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Beratung 270 CDI BJ 2004 Final Edition für Afrikareise

Mercedes ML W163
Themenstarteram 25. Dezember 2013 um 9:49

Hallo allerseits,

Ich habe die Möglichkeit einen 270er CDI Final Edition 1. Hand mit 200.000km zu kaufen. Der Preis ist ein Freundschaftspreis, also das passt alles.

Die Crux ist Folgendes: ich muss in einem Jahr für 6 Monate beruflich nach Westafrika (Ghana). Hierfür brauche ich ein Auto. Bisher habe ich nach Toyotas Ausschau gehalten. Doch der Markt in Deutschland ist miserabel. Troopies gibt es gar keine, und auch ein HZJ80 ist kaum zu haben und wenn dann für Mondpreise.

Deshalb überlege ich nun, warum die Tour nicht mit der M-Klasse machen, da ich sie so günstig kriege? Wenn das verrückt erscheint: ich habe ähnlichen Touren schon mit Fords und Fiats gemacht -- also der Wille ist da. Aber ich möchte unnötige Fehler vermeiden. Deshalb würde mich hierzu nun euer Feedback interessieren. Konkrete Fragen sind die Folgenden:

- Wie viel muss ich investieren und vor allem was muss gemacht werden, damit der M das durchsteht?

- Welche Ersatzteile müssen mit?

- Hält die M-Klasse die afrikanische Strassenmassage für 20,000 km aus? (Es gibt in Afrika einige Ms)

- Wie schätzt ihr die Geländetauglichkeit ein? Er hat keine Sperren, das ist klar, aber damit kann ich leben.

Meine Gedanken gehen wie folgt: lieber ein Auto nehmen, was ne gute Historie hat, als auf dem Markt nen kaputten Ex-Ostblock Toyota zu kaufen. Da ich den M günstig kriege, kann ich was investieren. Der M ist außerdem komfortabel und macht was her, was bei Polizei vor Ort hilft. Ersatzteilversorgung ist suboptimal, weswegen ich ihn jetzt top in Schuss bringen müsste.

Das war's erstmal

Vielen Dank!

Beste Antwort im Thema

Hallo liebe MLer,

Da ich sehr viel bei Euch im Forum gelernt habe, gebe ich gerne meine 5 Jahre Erfahrung mit dem ML zurueck, um dem Themenstarter (und anderen Interessierten) einige Tipps zu geben. Wir fahren seit 5 Jahren im suedlichen Afrika umher wo etwa 90% leicht bumpy Teerstrassen sind, die sich mit dem ML recht komfortabel befahren lassen bis zum Tempolimit von 120km/h (Starrachsen Fahrzeug sind deutlich unkomfortabler). In Namibia dagegen habe ich unseren ML270CDI Bj2001 (VorMopf) auf deren 80% Schotterpisten richtig gefordert, viele Schlagloecher und ausgetrocknete Flussdurchquerungen liessen ihn oefter mal abheben. Bei Kauf hatte er ca. 300.000km auf der Uhr und nun 380.000km. Er hat uns bisher kein einziges mal im Stich gelassen und noch nie den Limp Home Mode gezeigt, d.h. wir kamen immer nach Hause. Wenn gleich einmal mit Tricks als der Kuehlerventilator ausgefallen war und wir langsam mit voller Heizung nach Hause rollten.

Um den ML von seinem Autobahn SUV Image zu befreien und ihn ein wenig in Richtung Toyota 4x4 anzupassen haben ich ueber die Jahre folgende Massnahmen vorgenommen. Ausserdem sind einige vorsorgliche Reparaturen aufgelistet.

Reifen:

Vier neue BF Goodrich All Terain 285/75R16 auf Orginal-Felge . Durch den groesseren Aussen-Durchmesser und Fahrwerkmassnahmen habe ich ca. 10cm mehr Bodenfreiheit gewonnen (muessten jetzt etwas 30cm sein). Ausserdem sind diese Reifen der Afrikastandard in Bezug auf Robustheit und lassen sich auch mit 1 Bar Luftdruck ueber lange Strecken in losem Untergrund bewegen (Stichwort TriGard). Nachteile wie ein Abschalten des ABS oder des ETS haben sich nicht ergeben da alle vier Raeder den gleichen Durchmesser haben. Nur der Tacho zeigt etwa 5km/h zu wenig an (mit GPS gemessen).

