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Autoadaptive Gasanlagen

Themenstarteram 18. November 2010 um 20:44

Hallo zusammen,

in letzter Zeit kann man von fast jedem Gasanlagenhersteller für aktuelle Anlagen auf Wunsch einen zusätzlichen Adapter bekommen, welcher im Betrieb die Trimmwerte an der OBD-Schnittstelle ausliest und damit die Gaseinblaszeiten im Gassteuergerät automatisch programmiert - also damit eigentlich die Arbeit macht, die ansonsten der Umrüster bei den Einstellfahrt übernommen hätte.

Ich frage mich nun, ob solch eine Autoadaption über eine Strecke von vielleicht 500 bis 1.000 km nicht eine genauere Einstellung der Gasanlage bewirken würde als eine manuelle, da während dieser Strecke sicher alle Lastzustände einmal abgefahren worden wären - ein Umrüster dürfte dies während einer einmaligen Einstellfahrt wohl so umfassend nicht bewerkstelligen können.

Voraussetzung wäre natürlich, daß das Benzinsteuergerät vor der Autoadaption vollständig an den Benzinbetrieb angepasst wäre (Trimmwerte für Benzin hinterlegt) und der Motor einwandfrei funktioniert, so daß keine Fehler retouchiert werden (z.B. Falschluft).

Nach der Autoadaption müsste der Adapter dann natürlich wieder entfernt werden, um die OBD-Kontrolle nicht zu umgehen.

Hat hier vielleicht schon einmal jemand eine Umrüstung mit Autoadaption vorgenommen und kann berichten, ob dies wirklich genauer und/oder einfacher ist, als die herkömmliche manuelle Methode ?

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13 Antworten

Ich fahre meine KME derzeit mit Trimwerten von 0,x%/3,4% (STFT/LTFT). Ich denke viel weniger Schwankung wird man selbst im reinen Benzinbetrieb nicht haben. Und das ist von mir per Hand eingestellt worden. Zwar in mühseliger Arbeit, da ich vorher null Ahnung hatte, aber das Ergebnis zählt.

So ein OBD Adapter wird sicherlich nur eine Arbeitserleichterung sein. Wenn man es kann, dann stellt man eine Anlage auch von Hand optimal ein, sofern der Einbau stimmt. Einfacher also mit Sicherheit, genauer nicht.

Was mich nur interessiert ist die Funktion und vor allem die Möglichkeit dass bei der KME Software alle relevanten Daten aus dem Motorsteuergerät in der Software schön aufgearbeitet werden und auf einen Blick sichtbar sind. Zudem noch die Erkennung für open und closed loop. Aber dafür ist mir so ein Ding noch zu teuer.

Das Problem der Autoadaption liegt genau im wieder Abnehmen des OBD-Adapters :)

Sobald du eine andere Gasmischung tankst, passts nicht, sobald sich der Lastzustand verändert auch wieder nicht, Winter auch wieder nicht usw.

D.h. man müsste eigentlich der Gasanlage zu jeder Zeit die ST/LT Fuel-Werte einspeisen und sie müsste entsprechend darauf reagieren.

Allerdings benötigt man noch eine Vielzahl an Daten im Gassteuergerät um das vernünftig zu gestalten.

Somit müsste eine Schnittstelle im Motorsteuergerät vorhandensein, wo du einfach das Gasanlagensteuergerät anstöpselst. Bislang ist das unpraktischerweise nur der OBD2-Stecker - direkt am Steuergerät mit Norm wäre idealer.

Das werden die Hersteller wohl eher nicht berücksichtigen - die wollen ihre teuren Diesel an den Mann bringen...daher sollte das der Gesetzgeber evtl. mal anschieben - nur: bis da mal was geht, ist LPG out.

Schlau wäre der Hersteller, wenn er genau mit der LPG-Fähigkeit werben würde:

Liebe Kunden, UNSER Auto hat bei der LPG-Option Hydrostössel, gasfesten Kopf und Normanschluss für LPG am Steuergerät.

Natürlich gibt es für die Einspritzdüsen LPG-Adapter für flüssig einspritzende wie eingasende LPG-Anlagen. Für letztere bieten wir einen Kühlwasseranschluss für nur 100 Euro Aufpreis.

Dazu machen wir den Tankdeckel so gross, dass ein LPG-Anschluss reinpasst und die Reserveradmulde ist für einen 80 Liter Tank gut.

Kostet nur 800 Euro Aufpreis. (wir verdienen daran so gut wie gar nichts - nur 400 Euro).

Für 2000 Euro bekommen Sie die LPG-Anlage dazu - die schaltet dann auch die Benzinuhr auf LPG um - so wie das die Vialle AMS 1994 schon konnte!

