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Auspuff leiser machen
Werte Kollegen,
bei meiner heutige Frage geht es darum, den Auspuff eines Einbauaggregats so leise zu machen, daß man praktisch nichts mehr hört.
Es handelt sich um einen luftgekühlten Einzylinder-Viertakt-Dieselmotor, der exakt 3.000 U/min. läuft und eine Leistung von 4 PS liefert. Er hat einen Schalldämpfer direkt in der Nähe (ca. 30 cm Abstand zwischen Zylinderkopf und Schalldämpfer. Danach kommen knapp 5 m Edelstahl-Auspuffrohr mit einem Durchmesser von 5 cm. An seiner Öffnung (Auslaß) "pöttert" es laut.
Wie kann ich einen Schalldämpfer konstruieren, der ca. 40 cm vor dem Ende des Auspuffrohrs eingebaut wird und das ganze geräuschlos macht? Ich will, daß die Abgase quasi "herausgehaucht" werden. :-)
Daß so etwas möglich ist, merkt man an zahlreichen kommerziellen mobilen Baustellenkompressoren, Stromaggregaten und Pumpen.
Der Bauraum für den Zusatzschalldämpfer ist begrenzt (siehe Skizze mit einer ersten Idee), und er sollte keinen zusätzlichen Staudruck erzeugen. Außerdem sollte man den Auspuff (z. B. mit Spannverschlüssen) leicht öffnen können, um ihn zu reinigen (ist kein Euro 6-Diesel ).
Da es sich nur um eine einzige, konstante Drehzahl handelt, dürfte das doch nicht so schwer sein?
Leider bin ich Laie in so etwas und würde mich über hilfreiche Hinweise freuen!
Viele Grüße
Gorbi
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17 Antworten
Verbau einen Reflexionsschalldämpfer und es wird deutlich leiser .
Durch das Mehrkammer Prinzip kann die Lautstärke deutlich gesenkt werden .
Du musst den Pulse des Abgasstroms beruhigen, dann verschwindet das "Pöttern".
Ist bei einem Einzylinder (auch noch Diesel) natürlich die schwierigst mögliche Aufgabe, bei einem V12 vergleichsweise einfach.
Übern Daumen: Absorptionsdämpfer nehmen die Lautstärke, Reflektions- / oder Resonanzdämpfer nehmen die Pulse.
Problem: Resonanzdämpfer müssen anhand ihrer Rohrlängen auf den Motor abgestimmt sein, sonst funktionieren sie nicht.
Besorg dir probehalber einen Endtopf vom Schrott und probiere aus was passiert.
Noch einfacher: eine alte Würstchendose nehmen, Stahlwolle rein packen und kurz vor dem Ende zwischen setzen.
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 28. Januar 2020 um 08:35:54 Uhr:
Noch einfacher: eine alte Würstchendose nehmen, Stahlwolle rein packen und kurz vor dem Ende zwischen setzen.
Besser als Stahlwolle ist Auspuffwolle:
https://www.louis.de/artikel/silent-sport-premium-auspuffwolle/10027021
Und funktionieren wird beides nicht.
Also kann man das billigere nehmen.
Und die Würstchen haben dann wenigstens geschmeckt.
Das Problem ist imho das 5m Rohr hinter dem Dämpfer, das ist ja ein prima Brüllrohr, wo sich gut was sammeln kann.
Wie wäre es mit einer unkonventionellen Lösung?
Im freien das endrohr in Wasser eintauchen. Das sollte sehr gut das Geräusch dämmen. Das ganze sollte feuefest und dicht sein. Wasser muss dann im Sommer halt immer wieder nachfüllen.
Ich bleib beim Reflexionsschalldämpfer , da ist die Erfolgschance noch am besten , dran schweißen , fertig , kein basteln und kein Wasser auffüllen nötig .
Wenn du die Abgase eines Mittelalterdiesels (ich unterstelle mal das Fehlen jeder Abgasreinigung) direkt in Wasser leitest, lösen sich u.a. die Stickoxide aus dem Abgas darin, das Ergebnis ist Salpetersäure, die sich da anreichert.
