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Auswuchtmaschine Schenck ASG Rapid 20

Hallo, durch eine Werkstattauflösung bin ich an eine Auswuchtmaschine der Marke Schenck gekommen. Das Teil stammt von Anfang der 90er Jahr und leider gibt es keinerlei Auszeichnungen dafür.

Ist vielleicht noch jemand in Besitz einer Betriebsanleitung oder kann mir sagen, wie man damit Alufelgen wuchtet? Stahlfelgen sind kein Problem.

Die Typenbezeichnung lautet: Schenck ASG Rapid 20

Vielen Dank im Voraus

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8 Antworten

Hallo, ja ich hab bereits sämtliche Foren ohne passendes Ergebnis durchsucht. Jeder Rapid Typ ist anders bzw. treffen die gefundenen Anleitungen nicht auf meinen zu. Stahlfelgen wuchten ist kein Problem. Mir geht es um das Auswuchten von Alufelgen mit Klebegewichten. Bisherige Versuche funktionieren nicht bzw. bekomme ich immer andere Ergebnisse.

Prinzipiell ist das wuchten von Alufelgen mit Klebegewichten genau das selbe wie Stahlfelgen wuchten - solange man die Gewichte auf der Felgenaußenseite außen am Felgenhorn anklebt. (Vor 30/40 Jahren war das noch üblich und die Form des Felgenhorns bei Alufelgen hat das auch erlaubt.)

Mittlerweile will man aus optischen Gründen die Gewichte auf eine Ebene hinter den Speichen bringen und manche Felgen erlauben wegen der Form auch das Ankleben auf der Außenseite nicht mehr. Die alte Maschine lässt nicht zu, dass man die Messebene (für die dann auch das passende Gewicht errechnet wird) hinter die Speichen verlegt. Man kann nur die Felgenbreite und die Lage auf der Welle angeben und die Maschine 'nimmt an', dass die Gewichte innen und außen am jeweiligen Felgenrand angebracht werden und errechnet entsprechende Werte.

Will man die Gewichte der Außenseite nun weiter nach innen kleben um sie auf die Ebene hinter den Speichen zu bringen, muss man mehr Gewicht kleben, weil das Gewicht weiter innen 'weniger Einfluss' darauf hat, die Unwucht zu kompensieren. Als Faustregel funktioniert ca 30-50% mehr als angezeigt wird... da muss man ggfs etwas experimentieren weil es darauf ankommt wie weit die Speichen Ebene weiter innen liegt. Bei extremen Tiefbettfelgen könnte sogar noch mehr als 50% Zuschlag zum angezeigten Wert erforderlich sein. Mit etwas Erfahrung kann man das mit der Zeit ganz gut abschätzen.

Nun hat das weiter nach innen geklebte Außengewicht (das zudem noch schwerer ist) aber Einfluß auf das Innengewicht (das weiterhin möglichst nahe am Felgeninnenrand geklebt wird. Man geht also beim Wuchten wie folgt vor:

1. Alle Felgendaten korrekt an der Maschine einstellen

2. Messlauf durchführen (natürlich für dynamisches Wuchten, nicht statisch)

3. Man klebt das Außengewicht mit sagen wir 50% Aufschlag auf die Ebene, die hinter den Speichen liegt. (werden 20 g angezeigt, so nimmt man 30 g, bei angezeigten 40 g würde man 60 g nehmen - 50% mehr eben)

4. erneut Messlauf durchführen - für das Außengewicht sollte nun 0 g angezeigt werden (ansonsten korrigieren) - der Wert für das Innengewicht kann nun abweichen vom Wert des ersten Messlaufs.

5. Man klebt das nun angezeigte Innengewicht an die entsprechende Stelle möglichst nahe am Innenrand der Felge

6. ein erneuter Messlauf sollte nun 0 g/0 g ergeben.

Moderne Maschinen erlauben außerdem eine automatische Berechnung das Außengewicht (das hinter der Speichenebene geklebt werden soll) zusätzlich so aufzuteilen, dass sich die geklebten Gewichte tatsächlich exakt hinter den Speichen befinden und von außen nicht mehr zu sehen sind, wenn man durch die 'Felgenlöcher' hindurchschaut. Auch das könnte man mit etwas Erfahrung hinkriegen durch viel trial and error indem man berücksichtigt wie weit der Punkt an dem das Außengewicht geklebt werden muss von der jeweils nächsten Speiche (rechts und links des Klebepunktes) entfernt ist und das Gewicht entsprechend dieser Abstände aufteilt und nochmal erhöht. Da wird man aber sicher etliche Kleberiegel in die Tonne werfen, bis das Ergebnis passt.

Ich glaube nicht, dass dich eine originale Betriebsanleitung bei dieser Problematik wirklich weiterbringt, weil zu der Zeit wo diese Maschinen gebaut wurden (und die Anleitungen verfasst wurden) das Kleben hinter die Speicherebene einfach noch nicht üblich war. Aber die Methode, die ich oben beschrieben habe habe ich selbst viele Jahre mit meiner ASG 10 angewendet. Ein wenig Übung und Erfahrung ist freilich nötig - aber das wird schon ;)

Ich hoffe, das hilft dir etwas weiter.

Falls ich das wahre Problem verkannt habe, melde ich einfach nochmal.

Hallo ghm,

diese Deine Antwort betrifft zwar nicht mich.

Aber sie stellt ja eine hervorragende "Bedienungsanleitung" zugeschnitten auf heutige Verhätnisse dar.

Sie dürfte für das Mitglied Leisi eine große Hilfe sein u. sie verdient mehrfachen Druck auf den "Danke-button".

Leider kann ich nur einmal daraufdrücken.

Viele Grüße

quali

@quali

Danke dir herzlich für das positive Feedback.

Das ganze entspringt halt meiner Erfahrung, da ich viele Jahre mit meiner betagten Maschine zugebracht habe bis dann irgendwann vor ein paar Jahren, die recht einfache Elektronik versagte. Trotz der wenigen Komponenten war ein Reparaturversuch an der Maschine die mehr als 40 Jahre auf dem Buckel hatte einfach nicht mehr wirtschaftlich und ich habe mir dann eine neue Maschine zugelegt, die mich nun hoffentlich überleben wird ;)

Im Gegensatz zu der neuen, die vollelektronisch ist und verschiedene Wuchtprogramme anbietet, war man mit der alten noch 'näher' am Geschehen und musste wissen was man tut. Bei der neuen heißt nur noch ein paar Messungen durchführen und Knöpfe (oder besser Felder auf dem Touchscreen) drücken. :)

Hallo ghm

danke für Deine Antwort.

Mir geht es auch so, daß ich an alten Geräten hänge. Man weiß einfach in etwa, wie das Gerät funktioniert u. wie sich Einstellungen auf das Verhalten des Gerätes auswirken.

Bei den Touchscreens besteht auch leicht die Gefahr -wenn die Felder zu dicht nebeneinander liegen- einer Fehlbedienung.

Viele Grüße

quali

Hallo ghm,

herzlichen Dank für Deine ausführliche Anleitung. Ich werde es demnächst so versuchen.

Die ASG 20 verfügt bereits über ein „ALU Programm“ dessen erhöhte Grammzahl nach ersten prüfen und umstellen mir jetzt einen Sinn ergeben.

Es kommt wohl auf die Reihenfolge des klebens und prüfens an, da ich bisher immer auf andere Ergebnisse gekommen bin.

Vielen Grüße

Viel Erfolg dabei... berichte uns doch, ob du erfolgreich bist. Wir sind alle neugierig ;)

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