DAS wäre einmal eine Ansage, die mir einen Neuwagen schmackhaft machen würde. Doch bislang muss ich mit älteren, gasfesten Fahrzeugen vorlieb nehmen, da es fast keine gasfesten Motoren oder auch Reserveradmulden mehr gibt - und die bisherigen OEM-LPG-Modelle sind doch nicht besser als eine nachträgliche Umrüstung - siehe Tankuhr und nicht vorhandene Hydrostössel!

 

Zurück zum Thema:

Ich finde es wesentlich besser, wenn die Arbeit der Computer macht und nicht der Mensch - alles andere macht auch der PC: Bremsen, Einspritzzeiten, Sitzverstellung, Klima, ...

Themenstarteram 19. November 2010 um 11:14

Ich sehe kein Problem in der Deinstallation des Adapters:

Wenn das Kennfeld im Gassteuergerät genau an die Trimmwerte des Benzinsteuergerätes im Benzinbetrieb angepasst ist (also ohne Abweichung), sollte der Regelbereich des Benzinsteuergerätes ohne Adapter (also im Master-Slave) ausreichend sein, auch Abweichungen durch unterschiedliche Mischungsverhältnisse ausgleichen zu können, ohne einen Fehlercode zu setzten.

Außerdem will man die OBD durch ständig angeschlossenen Adapter ja nicht ihrer Kontrollfunktion entledigen - da hätte man als Fahrer ja auch nichts von, wenn eventuelle Schäden an der Gemischaufbereitung des Motors nicht angezeigt würden.

Ich kann mir allerdings vorstellen, daß für die Programmierung der Adapter, wenn er denn funktioniert, die bessere Lösung darstellt als der Umrüster selbst, der ja in der Regel gar nicht die Zeit haben kann, den Wagen in allen Lastzuständen zu fahren.

Der wird dann vielleicht so gut es eben in der zur Verfügung stehenden Zeit geht eingestellt und den Rest übernimmt der Regelbereich des Benzinsteuergerätes.

Solange man innerhalb des Regelbereiches bleibt, wäre dies ja noch ok, aber wie oft hört man Berichte von leuchetenden MKLn wegen falscher Einstellung.

Ich weiß allerdings nicht, wie teuer so ein Adapter ist - weiß das vielleicht jemand - das muß man natürlich in der Kostenbilanz berücksichtigen.

Zum OEM-LPG-Auto:

Mir würde ein vom Hersteller für LPG-Betrieb hergerichtetes Auto, speziell mit gasfestem Kopf und verstärkter Zündanlage gefallen, welches einen so großen Benzintank hätte, daß es so gerade noch als monovalent versteuert würde.

Der freigewordene Platz könnte der LPG-Tank einnehmen - so sollte man locker Tankgrößen um 100l mit Reserveradmulde ohne Kofferaumschwund bei Wagen der Mittelklasse bereitstellen können.

Ich denke, daß dies so nicht im großen Stil angeboten wird, da die modernen Motorengenerationen als Direkteinspritzer sich nicht so ohne weiteres für eine Umrüstung anbieten, da hier noch eine Menge Entwicklungsarbeit zu leisten ist.

Und ältere Motorentechnik, die für den Hersteller wenig aufwendig nur gasfest gemacht werden müsste und für die die bewährte LPG-Technik zur Verfügung steht gibt es in Wagen ab der Mittelklasse ja kaum noch.

Aber das nur am Rande.

Speziell für die KME kostet der Adapter zwischen 120 und 150€. Ganz schöne Hausnummer, wenn man bedenkt, was die KME als Frontkit kostet :D

Sofern die Adapter so funktionieren wie sie sollen wäre das für den Umrüster eine große Arbeitserleichterung. Den Kunden einweisen und 1000km damit herumfahren lassen.

Und unterschiedliche Trimwerte aufgrund von Sommer und Wintergas sollen wohl kein Problem darstellen. So groß ist der Unterschied da nun auch wieder nicht. Meine Motronic ME 7.5.10 setzt erst ab 20% einen Fehlercode ohne die MKL aufleuchten zu lassen, die MKL kommt wahrscheinlich erst bei 30%. D.h. sie bietet einen Regelbereich von 40%, fast schon ein Freifahrtschein für unfähige Umrüster ;)

Vorteil Adapter, die Umschalttemperatur könnte man tiefer setzen, da durch die genauere Anpassung kein Ruckeln mehr beim Umschalten vorkommt. Derzeit fahre ich immernoch mit 20° Umschalttemperatur und es hatte letztens auch schon -2°C.

Zitat:

Original geschrieben von tuesday

 

Außerdem will man die OBD durch ständig angeschlossenen Adapter ja nicht ihrer Kontrollfunktion entledigen - da hätte man als Fahrer ja auch nichts von, wenn eventuelle Schäden an der Gemischaufbereitung des Motors nicht angezeigt würden.

