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Batterie laden, Ladestrom pulsiert, wenn die Batterie voll wird, was soll das? Defekt?
Ich habe ein großes Wohnmobil mit 24 Volt Bordanlage. Es sind zwei 110 AH Bordbatterien in Reihe geschaltet. Nach längerer Standzeit, werden sie manuell per bordinternem Ladegerät, oder im Fahrbetrieb über die 24 V Kfz-Anlage geladen. Wenn ich die Bordbatterien "händisch" mit dem bordeigenem Bosch L2412E Ladegerät lade, schlägt der analoge Ladestromanzeiger ganz normal aus, zeigt z. B. 10 Ampere Ladestrom an. Später dann, wenn die Batterien sich füllen und der Ladestrom weniger wird, so ab ca. 5 Ampere, fängt der Zeiger an etwa im Sekundentakt zu pulsieren, es wird dann so stark, dass er von unter Null, bis über 15 Ampere hin- und herfedert. Ich schulde dies der Masse, der Messspule, die ja an einer ganz leichten Feder hängt... Begleitet wird diese optische Schwingung von einem deutlich vernehmbarem mit der Zeigerbewegung sich änderndem Brummgeräusch, wie es wohl üblich ist, wenn ein Trafo arbeitet. Wieso kommt es bei ziemlich geladener Batterie zu dieser Schwingung?? Ist was kaputt? Kann eigentlich nicht sein, denn ich habe die Batterien ziemlich neu, die alten, die immer ca. 5 Ampere gezogen haben, haben den Zeiger still gelassen. Es sind übrigens AGM Batterien von EXIDE. Bei Bosch habe ich schon angerufen, ich glaube der Typie konnte nur Säure aufkippen, da kam nix gescheites zurück..... Danke schonmal.
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19 Antworten
Ist es nicht so, dass "intelligente Ladegeräte" die Batterie nur bis zu einem Punkt mit voller Stärke laden und dann in einen niedrigen Wert umschalten? Ob der gepulst ist, weiß ich allerdings nicht. Klingt eher nach ner Art "Erhaltungsladung".
Wie alt ist denn das Fahrzeug? Das Ladegerät scheint Anfang der 90er gebaut worden zu sein (auf den Bild vom Typenschild bei Google steht noch 220V Netzspannung). Ich würde vll direkt eine Mail an den Bosch Kundenservice nach Stuttgart schicken und fragen ob das Gerät schon für AGM geeignet war. Nicht das das Fahrzeug vll noch mit Nassbatterien ausgeliefert wurde und das Ladegerät mit den Innenwiderstand der AGM nicht zurecht kommt.
Eine AGM braucht eine andere Ladekurve um voll geladen zu werden. Das aktuelle Ladegerät wenn es kein AGM kann interpretiert die Batteriespannung als voll und schaltet ab. Kleiner Test hänge direkt an eine Batterie eine Last (Verbraucher) und beobachte. Mit einem externen Messgerät sollte kontrolliert werden wie voll die AGM Batterie wird wenn das eigene Lademanagement es macht.
Zitat:
@Genie21 schrieb am 11. März 2021 um 06:38:01 Uhr:
Eine AGM braucht eine andere Ladekurve um voll geladen zu werden..
Nein. Man könnte sie aber mit einer höheren Spannung laden, muss man aber nicht.
Zitat:
@harleyhasser schrieb am 10. März 2021 um 20:39:13 Uhr:
Wenn ich die Bordbatterien "händisch" mit dem bordeigenem Bosch L2412E Ladegerät lade, ...
...
Es sind übrigens AGM Batterien von EXIDE.
Tue Deinen teueren AGM Batterien was Gutes und entsorge das Bosch Ladegerät. Wer verschlossene Batterien wie AGM/GEL ohne Temperatursensor lädt hat zu viel Geld. Bei AGM kommt noch hinzu, dass diese bei Überladung einen Thermal Runaway mit Explosion erleiden können.
Und eine Reihenschaltung der Batterien kann außerdem mit der Zeit zu einer ungleichen Ladung führen, so dass die eine Batterie unterladen und die andere Batterie überladen wird.
Ich hoffe Du hast die beiden Batterien vor dem Einbau parallel geschaltet, und mit einem 12 V Ladegerät mit AGM Einstellung richtig voll geladen. Das hilft zumindest am Anfang. Aber noch besser ist es zusätzlich einen 12 V Balancer einzusetzen, der die Spannung beider Batterien bei einer Abweichung von mehr als 10 mV automatisch ausgleicht. Miss mal die Spannung beider Batterien im Ruhezustand. Bei einer Abweichung von mehr als 100 mV ist Gefahr im Verzuge.
