Auto ins Wasser gerutscht
Hallo liebes Forum,
mein E320 CDI T ist gestern mit Boot am Haken auf einer glatten Slipanlage bei ausgestelltem Motor auf veralgtemund sehr glattem Grund ins Wasser gerutscht. Zum Glück hat sich die Fahrertür im Steg verkeilt, so dass das Wasser nur ca. 5 cm über der Hinterachse und 5-10 cm über der hinteren Stoßstange stand.
Nach einer halben Stunde Boot abladen, habe ich den Stecker von der AHK gezogen, abgekuppelt , den Wagen angelassen und konnte wieder raus fahren.
Kolateralschäden:
1. Die BOSE-Endstufe ist komplett unter Wasser gewesen. Werde ich wohl tauschen müssen.
2. Das war Ostsee-, also Salzwasser. Das unter anderem auch 4 h später beim schließen der Heckklappe aus dieser heraus lief. Wie entsalze ich das Auto am besten?
3. Blinker, Scheibenwischer, Fensterheber gehen nicht mehr. Der Motor läuft im Notbetrieb, also nur ca. 1/3 der Leistung. Getriebe schaltet einwandfrei. Erste Prüfung der Sicherungen haben keine Ausfälle ergeben. Das Wasser ist allerdings auch unter den rechten Hintersitz unterhalb der Batterie gelangt. Zumindest war das feucht, es stand aber kein Wasser darin. Welches Teil kann hier in Mitleidenschaft gezogen worden sein?
4. Ich habe eine dritte Sitzreihe, lederbezogen. Die Mulde, in der das Sitzpolster ist, war voller Wasser. Das Polster selbst auch. Wie trocken ich das am besten, so dass das Leder nicht so leidet?
Ich habe 2 Heizlüfter in das Auto gestellt und lass die im Dauerlauf laufen, in der Hoffnung, dass die Selbstheilungskräfte, sofern vorhanden, maximal unterstützt werden.
Vielen Dank für jeden Tipp, Hinweis oder Hilfe.
Übrigens bin ich noch einigermaßen entspannt, da meine Kinder(3 und 6) im Auto saßen und denen nichts passiert ist. Die sahen nur ihren hektischen Vater fluchend ums Auto rennen, als es rutschte...
Schönen Gruß aus Schleswig-Holstein,
Axel
Beste Antwort im Thema
Hallo liebes Forum,
habe die Folgediskussion erst spät gesehen, sorry. Meine Werkstatt hat damals den Wagen wieder so weit hin bekommen, dass er, bis auf ein paar Kleinigkeiten, sehr gut fuhr. Die haben, wie oben geraten, den hinteren Innenraum auseinander genommen und getrocknet. Die Kontakte weitestgehend von Rost und dieser hellgrünen Kupfer/Wasserreaktion befreit. Der Wagen war nur haftpflichtversichert.
Ich habe dann den Wagen in Zahlung gegeben und in dem Zustand mit 340 tkm noch 3.000 € bekommen und für 15.000 € einen 5er BMW gekauft. Der hat allerdings einigen Ärger verursacht und macht es noch. Angefangen mit dem oben zitierten Link zum Dieselpartikelfilter hinüber zu, ich mag das gar nicht schreiben, Kurzschluß durch Wasser unter dem Reserverad und rechtem Radkasten. Das kommt lt. Werkstatt vom Schiebedach oder Kabelbaumübergang in der Heckklappe. Das ist allerdings ein anderer Thread und diesmal auch viel weniger Drama, da keine Kinder an Bord!
Euch vielen Dank für die wertvollen Tipps und weiterhin gute Fahrt,
Axel
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16 Antworten
Ich bin jetzt kein Spezi, aber vom Gefühl her würde ich dazu raten, die Bereiche die mit Salzwasser in Berührung gekommen sind gründlich mit Trinkwasser auszuspülen. Nass ist er da sowieso u. das Brackwasser fängt garantiert an zu riechen. Vorher allerdings Batterie abklemmen.
Auch die Elektrischen Bauteile, Salzwasser leitet bekanntermassen, danach alles gut trocknen. Erst wenn insbesondere die Elektrischen Bauteile wieder trocken sind die Batterie wieder anklemmen.