Versteh ich nicht.

Was soll hier an Kontrolle verloren gehen?

Du liest doch nur Daten aus - du löscht oder änderst ja nichts am Benzinsteuergerät! Oder löscht der von dir genannte Adapter die Fehler automatisch wie früher bei Venturi Anlagen?

Wenn du diese OBD-Daten nicht mehr zur Verfügung hast, dann wirds schon in der Regelung Spitzen geben.

Beispiel:

Unser Dodge Neon II 2.0 mit LandiRenzo Anlage:

Er läuft mit Sommergas 40/60 in ST/LT <1%/<3%

(mit meiner Ersteinstellung)

Mit Wintergas läuft er schon <3%/<5%

Mit Heizgas liegt man schon bei <8%/<12%

D.h. ich stelle mittlerweile grundsätzlich mit Wintergas ein und Heizgas wird möglichst vermieden.

Die Regelung reicht bei Heizgas unter Beladung und bergauf nicht mehr aus und generiert (obwohl er noch im Regelbereich bei 25% LT läuft) einen MKL-Fehler.

Themenstarteram 19. November 2010 um 18:20

In gewisser Weise beeinflußt der Adapter das Benzinsteuergerät schon.

Beispiel:

Die Programmierung deines Gassteuergerätes ist so eingestellt, daß sich die Trimmwerte des Benzinsteuergerätes ausgelesen an der OBD-Schnittstelle beim Wechsel der Betriebsstoffe nicht (= ideal) oder kaum ändern.

Bei einem intakten Motor regelt dann das Benzinsteuergerät so ziemlich in der Mitte seines vorgegebenen Regelbereiches.

Würde nun der Motor durch einen Defekt z. B. plötzlich Falschluft ziehen, würde das Benzinsteuergerät über die Lamdasondenwerte eine falsche Gemischzusammensetzung registrieren und zunächst versuchen, über die schnelle Korrektur gegenzusteuern - allerdings nur innerhalb der möglichen Regelgrenze.

Darüberhinaus würde ein Fehlercode mit MKL gesetzt, um anzuzeigen, daß durch Überschreiten der Regelgrenze von einem Defekt am Motor auszugehen ist.

Hättest du in diesem Fall Deinen Adapter montiert, würde dieser die Abweichungen der Trimmwerte im Benzinsteuergerät erkennen und die Gaseinblaszeiten im Gassteuergerät entsprechend korrigieren, und zwar solange,bis die Trimmwerte des Benzinsteuergerätes wieder in den normalen Bereich zurückgekehrt wären.

Der Fehlercode würde nicht gesetzt und die warnende MKL bliebe aus - der Motor hätte aber immer noch den Defekt mit der Falschluft nur daß Du dieses nicht angezeigt bekämst.

Die sinnvolle Kontrollfunktion der OBD wäre umgangen.

So habe ich es zumindest verstanden.

Jaein...

Ich verstehe jetzt zwar was du meinst, ABER:

Warum sollte ein Motor denn Falschluft ziehen - meist wegen der Gasanlage :D

Und ausserdem wirst du es bei geringfügiger Falschluft keineswegs bemerken, da der Regelbereich das so locker glattbügelt...

Bei grossem Leck merkst du es am Motorverhalten - er läuft extrem unrund...und wenn er auf Gas unendlich nachgeregelt hätte, dann würde er am nächsten Tag auf Benzin nicht mehr anspringen...das wäre mir Kontrolle genug :)

Was ich mir vorstellen könnte ist eine Regelung der Gasanlage, die in beide Richtungen mit +/- 50% gedeckelt ist - so dass nicht unendlich nachgeregelt wird.

Themenstarteram 20. November 2010 um 1:20

Der Defekt "Falschluft" sollte nur zur Veranschaulichung dienen.

Es sind auch andere Fehler denkbar, die vielleicht nur in einem bestimmten Lastbereich auftreten würden.

Darum ist es auch denkbar, daß dieser Fehler dann in der Kaltlaufphase auf Benzin eben nicht angezeigt würde.

Und von Zeit zu Zeit meherer km nur auf Benzin zu fahren um zu sehen, ob die OBD nun einen Fehler anzeigt oder nicht stelle ich mir unwirtschaftlich vor.

Aber klar, man könnte technisch gesehen sicherlich auch dauerhaft mit diesem Adapter fahren - es macht in meinen Augen nur keinen Sinn.

In meinen schon :)

Bei E85 fährst du ja auch mit ständiger Regelung.

