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autofahren im hinterwald

ich frage mich gerade, ob es sowas auch in deutschland noch gibt: ein dorf bei voss in norwegen*, mit 30 einwohnern - quasi alle bauern, mit 6 schulkindern, haufenweise schafen, einer milchproduktion von 500000 litern im jahr und teil des unesco-welterbes "nærøyfjord", das einen wirklich gefæhrlichen weg hat. ich bin da selbst schon mal hochgefahren, der tunnel ist lang, teilweise offen, unbeleuchtet und die strasse aus schotter, ausserdem extrem schmal und in allerhøchstem grade unheimlich. richtig fies sind solche aus tropfendem wasser entstandenen eis-"gnubbel" im dunklen tunnel und stændige steinrutsche und schneelawinen. jedenfalls verbietet die unesco den bau eines neuen weges im tunnel aufgrund des welterbe-status. nun bietet eine private firma an, dort einen tunnel zu bauen - gratis, wenn sie die wasserkraft eines teils eines dort u.a. im felsen verlaufenden flusses nutzen kønnen und den abgebrochenen stein verwenden duerfen. trotzdem wird der bau des tunnels nicht erlaubt... irgendwie grotesk. kennt jemand æhnliche fælle? der artikel ist uebrigens sogar ontopic nicht nur wegen des autothemas, sondern wegen des illustrierenden bildes... :D

lieb gruss

oli

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10 Antworten
am 20. Januar 2008 um 17:40

Tja Unesco und Verkehrswege, da gibts doch einen ziemlich aktuellen Fall mit der Dresdner Waldschlösschenbrücke. Jetzt sind zwar die Natürschütze die blockierer aber los gings mit der Unesco und der Androhung der Aberkennung des Welterbe-Statuses für die Elbauen. 

 

 

Murxer

Der wesentliche Unterschied ist, daß bei uns die UNESCO den Bau eines Tunnels außerordentlich befürwortet.

Tschüß Martin

wer angst hat da lang zu fahren soll halt weg bleiben. was sagen denn die dorfbewohner dazu?

Ich tippe mal, dass die Bevölkerung zu 50% extrem erfreut wäre und den anderen 50% ist es schlichtweg egal...... So lange es sich nur um eine Strasse zu ihrem Dorf handelt. Aber sicherlich könnte man ja in oslo eine Interessengruppe "rettet den Zufahrtsweg" organisieren, damit jeglicher Bau verhindert wird. Im fernen Oslo hat man ja nicht die beschwerlich an- und Abreise.

Ich selber bin in solchen "umweltfragen" inenrlich sehr zerrissen. Auf der einen Seite möchte ich auch nichts "zerstören". Auf der anderen Seite sehe ich bestimtme Bedürfnisse und Notwendigkeiten. Und auf einer nochmals anderen Seite sehe ich, wie andere mit der Umwelt umgehen.

Meine Meinung wär klar: baut einen Tunnel, nutzt das Wasser und verkauft die Steine.

Hi,

nun gut, ob in diesem konkreten Fall (30!! Einwohner, EIN Dorf, usw.) die Notwendigkeit besteht eine Zufahrtsstraße zu bauen, die den Unesco Welterbe Titel gefährdet, möchte ich bezweifeln. Andererseits ist es natürlich auch so, das bestimmte Standards natürlich auch für die Einwohner dort gelten müssen/können. Meiner Meinung nach ist dieses Gebilde Unesco- Welterbe (welch gute Idee und Gedanken auch dahinter stehen mögen) für meine Begriffe gerade dabei sich selbst ad Absurdum zu führen. Und da sind wir schon beim für mich regionalen Bezug, Thema Dresden, wie ja auch weiter oben schon angesprochen. Keine Organisation der Welt, die sich ernsthaft die Erhaltung und Bewahrung von Kulturdenkmälern und Landschaften usw. auf die Fahnen geschrieben hat, kann ernsthaft die Augen vor den "Segnungen" der Zivilisation verschließen. Und diese gehen nun mal mit einem wachsenden Bedürfnis (oder Erfordernis) an Mobilität und Flexibilität der Bevölkerung einher. Diese Verweigerungshaltung in zukunftsorientierte Infrastrukturmaßnahmen kann man als normaldenkender Mitteleuropäer nur kopfschüttelnd zur Kenntnis nehmen. Für den Spezialfall Dresden vielleicht nur soviel, man soll endlich die Brücke bauen, für die sich beim Bürgerentscheid eine doch deutliche Mehrheit der Einwohner ausgesprochen haben. Wenn die Unesco den Titel aberkennen will, dann bitteschön. Meiner Meinung nach kann man auf die Touristen (und das ist ja eines der Hauptargumente der Brückengegner) verzichten, die sich anhand dieser Welterbeliste ihre Reiseroute in Deutschland oder Europa zusammenstellen. Denn wer in fünf Tagen 10 oder 12 dieser Titelträger besuchen will, zeigt doch in Wahrheit kein wirkliches Interesse an diesen Orten oder Stätten, da geht es doch wohl eher ums "abhaken" einer "to do"- Liste für Übergeschnappte denen man eh nichts Neues mehr zeigen oder vermitteln kann. Im Gegensatz dazu ersticken die Menschen und natürlich darum herum auch die historischen Bauwerke und Städte im Verkehrsinfarkt und werden über kurz oder lang dann auch für andere wirklich interessierte und natürlich auch die Einwohner nicht mehr sehenswert oder lebens- und liebenswert sein.

