Automatikgetriebeölwechsel bei 4-Gang-Getriebe CD4E

[papilio]

Ich fahre einen Mondeo MK3 (BWY, 2 l, Baujahr 2005, 128.000 km) und möchte selbst das Getriebeöl wechseln. Laut Anleitung Etzold befindet sich 6 l Öl im Geriebe (ohne Öl im Drehmomentwandler, dort noch einmal zusätzlich 1,5 l).

Meine konkrete Frage an Personen, die dies schon gemacht haben: Wie viel Liter Öl kommt beim Öffnen der Ablass-Schraube heraus?

Mir ist klar, dass eine Getriebespülung besser ist, aber besser als gar nichts zu tun, wenn ich die Aktion z.B. zweimal in kurzem Abstand hintereinander durchführe.

Weitere Frage: Könnte ich auch durch die Einfüllöffnung dieselbe Menge Öl absaugen?

Vielen Dank für eine konkrete Antwort!

[der-ruderbernd]

Der Filter ist nach meiner Meinung auch beim CD4E nur wechselbar wenn man das Getriebe zerlegt (Siehe Hier Nummer 15) daher ist es eigentlich nicht möglich den Filter zu wechseln. Deswegen richtig mit viel Öl spülen ist besser als gar nichts zu machen

Auch wenn es Leute gibt die meinen Ölwechsel im Automaten ist Blödsinn

https://youtu.be/TRW3utBVxV8

[Johnes]

Ich hab mehrere Teilwechhsel bei meinem CD4e gemacht. Über die Schraube kommen knapp um 3 ltr.

 

Es reicht alle 1500 km einen Teilwechhsel zu machen. 2x und dann mit dem Motorölwechsel nach 15 tkm nochmal einen. Dann hat man sehr viel altes Öl raus. Danach alle 40-60 tkm einen Teilwechsel.

 

Unnötig mit dutzenden Litern spülen halte ich für übertrieben. Die Kosten sind deutlich höher als die paar Teilwechsel.

 

MfG

[Turboschlumpf136252]

Ich sehe das anders...

 

Lieber einmal „richtig“ machen, anstatt mehrmal und das Öl mischen... das schöne neue Öl verunreinigen mit der alten Suppe!

Vom Aufwand und der Zeit ganz zu schweigen...

 

Spülung kostet 400.- Euro, ist in 2 Std erledigt und das Schaltverhalten danach ist grandios... habe es bei meinem Sierra und bei 4 Mondeos V6 gemacht...

 

Suche mal im Forum nach meinem Bericht: Getriebeölspülung Mondeo V6 „Jatco“ Durashift...

 

LG,

Manu

[Johnes]

Ist kein Jacto! Ist ein CD4e.

Und ich wechsle lieber 3x einen Teil, habe ein butterweiches Schaltverhalten und nur 80€ bezahlt. Sprich: 320€ Ersparnis! Du hast also 2000€ für Spülungen ausgegeben, wovon ich mir 1600€ gespart hätte. Mit dem gleichen Ergebnis. Durch das Spülen nach der MB-Variante kommt auch nicht alles an Schmutz raus. Es bleibt auch etwas Restaltöl im Getriebe.

MfG

[Turboschlumpf136252]

Boah... und wieder mal merke ich, das es einfach immer ungeschickt ist wenn man mal "schnell was schreibt". Muss mir das zukünftig echt verkneifen... es entstehen einfach immer Missverständnisse, wenn man kurz was runtertippselt.

@Johnes ... ich war vorhin unterwegs, deshalb nur schnell vom Handy geschrieben.

Die 5-Gang Durashift von JATCO ist im Mondeo V6 und im Diesel verbaut, es ist das bessere Wandlergetriebe mit echten 5 Gängen und verträgt mehr Drehmoment.

Das CD4e im 2.0 Liter Mondeo ist ein 3-Gang mit Overdrive... und in meinen Augen das letzte Getriebe. Anfällig, frisst viel Leistung und ist einfach nur suboptimal auf Dauer.

Und 400.- Ökken habe ich auch nicht immer bezahlt, da ich die Getriebefirma kenne, dort in der IT unterstütze und Dienstleistungen erledige... somit eben bei meinem Kunden "Spezialpreise" bekam... aber regulär kostet eine Getriebeölspülung um die 400.- Euro. So war das gedacht.

Ich machte Spülungen bei meinem Sierra A4LD, bei meinen Mondeos mit dem JATCO und erst vor kurzem einen Wechsel bei meinem Grand Tourneo Connect mit dem GETRAG 6-Gang DKG inkl. Filter.

Ich habe dort viel gelernt, ich konnte jedesmal zusehen, habe auch viele Getriebe offen gesehen, der Profi hat mir auch vieles erzählen können und ist mit mir durchgelaufen, während mein Auto auf der Bühne war.

