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Aussage verweigert . . . wie läuft das jetzt weiter mit Polizei,Versicherung & Co
Hallo,
folgende Sachlage:
An einer engen Kreuzung auf einem verwinkelten Schulparkplatz kamen zwei PKW zum stehen. Plötzlich rollte der PKW rückwärts (Kreuzung liegt am Berg) voll den Motorradfahrer drauf der hinter ihm zum stehen gekommen ist. Vermutlich wollte er die Kreuzung räumen um dem anderen PKW das Abbiegen zu ermöglichen. Er hat den Motorradfahrer voll an der Gabel, Reifen erwischt, welcher daraufhin umgestürzt ist.
Es wurde natürlich sofort die Polizei hinzugezogen, Motorradfahrer hat Tathergang geschildert und dessen Version wurde von Zeuge bestätigt (anderer PKW). Unfallverursacher hat allerdings die Aussage verweigert und seine Unfallversion seiner Versicherung mitgeteilt.
Polizei sagt, Sachlage ist klar, Zeuge hat Unfallversion von Motorradfahrer bestätigt.
Jetzt muss Motorradfahrer gegnerischer Versicherung Bericht erstattet, da dort jetzt Aussage gegen Aussage steht, muss Versicherung Polizeibericht einfordern.
Wie läuft das Ganze jetzt weiter, da Unfallgegner Aussage verweigert hat ist ja kein „Schuldiger“ festgelegt? Hat die Versicherung dann überhaupt schon Zugriff auf den Bericht und wenn ja . . . legt die Versicherung aufgrund des Polizeiberichts den Schuldigen selbst fest?
Liebe Grüße, Jim
Beste Antwort im Thema
Hallo,
wollte euch nur schnell mitteilen, dass die ganze Geschichte jetzt doch ein, für mich akzeptables, Ende gefunden hat.
Die Versicherung hat noch einmal alle Aussagen von Beteiligten + Zeugen aufgenommen, Polizeibericht gecheckt & alles auf Plausibilität geprüft. Hierbei wurde die Fahrzeuge von mir + Unfallverursacher von einem Gutachter geprüft. Wobei ich mir einen freien, „unparteiischen“ Gutachter genommen habe, da der versicherungseigene Gutachter den Termin einfach verschlafen & mich wie ein Depp stundenlang in der Werkstatt stehen gelassen hat. War aber im Nachhinein sehr froh an dem „freien“ Gutachter, der war richtig durch in seinem Business & hat Schäden erkannt, welche mir persönlich nie aufgefallen wären.
Auf alle Fälle wurden dann die Gutachten miteinander verglichen & wieder auf Plausibilität geprüft . . . Am Verursacherfahrzeug wurden schwarze Schleifspuren sichergestellt, an der Gabel meines Moppeds waren Lackspuren ersichtlich . . . diese ganze Prüferei hat natürlich wieder ewig viel Zeit beansprucht . . . Der Verursacher blieb bis zum Schluss bei seiner bereits beschriebenen Unfallversion. Sein Vater (bekannter Unternehmer) hat angeblich sogar die zuständige Sachbearbeiterin angerufen & „wüst“ beschimpft.
Schlussendlich wurden dem Verursacher die Pistole auf die Brust gesetzt, es sei jetzt alles eindeutig geklärt, die Schuld liege zu 100% bei ihm . . . allerdings muss es dies „zugeben“, anerkennen, bzw. die Version seiner Geschichte ändern . . . er könne bei seiner Version bleiben, dann kommt es allerdings zum Gerichtsprozess, wo er anhand der Beweise (Lackspuren) sowie Zeugenaussage keine Chance haben wird . . . zwei Wochen nach dieser Geschichte hatte ich dann die Kohle auf dem Konto, der Schaden lag übrigens im ganz unteren, vierstelligen Bereich .
Der ganze Prozess hat jetzt ca. 2.5 Monate beansprucht, ob das jetzt lange ist, sei mal dahingestellt. Allerdings hat mir die Arroganz des Verursachers doch einige ärgerliche Momente beschert, so etwas belastet einen halt schon . . . die Kohle hat dann aber schlussendlich gepasst.
LG Jim
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13 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von 4Wheel Jim
Wie läuft das Ganze jetzt weiter, da Unfallgegner Aussage verweigert hat ist ja kein „Schuldiger“ festgelegt?
