik, ebenfalls selbst codiert.

 

https://youtu.be/OImlEflhXGo

https://controls.is/shop/dsl1

 

 

Es gibt eine Reihe freier Diesel und Benzin ECUs auf dem Markt. Es gibt auch nette Projekte im Netz. Da ich vor habe einen Mercedes Diesel in Bootsmotor umzubauen, habe ich mich damit ein wenig beschäftigt. Diese Junx hier haben einen OM648 in einen W2101 verbaut. Als Motorsteuergerät haben die Nira ECU gewählt, teuer und gut.

 

https://youtu.be/tYE-QcvCjCM du brauchst kein Canbus für.

 

Das Problem ist immer das EZS auszucodieren. Das hat bis heute noch keiner geschafft, zumindest bei MB nicht. Bei den alten VWs ist es einfacher.

 

Viele Grüße

 

PS Nira ECU kostet 3700$

 

https://www.ebay.de/.../161101118935

Themenstarteram 4. Januar 2019 um 18:25

@Otako: Das hast Du sauber hinbekommen: Deine umfassende und erschöpfende Antwort hat alle Anderen verstummen lassen, bevor sie was schreiben konnten :-o

Nein, das ist keine Kritik! </ois-easy>

Zitat:

@Otako schrieb am 23. Dezember 2018 um 14:09:58 Uhr:

Natürlich geht das.

Viele Schrauber bauen den OM606 mit der alten RESP aus dem OM603 in Bootsmotoren ein. 0 Elektronik. Komplett ohne ESZ und Canbus. Der Motor würde selbst nach einem Elektromagnetischen Schock weiter laufen. Das wäre der optimale Motor in der Kriegszeit.

… und nach einem Sonnensturm, der ja statistisch schon seit einigen Jahrzehnten überfällig ist.

Ich vermute mal, dass bei Booten das TÜV- bzw. AU-Thema nicht so präsent ist, oder?

Also ein Motorsteuergerät, das die Signale von Drehzahl, Lambdasonde, Temperatur etc. sinnig weiterverarbeitet und an die Zündanlage und Nockenwellenverstellung weiterreicht, finde ich wie gesagt schon sinnig und wenn's um die AU geht, conditio sine qua non.

Den nervigen Spielkram, *den* hätt' ich gern' los! EZS, WFS, ZV über Funk, Kofferraumdeckelbetätigung …, der Schweißausbruch, wenn man mal den Schlüssel fallen lässt :-((((

Zitat:

@Otako schrieb am 23. Dezember 2018 um 14:09:58 Uhr:

Das Problem ist immer das EZS auszucodieren. Das hat bis heute noch keiner geschafft, zumindest bei MB nicht. Bei den alten VWs ist es einfacher.

Ah ja. Gilt das auch für Audi (weil VAG)? Das A4-Cabrio ist zwar hässlicher als der Benz (ich fahre den CLK A208) aber vermutlich zuverlässiger und weniger rostig noch dazu. Das wäre eine Alternative. Für *den* sollte ich also einen Spezi finden, der mir das EZS abmeldet? Das wär' schon mal ein erster Schritt (… OK im Sinne dieses threads wäre der Benz dann immer noch kein zuverlässiges Auto, aber ich lernte es zu ertragen … wenn ihn Andere dann weiterführen ;-)

Zitat:

@Otako schrieb am 23. Dezember 2018 um 14:09:58 Uhr:

Es gibt eine Reihe freier Diesel und Benzin ECUs auf dem Markt. Es gibt auch nette Projekte im Netz. Da ich vor habe einen Mercedes Diesel in Bootsmotor umzubauen, habe ich mich damit ein wenig beschäftigt. Diese Junx hier haben einen OM648 in einen W2101 verbaut. Als Motorsteuergerät haben die Nira ECU gewählt, teuer und gut.

wie teuer? ->

Zitat:

@Otako schrieb am 23. Dezember 2018 um 14:09:58 Uhr:

PS Nira ECU kostet 3700$

https://www.ebay.de/.../161101118935

Jessas!

Meine persönliche Schmerzgrenze, die ich für ein Auto auszugeben bereit bin, liegt bei 1k€. Dann 3,7k€ hinterherzuschmeißen? ... ähh ... nö!

Ich hab hier von einer Quick- & Dirty-Lösung geträumt. Zur Not auch mit Lötarbeiten etc. OK, die gibt es dann wohl nicht. Schade :-(

THX anway @Otako :-)

Grüße

Urs

 

Hi,

mit Benzinern kenn eich mich leider gar nicht aus. Ich denke, dass es einfacher wird, ein frei programmierbares Steuergerät für einen Benziner zu finden als für einen Diesel. Gerade CDI Maschinen sind sehr komplex. Alle freien Steuergeräte kosten unglaublich viel Geld.

Ich weiß, dass man bei älteren VWs, noch zu alten KKL Zeiten, also noch vor Can-Bus die Wegfahrsperre leicht rauscodieren kann. Ob das heute noch so ist, kann ich dir leider nicht sagen. Wie schon geschrieben, ich beschäftige mich mit Diesel Maschinen und da wird es leider dreckig. Wenn ich an solchen Dreckschleuder besteln würde, dann nur für die See. Nur am Bodensee wird eine Abgasreinigung verlangt bzw. exisitiert eine AU Zulassung. Man glaubt gar nicht, wie viele umgebastelte Diesel Maschinen unterwegs sind, wo jegliche Abgasreinigung deaktiviert worden ist.

Ich kann Deine Frage leider (oder Gottseidank) nicht nachvollziehen. Unser S 212 ist bislang /gut 4 Jahre und gut 80 tkm bei 180 tkm gesamt) das zuverlässigste Auto, das ich in den letzten 48 Jahren gefahren habe. :rolleyes::rolleyes::rolleyes:

Meine Mercedes-Karren haben mich in den letzten 800.000 km nicht im Stich gelassen. Beim Vater sind es fast 2 Mio km. Allein mit 3x OM642 sind wir fast 1 Mio. Glücklich gefahren. Ich denke hier geht es darum, ob es möglich ist einen Motor aus seine Elektronik zu befreien bzw. Was eigen zu basteln. So habe ich es verstanden. Über 80tkm kann ich ein wenig schmunzeln, das war noch vor einigen Jahren meine Jahresleistung.

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