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Autos von Kindern zerkratzt

Themenstarteram 26. September 2007 um 14:28

Hallo!

So langsam verliere ich den Glauben an die Gerechtigkeit in unserem Staat. Meine Geschichte:

Mein Auto wurde vorletzten Samstag zerkratzt, an der Beifahrerseite schön vom Kotflügel vorn, über die Fahrertür weiter bist zur hinteren Tür. Auf der Beifahrerseite wurde hinten rechts der Kotflügel komplett zerkratzt (schön in kreisförmigen Bewegungen).

Ich also zur Polizei und eine gute Nachricht: die Täter wurden schnon gefasst. Aber auch eine schlechte Nachricht gab es: die Täter waren nicht strafmündig, da sie erst 9 Jahre alt waren. Die Kinder zerkratzen an dem Tag übrigens 30!!! Autos,

Nun gut. Jetzt war ich bei der Jugendgerichtshilfe (oder wie auch immer das heißt, jedenfalls bearbeitet die das jetzt) und die meinte, dass ich wohlmöglich auf dem Schaden sitzen bleibe.

Die Eltern haften wohl nicht, und selbst belangen kann man ja die Kinder nicht. Was soll ich tun? Dann meinte sie, ich solle doch zivilrechtlich vorgehen, bloß da bekomm ich dann erst Geld wenn die, jetzt 9jährigen, selber mal Geld verdienen. Ich bin Student und mir sind 500€ für die Reperatur des Schadens einfach zu viel! Ich will auch kein Kapital daraus schlagen, sondern einfach nur die häßlichen Kratzer weg haben. Mein Auto hat nur Haftpflicht, da es inzwischen auch schon 12 Jahre alt ist. Warum haftet die Haftpflicht der Eltern nicht? Bitte helft mir!

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72 Antworten

ist das nicht so das kinder nur bis 7 jahre nicht haften? darüber muss die Haftpflicht oder die Eltern selbst ?

ab 7 sind die gören doch bedingt strafmündig, wenn ich mich recht erinnere.

ich würde mich ja mal bei den eltern vorstellen wenn die täter bekannt sind...

Das kann ich irgendwie nicht glauben,

Es kann doch nicht sein das 30 Autos mutwillig beschädigt werden und keiner dafür haftet. Da muss es doch für den oder die Geschädigten eine Humane Lösung geben. :confused:

Zitat:

Original geschrieben von The20thCentury

Ich also zur Polizei und eine gute Nachricht: die Täter wurden schnon gefasst. Aber auch eine schlechte Nachricht gab es: die Täter waren nicht strafmündig, da sie erst 9 Jahre alt waren.

Das ist zwar korrekt, aber die Kinder oder deren Eltern können dennoch ziwilrechtlich haftbar sein.

Ich würde es mal mit einem freundlichen Gespräch mit den Eltern probieren. Wenn die den Schaden jetzt regulieren, ersparen sie ihren Kids immerhin eine Menge Ärger und Kosten. Du könntest (und müsstest) ja alternativ einen Titel erwirken, Anwaltskosten produzieren, etc. Bis die Kinder 18 sind, haben sich jede Menge Zinsen aufgehäuft....

Oliver

Zitat:

Original geschrieben von os-m

Zitat:

Original geschrieben von The20thCentury

Ich also zur Polizei und eine gute Nachricht: die Täter wurden schnon gefasst. Aber auch eine schlechte Nachricht gab es: die Täter waren nicht strafmündig, da sie erst 9 Jahre alt waren.

Das ist zwar korrekt, aber die Kinder oder deren Eltern können dennoch ziwilrechtlich haftbar sein.

Ich würde es mal mit einem freundlichen Gespräch mit den Eltern probieren. Wenn die den Schaden jetzt regulieren, ersparen sie ihren Kids immerhin eine Menge Ärger und Kosten. Du könntest (und müsstest) ja alternativ einen Titel erwirken, Anwaltskosten produzieren, etc. Bis die Kinder 18 sind, haben sich jede Menge Zinsen aufgehäuft....

