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B47 2.0xd 190 PS Ladedruck zu gering
Hallo zusammen,
Ich habe hier einen BMW F48 2.0d mit B47 Motor und 190 PS aus 2018. Motor mit Zwei-Stufenaufladung.
Kurz zur Vorgeschichte:
Vor etwa drei Monaten das erste Mal Notlauf und Fehler P0299 (Ladedruck zu gering) und noch einer "Ladeluftsystem, Leckage erkannt" (Code weiß ich gerade nicht mehr).
Nachdem die Ladeluftstrecke dicht war (abgedrückt inkl. Nebel) habe ich das Unterdrucksystem geprüft.
Dabei wurde ein defektes Umschaltventil für die Kompressor-Bypassklappe gefunden (undicht zwischen Vakuum und Umgebung) und in Folge dessen kaum Steuerunterdruck im System
Wurde getauscht gegen Originalteil und alles wieder gut.
Bis diese Woche. Erneut wieder Fehler P0299, Ladedruck zu gering. Also wieder Fehlersuche am Ladedrucksystem, wieder beim Abdrücken dicht und auch wieder befundlos abgenebelt.
Beim Prüfen des Unterdrucksystem auffällig geringer und schnell zusammenbrechender Unterdruck von -400mBar.
Eine Undichtigkeit an der Unterdruckdose für die Kompressorbypassklappe festgestellt: max. Unterdruck ca -300-400mBar, Dose hält den Druck nicht und fährt erst langsam, dann schneller aus.
Dose vom Vakuum abgeklemmt, sodass die Klappe nach meinem Verständnis dem großen Lader "freie Bahn" gibt. Prima, Fahrzeug läuft ganz gut, kein Fehlercode.
Große Erüchterung heute nachdem ich die neue Dose (ebenfalls Original BMW) verbaut habe: Kaum Leistung im unteren und mittleren Drehzahlbereich, recht schnell wieder Ladedruck zu niedrig und Notlauf im Fehlerspeicher. Nochmal geprüft, Unterdruck <-600mBar im Leerlauf, Kompressorbypassklappe und die Leitung dort hin hält den Druck. Stange der Druckdose fährt bei Motorstart ein, schließt also den Bypass für den HD Lader.
Habe dann noch den elektropneumatischen Wander für die Turbinenregelklappe auf Verdacht getauscht, ohne Veränderung.
Lege ich den Ausgang zur Kompressorbypassklappe wieder dicht, also nach dem Magnetventil luftdicht verschlossen, läuft das Auto gut und wirft keine Fehler.
Die Sache kratzt jetzt signifikant an meiner Schraubehre. Deshalb die Fragen:
- Warum hat das Auto keine Leistung sobald die Bypassklappe funktioniert wie sie soll?
- In welcher Richtung könnte ich noch weitersuchen, bevor das Auto zu BMW geht?
- Laut meinen Unterlagen hat die Turbinenregelklappe einen Feedbackpotentiometer, würde der nicht einen Fehler im Unterdrucksystem zur Turbinenregelklappe bemerken?
- Gibt es eventuell bekannte Fehler (der Schlauch zum LLK ist mir bekannt, der sieht aber ok aus, auch unter Nebel und würde wahrscheinlich auch dauerhaft Ladedruckverlust machen).
Aller Input willkommen. Vielen Dank und viele Grüße
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6 Antworten
Moin, ich kann dir nicht wirklich weiter helfen, da du schon Lichtjahre weiter gekommen bist als ich je selbst gekommen wäre.
Mirt fällt dazu nur ein, dass eine VW - Werkstatt an einem unserer Gölfe vor Jahren mal Turbolader und diverse Sensorik getauscht hat, nach nicht enden wollenden Fehlermeldungen "Ladedruckregelgrenze über/unterschritten" mit Notlauf.
Die Ursache war am Ende ein von spitzen Marderzähnchen zunächst unsichtbar angenagter Unterdruckschlauch der irgendwann aus reiner Verzwiflung getauscht wurde.
Hallo,
Vielen Dank für deine Antwort. Ich hab in der Richtung auch schon mehrfach Probleme an versch. Autos gehabt und deshalb auch hier recht schnell auf der Unterdruckseite der Ladedruckregelung weitergesucht.
Gerade der Motor hat ja doch ein recht umfangreiches System aus Unterdruckdosen und deren Ansteuerung.
Und zwei auffällige Stellen waren ja auch dabei. Ich muss aber tatsächlich sagen, dass ich die Messwerte für die Unterdruckleitung zur Turbinenregelklappe nicht mehr im Kopf habe, wahrscheinlich weil unauffällig. Da werde ich nochmal gezielt nachprüfen. Den Istwert der Turbinenregelklappe kann ich mit meinem Autei MaxiDAS Tester aber, wenn ich mich richtig erinnere, nicht auslesen.
