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Austausch DOT4 -> DOT 5.0 nach Falschbefüllung

Harley-Davidson
Themenstarteram 3. April 2015 um 15:47

Hi liebe Harleyfahrer,

Ich benötige mal wieder eure Expertise, weil ich nicht so recht weiterweiß. Bei der routinemäßigen Wartung an meiner 98'er Evo FatBoy vor ein paar Tagen ist mir aufgefallen, dass ich scheinbar die falsche Bremsflüssigkeit im System hab.

Das letzte Mal wurde sie (was mich damals noch gewundert hat) von meinem Freundlichen im Rahmen einer Wartung getauscht. Eigentlich sollte ja DOT 5 auf Silikonbasis drin sein, aber die fast klare Plörre im Ausgleichsbehälter lässt sich bim Test wunderbar mit Wasser mischen! Das heißt dann wohl, der Wartungsknecht hat falsche Bremsflüssigkeit reingekippt!

So: wenn ich jetzt wieder auf DOT 5.0 zurückwill, wie bekomm ich das System so sauber, dass die alte Plörre restlos raus ist? Da hilft doch nur zerlegen, oder? Ich möchte den Mist auch nicht drinlassen, die Dichtungen sind ja nicht für Glykolbasierte Flüssigkeit ausgelegt!

Hat da jemand von euch schon Erfahrungen?

Vg,

Sascha

Beste Antwort im Thema

Ich denke Du meinst spülen mit DOT5 oder Uli ;)

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Servus,

als sogenanter "Experte" kann ich nur raten das Bike zum Schrauber zu bringen, und Reparatur verlangen.

Dies sollte den Austausch der Hardware und Befüllung mit der passenden BFlüssigkeit beinhalten.

Oder hat wer ne Idee wie man das System 100% gespült kriegt?

Das sich Glykol überhaupt nicht mit Silikon verträgt wissen wir ja alle, oder?

 

Gruss SM

Das würde ich auch reklamieren. Wenn DOT5 drin sein sollte und jetzt DOT4 oder ähnlich, muss alles komplett auseinander. Hatte den Spaß auch mal. Der Mist wurde wie Gelee. Da muss alles feinsäuberlichst, Bauteil für Bauteil gereinigt werden. Alle Dichtungen erneuern usw.

Themenstarteram 3. April 2015 um 16:23

Den Rat das zu reklamieren würde ich ja gerne befolgen, nur gibt's den Schrauberling nicht mehr, der das vorletztes Jahr verbrochen hat. Langsam wird mir auch klar wieso der dicht gemacht hat...

Andere Ideen als zerlegen? Komischerweise hab ich bis dato keinerlei Probleme mit der Bremse, alles bestens...

Bist denn sicher das vorher tatsächlich DOT5 drin war? :p

Das es bis jetzt keine Probleme gab wundert mich weniger - Betonung auf bis jetzt - die Probleme sind wenn ja nicht schlagartig da. Eher langsam und mit Pech dann eines Tages plötzlich weil die Dichtungen aufgegeben haben oder zuviel von dieser Gelartigen Masse gebildet wurde. Wenns bei Dir jetzt über 2 Jahre her ist - schau mal rein ob sich was getan hat.

Wenn tauschen willst - auseinander bauen - jeden Kleinkram säubern und alle Dichtungen tauschen. Bei den Leitungen hilft ggf spülen mit DOT5 - sicherer das alles raus ist bist wenn die austauschst.

Greetz

rabe666:cool:

Servus,

so würds ich evtl auch machen......

Gruss SM

Hi Sascha,

ist da die originale Bremsanlage verbaut? Dann gehört allerdings DOT 5 rein.

DOT 4 raus, System mit Isopropanol (Apotheke, Reinheit 99,+%o. p.A) spülen, trocknen mit ölfreier Druckluft o. Stickstoff, wahlweise mit dem mehrfachen Volumen der Anlage mit DOT 4 spülen.

Wobei ich davon ausgehen würde, daß das ganze auch weiterhin fehlerfrei arbeitet, wenn nach 2 Jahren keine Probleme mit aufgequollenen Dichtungen (Bremskolbenmanschetten speziell) o. a. Gelierung aufgetreten sind.

Grüße

Uli

Ich denke Du meinst spülen mit DOT5 oder Uli ;)

Themenstarteram 4. April 2015 um 9:09

Zitat:

@Uli G. schrieb am 3. April 2015 um 23:10:26 Uhr:

Hi Sascha,

ist da die originale Bremsanlage verbaut? Dann gehört allerdings DOT 5 rein.

Danke dir für die Anleitung! Und Jein, vorne hab ich mal auf eine Müller-Bremse umgerüstet. Allerdings wurde die auch mit DOT5 befüllt nach Einbau. Hinten ist alles HD Stock.

Na dann werd ich das mit dem Spülen und zumindest teilweisen Zerlegen mal angehen, wenn ich Zeit finde...

Danke euch für die Tipps!

Ja, latürnich:

Spülen mit DOT5

Sorry für die Fehlleistung :(.

Grüße

Uli

Ich habe genau das gleiche Problem...

Der Vorbesitzer oder ein überaus kluger Mechaniker (was für den Vorbesitzer hoch drei zutrifft) hat auch eine Glykol-Flüssigkeit reingeschüttet (bestimmt 5.1).