Themenstarteram 20. November 2010 um 15:21

Entschuldigung, aber ich glaube Du mißverstehst mich:

Auch ohne Adapter findet eine Regelung statt, nämlich über das Benzinsteuergerät im Master-Slave, so wie es der Gestzgeber vorsieht.

Der Adapter sollte nur die Funktion einer möglichst genauen Kalibrierung des Gasteuergerätes während des Einstellungszeitraumes haben - danach ist er schlichtweg überflüssig oder im Falle eines Defekts im Gasbetrieb sogar kontraproduktiv.

Sehr vereinfacht wäre dies vergleichbar einem Mechaniker, der nach dem Festziehen der Radbolzen mit einem Drehmomentschlüssel diesen für den weiteren Betrieb auf den Radbolzen stecken ließe - dies macht ja auch niemand, da nach der Einstellung das Einstellinstrument i.d.R. entfernt wird.

Würde der Adapter dauerhaft angeschlossen bleiben, würde damit nicht das Gaststeuergerät an das Benzinsteuergerät angepasst (Normalzustand), sondern das Benzinsteuergerät an das Gassteuergerät:

Würden sich nämlich während des Betriebs des Autos die Trimmwerte im Benzin- wie im Gasbetrieb (Master-Slave) gleichermaßen aufgrund der Alterung des Motors langsam verändern, so würde dies der Adapter im Gasbetrieb effizient verhindern, da er seinerseits durch Anpassung der Gaseinblaszeit das Benzinsteuergerät in der Trimmung ausbremsen würde.

Würde man nun in den Benzinbetrieb zurückkehren, wo der Adapter keine Wirkung zeigt, würden die künstlich dauerhaft "genullten" Trimmwerte zu diesem Betriebszustand natürlich nicht genau passen und das Benzinsteuergerät müsste gegenregeln.

Die Trimmwerte im Benzinsteuergerät sollten aber bestenfalls für beide Betriebsarten passen - deshalb passt man ja während der Einstellungsfahrt die Gaseinblaszeiten im Gassteuergerät so an, daß sich die Trimmwerte im Benzinsteuergerät beim Umschalten nicht ändern - man synchronisiert in gewisser Weise beide Steuergeräte, wobei das Gassteuergerät eigentlich nur wie ein "Übersetzter" arbeitet.

Auf der anderen Seite ist es aber natürlich vollkommen ok, wenn es verschiedene Meinungen zu einem Sachverhalt gibt - ansonsten käme man im Austausch ja nicht weiter.

Ich bedanke mich für die Antworten - ich habe erfahren, was ich wissen wollte.

"Würden sich nämlich während des Betriebs des Autos die Trimmwerte im Benzin- wie im Gasbetrieb (Master-Slave) gleichermaßen aufgrund der Alterung des Motors langsam verändern, so würde dies der Adapter im Gasbetrieb effizient verhindern, da er seinerseits durch Anpassung der Gaseinblaszeit das Benzinsteuergerät in der Trimmung ausbremsen würde."

Du hast das Problem mancher Öctec Anlagen ganz gut beschrieben ;) Dazu haben findige Programmierer Fehlercodes weggedrückt, was je nach Fehlerart und Frequenz nicht wirklich nett ist. Weiterhin freut sich jede normale Werkstatt, wenn die Diagnose mit einem normalen OBD2 Tester durch ein Gassteuergerät am CAN BUS quasi verhindert wird.

Tuesday,

ich kann Deine Argumentation gut nachvollziehen und sehe das ganz genauso. Zum Einstellen ist der Anschluß sehr praktisch. Danach sollte er runter.

Grüße Dirk

Zitat:

Original geschrieben von GaryK

"Würden sich nämlich während des Betriebs des Autos die Trimmwerte im Benzin- wie im Gasbetrieb (Master-Slave) gleichermaßen aufgrund der Alterung des Motors langsam verändern, so würde dies der Adapter im Gasbetrieb effizient verhindern, da er seinerseits durch Anpassung der Gaseinblaszeit das Benzinsteuergerät in der Trimmung ausbremsen würde."

Du hast das Problem mancher Öctec Anlagen ganz gut beschrieben ;) Dazu haben findige Programmierer Fehlercodes weggedrückt, was je nach Fehlerart und Frequenz nicht wirklich nett ist. Weiterhin freut sich jede normale Werkstatt, wenn die Diagnose mit einem normalen OBD2 Tester durch ein Gassteuergerät am CAN BUS quasi verhindert wird.

Richtig!

Genau solche Geschichten, dazu noch die Löschung der Trimwerte (!), haben mich veranlasst, die OBD Anbindung der Öcotec komplett abzuklemmen.

Dazu noch wurde die Anpassung der Gasanlage nicht wirklich optimiert, das Ruckeln zwischen 120 und 160 war nie weg.

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