Investiere bitte in ein vernünftiges Ladegerät, welches für AGM geeignet ist, und externem Temperatursensor. Das ist günstiger als ein neuer Satz Batterien.
Das Pulsieren wird kaum ursächlich mit den Batterien zusammenhängen.
Wenn das ältere Ladegerät intakt ist, gäbe es diesbezüglich auch keinen Grund für das Pulsieren.
Zusammen mit dem Brummgeräusch tippe ich daher mal darauf, dass das alte ladegerät defekt ist.
Das Pulsieren kann schon mit dem Ladegerät zusammenhängen. Wer weiß wie das alte Ladegerät die maximale Spannung regelt.
Wenn einfach abgeschaltet wird sinkt die Spannung ab und nach 1 s schaltet sich das Ladegerät wieder ein. Beim niedrigen Innenwiderstand einer noch nicht voll geladenen AGM führt das zu einem hohen Einschaltstrom, der fließt bis die Ladeendspannung wieder erreicht ist. Und dann beginnt das von Neuem.
Das Brummen kommt wahrscheinlich vom eingebauten Trafo/Drossel der/die immer wieder den hohen Strom liefern muss.
Welchen Sinn macht "Ich hoffe Du hast die beiden Batterien vor dem Einbau parallel geschaltet", wenn die Bordanlage auf 24 V ausgelegt ist?
Zitat:
@PeterBH schrieb am 11. März 2021 um 14:41:33 Uhr:
Welchen Sinn macht "Ich hoffe Du hast die beiden Batterien vor dem Einbau parallel geschaltet", wenn die Bordanlage auf 24 V ausgelegt ist?
Er möchte damit beide 12V Batterien vor dem Einbau in die 24V-Anlage quasi "balancen".....
Das ist an sich eine gute Idee, weil es in 24V-Anlagen leicht zu schwerwiegenden Folgen kommen kann, wenn die Batterien anfangs nur relativ leicht unterschiedlich sind.
Problem:
Beim parallelen Laden wird der Strom zu den einzelnen Batterien nicht identisch sein und dann muss man schon sehr lange Laden und möglichst die Einzelströme kontrollieren, bis die Batterien nahezu gleich sind.
Manchmal klappt das (nahezu identische Spannungen) danach auf Dauer (in der 24V-Anlage) schlichtweg nie so ganz genau.
Jede Batterie muss einzeln ge-managt werden. Spätestens wenn eine Batterie etwas schwächer wird, wird die andere stärkere Batterie nicht mehr voll geladen und wird schneller auch schlechter. Weil aber niemals beide neuen Batterien exakt gleich gut und gleich leistungfähig sind, beginnt dieses Spielchen am Tag 1.
Und wer glaubt das ist ein Ammenmärchen der liest sich mal in E-Autos ein. Die managen zig-hunderte Zellen, dieses Grundgesetz bleibt erstmal.
Zitat:
@Genie21 schrieb am 11. März 2021 um 20:40:38 Uhr:
Und wer glaubt das ist ein Ammenmärchen der liest sich mal in E-Autos ein. Die managen zig-hunderte Zellen, dieses Grundgesetz bleibt erstmal.
Na ja, ganz so schlimm ist es bei Bleibatterien nicht, sie haben durch die Elektrolyse quasi einen eingebauten chemischen Balancer. In Millionen von LKWs sind zwei 12V Batterien in Reihe geschaltet, ohne dass besondere Vorkehrungen getroffen werden. Allerdings sind das in der Regel normale Säurebatterien, welche das falsche Laden mit Wasserverlust quittieren und sich dadurch in Grenzen angleichen. Den Wassrverlust kann man hier ausgleichen. Aber nach 5 Jahren sind sie in der Regel kaputt.
Nur bei VLRA AGM/GEL Batterien darf man das beim Laden nicht übertreiben, da man hier kein Wasser nachfüllen kann. Wichtig ist hier auch die Temperaturkompensation der Ladespannung, sonst werden sie im Sommer ab 30° C überladen und im Winter unter 10 C zu wenig geladen.
Ich hatte in meinem Wohnmobil 12x 150Ah AGM Batterien, jeweils zwei in Reihe geschaltet. Diese haben immerhin fast 10 Jahre gehalten, bis sie vor einigen Jahren durch LiFePO4 ersetzt wurden. Sie wurden am Anfang alle parallel geschaltet und geladen und dann etwa 1 Woche mit Erhaltungsladung stehen gelassen. Nach dem Einbau wurden sie mit mehreren 12/24V Balancer versehen und waren damit immer innerhalb von etwa 10 mV Abweichung. Nur so konnten sie so lange durchhalten.
