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Auspuffgeräusch zu laut
Werte Kollegen,
ich habe mal eine etwas ungewöhnliche Anfrage, die sich an die Auspuffspezialisten richtet. Viele möchten ja eher einen "kernigeren" Klang, aber vielleicht kann mir jemand helfen, ein Auspuffgeräusch zu minimieren.
Ich wurde gebeten eine Abgasleitung für einen kleinen, stationären Generator nach draußen zu verlegen. Das habe ich mit Edelstahlrohren, Durchmesser 5 cm, auch getan.
Die Länge der Leitung beträgt ca. 9,70 m (siehe Bild).
Daran hängt ein 3 kW-Dieselmotor mit einer Drehzahl von 3.080 U/min.
Der Generator besitzt einen eignen Schalldämpfer, der nicht entfernt wurde.
Aus baulichen Gründen war keine andere Leitungsführung möglich.
Alles funktioniert prima, aber das Auspuffgeräusch draußen ist zu laut, trotz der langen Leitung.
Es "pöttert" kräftig und ist mindestens so laut wie der Generator ohne die lange Abgasleitung — zu laut für die Umgebung.
Hat jemand eine Idee, wie ich das maximal dämpfen kann? Mit einem Reflexions- oder Resonanzschalldämpfer? Wie muß er aufgebaut sein, um für die feste Drehzahl die beste Wirkung zu entfalten?
Vielen Dank im voraus für hilfreiche Hinweise.
Mit besten Grüßen
Gorbi
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19 Antworten
pkw schalldämpfer dazwisvhenschalten
DoMi
Am besten gleich mehrere, vom Schrott kosten die ja kaum was und taugen meist trotzdem noch bissl was.
Hatte ich mal an einem alten Traktor gemacht : Original grad nicht lieferbar ---> 2 ausrangierte von PKWs dran (Platz war ausreichend vorhanden) und schon war's (halbwegs) ok ;-)
Bei nur 5cm Rohrdurchmesser würde ich von Pkw teilen abraten und lieber im Scooter oder Motorrad teilelager nachschauen. Da gibt es genügend schalldämpfer auf dem markt die man nehmen könnte.
? Warum ?
So um die 5 cm ist sehr gängig bei PKW
Beim Schrotti in der Nähe einfach mal reinschauen.
Normale Schalldämpfer haben die ein jeder Art und Form, kannste nach Größe, Farbe und Rohrdurchmesser alles raussuchen was du magst.
Ich würde bei knapp 10m mit 2 Dämpfern arbeiten, einer irgendwo wo Platz ist, und einen kurz vors Ende.
Grade auf so einem langen Weg entstehen viele Geräusche, verursacht durch Rohrbögen, Ecken und Kurven. Darum ist es wichtig einen kurz vors Ende zu setzten.
Gruß Jörg.
Sehe es genau so. Mittel- und Endschalldämpfer eines klassischen Diesels nehmen und das wars - siehe Audi A6, die 3.0 TDI Teile bekommste wie Sand am Meer. Und die sind bereits auf niedrige Drehzahlen abgestimmt. Das 5 cm Rohr mit vielen Biegungen ist keine gute Idee, da lange Leitungen einen unnötig hohen Strömungswiderstand haben. Der Strömungswiderstand ist proportional zur Länge, sinkt aber quadratisch mit der Strömungsgeschwindigkeit. Bereits etas dickeres Rohr hilft also deutlich.
Vielen Dank für Eure Antworten!
Zitat:
@GaryK schrieb am 13. Oktober 2017 um 13:25:05 Uhr:
Sehe es genau so. Mittel- und Endschalldämpfer eines klassischen Diesels nehmen und das wars - siehe Audi A6, die 3.0 TDI Teile bekommste wie Sand am Meer. Und die sind bereits auf niedrige Drehzahlen abgestimmt. Das 5 cm Rohr mit vielen Biegungen ist keine gute Idee, da lange Leitungen einen unnötig hohen Strömungswiderstand haben. Der Strömungswiderstand ist proportional zur Länge, sinkt aber quadratisch mit der Strömungsgeschwindigkeit. Bereits etas dickeres Rohr hilft also deutlich.
