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Beinahe-Unfall Autobahn
Hallo,
ich hatte vor ein paar Tagen auf der Autobahn einen Beinahe-Unfall. Im Nachhinein ärgere ich mich ziemlich über mein ungeschicktes Verhalten und die Sache lässt mir keine Ruhe.
Ich wäre dankbar wenn mir jemand seine Einschätzung zu der Situation mitteilen könnte!
Folgendes ist passiert:
ich war mit meinem PKW etwa 80-100 km/h auf der Autobahn auf der linken Spur einer langen, ausgebauten zweispurigen Autobahnauffahrt unterwegs. Auf der rechten Spur mit einem gewissen Abstand vor mir fuhr ein LKW. Vor uns lag eine Stelle, an der die rechte Spur wegfiel, sodass nur noch meine linke Spur übrig blieb.
Ich habe den LKW beobachtet und wohl überlegt, ob ich vorbeifahren kann oder nicht, besonders habe ich darauf geachtet, ob er den Blinker setzt. Er hat den Blinker nicht gesetzt, deshalb bin ich links vorbeigefahren. Als ich etwa in der Höhe des Mitte des LKW war hat er doch den Blinker gesetzt.
Im dem Moment wurde mir klar, dass die Situation knapp werden könnte. Bremsen erschien mir keine Option zu sein, also habe ich beschleunigt und bin am LKW vorbeigefahren.
Als ich vorbei war hat der LKW-Fahrer gehupt und ich habe im Rückspiel gesehen, dass der LKW nachdem ich vorbei war auf meine linke Spur wechselte.
Ich denke nun ich hätte den LKW die Spur wechseln lassen sollen, auch wenn er nicht blinkte. Unabhängig von der Frage wer Vorfahrt hatte - denn es ist ja völlig sinnlos auf seiner Vorfahrt zu bestehen, wenn man am Ende der Geschädigte ist, und sogar in Lebensgefahr gerät.
Meine Fragen sind nun:
1) Auch wenn die Frage letztlich nicht wichtig ist würde ich doch gerne wissen wer hier eigentlich Vorfahrt hatte.
2) Kann man aus Erfahrung irgendwie einschätzen, wie gefährlich der Unfall für mich geworden wäre?
Ein möglicher Zusammenstoß wäre ja gewesen, dass mein PKW zwischen LKW und linker Leitplanke eingeklemmt worden wäre, wenn der LKW rübergezogen wäre wäöhrend ich noch neben dem LKW fuhr. Ich könnte mir vorstellen, dass hier natürlich wirtschaftlicher Totalschaden und Vereletzungen abe rnicht unbedingt Lebensgefahr zu erwarten gewesen wäre. Kann man das so sagen?
Ein weiterer Zusammenstoß wäre gewesen, wenn der LKW meinen PKW berührt hätte, also ich schon halb vorbei war. Dann wäre mein Wagen wohl sofort unkontrollierbar ins Schleudern geraten mit unkalklierbearen Folgen.
Für jede Einschätzung wäre ich dankbar!
mit freundlichen Grüßen
Chris
Beste Antwort im Thema
Und wo war der Beinahe-Unfall?
Es war doch absehbar, dass der LKW nach links ziehen muss, ob er blinkt oder nicht.
Daher schnell an ihm vorbei, und nicht mit 80 oder 100 km/h oder man lässt ihn vor.
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50 Antworten
Und wo war der Beinahe-Unfall?
Es war doch absehbar, dass der LKW nach links ziehen muss, ob er blinkt oder nicht.
Daher schnell an ihm vorbei, und nicht mit 80 oder 100 km/h oder man lässt ihn vor.
Zitat:
@Chris87a schrieb am 4. Juli 2019 um 13:10:45 Uhr:
ich war mit meinem PKW etwa 80-100 km/h auf der Autobahn auf der linken Spur einer langen, ausgebauten zweispurigen Autobahnauffahrt unterwegs.
Linksspurschleicher!
Zitat:
1) Auch wenn die Frage letztlich nicht wichtig ist würde ich doch gerne wissen wer hier eigentlich Vorfahrt hatte.