Ich habe es blöderweise erst bemerkt als ich das Zeugs schon ins Reservoir geschüttet hatte. Sofort hat sich beides getrennt.

Jetzt hab ich erstmal alles DOT 5 wieder mit der Spritze rausgezogen und mit DOT 4 aufgefüllt (hatte ich noch dastehen).

Im XL-Forum habe ich gelesen, dass welche komplett auf DOT 5.1 umgestiegen sind. Die Dichtungen würden es angeblich abkönnen. Meine mit DOT 5.1 gefüllte Bremse (XL1200C 2003) hat auch immerhin schon mindestens 1,5 Jahre problemlos funktioniert und ich würde mir gern ersparen wollen das ganze System auseinanderzubauen..

Hat jemand Erfahrung mit DOT 5.1 in der --> '03 Sporty?

Hmmm, Dir ist schon klar das DOT5.1 "nur" ne Weiterentwicklung von DOT 4 ist und somit damit problemlos mischbar :confused:

DOT 5.0 dagegen eben nicht da auf Silikonbasis. :rolleyes: Sprich ufpasse über welche DOT5.x Du schnackst :p

Alles andere ist bereits vorab erwähnt sollte DOT4 (oder5.1) "ausversehen" mit DOT 5(.0) vermischt worden sein :D

Das ist mir schon alles klar. Die Frage war ob jemand Erfahrung mit DOT 5.1 in der --> '03 Sporty hat.

Bleiben die Dichtungen dicht?

Gibt es irgendwelche Fehlfunktionen?

z. B. gibt es bei hydraulischen Fahrradbremsen große Unterschiede bei mineralöl- und glykolbasierten Systemen. Dort würde bei einer Falschbefüllung nach einiger Zeit die Suppe rauslaufen.

am 1. Mai 2015 um 2:16

Bremsflüssigkeiten

 

Auf den Flaschen für Bremsflüssigkeiten finden sich Hinweise wie "Entspricht DOT 3" oder "Spezifiziert nach DOT 5" oder ähnliche. Diese Hinweise sind für uns Biker wichtig. Denn grundsätzlich sollte der Biker immer das nachfüllen, was schon drin ist, damit es keine Probleme gibt. Warum?

 

Es gibt zwei verschiedene chemische Grundsubstanzen, um Bremsflüssigkeiten herzustellen. Die eine nennt sich Glykol-Ester, die andere ist ein Silikon-Öl. Beide sind untereinander nicht verträglich. Wenn man Bremsflüssigkeit aus der einen Grundsubstanz mit welcher aus der anderen mischt, erhält man eine hoch aggressive Mischung, die Dichtungen anfrisst und außerdem Klumpen, die das Bremssystem verstopfen können. Nicht gerade das, was der Biker will ...

 

Warum eigentlich zwei verschiedene Basissubstanzen? Kann man sich nicht auf eine einigen?

 

Die Bremsflüssigkeiten auf Glykol-Ester-Basis kann man nicht komprimieren, d.h. sie übertragen Drücke besser. Das ist wichtig, wenn man präzise Bremsdruckpunkte braucht. Z.B. auf der Rennstrecke oder mit einem leistungsgesteigerten Untersatz. Andererseits lagern sie gern Wasser aus der Umgebungsluft ein, wodurch der Siedepunkt mit der Zeit sinkt. Das kann Probleme bei hoher Belastung geben. Im Rennen oder bei der Passabfahrt in den Alpen. Deswegen muss diese Bremsflüssigkeit auch alle zwei Jahre gewechselt werden. Bremsflüssigkeit auf Glykol-Ester-Basis frisst aber auch Lacke und Kunststoffe an. Also Vorsicht beim Nachfüllen und nichts verkippen! Und nur Rep-Kits nehmen, die das Zeug auch vertragen.

 

Diese Nachteile hat die Bremsflüssigkeit auf Silikon-Basis nicht. Deshalb wurde sie in den 70ern auch entwickelt. Dafür ist sie aber bis zu einem gewissen Grad komprimierbar. Das führt leider zu etwas unpräziseren Bremsdruckpunkten. In ABS-Systemen hat Silikonbremsflüssigkeit nichts zu suchen. Und in Einzelfällen ist es wohl auch vorgekommen, dass sich Wasser im Bremssattel sammelt, denn Silikon stößt Wasser ab und schwimmt auch noch oben. Und auch diese Bremssysteme nehmen natürlich Luftfeuchtigkeit auf. Nur binden sie es nicht. Deswegen bitte auch Silikonbremsflüssigkeit regelmäßig wechseln.

 

Die Flüssigkeiten auf der Basis von Glykol-Ester werden nach DOT 3, 4 oder 5.1 klassifiziert. Für die Bremsflüssigkeit auf Silikon-Basis gibt es derzeit nur die Klassifikation DOT 5. Leider verwechseln viele genau die 5 und die 5.1 Das kann lebensgefährlich sein!

Harley hat bis September 1976 DOT 3 verwendet, danach DOT 5. In den Jahren 2005 bis 2008 ging die Factory - modellabhängig - wieder auf DOT4 zurück: Touring 2005, Dyna und Softail und V-Rods 2006, XL 2007, XR 2008.

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