Mit dem Strömungswiderstand hast Du völlig recht. Aber die Führung, die Länge und der Durchmesser der Abgasleitung waren aus baulichen Gründen kaum anders zu machen. Außerdem wären noch "größere" Edelstahlrohre erheblich teurer geworden.
Bis jetzt schiebt der Einzylindermotor die Abgase anstandslos durch und bringt seine Leistung. Ich hoffe, ein zusätzlicher Schalldämpfer erhöht den Widerstand nicht deutlich.
Daher hatte ich nach einem Resonanzschalldämpfer gefragt, der so angefertigt wird, daß er genau auf die Drehzahl von 3.100 U/min. abgestimmt ist.
Aber ich werde es, wie Ihr es vorgeschlagen habt, mit einem billigen Aupuff- oder (weil kompakter) Motorradschalldämpfer versuchen. Einen Vorschalldämpfer brauche ich wohl nicht, weil der Generator bereits über einen eingebauten Schalldämpfer verfügt.
Muß ich, damit keine Korrosion auftritt, noch etwas beachten, wenn ich den "normalen" Schalldämpfer mit den Edelstahlrohren verbinde?
Viele Grüße und nochmals Danke
Michael
Hm, Korrosion ist ein guter Punkt. Deine Abgasführung ist recht lange und der Motor hat "nur" 3kW Nennleistung, dh es gehen etwa 3kW an Abwärme durch den Auspuff raus. Das reicht kaum um das ganze Rohr auf über 100°C zu erwärmen, so das sich kein Kondensat bildet. Ist in etwa so wie der Kurzstreckenbetrieb beim Auto, extrem ungesund für den Auspuff. Nur das dieser Motor hier nie aus dem "Kurzstreckenbetrieb" rauskommt.
So komisch es klingt, aber ich würde empfehlen die Rohre thermisch zu isolieren, damit die Abwärme wirklich im Rohr bleibt und so das Kondensat ausdampfen kann.
Ich nehme an, das Abgasrohr geht ohne weitere Verengung nach draußen. Klar das es dann "pöttert". Du hast kaum Strömungsgeschwindigkeit, aber die Druckstöße können ohne Hindernis ins freie. Manchmal kann die Lösung ganz einfach sein. Ein DB-Killer beispielsweise ist eine einfache Verengung am Ende des Auspuffs. Klar ist er eine Drossel, man sollte also nicht übertreiben, als Anhaltspunkt wäre der Durchmesser des Auslass beim orginalen Auspuff (ich schätze der liegt irgendwo bei 1,5-2cm). Einfach direkt am Ende das Rohr so weit verjüngen und das ganze wird schon deutlich leiser werden. Durch diese Verengung wird nämlich die Druckstöße in Strömungsgeschwindigkeit umgewandelt, oder anders gesagt, sie können nicht mehr plötzlich raus, sondern stauen sich im Rohr und werden dann durch den verengten Querschnitt ausgelassen.
Grüße,
Zeph
Gegen Korrosion im Topf hilft evtl. ein kleines Bohrlöchlein am tiefsten Punkt für den Kondenswasserablauf.
Soo viel Abgas wird's da jetzt auch wieder nicht rausdrücken, daß Garage/Keller eingenebelt werden.
Zitat:
@Gorbi. schrieb am 16. Oktober 2017 um 11:09:18 Uhr:
Vielen Dank für Eure Antworten!
Daher hatte ich nach einem Resonanzschalldämpfer gefragt, der so angefertigt wird, daß er genau auf die Drehzahl von 3.100 U/min. abgestimmt ist.
Aber ich werde es, wie Ihr es vorgeschlagen habt, mit einem billigen Aupuff- oder (weil kompakter) Motorradschalldämpfer versuchen.
Letzte bringen in deinem Drehzahlbereich eher wenig. Ich würde einen aus dem PKW Bereich nehmen, Ebay ist voller Edelstahl-Auspuffanlagen.
DB Killer sind nur etwas nach innen gebogene Rohre, die den DIREKTEN Durchgang der Schallwellen vom Krümmer kommen blockieren, aber eben reflektierte Anteile durchlassen. Ein PKW Endtopf macht nichts anderes, kann aber meist höhere Durchsätze. Die meisten haben innen zwei Rohre - das eine "feuert" in den Topf und das zweite parallel-verlaufende lässt den sich aufbauenden Druck raus. Direkter Durchgang ist nicht. Die "Schallwelle" muss durch nicht-fluchtende Lochbleche ehe die nach draußen darf.