Macht DKGs von VW, Audi, Mercedes, oder auch alte Oldtimer mit Wandlern. Auf einer Bühne war bei meinem letzen Besuch ein FORD Galaxie von 1963, mit nem dicken V8, herrliches altes Auto... auch dieses Getriebe war zerlegt und von ihm komplett restauriert worden. Der hat echt Ahnung.

Von daher würde ich immer empfehlen: Die Zeit nehmen, eine komplette Spülung von einem Profi machen lassen, die geben auch Garantie auf die ersten 2.000 Kilometern... sollte da was undicht sein oder passieren wird kostenfrei nachgebessert.

Je nach Getriebe wird zwischen 8 bis 16 Liter Öl gespült, und sowohl das Getriebe als auch der Wandler bekommt nahezu komplett frisches Öl letztendlich.

In den neueren Getrieben wie beim GETRAG gibt es Ablassschrauben und man kommt an den Filter ran, hier ist ein Wechsel vorgesehen, endlich haben die Hersteller reagiert und empfehlen auch einen Getriebeölwechsel.. War früher leider noch anders... von wegen "Lifetimefüllung".

Das Phasenweise wechseln des Öls ist nicht optimal, da man ja immer Reste mit Schwebstoffen und leichtem "Abrieb" mitschleppt, altes und neues Öl mischt usw... mein Getriebespezialist konnte das super erklären, ich kann das nicht so formulieren.

Wenn man also einen Automaten hat, wo der Filter im Wandler leider verbaut ist und ein Wechsel gar nicht wartungstechnisch vorgesehen war, dann empfiehlt sich eine Spülung- alles frisch und somit alles erledigt.

Und klar- das beste wäre natürlich getriebe raus, zerlegen damit man an den Filter kommt, zusammenbauen... aber wer macht das schon, ist echt nicht notwendig wenn das Öl noch vor einem eigentlichen Schaden gewechselt wird.

Und ganz ehrlich: Nach 10 Jahren oder noch länger und nach 100.000 km oder noch mehr kann man mal eine Spülung investieren. Das Ergebnis spricht für sich... und nicht jeder hat die zeit und die Möglichkeit, Schrittweise und in Eigenregie das Öl zu wechseln.

Man macht ja auch keinen Motorölwechsel in Schritten, sondern einmal richtig.

Und Johnes- gerade du als "kleiner Ölprofi" (lese gerne deine Beiträge, auch wegen ATF3 Öl in Handschaltern usw) solltest doch eigentlich einen kompletten Wechsel für sinnvoll sehen, oder nicht?

Wie gesagt- ist meine Meinung, basierend auf meinen Erfahrungen und erlerntem Wissen bei meinem Getriebe-Kunden. Ich bin beruflich eigentlich IT-ler und nur "nebenher" Hobbyschrauber an meinen Autos, aber mit dem Getriebethema konnte ich mich intensiv beschäftigen, spürte selbst am eigenen Gasfuß die Unterschiede, habe die Suppe selber gerochen und gesehen die da rauskommt... von daher meine persönliche Empfehlung, wie ich es auch in der IT selber immer meinen Kunden empfehle: Einmal RICHTIG machen lassen, fertig, man hat wieder Ruhe.

Was natürlich nicht heißen soll, das ich deine Vorgehensweise nicht gut finde... "Stückweises" ersetzen des Öls ist auch immer noch besser als den alten Rotz drinnlassen.

Muss eben jeder für sich selber entscheiden, was es ihm Wert ist und was er für richtig empfindet... und natürlich seine "Schrauberischen Möglichkeiten"... :-)

Viele Grüße, ab in`s Bett,

der Manu

[Johnes]

Zitat:

@MisterError schrieb am 22. März 2020 um 21:58:58 Uhr:

Und Johnes- gerade du als "kleiner Ölprofi" (lese gerne deine Beiträge, auch wegen ATF3 Öl in Handschaltern usw) solltest doch eigentlich einen kompletten Wechsel für sinnvoll sehen, oder nicht?

Oder vielleicht gerade deshalb nicht!?

 

Ich hab die CD4e schon selbst zerlegt und sogar eine eigene Steuerung als Master drauf gesetzt, als das Getriebe bei mir gesponnen hat. Nach Getriebe-Überholung ist diese dann wieder ausgebaut worden.

 

Ich sehe keinen Sinn darin für ein besseres Gefühl Geld aus dem Fenster zu werfen. Zudem die Spülung bei der CD4e auch nach hinten los gehen kann. Drückt man zu viel Öl ins Getriebe bei der Aktion, haut man den Zylinder vom Bremsband durch. Dieser ballert dir dann aber nicht in den ersten 2-3 tkm die Glieder durch, sondern etwas später. 5-8 tkm! Da hast du dann 4000€ Schaden und keiner zahlt. Ich wiege lieber abgelassene/gesaugte Menge und fülle exakt diese Menge ein.

 

MfG

[papilio]

Ich komme jetzt erst dazu, vielen Dank für die Antworten zu sagen.

Diese Antworten (auch in der gegensätzlichen Diskussion) haben mir SEHR GEHOLFEN !