Der, der die Fahrspur nicht wechselt
Zitat:
Für jede Einschätzung wäre ich dankbar!
Nicht mit Tacho 100 an einem LKW vorbeischleichen (vermutlich warst du max. 10km/h schneller als der Brummi).
Gruß Metalhead
Kurz & knapp: Spurwechsel
-Die Absicht, einen Spurwechsel zu vollziehen, ist durch Blinken anzuzeigen.
-Der Spurwechsel darf nur vollzogen werden, wenn dabei keine anderen Verkehrsteilnehmer gefährdet oder behindert werden.
-Kommt es beim Spurwechsel zum Unfall, ist dieser in aller Regel dem Verkehrsteilnehmer anzulasten, der die Spur gewechselt hat.
-------------------------------------------------------------------------------------------------
Soweit die graue Theorie. In Deinem Fall, wenn klar ist das die Spur des LKW gleich zu Ende ist, entweder...
-LKW erst die Spur wechseln lassen, also vor dich lassen
oder
-zügig vorbei, damit der LKW wegen Dir nicht in die Eisen muss.
Der hat vermutlich nur gehupt, da du vermutlich ewig lange neben ihm gefahren bist (80 oder 100kmh macht neben einem LKW schon einen großen Unterschied aus und wenn du das nicht beurteilen kannst, dann kann ich mir bildlich schon vorstellen wie das abgelaufen ist).
Wieso nicht zügig am lkw vorbei oder notfalls hinter ihm her? Gegenseitige Rücksichtnahme ist halt das oberste Gebot im Straßenverkehr. Du wusstest, dass der lkw Fahrer ein Problem bekommen wird.
Unverständlich. Du siehst, dass der LKW-Fahrer die Spur wechseln muss - seine endet. Und wartest, ob er blinkt und weil nicht, willst du mit deiner Mini-Differenzgeschwindigkeit an ihm vorbei. Was wird er denn voraussichtlich machen? Vollbremsung oder ggfls. ohne Blinken die Spur wechseln?
Setz dich mal in so ein Teil und schau, wie wenig du im Rückspiegel sehen kannst. Haken schlagen können die Dinger auch nicht. Wie richtiges Verhalten wäre, siehe weiter oben.
Da fehlen aber noch ein paar entscheidende Infos:
- wusste der TE, dass die rechte Spur endet?
- falls nein, konnte der TE sehen, dass die Spur des LKW endet, oder waren eventuelle Schilder von diesem verdeckt?
- war der Abschnitt auf 80 oder 100 km/h begrenzt?
Auf jeden Fall hast du nicht nicht gerade partnerschaftlich und vorausschauend verhalten. Blöde Aktion.
§ der StVo... - Vorsicht und gegenseitige Rücksicht!
du siehst Spur endet
du siehst LKW auf der Rechten
du überholst nicht, sondern fährst neben ihn...
Tja- drei Fehler!- und der LKW hat in seiner Not einen gemacht nicht geblinkt!
Was passieren kann? naja -
unverletzt
leicht verletzt
schwer verletzt
tödlich verletzt
unbeschädigt
leicht beschädigt Kratzer
Schwer beschädigt
Totalschaden
PS - du hättest Recht gehabt (geholfen hätte es nix! - und zwischen Recht und richtig liegen ja Welten!)
Junger Mann du hast Glück gehabt, aber an deiner Stelle würde ich den Schutzengel nicht wieder in der Form herausfordern. Im schlimmsten Fall nimmst du noch eine weitere Person mit in den Tod oder lässt sie vollkommen traumatisiert zurück. Das nächste Mal darfst du ruhig schneller als 100 (sofern keine Schilder dies verbieten) auf der linken Spur fahren.
Da es egal ist wer bei sowas einen Fehler macht (der PKW verliert eh) lasse ich immer möglichst Luft zwischen mir und LKWs. Zügig dran vorbei oder dahinterbleiben und auch noch Platz für die ganz eiligen Autofahrer lassen die so gut autofahren können, das sie keinen Sicherheitsabstand brauchen.