Noch ein Nachtrag zum Eingangspost: Die Fehlercodes waren tatsächlich Ladedruck zu niedrig (der zugehörige Code aber 244C00) und teilweise "Luftmassensystem, Ladeluftschlauch: Undichtigkeit erkannt" (27F100). Letzterer allerdings nur vor drei Monaten und neuerdings nicht mehr. Für mich war der damals einfach ein Folgefehler aus einer fehlgeschlagenen Plausibilitätsprüfung wegen deutlich zu wenig Ladedruck (bitte korrigiert mich wenn ich falsch liege).
Danke und guten Start ins Wochenende
Meine Vermutung wäre auch die Unterdruckdose gewesen aber die hast du ja schon getauscht. Der Unterdruck muss dort sehr schnell auf den Sollwert (-800mbar?), da der Druck sonst auf die großen Laderschaufeln geht und du untenrum keine Leistung hast (genau dein Symptom).
Ist die Verdichter-Bypassklappe denn leichtgängig (da müsste so n Hebel zum testen dran sein). Die Verdichter-Bypassklappe kannst du auch mit dem BMW Tester auf Funktion prüfen.
Hallo noVuz,
Ebenfalls vielen Dank für deine Antwort. Ja, die Kompressor-Bypassklappe läuft wunderbar leicht. Getestet als ich die Unterdruckdose zum Tausch weg hatte. In Ruhe wird die Dose per Feder ausgefahren, Starte ich den Motor, läuft die Dose und die Klappe in die "gegenüberliegende Position".
Interessanterweise ist das Verhalten so, dass das Auto mit Bypassklappe im "Fail-Safe" Zustand, also ohne Unterdruck an der Umschaltdose, besser läuft und keinen Fehler zeigt. Wohingegen bei wieder funktionierender Klappe, der Einbruch an Ladedruck recht massiv ausfällt und auch die Antriebsstörung/MKL nach wenigen 100 Metern kommt.
Ich erkläre mir das aus dem Systemverständnis so:
- Fällt die Klappe per Federkraft (Unterdruck an der Dose weg) in den Ruhezustand, ist der "Ladeluftverlauf": Ansaugung --> Niederdruckverdichter --> LLK --> Motoransaugbrücke. Er fährt sich also erstmal wie eine "normaler" Turbodiesel, einfach aufgeladen. Die Abweichung ist zu gering um vom MSTG als Fehler erkannt zu werden.
- Wird die Klappe angesteuert folgender Verlauf: Ansaugung --> Niederdruckverdichter --> Hochdruckverdichter --> LLK --> Motoransaugbrücke. Hier habe ich dann scheinbar den HD-Verdichter als Engpass und es treten signifikante Ladedruckabweichung auf.
Ist das plausibel?
Falls ja, würde aber bedeuten, der HD-Verdichter erzeugt keinen Ladendruck. Folglich wäre der Fehler am HD-Verdichter selbst oder abgasseitig zu suchen. Deshalb bisher meine heisseste Vermutung: Turbinenregeklappe steht auf einer Stellung die die abgasseitige HD-Turbine vom Abgasstrom abschneidet.
Einen BMW Tester hab ich leider nicht, und deshalb auch nur guten Zugriff auf Fehlerspeicher und einige Livedaten. Testprogramme habe ich leider dort nur für die AGR-Klappen und die VTG vom ND-Lader.
Danke fürs Mitmachen und Ansätze liefern. Und Sorry für die langen Texte, aber ich versuche da auch etwas das Systemverhalten zu verstehen. Manchmal hilft es ja, wenn man niederschreibt was man sieht und man findet durch Zufall was ;-)
Ich denke es hilft es zu Visualisieren. hast du eigentlich den TÜ1 Motor?
Der B47 mit der technischen Überarbeitung 1 wird auch mit der oberen Leistungsstufe (B47D20O1/B47C20O1) zweistufig ausgeführt und arbeitet mit einem kleinen Abgasturbolader (Hochdruckstufe) und einem großen Abgasturbolader (Niederdruckstufe).
Am großen Abgasturbolader befindet sich eine variable Turbinengeometrie, die mit einem elektrischen Ladedrucksteller verstellt wird.
Die Hochdruckstufe hat keine variable Turbinengeometrie. Die Niederdruckstufe hat kein Wastegate-Ventil.
Hi noVuz,
Vielen Dank für die Grafik. Ja das ist das System, das ist dann denke ich der TÜ1 Motor. Ich kenne mich mit den Motorenbezeichnungen bei BMW nicht so aus, aber ich habe auf jeden Fall zwei Lader.
Unterdruckseitig hat das Fahrzeug:
- Magnetventil für AGR Kühler Bypass (roter Schlauch)
- Magnetventil für Wasserpumpe? (ebenfalls roter Schlauch)
- Magnetventil für Kompressorbypassklappe (weißer Schlauch), die Strecke ist in Ordnung und auch wie o.g. instandgesetzt
- Elektropneumatischer Wandler mit blauem Schlauch, das ist die Turbinenregelklappe nehme ich an.
Viele Grüße