Fahrwerk:

Vordere Drehstaebe auf Vollanschlag hochgedreht und obere Stossdaempferaufnahme veraendert, um den Federweg nach unten zu erhoehen (denke darueber nach, noch laengere Stossdaempfer einzubauen, die vom Ford F150 sollen angeblich passen).

Hinten sind 18mm Distanzscheiben (Alu-Eigenbau) zwischen Federbein und Aufnahme gesetzt. Dabei habe ich den Radsturz auf maximal Negativ verstellt. Sieht sehr gut aus wie beim BMW X5 und ausserdem decken jetzt die Kotfluegel die Radoberseite wieder ab, sodas der ML sauberer bleibt.

Um die Erhoehung des Schwerpunktes etwas auszugleichen, wurden 30mm Distanzscheiben auf allen vier Bremsscheiben montiert. Es sieht gut aus und das Fahrverhalten ist absolut zufriendenstellend bis getesteten 150km/h.

Alle Traggelenke wurden gewechselt und alle Gummimanschetten ueberprueft.

Lenkung:

Bei 350.000km habe ich ein neues Austauschlenkgetriebe samt neuer Spurstangen eingebaut. Das Alte tropfte arg und hatte sich sehr schwammig angefuehlt.

Beide Lenkschlaeuche wurden durch Profi-Hydraulikschlaeuche beim Hydraulikspezialisten ersetzt, damit entfaellt auch das Problem mit der abruschenden Schlauchschelle am Kuehler da der neue Schlauch besser passt.

Zur Beruhigung habe ich noch die Lenkhydraulikpumpe erneuert (war nur 109Eu).

Bremsen:

Bei 340.000km kam das ABS,ETS, ESP Licht. Nach kurzer Internet-Recherche war die Ursache gefunden. Die Kohlen im ABS Motor waren abgenutzt. Mit neuen Kohlen verloschen die Lampen.

Kurz darf kamen sie wieder, diesmal war es das Gelbe ABS Relais. Gut auch dieses ersetzt und sogleich den notorischen Bremslichtschalter und seitdem ist Ruhe mit der Lichtorgel.

Motor:

Kurbelwellensensor wurde vorsorglich erneuert.

Wasserpumpe, Flachriemen und Spanner sind neu.

Habe die Injektoren auf Leckmengen pruefen lassen, alle im gruenen Bereich. Ein Injektor leckte Abgase, der Kupferring und die Dehnschraube wurden erneuert. Fuer einen Afrikatrip wuerde ich wenigstens einen Neuen Injektor mit vielen Dichtungen und Schrauben mitfuehren.

Alle O-Ringe im Kraftstoffsystem wurden erneuert. Nach 10Jahren waren einige sehr hart. Habe auch den kleinen Gruenen O-Ring im Regelventil ersetzt, jetzt laeuft er wieder rund im Leerlauf.

Als Naechstes wird noch ein neuer Dichtungssatz in der Hochdruckpumpe verbaut, reine Vorsichtsmassnahme.

Am Abgaskruemmer ist ein M8 Bolzen abgerissen, nun ist ein Pfeifen zu hoeren beim Hochdrehen. Neue Dichtung liegt schon parat und werde bei der Repartur auch gleich den Kat ausraeumen und die Abgasruckfuehrung lahm legen (gibt hier keine ASU).

Hoerte, das es auch einen Nockwellensensor gib, der aber in Forenmitteilungen nie als Fehlerquelle auffiel. Denke das ich diesen dennoch wechseln werde.

Die hohe Kilometerleistung von derzeit 380.000km scheint mein ML problemslos wegzustecken, bisher war kein gravierendes Motorteil verschlissen. Dazu muss ich sagen, mein Diesel kennt keine Kaltstarts da die Jahrestemperaturen bei uns zwischen 15-30C liegen. Zudem fahre ich bestes Mobil1. Oelverbraucht liegt bei fast nix und das bei einem Turbomotor. Getankt wird immer 50ppm Diesel, aber mit 500ppm spuere ich auch keinen Unterschied. 2-Takt Oel habe ich ausprobiert, auch hier nichts zu spueren. Dennoch fahre ich es wenn ich daran denke, der Hochdruckpumpe wegen.

Getriebe:

Das ATF im Automaten habe ich bereits 2x getauscht, die Sensorplatine 1x da der 2 auf 3 Gangwechsel einen leichten Schlupf zeigt seit etwa 370000km. Es ist etwas besser geworden. Da das Getriebe ansonsten sauber schaltet werde ich es weiterfahren bis zu seinem Ende – dann kommt eben ein General-Ueberholtes rein.