Die Versicherung hat doch beide Unfallschilderungen nach Deinen Angaben, aufgrund dessen wird die Versicherung eine Vorabeinschätzung abgeben und dem Geschädigten entsprechend unterbreiten, wenn der Geschädigte damit nicht einverstanden ist z.B. wenn der Auffahrende der Versicherung den Hergang völlig anders schildert und dadurch eine Mithaftung für den Motorradfahrer in Frage kommt, muss dies letztendlich wen keine Einigung erzielt werden kann von einem Gericht geklärt werden.
Zitat:
Original geschrieben von 4Wheel Jim
Wie läuft das Ganze jetzt weiter, da Unfallgegner Aussage verweigert hat ist ja kein „Schuldiger“ festgelegt? Hat die Versicherung dann überhaupt schon Zugriff auf den Bericht und wenn ja . . . legt die Versicherung aufgrund des Polizeiberichts den Schuldigen selbst fest?
Liebe Grüße, Jim
Hallo Jim,
das ist ein ziemlich normales Procedere.
Jeder hat das Recht, die Aussage erstmal zu verweigern und sich mit einem Anwalt zu beraten.
Ein einseitiges Schuldeingeständnis kann im schlimmsten Falle einen Teil des Versicherungsschutzes kosten.
Die Polizei hat lediglich die Aufgabe, den Unfallhergang aufzunehmen und ggf. ein Verwarnungsgeld auszusprechen. Für das Feststellen der Schuld ist ausschließlich das Gericht zuständig - nicht die Polizei.
Vielen Dank für eure bisherige Beiträge :-)
Dann ist die Schuldfrage jetzt eigentlich kein Thema mehr . . . Die Versicherung checkt mein Unfallbericht, den Unfallbericht des Verursachers und schlussendlich den Polizeibericht - und zieht daraus dann ihr Faszit
. . . der Rest interessiert dann nicht mehr, ob der Verursacher jetzt Aussage verweigert hat oder nicht . . . muss der Verursacher dann allerdings zu einem späteren Zeitpunkt noch eine Aussage bei der Polizei abgeben, nach seiner "Anwaltsberatung"?
LG Jim
Hallo, 4Wheel Jim,
Zitat:
Original geschrieben von 4Wheel Jim
muss der Verursacher dann allerdings zu einem späteren Zeitpunkt noch eine Aussage bei der Polizei abgeben, nach seiner "Anwaltsberatung"?
nein, muss er nicht.
Er kann gegenüber der Polizei Angaben zur Sache machen und je nachdem, wie plausibel diese Angaben sind, können sie dazu führen, dass, wenn der Motorradfahrer sich bei dem Sturz leichte Verletzungen zugezogen hat, das Verfahren wegen der fahrlässigen Körperverletzung komplett oder gegen Auflagen eingestellt würde.
Wenn Du mit Deinem Krad schon eindeutig gestanden bist und es auch sonst nichts gibt, was man Dir irgendwie vorwerfen kann, ist es für Dich und Deine zuivilrechtlichen Ansprüche relativ uninteressant, ob der PKW - Lenker noch Angaben macht, ob er ein Bußgeld oder nur eine Verwarnung bekommt.
Du kannst als Geschädigter auch einen eigenen Anwalt einschalten, der Dich berät und der Dich bei Deinen Schadensersatzansprüchen unterstützt.
Viele Grüße,
Uhu110
Zitat:
Original geschrieben von einTraumtaenzer
Zitat:
Original geschrieben von 4Wheel Jim
Wie läuft das Ganze jetzt weiter, da Unfallgegner Aussage verweigert hat ist ja kein „Schuldiger“ festgelegt? Hat die Versicherung dann überhaupt schon Zugriff auf den Bericht und wenn ja . . . legt die Versicherung aufgrund des Polizeiberichts den Schuldigen selbst fest?
Liebe Grüße, Jim
Hallo Jim,
das ist ein ziemlich normales Procedere.
Jeder hat das Recht, die Aussage erstmal zu verweigern und sich mit einem Anwalt zu beraten.
Ein einseitiges Schuldeingeständnis kann im schlimmsten Falle einen Teil des Versicherungsschutzes kosten.
