- Startseite
- Forum
- Auto
- Mercedes
- A-Klasse & Vaneo
- W169
- Automatisches Fahrlicht funktioniert nicht bei Nebel
Automatisches Fahrlicht funktioniert nicht bei Nebel
Das Licht meiner A-Klasse (W169, A180, Baujahr 2011) ist standardmäßig auf "AUTO" ("Automatisches Fahrlicht") eingestellt. Heute fuhr ich bei nebeligem Wetter und bekam vom Gegenverkehr die Lichthupe. Ich dachte, der wollte mich vor einem Blitzer warnen und fuhr penibel wie vorgeschrieben. Es kam allerdings kein Blitzer. Stattdessen erhielt ich von zwei weiteren entgegenkommenden Autos ebenfalls die Lichthupe. Daraufhin fuhr ich sofort rechts ran und überprüfte mit meiner Lebensgefährtin das Auto.
Mängel am Auto fanden wir nicht, aber das Licht war nicht an! Mit etwas rumspielen stellten wir fest, dass die Einstellungen "Standlicht", "Abblendlicht/Fernlicht" und die Nebelleuchte funktionieren. Also fuhr ich mit "Abblendlicht" weiter. Bei einem Supermarkt hielten wir an und ich schaute ins Handbuch, wo ich die Erklärung fand:
"Risk of accident
When the light switch is set to AUTO, the lights are not switched automatically in foggy conditions. This could endager you and others. Therefore, turn the light switch to [Abblendlicht] in darkness and fog.
Automatic headlamp mode is only a driving aid. You are responsible for the vehicle lighting at all times."
Sorry, ich habe online lediglich ein englisches Handbuch gefunden (Seite 78).
Als wir vom Supermarkt weiterfuhren, war der Nebel weg und das Licht funktionierte auch bei "AUTO" wieder. Diesen Umstand hatte ich bisher nicht auf dem Schirm und auch hier sowie anderweitig im Netz nichts dazu gefunden. Mein Vater, der eine B-Klasse von 2010 fährt, wusste das ebenfalls nicht. Er fährt jedoch eh immer mit "Abblendlicht".
Ähnliche Themen
4 Antworten
Hallo RasenderRoland
Hilfe naht, siehe Seite 81 unten links ...
Datei im Anhang (BA des W169).
Gern auf der Festplatte speichern, denn der Bedarf besteht sicher öfter
Vielen Dank für die deutsche Fassung! Bei Mercedes-Benz sind zwar auch deutsche Bedienungsanleitungen für ältere A-Klassen verfügbar, jedoch nicht für Modelle von vor 2018.
Hallo ins Forum,
Zitat:
@RasenderRoland schrieb am 28. Dezember 2024 um 15:48:41 Uhr:
Diesen Umstand hatte ich bisher nicht auf dem Schirm und auch hier sowie anderweitig im Netz nichts dazu gefunden.
was, wenn man sich die Funktionsweise anschaut, auch kein Wunder ist. Die Automatikschaltung beim Licht (beim 169iger hat man wenigstens noch die Wahl, ob man die Automatik aktiviert) wird über einen LS (= Lichtsensor) oder über einen RLS (=Regen-/Lichtsensor) gesteuert. Ob ein LS oder ein RLS verbaut ist, hängt an der Ausstattung bzw. der Baureihe.
Wenn der (R)LS im Sensorfeld (dies ist in der Nähe des Innenspiegels als bläulich schimmernde Fläche im schwarzen Bereich) eine gewisse Helligkeit nicht mehr empfängt oder es zu einer Differenz gekommen ist, geht das System von einer Verdunkelung aus und steuert das Licht an. Dies kann aber auch bei strahlendem Sonnenschein passieren (Bluesky-Effekt), da der Sensor im IR-Bereich misst. Wenn es also im Nebel nicht zu dunkel ist, kann der (R)LS nicht steuern (dies ist übrigens bis zu den aktuellem Baureihen so).
Neben der Sensorerkennung gibt's noch bestimmte Einstellungen. So wird das Licht bei einer Sensorikerkennung nicht gleich eingeschaltet (so dass es in kurzen Unterführungen nicht extra aktiv wird) und umgekehrt nicht gleich ausgeschaltet (bei Xenonfahrzeugen deutlich zum Bauteilschutz zu merken, um ein schädliches dauerndes Ein-/Aus der Brenner zu vermeiden). Ebenso wird bei Fahrzeugen mit RLS bei Regenerkennung das Licht nach 2-3 Wischvorgängen aktiviert und beim fehlenden Regen wieder abschaltet. Bei Fahrzeugen mit LS ist eine direkte Erkennung von Regen nicht möglich, aber die Funktion wird auch geschaltet, allerdings mit anderer Erkennung. Hier wird die Dauer der Aktivierung einer Scheibenwischerstellung ausgewertet und dies als Grundlage genommen.
Die Erkennung von Nebel ist für die Sensorik nicht ganz einfach und bedarf einer gewissen Strecke, auf der die Klarheit gemessen wird. Auf einigen Strecken mit dynamischen Verkehrssteuerungen kann man in nebelgefährdeten Bereichen entsprechende Messsensorik sehen. Dies ist sind meist mit einem gewissen Abstand gegenüberstehende Rohre. Aus einem Rohr wird ein definierter Lichtstrahl (meist im IR-Bereich) ausgestrahlt und am anderen Rohr wird die Intensität des Lichts gemessen. Verbunden mit der bekannten Entfernung kann da die Abdunkelung durch Nebel errechnet werden. Diese Dinger funktionieren recht zuverlässig, außer Spinnen bauen am Rohrausgang ein Netz und in diesem verfängt sich Tau. Dann kommt es auch ohne Nebel zu einer Auslösung.
Eine solche Messtechnik lässt sich allerdings in einem Auto nicht installieren. Ob mit Car-to-x Meldungen bei Nebel eingespielt werden (von außen stehenden Messeinrichtungen), habe ich noch nicht erlebt (aber auch mit dem 213er (der Car-to-x hat) noch keine Nebelfahrt gehabt).
Viele Grüße
Peter
Hallo Peter ,
sehr gute Erklärung der Arbeitsweise von RLS und LS . Wieder was gelernt
Du darfst dich nun Doktor Peter nennen .
Bei Doktorarbeiten bitte jedoch Quellen Nachweis hinzu fügen
So oder So , guter Beitrag , lesenswert ! ein Daumen hoch...
LG Bennet und allen einen guten Rutsch ins 2025
PS : im neuen Jahr wird alles besser