Bei ca. 330.000km wurde im Verteilergetriebe die Kette gewechselt. Sie sprang beim Beschleunigen aus dem Stand laut schlagend ueber. Seitdem ist Ruhe. Low Range nutze ich hinundwieder im losen Sand der Duenen und bei starken Gefaellestrecken, der ML haengt dann wunderbar am Gas.

Kuehlung:

Die einzige wirkliche Schwachstelle die mein ML jeh hatte ist der riesige elektrische Kuehlerventilator. Er wird mit einer 100A Sicherung abgesichert, diese brannte bei mir 2x durch und der Motor wurde bis zu 100C heiss. Irgendwann sprang der Luefter gar nicht mehr an. Lernte das der Luefter ein 3-Phasen Hightech-Teil ist welches vom CAN Bus angesteuert wird. Bei mir war wahrscheinlich der 12VDC/3x Phasen Wechselrichter defekt. Da CAN grundsaetzlich im Outback hinderlich ist baue ich jetzt “soweit moeglich” den CAN Bus zurueck (Scheibenwischer und Zentralverrieglung sind bereits vom AAM genommen). Habe mir den Doppelluefter vom ML320 besorgt und vor dem Kuehler platziert. Ein Luefter laeuft ueber ein Zweitbatterie-Relais und spring automatisch an wenn die Spannung ueber 13.5Volt liegt, um Klimaanlage und Ladeluftkuehler permanent zu versorgen. Der Zweite laeuft klassisch ueber einen Temperaturschalter der bei 80C einschaltet. Seitdem ist das Ueberhitzungsproblem verschwunden und ich bin wieder Herr der Kuehlanlage, nicht Mr. CAN. Den Original Riesenluefter gibt es nicht mehr.

Das Kuehlwasser Thermostat von Behr war schon 2x defekt. Beim erstem Mal blieb es immer geschlossen und der Motor ueberhitzte. Beim zweiten Mal war es permanent offen und 60C wurden kaum erreicht. Seit diesen Vorfaellen habe ich immer ein Ersatz Thermostat dabei.

Sonstiges:

Steuergeraeteluefter in der Elektonikbox wurde mit Conradmotor repariert (mit 56 Ohm in Reihe). Die elektrische Umwaelzpumpe habe ich gegen die Buerstenlose ersetzt.

Ausserdem habe ich vom Vorbesitzer einen sogenannten “Deserttank” geerbt. Es ist ein Edelstahltank der in der Reserveradmulde von unten verbaut ist und dem ML extra 55ltr Diesel schenkt. Die max. Reichweite liegt damit bei ca. 1100km.

Wichtig war mir auch die umherwandernde Tankanzeige zu fixen, um nicht irgendwo im Outback liegenzubleiben. Bei meinem ML waren die Federn des Schleifers am Anzeigengeber im Tank defekt, welcher leider sehr billig aufgebaut aber nicht billig ist.

Mein Fazit ist:

Klar ist der ML kein extremes 4x4 Offroad Fahrzeug, dennoch kann man mit ihm auch auf unwegsamen Pisten reisen. Zudem ist er komfortable und dazu Dieselsparend im Vergleich zum echten 4x4 wie z.B dem HZJ78 Toyota Landcruiser (unverwuestbar da ohne jegliche Elektronik) oder dem Defender (ab TD5 auch nicht viel besser als mein ML). Ich mag am ML den Fahrkomfort, seine Performance und die doch geringen Anschaffungs- und Wartungkosten (das Meiste wird selber gemacht). Als Vorteil sehe ich auch den klassischen Leiterrahmen an, der ihn sehr verwindungssteif macht und viele Punkte fuer Wagenheberanwendungen bietet.

Einziges Manko neben dem CAN Bus, ihm fehlt das Zentral-Sperrdiffenzial. Wenn ich es Nachruesten koennte dann wuerde ich es tun. Warum? Bei jeder Kleinigkeit an der Bremselektronik deaktiviert sich das ETS und damit sind die elektronischen “Sperren” wirkungslos, hier waere eine manuelle Sperre von Vorteil (Eine Afrika-Idee: Hat schon mal jemand ueber manuelle Bremsbaender auf den Kardanwellen nachgedacht? TUEV gibts hier nicht ;-).

Da ich meinen ML jetzt so gut kenne werde ich ihn fahren und weiterfahren, 500.000km oder mehr sollten doch zu schaffen sein.

Ob man mit dem ML Afrika durchqueren moechte, muss jeder fuer sich selbst entscheiden.