Die Polizei hat lediglich die Aufgabe, den Unfallhergang aufzunehmen und ggf. ein Verwarnungsgeld auszusprechen. Für das Feststellen der Schuld ist ausschließlich das Gericht zuständig - nicht die Polizei.
Bis vor Gericht kommt es aber oft nicht wenn die Schäden übersichtlich sind, da einigen sich dann schon die Versicherungen.
Hallo,
wollte Euch nur schnell den aktuellen Stand der Dinge mitteilen:
Habe jetzt gestern mit der ziemlich unfreundlichen Sachbearbeiterin telefoniert, nach dem Motto, warum ich sie überhaupt anrufen . . . es steht Aussage gegen Aussage, Polizeibericht mit Zeugenaussage ist noch nicht eingetroffen, alleine das soll angeblich 4 – 6 Wochen dauern . . . dann können erst weitere Entscheidungen zwecks Gutachter etc. getroffen und eingeleitet werden.
Mein Moped steht seitdem in der Werkstatt, habe ich dann auch ein Recht auf Entschädigung wenn das Teil jetzt zwei Monate nicht mehr gefahren wird, bis das alles geklärt ist? Weil fahrbereit ist es im Prinzip noch, will aber abwarten bis mein Schaden von der gegnerischen Versicherung korrekt aufgenommen worden ist.
Bin echt gespannt wie das jetzt weiterläuft. Unfallgegner behauptet er sei rückwärts gefahren, ich hätte rückwärts geschoben und mich dadurch selbst zu Fall gebracht. Gott sei Dank sind an meinem Moped Lackspuren von seinem fahrbaren Untersatz. Aber laut seinen Angaben ist er doch trotzdem der Unfallverursacher, oder??? Man kann doch nicht einfach auf einer Fahrbahn mit zwei Fahrspuren rückwärtsfahren mit der Annahme ein dahinter stehender Motorradfahrer schiebe genauso schnell und ist dann selbst schuld wenn er hinfällt?!?
Naja wie dem auch sei . . . ich finde das ist einfach eine Frechheit, wenn man so einen dämlichen Fahrfehler macht, dann sollte man(n) auch dazu stehen und dazu beitragen dass die Sache möglichst korrekt abgewickelt wird, vor allem da es sich hierbei kostenmäßig eher um einen Bagatellschaden handelt.
LG Jim
Nimm Dir doch ein Leihmoped, beachte aber im eigenen Interesse, dass Du auf den Kosten sitzen bleiben könntest...nämlich bis zur Entscheidung! Und dann möglich für immmer, da das Ergebnis Dir nicht gefallen könnte!
Abwarten und weiter hoffen.....
P.S Dein Moped steht in der Werkstatt zur Beobachtung oder wird es repariert..ist ja nur ein Bagatellschaden...nach deinen Angaben!
Hallo :-)
ist jetzt nicht so, dass ich auf das Moped angewiesen bin, mir steht auch noch auf ein anderes Zweirad zur Verfügung, nur dass das halt nicht mir gehört ;-)
Das Teil wurde an dem Unfalltag direkt in die Werkstatt gebracht und wartet dort auf eine Schadensfeststellung der gegnerischen Versicherung. Gestern kam jetzt der Brief zwecks Termin mit einem Gutachter . . . bin mal gespannt was dabei heraus kommt . . . . starte halt mitte August mit meinen Kumpels auf einen Motorradtrip durch den Ostblock, spätestens da muss das Teil wieder fahren ;-)
LG Jim
So oder so kannst du es nach dem Gutachten ja reparieren lassen (oder bei Totalschaden ein neues kaufen), unabhängig von der Regulierung der Versicherung.
Es klärt sich halt im Nachhinein, ob du den Schaden selbst tragen musst oder den Schadensersatz bekommst.
Üblich ist, dass man sich für 14 Tage ein Mietfahrzeug als Ersatz nimmt. Bis dahin geht man davon aus, dass entweder das Fahrzeug repariert ist oder ein Ersatz gefunden ist.
Wenn die Versicherung des Gegners den Schaden übernimmt, dann übernimmt sie auch das entsprechende Mietfahrzeug.
Zitat:
Es klärt sich halt im Nachhinein, ob du den Schaden selbst tragen musst oder den Schadensersatz bekommst.