Oliver

Das ist sicherlich richtig,

Aber je länger ich darüber nachdenke desto größer ist meine Vermutung das der Threadersteller auf den Kosten sitzenbleibt. Die Kinder bzw deren Eltern sind wahrscheinlich Unterschicht. Und der Spruch "Einem nackten Mann kann man nicht in die Tasche greifen" gilt hier.

Zitat:

Original geschrieben von --AudiB493--

Aber je länger ich darüber nachdenke desto größer ist meine Vermutung das der Threadersteller auf den Kosten sitzenbleibt. Die Kinder bzw deren Eltern sind wahrscheinlich Unterschicht. Und der Spruch "Einem nackten Mann kann man nicht in die Tasche greifen" gilt hier.

Vorsicht! bitterer Zynismus:

Da zerkratzen also 9-jährige Abkömmlinge des abgehängten Prekariates - voll Frust und Wut über die Ungerechtigkeit des "Systems" in dem sie aufwachsen - die Wohlstandssymbole der bürgerlichen Mittelkaste, was die gutbürgerlichen Studenten zu der Erkenntnis führt:

Zitat:

So langsam verliere ich den Glauben an die Gerechtigkeit in unserem Staat.

Der akademische Nachwuchs ist somit auf dem Erkenntnisstand 9jähriger Kinder angekommen ;-)

Phantastisch!

Oliver

also das beste ist wenn du einfach mal zu den Eltern gehst , mal den Fall nochmal schilderst. Und Fragst ob die eine Privat Haftpflicht haben , wenn ja sollen die den Schaden an die PH angeben und mal sehen ob die reguliert.

Ähnlicher fall bei uns in der familie.

Laut versicherung heisst es

"es ist nicht zumutbar ein Kind die ganze zeit zu bewachen...

daher ist es nicht möglich die eltenr dafür haftbar zumachen"

Endergebniss, wir müssen selber auf den scahden sitzen bleiben+

Toller Staat.

MFG

Hallo,

stimmt - ein Staat der Kinder schützt ist aber auch aufs schärfste zu verurteilen...

Bleibt mal bitte aufm Teppich - so ärgerlich das auch ist (ich kann das nachvollziehen - aber den Staat nun hier schon mit reinzuziehen ist doch etwas kurz gedacht...).

Die richtige Antwort wurde bereits gegeben - einfach in einem ordentlichen Ton an die Eltern wenden - eine Haftpflicht reguliert u.U. auch hier - selbst bei deliktsunfähigen Kindern wird nach Rücksprache mit dem VN oft reguliert.

@os-m:

Irgendwie n klasse Beitrag ;)

Grüße

Schreddi

PS. Gleich vorweg - das wird keine (!) Diskussion über den staatlichen Schutz von Kindern und ihrer Handlungen oder aber über den evlt. "Nichtschutz" von Eigentum - sollte dem doch so sein, werde ich hier zu machen, darum geht es nicht.

Das Problem ist einfach das man, sofern nicht Haftplfichtversichert, für die Lackaufbereitung von 30 Autos ziemlich viel Stricken muss. Ich schätze den Schaden auf mindestens 10.000€, könnte aber auch gut und gerne das doppelte sein. Fragt mal beim Lackierer was es kostet eine komplette Seite vom Auto nachzulackieren, ich bin sicher so manch einer der hier den Ärger vom Themenstarter versucht ins lächerliche zu ziehen auch vom Glauben abfallen würde wenn man ihm so stehen lässt.

 

Themenstarteram 26. September 2007 um 22:18

Hallo,

sorry, war vorhin ein bisschen wutgeladen. Ich habe nichts gegen die Kinder. Ich meine, wer hat in seiner Kindheit keinen Mist gebaut? Aber in einer Hinsicht waren wir cleverer: wir haben uns nicht erwischen lassen. :)

Jedenfalls erstaunt mich trotzdem, dass ich da fast nichts machen kann. Ich kom mir da ein wenig ohnmächtig vor. Warum haften hier die Eltern nicht für ihre Kinder? Für den Mist den man macht, muss man doch eigentlich gerade stehen. Wo bleibt da der erzieherische Effekt für die Kinder? Muss ich etwa Jura studieren um das zu verstehen? Als nächstes werfen sie vielleicht Steine von der Autobahnbrücke, weil sie wissen das ihnen nichts passieren kann! Versteht ihr was ich meine?