Viele Gruesse aus dem Sueden

 

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Hall und erstmal herzlich Willkommen,

was den Einsatz in Afrika speziell betrifft, dazu kann ich leider keine Angabn machen. Ich würde mir wohl zur Sicherheit einen Satz hintere Federn mitnehmen und vorher die Stoßdämpfer und Drehstabfederlager vorne tauschen.

Ansonsten findest Du hier viele Anhaltpunkte: Checkpunkte am ML

 

Noch ein fröhliches Weihnachtsfest und

Greetz

MadX

Ich würde den Gedanken verwerfen.

Durch die Komplexität der Technik wäre mir da das Risiko zu groß.

Wenn es denn unbedingt sein muß, dann nur, wenn sichergestellt

ist, das Werkstätten erreichbar sind, die sich auf dem Fahrzeug

auskennen.

Oder anderster, du kennst die Technik und Eigenheiten

des M 270 in und auswendig. Dann hast du nur noch das Problem

im Fehlerfall das Ersatzteil zu organisieren. Weil so viele Teile kann

man gar nicht mitnehmen wie da benötigt werden. Da ist garantiert

immer das falsche dabei. Solange der Kamerad fährt ist alles prima....

Ich sehe als größten Schwachpunkt den Elektronik-Krimmel-Krammel,

die Hochdruck Einspritzanlage (die beim 270er auch recht empfindlich ist)

und den Automat. Und ja, StarDiagnose nicht vergessen.

 

LG Ro

Ich teile die Aussage von Ro (LT4x4) so nicht.

Es geht insgesamt um einen Aufenthaltsintervall von 6 Monaten.

Vorher muss natürllich das Fahrzeug komplett durchgecheckt und in einem fehlerfreien Zustand sein. Dann sollte auch die komplexe Kraftstoffversorgung durchhalten.

Da Ghana ja ein eher "warmer" Staat des afrikanischen Kontinents ist, würde ich das Kühlsystem inklusive der Umwälzpumpe (und diese zusätzlich als Ersatzteil) vorrangig betrachten. Außerdem sollte das Fahrwerk ohne Verschleiß sein (Axialgelenke, Querlenker, Traggelenke, Radlager). Sicherstellen, dass der Stellmotor für "Low Range" funzt und einen ins Gepäck stecken. Dem Getriebe vorher eine Spülung verpassen, Servolenkung kontrollieren, den beliebten Schlauch samt Schelle modifizieren.

Und was Toyotas oder andere Off-Roader betrifft, so sind diese, ähniches Baujahr vorausgesetzt auch nicht gerade frei von Elektronik. Insofern verlagert sich diese "Baustelle" nur.

Greetz

MadX

so wie LT 4x4 schon schreibt, lass es mit dem ML.

Suche dir ein FZ mit einem Saugdiesel und robuster Karosse.

Mit dem ML endest du in Afrika im Desaster

so verlockend es auch wäre:D

aber beherzige den Rat von SIPPI-1,

der kennt den 270 CDI ,besser als Ihm vielleicht manchmal lieb war:D

der ML ist zu komplex und das Risiko mit der kleinsten Panne den ML stehen zu lassen, ist zu gross!

Ein Toyota wäre sehr gut ist dort auch sehr verbreitet ,ggf ein DEFENDER, obwohl die dort auch nur noch sehr selten anzutreffen sind!

Frage warum wohl?--- Technik zwar einfach ,bei den TD5 , aber ab TD4 -Elektronik und fast alles andere ,was ein Auto so ausmacht, - hohes Ausfallrisiko!!

Die Zeiten ,wo ein LANDY auf dem afrkanischen Kontinent, in jeder Buschwerkstatt erfolgreich repariert werden konnte, sind GESCHICHTE;)

Da ist ein ML ein Garant für ein technisches Fiasko!!

Es kann klappen ,aber ich schätze es wird scheitern.

Beste Grüße,

Michael

Ps, halte uns mal bitte auf dem Laufenden was die Afrikareise angeht!

Und welches Fahrzeug eingesetzt wird.

@ Hanshelm

 

nimm mal Kontakt zu dem Forenuser : SUPPENWOLF auf!

Vornahme, Stefan

der war,ist in Mali / Westafrika mit einem ML 320;)

ich schätze der Stefan wird Dir sagen ,was mit dem ML in Afrika geht und was nicht.

Gruß,

Michael

Themenstarteram 25. Dezember 2013 um 13:29

Vielen Dank schon mal für die Antworten.