MfG Günter
Abend.
Wenn du genug Platz zu Hause hast dann würde ich dir dringend raten alles bis zu vorderen Sitzen auszubauen. D.h. die Heckklappe zerlegen, die dritte Sitzreihe ausbauen, die hintere Sitzbank ausbauen, die Tepiche hoch nehmen, im Koferraum die Verkleidungen und alles was da sonst ist - alles raus. Danach, warscheinlich, wie schon gesagt wurde, alles noch mal mit normalem Wasser abspühlen oder einfach mit Lappen auswaschen und die Trockenlüfter für ein Paar Tage reinstellen. Und danach die Heckklappe und die Hohlräume in Heck ordentlich mit Hohlraumwachs konservieren...
Würde ich mal sagen...
P.S. Um ganz sicher zu sein würde ich vielleicht auch die Stoßstange und die Radhausverkleidungen abbauen und dort auch alles reinigen.
Auf jedenfall demontieren und vor allem konservieren. Ich habe mal einen Mercedes 100 D-Bus einer Tauchschule gesehen, der im Meer baden war- obwohl dieser nach dem Malheur mit Süsswasser ausgespült wurde, rostete so ziemlich alles weg, was rosten konnte... Nun, bei spanischem TÜV (haben die sowas??) scheinbar kein Problem, hier wäre der keinen Meter mehr gefahren. Das Problem ist weniger das Interieur oder die Karosse, mehr die Elektrik, die durch oxidation den Geist aufgibt... bei dir denke ich da vor allem an den E-Satz der AHK, wenn der gammelt hast du Kirmes im KI...
Also, 'n Wochenende Zeit nehmen, demontieren, reinigen und mit viiiiiel Fett etc. konservieren. Vor allem an den Elektroteilen (hier vll. Kontakt WL oder einen ähnlichen Reiniger für die E-Technik besorgen). WD-40 dürfte jetzt auch ein guter Freund für dich sein.
Und das nächste mal, besser vorher testen, ob die Slipanlage rutschig ist... aber ich denke mal, den Vorwurf wirst du dir schon zur genüge gemacht haben. Wünsch' dir viel Erfolg beim trockenlegen.
Ps.: Achtung bei Heizstrahlern etc.- hier besteht Brandgefahr, wenn die getrockneten Teile zu nahm an der Heizquelle stehen. Ist im Nachbardorf von uns mal ein Fzg. abgebrannt bei dem Versuch, es nach einem Wasserschaden zu trocknen... gerade im Bereich des Tanks ist hier besondere Vorsicht geboten.
Zusätzlich wurde ich nach dem Ausspühlen alle Hohlräume mit Fluid Film liquid grosszügig aussprühen. Es verdrängt die Restfeuchte.
Ps wird auch als Rostschutz auf Schiffen verwendet - Salzwassergetestet
Fluid Film
Viel Erfolg !
ist das nicht nen Versicherungsfall?
Zitat:
Original geschrieben von altundgebraucht
ist das nicht nen Versicherungsfall?
Hi,
evtl. für die Vollkasko. muß man halt ausrechnen ob es sich lohnt die Vollkasko zu nutzen da man dann seinen Schadenfreiheitsrabatt verliert (jedenfalls die meisten)
Bei älteren Fahrzeugen wie dem W210 haben viele auch keine VK mehr und dann ist man eben selbst dafür zuständig sowas zu zahlen.
Gruß tobias
Hallo,
und Beileid bzw. gut, dass den Kindern nichts passiert ist...
Ich würde auch mal bei MB nachfragen, da die sicherlich für Fluten, Unwetter etc. Erfahrungswerte haben, was nasse Autos angeht.
Meine Befürchtung ist, dass der Arbeitsaufwand mit dem ganzen Zerlegen, Reinigen, Konservieren so groß wird, dass es sich evt. zum Fahrzeugwert nicht lohnt, ein "Riesen"programm abzuspulen.
Ich würde das gut abgleichen, also wie lange das Auto insgesamt gefahren werden soll, und wieviel der Gesamtaufwand kostet.