Ob dies natürlich jetzt den Einwohnern des Dorfes in Norwegen viel hilft, ich weiß es nicht, doch ist dies für mich durchaus vergleichbar.......

Gruß der Sachsenelch

finde auch, dass das vergleichbar ist. bei der frage bruecke oder tunnel ist es ja nun wirklich so, dass ein tunnel eher wenig (sichtbaren?) schaden anrichtet. die dorfbewohner sind natuerlich fuer die strasse, die wegen steinschlag oder schneelawinen häufig gesperrte jetzige strasse ist allen unheimlich. ich war den sommer ueber auf den lofoten und da hat man den leuten an der westkueste und dem suedzipfel gesagt: "ihr werdet nie strom bekommen" - und denen steuerkredite fuer den umzug angeboten. ein rueckzug der menschen bewahrte die landschaft, das gleiche kann nun in jordalen passieren. in dresden ist die alternative wohl der verkehrskollaps?

lieb gruss

oli

Zitat:

. in dresden ist die alternative wohl der verkehrskollaps?

Hi,

nun sagen wir es mal so, für Städte die sich zu beiden Seiten von Flüssen bzw. anderen geografischen Trennungen befinden sind immer die Übergänge über diese die Schwachstellen. In Zeiten ständig wachsender Verkehrsströme werden diese Lebensadern ständig mehr belastet und schon die geringste Störung an einem dieser Nadelöhre bringt den Puls einer Stadt gehörig aus dem Gleichgewicht. Ich denke, gerade für Dresden ist eine zusätzliche Elbquerung dringend angebracht, nicht nur aus subjektivem Erleben, weil ich nahezu täglich als Berufskraftfahrer mit dem Lkw in Dresden unterwegs bin. Nicht umsonst laufen die Planungen für eine Brücke (und gerade auch an dieser Stelle) schon seit vielen Jahren, weil man schon früher erkannt hatte, dass eines Tages dafür dringende Notwendigkeit besteht. Über das Wie dieser Planungen (und letztlich deren Umsetzungen) kann man auch nicht ganz glücklich sein. Mittlerweile haben allein die Kosten dafür schwindelerregende Summen verschlungen. Es ging mal die Rede von bisher über 12 Mio. Euro, vielleicht sind es inzwischen auch schon ein paar Mio. mehr, für dieses Geld und vor allem in der Zeit, die man für die Planung brauchte, da haben andere Städte oder Landkreise ihre Brücken schon lange fertig. Gerade heute wurde nun wieder in der Presse berichtet, dass nun im Stadtrat schon wieder Bestrebungen laufen die bisherigen Planungen über den Haufen zu werfen und noch einmal von vorn zu beginnen......

So langsam denke ich, man will hier einige neue Rekorde aufstellen. Vor allem Frage ich mich, wie lange wollen sich die Einwohner und Gäste der Stadt eigentlich noch verklapsen lassen, mal ganz davon abgesehen, dass ja auch JEDER Steuerzahler bei dieser Idiotie mit dabei ist, denn wer bezahlt diese Kasperei eigentlich....???

Gruß der Sachsenelch

... dafür ist Dresden wohnungstechnisch Schuldenfrei.. :)

am 23. Januar 2008 um 16:25

da muss ich doch gerade schmunzeln....

oli, gerade du, der du doch anscheinend in norwegen wohnst, wunderst dich über eine solche strasse?

wieviele einwohner hat norwegen doch gleich? 5 millionen? auf einer fläche von x mal der fläche von deutschland?

ich kenne dort oben hauptverkehrsverbindungen, die sind gefährlicher zu befahren, als bei uns kleine landstrassen...

und winterdienst kann man doch in norwegen sowieso vernachlässigen...

egal, ob hemsedal, hardanger, haukeli, filefjell und wie sie noch alle auf der westachse heissen (die strecken richtung norden lasse ich mal aussenvor) bedeuten für uns, die wir autobahnähnliche landstrassen haben doch eine grössere umgewöhnung...

also, ich kann nachvollziehen, dass die tatsache, dass gerade diese strasse, wenn sie denn in einem weltkulturerbe liegt, nicht weiter ausgebaut werden braucht...

vielleicht sollte man erstmal die hauptverkehrsstrassen weiter ausbauen, damit die bewohner der grosstädte wieder zurückkommen, nachdem sie am wochenende gerade in diesen gegenden in ihren skihütten waren....

vielleicht werde ich das wahlplakat in norwegen ja noch erleben: autobahnanbindung für meine skihütte....

na ja, wundern tue ich mich nicht ueber die existenz der schlechten strasse, sondern ueber die verquere haltung der entscheidungstræger. :) aber du hast vollkommen recht, 4½m breite europastrassen sind wirklich nicht das beste beispiel fuer eine belastungsfæhige infrastruktur (habe mal einen winter in tyinkrysset, einen fruehling in lofthus gewohnt). ich kann mir allerdings vorstellen, dass es æhnliche fælle z.b. auch in den alpen gibt, møglicherweise ebenfalls mit dieser problemstellung bezahlbare modernisierung gegen schuetzenswerte landschaft!?

lieb gruss

oli

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