 

Ich versuche mich jetzt mal in die Kinder reinzudenken, die vielleicht nur eine Mutprobe machen wollten. Ok, ist dumm, nach dem 2. Auto machts mir aber keinen Spaß mehr, weil der "Kick" weg ist. Aber bei 30 Autos bei mir im Wohngebiet! Tut mir Leid, aber da steckt doch schon ein "bisschen" kriminelle Energie dahinter, oder irre ich mich da?

Und das das Prekariat sich an meinen 12 Jahre alten Opel Vectra A mit 71PS auslassen will glaube ich auch nicht, da gibt es Fahrzeuge hier in Stuttgart, die mehr Wohlstand ausdrücken als meines. :) War wohl eher ein Jungenstreich.

Zitat:

Original geschrieben von --AudiB493--

Das Problem ist einfach das man, sofern nicht Haftplfichtversichert, für die Lackaufbereitung von 30 Autos ziemlich viel Stricken muss. Ich schätze den Schaden auf mindestens 10.000€, könnte aber auch gut und gerne das doppelte sein. Fragt mal beim Lackierer was es kostet eine komplette Seite vom Auto nachzulackieren,

Bei einem 12 Jahre alten Auto könnte es sich sogar um einen wirtschaftlichen Totalschaden handeln. Praktisch hat der TE aber noch sein uneingeschränkt nutzbares Fahrzeug, nur leider nun mit optischen Mängeln. Wenn der Schädiger leistungsfähig und -willig wäre, würde es sich hier um eine Option auf einen kleinen Lottogewinn handeln (fiktive Schadensabrechnung und unrepariert lassen).

Die Haftpflicht wird wohl nicht zahlen, da der Schaden vorsätzlich verursacht wurde (bin nicht 100% sicher, weil Kids im Spiel sind).

Zitat:

Original geschrieben von --AudiB493--

... ich bin sicher so manch einer der hier den Ärger vom Themenstarter versucht ins lächerliche zu ziehen auch vom Glauben abfallen würde wenn man ihm so stehen lässt.

Man läßt ihn nicht im Regen stehen. Er hat kann (zivilrechtlich) auf die Infrastruktur zurückgreifen, die ihm beim Eintreiben seines Schadens unterstützt. Die Initiative muß er selbst ergreifen (Schadensfeststellung, Mahnbescheid, Klage, 9 Jahre warten... Vollstreckung)

Wären die Verursacher (mittellose) Erwachsene gewesen, würde zwar ein Strafverfahren wegen Sachbeschädigung eingeleitet werden, der Geschädigte müsste aber dennoch selbständig und zivilrechtlich gegen den Verursacher vorgehen. Man kann nicht einfach irgendwo "auf's Amt" gehen und dort seine persönlichen Angelegenheiten automatisch regeln lassen. Was ist so schlimm daran?

Oliver

 

Weil ich es einfach unzumutbar finde das Wandalismus und Entschädigungspflicht nicht miteinander einhergehen und man die Ziviljustiz hinzuziehen muss. Bei einem kleineren Schaden scheut man doch den Stress und bleibt darauf sitzen.

Hallo,

ich verweise hiermal auf Urteile des BGH Karlsruhe

AZ:Vi ZR 335/03 und AZ:VI ZR 365/03.

..das BGH hat LG Urteile teilweise verworfen,indem keine Haftung der Kinder erfolgt.

Der BGH sagt in obigen Urteilen :...Eltern haften für Schäden,die der Nachwuchs an dem fremden Auto angerichtet hat..Und zwar ab dem achten Lebensjahr der Kinder.

Der Autobesitzer mit dem zerkratzen Lack kann sich dann mit Schadensersatzforderungen an die Eltern der umtriebigen Kleinen wenden.

Die Bundesrichter haben sich dabei ganz ausdrücklich auf den ruhenden Verkehr-parkende Autos-bezogen.(wie wohl in deinem Fall)

Bei fließendem Verkehr haften diese erst bei Fehler der Kleinen ab dem 10.Lebensjahr.

Also einfach mal die Eltern mit dem Urteil konfrontieren und Schadensersatzsprüche anmelden.

Gruß

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