Mit meinen LiFePO4 Modulen mache ich das ganz genauso. Habe erst wieder zwei 200Ah/25,6V Module aufgebaut. Hier wurden auch alle Zellen parallel geschaltet, auf 3,7 V/Zelle geladen und 1 Woche stehen gelassen. Beim Entladetest in Reihe geschaltet blieben die Zellen dann innerhalb 1-2 mV bei gleicher Spannung, genau das Gleiche beim anschließenden Laden.
Auch hier kommt dann beim Betrieb ein aktiver Balancer zum Einsatz, der bei einer Abweichung von mehr als 10 mV die Spannung zwischen den Zellen ständig ausgleicht, so dass die Abweichung gering gehalten wird. Abweichungen ergeben sich durch Fertigungstoleranzen, unterschiedliche Alterung, leicht unterschiedliche Temperaturen, usw.
Zitat:
@Genie21 schrieb am 11. März 2021 um 20:40:38 Uhr:
Jede Batterie muss einzeln ge-managt werden. Spätestens wenn eine Batterie etwas schwächer wird, wird die andere stärkere Batterie nicht mehr voll geladen und wird schneller auch schlechter. Weil aber niemals beide neuen Batterien exakt gleich gut und gleich leistungfähig sind, beginnt dieses Spielchen am Tag 1.
Und wer glaubt das ist ein Ammenmärchen der liest sich mal in E-Autos ein. Die managen zig-hunderte Zellen, dieses Grundgesetz bleibt erstmal.
Demnach könntest du ja jede 12V-Blei-Batterie ohnehin gleich entsorgen. Standard-12V-Blei-Batterien mit Balancern für deren 6 Zellen, die in Reihe geschaltet sind, kenne ich jedenfalls nicht.
Normal klappt das mit zwei 12V-Batterien in Reihe auch ohne Balancer schon ganz gut.
Wird ja seit Jahrzehnten gemacht.
Blei-Zellen sind nicht ganz so empfindlich, wie LI-Zellen, wo es deswegen i.d.R. einen Balancer pro Zelle (Parallel-Zellen-Pack) gibt.
Die Batterien sollten aber wirklich möglichst gleich sein und daher auch zum gleichen Zeitpunkt vom selben Händler gekauft werden. Nur eine Batterie wegen eines Defekts auswechseln, kann man bei Reihenschaltung vergessen.
Im KFZ sind die Batterien immer voll oder nahezu voll. 0,1% der Kapazität wird für einen Startvorgang entnommen.
Im WOMO wird die Batterie stark entladen (Verbraucher) und dann wieder auf voll nachgeladen. Eine Blei-Säure verträgt das gar nicht gut. Eine AGM eben besser. Zwei Batterien zusammen geschaltet ohne getrenntes Laden ist nicht gut verträglich.
Einer Lithium ist diese Tiefentladung nahezu wurscht.
Zitat:
@Genie21 schrieb am 12. März 2021 um 16:54:48 Uhr:
Im KFZ sind die Batterien immer voll oder nahezu voll. 0,1% der Kapazität wird für einen Startvorgang entnommen.
Im WOMO wird die Batterie stark entladen (Verbraucher) und dann wieder auf voll nachgeladen. Eine Blei-Säure verträgt das gar nicht gut. Eine AGM eben besser. Zwei Batterien zusammen geschaltet ohne getrenntes Laden ist nicht gut verträglich.
Einer Lithium ist diese Tiefentladung nahezu wurscht.
Dann sind bei dir die meisten, aktuelleren Pkw des VW-Konzerns (also mit Start&Stop) schon mal nicht enthalten....
deren Batterieladezustand (SOC) wird standardmässig, gewollt auf ca 80% geregelt.
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es gibt durchaus Blei-Batterien mit ungebundener Säure, die für zyklischen Betrieb (Verbraucherbatterie) geeignet sind und daher tiefer entladen werden dürfen.
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zwei Batterien, die parallel geschaltet sind ("zusammen") können selbstverständlich auch parallel geladen werden.
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Ein LI-Batterie darf keineswegs tief entladen werden. Die wäre dann nahezu umgehend defekt. U.A. aus diesem Grund haben viele Verbraucher-LI-Batterien einen Tiefentladeschutz (BMS).
LI-Batterien dürfen nahezu zu 100% entladen werden, aber sie dürfen eben nicht tief entladen werden.