Zitat:
@debiler schrieb am 4. Juli 2019 um 14:36:58 Uhr:
Da fehlen aber noch ein paar entscheidende Infos:
- wusste der TE, dass die rechte Spur endet?
- falls nein, konnte der TE sehen, dass die Spur des LKW endet, oder waren eventuelle Schilder von diesem verdeckt?
- war der Abschnitt auf 80 oder 100 km/h begrenzt?
Auf jeden Fall hast du nicht nicht gerade partnerschaftlich und vorausschauend verhalten. Blöde Aktion.
"Vor uns lag eine Stelle, an der die rechte Spur wegfiel, sodass nur noch meine linke Spur übrig blieb."
"Ich habe den LKW beobachtet und wohl überlegt, ob ich vorbeifahren kann oder nicht, besonders habe ich darauf geachtet, ob er den Blinker setzt. Er hat den Blinker nicht gesetzt, deshalb bin ich links vorbeigefahren."
Liest sich für mich so, dass er das sehr genau überblickt hat.
Und ob auf 80 oder 100 begrenzt ist, ist unerheblich. War einfach ein nicht gut überlegtes Manöver. David gegen Goliath, wobei die Geschichte sich hier nicht wiederholt hätte.
Wir haben hier einige Erscheinungen die man sehr häufig im Straßenverkehr erkennen kann und die leider das Mitdenken und den gesunden Menschenverstand oft aushebeln.
Man erkennt dass es für irgendwen knapp werden könnte, wenn man so weiter fährt wie bisher, aber man hat Angst auch nur einen Kilometer schneller zu fahren als erlaubt, weil man ja erwischt und bestraft werden könnte. Gleichzeitig erwacht aber auch der Rennfahrer in einem und man sieht nicht ein zu Gunsten eines anderen Verkehrsteilnehmers zurück zu stecken. Vor allem nicht wenn man formal im Recht ist, d.h. Vorfahrt hat.
Die geschilderte Situation ist ein mustergültiges Beispiel dafür. Das Traurige dabei ist, dass nur die Angst vor den Konsequenzen (Tod, Verletzung etc.) Gedankenprozesse in Gang setzt. Dass man sich einfach etwas partnerschaftlicher Verhalten kann, auch ohne dass das eigene Leben auf dem Spiel steht - darauf kommen viele nicht.
Hier wurde die Situation aus der Sicht dessen geschildert, der auf seiner Spur bleiben will. Vergleichbare Arschigkeit gibt es aber auch bei den Spurwechslern. Da wird um jeden Preis versucht noch VOR dem Wagen auf der Nebenspur einfädeln zu können. Auch wenn dazu Vollgas und Vollbremsung nötig ist und ein Beinaheunfall in Kauf genommen wird, während HINTER dem parallel Fahrenden alles frei gewesen wäre. Als ob es an der nächsten Ampel Freibier für den vorne Stehenden gäbe.
Zitat:
Setz dich mal in so ein Teil und schau, wie wenig du im Rückspiegel sehen kannst.
Ähm, viel mehr als in einem PKW-Rückspiegel.
Zitat:
- wusste der TE, dass die rechte Spur endet?
Geht doch aus dem Eingangsbeitrag, fast schon selbstklärend, hervor.
"Vor uns lag eine Stelle, an der die rechte Spur wegfiel, sodass nur noch meine linke Spur übrig blieb.
Ich habe den LKW beobachtet und wohl überlegt, ob ich vorbeifahren kann oder nicht, besonders habe ich darauf geachtet, ob er den Blinker setzt."
Zitat:
@metalhead79 schrieb am 04. Juli 2019 um 13:19:14 Uhr:
Der, der die Fahrspur nicht wechselt
Schuldfrage mag klar sein, interessanter ist aber die Haftungsfrage. Und die wird teilweise geteilt.
Nach §7 (4) muss dem Lkw der Wechsel ermöglicht werden. §18 (3) widerspricht dem scheinbar, aber dann gölte auch an AB-Baustellen kein Reißverschlussverfahren.