Ich hab so Touren, wie gesagt, schon öfters gemacht und kenne das Dilemma. Das Problem ist Folgendes: Dem ML kann ich vertrauen, einem Toyota von Mobile nicht. Es stimmt, dass man den Toyota leichter reparieren kann. Nur wie wichtig ist das? Wenn ich im Busch liegen bleibe, macht es zunächst wenig Unterschied, welches Auto ich habe, weil keiner mir helfen kann (das ist mir nun schon des Öfteren passiert). Das heisst, das Auto muss so oder so abgeschleppt werden. In der Hauptstadt aber, kriegt man auch Mercedes-Teile. Also macht es mE keinen riesigen Unterschied. Ganz abgesehen davon ist mir das Liegenbleiben nicht der größte Graus. Manche Afrikareisenden neigen dazu, ihre Autos künstlich zu Marsexpiditionsmobilen hochzurüsten, was vor Ort nur zu Augenrollen führt und bei Polizisten zu Dollars in den Augen. Die kennen nämlich den Unterschied zwischen Touris und Expats.

Die relevanteste Frage ist, welches Auto wahrscheinlicher ist liegenzubleiben. Der ML ist weniger robust als der Toyota, aber dafür kenne ich die Historie. Das letzte mal hatte ich einen Ford meines Vertrauens, der hat durchgehalten -- der Toyota von 'nem Freund ist fünfmal liegen geblieben. Somit ist letztlich das Wichtigste, die großen Dinge aus dem Weg zu räumen. Wenn ihr mir jetzt z.B. sagt, dass die Radlager auf jeden Fall die Biege machen, dann nehme ich die mit.

Zwei kurze Nachfragen / Kommentare:

- "Suche dir ein FZ mit einem Saugdiesel und robuster Karosse." -- Ist der ML denn so unrobust? Mir geht es nicht nur um Gebirgekrachseln, sondern auch um Komfort. Sonst würde ich gleich nen Lada nehmen. Saugdiesel verbrauchen mehr und die älteren Karren im Netz sind einfach total abgenutzt. Das schöne am OM 612 ist, dass er einen "normalen" Verbrauch hat.

- "Toyota ist weit verbreitet" -- das stimmt absolut. Gefühlt 90 Prozent sind Toyotas. Aber Benz gibt es auch Ersatzteile.

Vielen Dank für die Tips, welche Teile ich nachrüsten sollte. Wenn jemandem noch was einfällt, würde mich das freuen.

PS: Defender fährt da kein Mensch mehr, weil der dauernd liegen bleibt.

nimm mit Suppenwolf Kontakt auf,

der schein ja momentan in Afrika/ Westafrika zu sein.

er ist wohl auch technisch versiert,sonst würde er von da nicht die Daten für eine Achsvermessung ,welche zu Ausbildungszwecken vorort benötigt wurde ,hier im Forum anfragen.

Er ist da wohl Ausbildungsleiter .

Seine Anfrage ans ML -Forum liegt schon etwas zurück!!

Gruß,

Michael

Zitat:

Original geschrieben von hanshelm

-- Ist der ML denn so unrobust?

Ja.

 

LG Ro

Ich würde das Risiko mit einen 270er nicht in kauf nehmen. Auch wenn er bisher keine Probleme gemacht hat steckt nun mal keiner in den Geräten. Dann eher einen Benziner, den können die noch eher reparieren oder "zu laufen bringen". Aber der ML hat im allgemeinen zu viel Elektronik die sehr empfindlich ist und da wird es in Afrika echt haarig.

Wie wäre es mit einem G-Modell. Wäre eher mein Favorit.

hallo

die billigste variante wäre ein Lada niwa,

ich hatte selbst mal einen,einfach aufgebaut kann man viel selbst machen

und ist billig,gebraucht total billig, der russe rostet halt aber für ein halbes jahr

wär das doch kein problem,oder?den kannste dann auch dort verscheuern....

frohe weihnacht

 

 

brummi v8

am 6. Januar 2014 um 9:08

Nein, also würde nie mit einem ML nach Afrika gehen. Also bei 200tkm, musst Du den Automat und Wandler überholen, das geht sonst definitiv nicht, wenn der noch orginal ist.

Traktion vom ML ist echt top, Sperren brauchst Du da wirklich nicht. Aber bei meinem streifen die Kotschutzlappen schon beim aus der Garage fahren... das bei einem Geländewagen! Dabei ist es nur eine kleine Rampe im ebenen...