Evtl. hab ich es überlesen, aber mir fehlt eine nicht unerhebliche Information.
Wieviel Zylinder hat der Motor?
Ich gehe erstmal von einem aus, oder?
Das ist nämlich nicht ganz unerheblich für die Auslegung eines Schalldämpfersystems.
Resonanzdämpfer bringen am meisten, müssen aber auf bestimmte Frequenzen abgestimmt werden. Absorbtionsdämpfer sind einfacher zu handhaben. "Billig" sind bestimmt gebrauchte PKW Schalldämpfer. Würde ich persönlich von OEM CNG Fahrzeugen nehmen. Die sind meist in 100% Edelstahl ausgeführt. Dann hat man mit der Korrosion nicht so große Probleme.
Ein Hinweis noch zu Schluss. Man muss auch im Auge behalten wo das "Pöttern" herkommt. Ist es das Mündungsgeräusch am Austritt? Sonst muss man beachten, dass bei der Länge der Abgasführung die Anregung auch durch Körperschallübertragung in Frage kommen könnte. Ein Flexrohr würde ich auch dazwischen packen.
Danke und Gruß
der "Stevie"
Hallo, Zephyroth,
der Durchmesser des Auslassen am Gerät beträgt auch 5 cm. Daran wird, per Bajonettverriegelung, ein (sehr starres) Flexrohr abgebracht, ca. 1 m lang. Dieses geht dann an die Edelstahlleitung, die an der Wand entlangführt. Die Edelstahlrohre sind mit Rohrschellen befestigt, bei denen das Gummi aus thermischen Gründen durch Keramikband (aus dem Ofenzubehör) ersetzt wurde.
Ich habe ein Kontaktthermometer gekauft, welches man mit einer Feder befestigen kann, so daß ich an beliebigen Stellen des Auspuffrohres die Temperatur messen kann.
Der Motor ist ein Einzylinder-Diesel der Motorenfabrik Hatz mit 3,0 kW bei 3.000 U/min.
Ja, Steviewd, das "Pöttern" tritt direkt an der Mündung auf.
Ach, dann waren die "plattgedrückten", heckflossenartigen Austrittsöffnungen bei Oldtimermotorrädern nicht nur ein Stilelement, sondern eine Art "dB-Killer"?
Beste Grüße
Michael
Ein Geräusch sind Druckschwankungen in der Luft. Die Bernoulli-Gleichung besagt, das man mit Verengung des Querschnitts die Strömungsgeschwindigkeit erhöht, aber der Druck abnimmt. Gleiches sollte hier passieren. Du wandelst Druckenergie (Geräusch) in Strömungsenergie um. Ist eine bloße Theroie, sollte aber funktionieren, zumindest die DB-Killer sind sehr ähnlich aufgebaut. Sportauspuffe machen genau das Gegenteil, sie erweitern den Querschnitt, erniedrigen die Strömungsgeschwindigkeit und maximieren die Druckschwankungen. Nebenbei geht auch der Strömungswiderstand runter.
Grüße,
Zeph
Zitat:
@Zephyroth schrieb am 20. Oktober 2017 um 17:16:17 Uhr:
Sportauspuffe machen genau das Gegenteil, sie erweitern den Querschnitt, erniedrigen die Strömungsgeschwindigkeit und maximieren die Druckschwankungen. Nebenbei geht auch der Strömungswiderstand runter.
Grüße,
Zeph
... hinzu kommt noch, dass eine Querschnittserweiterung immer ein "negative" Druckwelle entgegen der Strömungsrichtung erzeugt und eine Querschnittsverkleinerung eine "positive" Druckwelle entgegen der Strömungsrichtung.
Prinzip einer "Malossi-Birne" beim Zweitakter. Oder auch einer Fächerkrümmers bei 4-Takter. Was dabei zur Leistungssteiegerung genutzt wird, kann auch zur Lärmreduzierung verwendet werden.
Wie geschrieben: Theorie.
Danke und Gruß
der "Stevie"