Viel Spaß mit der Sauerei zum Einen und beim Kampf gegen den Rost, der dann entsteht...
Wenn Dein Diesel praktisch "keine Geräusche" mehr abstrahlen soll,
musst Du ihn in eine - mit einem Ventilator belüftete - Schalldämmhaube stellen.
Diese Haube benötigt dann je einen Schalldämpfer für die Zu- und Abluft.
Die Ausblasleitung des Diesels muss im Haubendurchgang
mit einem aufwendigen, langem Schalldämpfer bestückt werden!
Du solltest Deine Ansprüche an die "Ruhe" des Aggregats reduzieren!
Vielleicht kannst Du das Notstromaggregat irgendwo hinstellen,
wo dessen Geräusche nicht stören?
Die Geräusche aus der Mündung der Ausblasleitung kannst Du mit
(mehreren) nachgeschalteten, handelsüblichen Auto-Schalldämpfern verringern.
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 28. Januar 2020 um 10:34:36 Uhr:
Und die Würstchen haben dann wenigstens geschmeckt.
Das wiederum stimmt.
Daher wäre DIESE Lösung doch nicht ganz ohne.
Vielen Dank, Ihr habt die Problematik gut dargestellt!
Genau, es ist ein "Mittelalterdiesel". :-) Der wurde damals aber bewußt so gewählt, weil der auch noch anspringen würde (manuell), wenn man ihn 10 Jahre lang "vergessen" hat, und weil er keine hohen Ansprüche an den Treibstoff hat. Natürlich gibt es trotzdem jährliche Probeläufe, und gegen die Dieselpest befindet sich "Grotamar" im Tank. Keine Abhängigkeit von intakten Batterien, keine Abgasreinigung, keine Software.
Je komplizierter ein Gerät ist, desto anfälliger und wartungsintensiver wird es auch. :-)
Das Aggregat befindet sich in einem Kellerraum und ist einigermaßen gekapselt, man hört es draußen kaum. Nur das "Pöttern" des Auspuffs.
Das mit dem Wasser ist eine nette Idee, aber ein bißchen auch ein Gesaue, da muß ich Raphrav recht geben. Außerdem blubbert es trotzdem, das kenne ich von Bootsmotoren.
Ja, die 5 Meter kann man als "Brüllrohr" bezeichnen. Aufgrund des Rohrdurchmessers ist der Strömungswiderstand für das Motörchen noch nicht zu groß. Die stahlwollegefüllte Würstchendose würde aber – bei zweifelhafter Schallreduktionswirkkung – einen zusätzlichen Rückstau verursachen, denn ich vermeiden möchte.
Ein Reflexionsschalldämpfer erzeugt ebenfalls einen Rückstau und benötigt außerdem viel Bauraum.
Meine Skizze kommt einem Absorptionsschalldämpfer doch schon recht nahe, oder?
Ideal wäre tatsächlich ein Resonanzdämpfer. Wie kann man den berechnen? Die Rohrgeometrie ist bekannt, und das akustische Spektrum kann man an der der Mündung der Ausblasleitung messen, dafür gibt es mittlerweile sogar Handy-Apps.
Mit besten Grüßen
Gorbi
P.S.: Keine Sorge wegen der anderen Leitungen vor dem Wanddurchgang; nach der Rohrlänge und bei der Motorleistung sind die Abgase schon merklich abgekühlt.
Ich hatte mal ein Auto von Reflexion auf Absorbation umgebaut , danach war der deutlich lauter und das Brummen nervte sogar im Innenraum .
Einen passenden Endtopf kriegt man überall her und wegen dem Rückstau kann man immer noch einen verbauen mit 55mm Anschluss anstatt 50mm , das sollte reichen .
@Gorbi.
Wenn Du diese Fotos mit Deinem 1.Beitrag geschickt hättest,
hätte ich Dir geraten, anstelle der langen, geraden Rohrleitung
dort 2 bis 3 normale Autoschalldämpfer hintereinander einzubauen,
um das Mündungsgeräusch zu reduzieren.