Natürlich bin ich nicht schuld, siehe Text ganz ganz ganz Oben :-) Klar "klärt" sich das später . . . aber mit meiner Reifenspur an seinem Heck und seinen Lacksplittern an meiner Gabel dürfte die Angelegenheit wohl klar sein, nur dauert diese Aufklärungsarbeit halt ewig ;-)
LG & schönes We, Jim
Zitat:
Original geschrieben von 4Wheel Jim
Naja wie dem auch sei . . . ich finde das ist einfach eine Frechheit, wenn man so einen dämlichen Fahrfehler macht, dann sollte man(n) auch dazu stehen und dazu beitragen dass die Sache möglichst korrekt abgewickelt wird, vor allem da es sich hierbei kostenmäßig eher um einen Bagatellschaden handelt.
LG Jim
naja, wenn du hier im V&S Forum schaust, ist es halt bei den meisten Usern ebend nicht so.
Da wird gegen alles und Jeden Einspruch eingelegt, selbst bei glaskaren Sachverhalten, sei ein Man und steh zu deinen Fehlern wird hier als Schwäche und Blödheit angesehen, solange bis man evtl selbst mal betroffen davon ist
Zitat:
Original geschrieben von Gunny-Highway
Zitat:
Original geschrieben von 4Wheel Jim
Naja wie dem auch sei . . . ich finde das ist einfach eine Frechheit, wenn man so einen dämlichen Fahrfehler macht, dann sollte man(n) auch dazu stehen und dazu beitragen dass die Sache möglichst korrekt abgewickelt wird, vor allem da es sich hierbei kostenmäßig eher um einen Bagatellschaden handelt.
naja, wenn du hier im V&S Forum schaust, ist es halt bei den meisten Usern ebend nicht so.
die meisten user hier wuerden nicht dazu stehen, wenn sie einen schaden verursachen? dafuer hast du doch bestimmt ein paar beispiele ...
Hallo,
wollte euch nur schnell mitteilen, dass die ganze Geschichte jetzt doch ein, für mich akzeptables, Ende gefunden hat.
Die Versicherung hat noch einmal alle Aussagen von Beteiligten + Zeugen aufgenommen, Polizeibericht gecheckt & alles auf Plausibilität geprüft. Hierbei wurde die Fahrzeuge von mir + Unfallverursacher von einem Gutachter geprüft. Wobei ich mir einen freien, „unparteiischen“ Gutachter genommen habe, da der versicherungseigene Gutachter den Termin einfach verschlafen & mich wie ein Depp stundenlang in der Werkstatt stehen gelassen hat. War aber im Nachhinein sehr froh an dem „freien“ Gutachter, der war richtig durch in seinem Business & hat Schäden erkannt, welche mir persönlich nie aufgefallen wären.
Auf alle Fälle wurden dann die Gutachten miteinander verglichen & wieder auf Plausibilität geprüft . . . Am Verursacherfahrzeug wurden schwarze Schleifspuren sichergestellt, an der Gabel meines Moppeds waren Lackspuren ersichtlich . . . diese ganze Prüferei hat natürlich wieder ewig viel Zeit beansprucht . . . Der Verursacher blieb bis zum Schluss bei seiner bereits beschriebenen Unfallversion. Sein Vater (bekannter Unternehmer) hat angeblich sogar die zuständige Sachbearbeiterin angerufen & „wüst“ beschimpft.
Schlussendlich wurden dem Verursacher die Pistole auf die Brust gesetzt, es sei jetzt alles eindeutig geklärt, die Schuld liege zu 100% bei ihm . . . allerdings muss es dies „zugeben“, anerkennen, bzw. die Version seiner Geschichte ändern . . . er könne bei seiner Version bleiben, dann kommt es allerdings zum Gerichtsprozess, wo er anhand der Beweise (Lackspuren) sowie Zeugenaussage keine Chance haben wird . . . zwei Wochen nach dieser Geschichte hatte ich dann die Kohle auf dem Konto, der Schaden lag übrigens im ganz unteren, vierstelligen Bereich .
Der ganze Prozess hat jetzt ca. 2.5 Monate beansprucht, ob das jetzt lange ist, sei mal dahingestellt. Allerdings hat mir die Arroganz des Verursachers doch einige ärgerliche Momente beschert, so etwas belastet einen halt schon . . . die Kohle hat dann aber schlussendlich gepasst.
LG Jim