In der Werkstatt alles demontieren, und alle hinteren Blechteile außen/innen mit FluidFilm Liquid einsprühen, dürfte in 1,5 Tagen erledigt sein. Das ist nicht so schlimm an Aufwand. Das dürfte auch <500 EUR kosten. Das Problem ist nur, dass er Erfolg über die Zeit ungewiss ist, wie oben schon jemand geschrieben hat. Dh. man sollte nach dem nächsten Salzwinter kontrollieren...
Was hingegen auch nichts kostet wäre, mal bei der Firma Hodt (FluidFilm) anzurufen und den Fall zu schildern. Wir hatten am E320 auch mit denen gesprochen und einiges von denen verwendet...
Gefühlsmäßig würde ich hier auch sagen, deren Öl (statt Fett und Wachs), aber da sollte man ggf. auch nochmal nachfragen. Auf jeden Fall würde ich es in der Werkstatt mit der Druckbecherpistole verarbeiten lassen, weil das sicherer ist in deinem Fall.
viel Erfolg,
Oliver
Was ist da eigentlich draus geworden? Heftige Geschichte - habe sie entdeckt auf der Suche nach Fluid Film...
Das wird halt eines der üblichen Gschichterln gewesen sein. Denn mal überlegen und sich vorstellen:
Ca. 10 cm über der Heckstosstange und nur 5 cm über den Hinterrädern!!
Gruss
Hubi
Ob die Kiste jetzt im Heckbereich stark (soweit eher normal) oder massiv (nach dem Salzwasserbad) rostet macht doch auch schon nicht mehr so viel aus ... dass die versalzte Elektrik spinnt ist fast unausweichlich.
Der Threadesteller hat ganze 8 Beiträge in Motor-Talk verfasst und davon genau einen in diesem Thread. Eine Antwort braucht man da kaum mehr erwarten ... immerhin hat er vor kurzer Zeit einen Beitrag im BMW-Forum geschrieben, daher vielleicht eher dort oder per PN nachhaken, wenn das Interesse groß ist:
http://www.motor-talk.de/.../...-nach-2-wochen-wieder-zu-t4973104.html
Meine Bemerkung soll ja keine Antwort vom TO verlangen sondern etwas zum Nachdenken anregen.
Ziehe mal auf einer Typenskizze eine Linie durch die Punkte ca. 10 cm über Heckstossstange und 5 cm Hinterrad.
Und dann mal überlegen welche Elektronik in dem Bereich oberhalb dieser Linie liegt und vor allem welche Schräglage dieses Fahrzeug hatte!
Und dann noch, bei dieser Schräglage und dem glitschigen Untergrund das Fahrzeug herausfahren!
Aber, gut erzählt diese Geschichte.
mfg
Hubi
Hallo liebes Forum,
habe die Folgediskussion erst spät gesehen, sorry. Meine Werkstatt hat damals den Wagen wieder so weit hin bekommen, dass er, bis auf ein paar Kleinigkeiten, sehr gut fuhr. Die haben, wie oben geraten, den hinteren Innenraum auseinander genommen und getrocknet. Die Kontakte weitestgehend von Rost und dieser hellgrünen Kupfer/Wasserreaktion befreit. Der Wagen war nur haftpflichtversichert.
Ich habe dann den Wagen in Zahlung gegeben und in dem Zustand mit 340 tkm noch 3.000 € bekommen und für 15.000 € einen 5er BMW gekauft. Der hat allerdings einigen Ärger verursacht und macht es noch. Angefangen mit dem oben zitierten Link zum Dieselpartikelfilter hinüber zu, ich mag das gar nicht schreiben, Kurzschluß durch Wasser unter dem Reserverad und rechtem Radkasten. Das kommt lt. Werkstatt vom Schiebedach oder Kabelbaumübergang in der Heckklappe. Das ist allerdings ein anderer Thread und diesmal auch viel weniger Drama, da keine Kinder an Bord!
Euch vielen Dank für die wertvollen Tipps und weiterhin gute Fahrt,
Axel
Danke für deine Rückmeldung!
Super, Danke für die Rückmeldung!
Und tut mir leid, TE, dass du mit dem BMW solchen Ärger hast.
Da kommen sicher manchmal Gedanken wie "Hätte ich ihn doch behalten, den W210"...
Alles Gute, weiß-blau oder mit Stern!