Für Afrika würde ich meinen Uralten Hiace Diesel flott machen. Der hat soviel Bodenfreiheit wie der ML und sauft ermal hab, kann man ihn mit dem Wagenheber überall wieder raushebeln... such da mal Punkte unter dem ML... ?!?

lass es! und wenn lass uns höhren wie's ging!

Hallo liebe MLer,

Da ich sehr viel bei Euch im Forum gelernt habe, gebe ich gerne meine 5 Jahre Erfahrung mit dem ML zurueck, um dem Themenstarter (und anderen Interessierten) einige Tipps zu geben. Wir fahren seit 5 Jahren im suedlichen Afrika umher wo etwa 90% leicht bumpy Teerstrassen sind, die sich mit dem ML recht komfortabel befahren lassen bis zum Tempolimit von 120km/h (Starrachsen Fahrzeug sind deutlich unkomfortabler). In Namibia dagegen habe ich unseren ML270CDI Bj2001 (VorMopf) auf deren 80% Schotterpisten richtig gefordert, viele Schlagloecher und ausgetrocknete Flussdurchquerungen liessen ihn oefter mal abheben. Bei Kauf hatte er ca. 300.000km auf der Uhr und nun 380.000km. Er hat uns bisher kein einziges mal im Stich gelassen und noch nie den Limp Home Mode gezeigt, d.h. wir kamen immer nach Hause. Wenn gleich einmal mit Tricks als der Kuehlerventilator ausgefallen war und wir langsam mit voller Heizung nach Hause rollten.

Um den ML von seinem Autobahn SUV Image zu befreien und ihn ein wenig in Richtung Toyota 4x4 anzupassen haben ich ueber die Jahre folgende Massnahmen vorgenommen. Ausserdem sind einige vorsorgliche Reparaturen aufgelistet.

Reifen:

Vier neue BF Goodrich All Terain 285/75R16 auf Orginal-Felge . Durch den groesseren Aussen-Durchmesser und Fahrwerkmassnahmen habe ich ca. 10cm mehr Bodenfreiheit gewonnen (muessten jetzt etwas 30cm sein). Ausserdem sind diese Reifen der Afrikastandard in Bezug auf Robustheit und lassen sich auch mit 1 Bar Luftdruck ueber lange Strecken in losem Untergrund bewegen (Stichwort TriGard). Nachteile wie ein Abschalten des ABS oder des ETS haben sich nicht ergeben da alle vier Raeder den gleichen Durchmesser haben. Nur der Tacho zeigt etwa 5km/h zu wenig an (mit GPS gemessen).

Fahrwerk:

Vordere Drehstaebe auf Vollanschlag hochgedreht und obere Stossdaempferaufnahme veraendert, um den Federweg nach unten zu erhoehen (denke darueber nach, noch laengere Stossdaempfer einzubauen, die vom Ford F150 sollen angeblich passen).

Hinten sind 18mm Distanzscheiben (Alu-Eigenbau) zwischen Federbein und Aufnahme gesetzt. Dabei habe ich den Radsturz auf maximal Negativ verstellt. Sieht sehr gut aus wie beim BMW X5 und ausserdem decken jetzt die Kotfluegel die Radoberseite wieder ab, sodas der ML sauberer bleibt.

Um die Erhoehung des Schwerpunktes etwas auszugleichen, wurden 30mm Distanzscheiben auf allen vier Bremsscheiben montiert. Es sieht gut aus und das Fahrverhalten ist absolut zufriendenstellend bis getesteten 150km/h.

Alle Traggelenke wurden gewechselt und alle Gummimanschetten ueberprueft.

Lenkung:

Bei 350.000km habe ich ein neues Austauschlenkgetriebe samt neuer Spurstangen eingebaut. Das Alte tropfte arg und hatte sich sehr schwammig angefuehlt.

Beide Lenkschlaeuche wurden durch Profi-Hydraulikschlaeuche beim Hydraulikspezialisten ersetzt, damit entfaellt auch das Problem mit der abruschenden Schlauchschelle am Kuehler da der neue Schlauch besser passt.

Zur Beruhigung habe ich noch die Lenkhydraulikpumpe erneuert (war nur 109Eu).

Bremsen:

Bei 340.000km kam das ABS,ETS, ESP Licht. Nach kurzer Internet-Recherche war die Ursache gefunden. Die Kohlen im ABS Motor waren abgenutzt. Mit neuen Kohlen verloschen die Lampen.

Kurz darf kamen sie wieder, diesmal war es das Gelbe ABS Relais. Gut auch dieses ersetzt und sogleich den notorischen Bremslichtschalter und seitdem ist Ruhe mit der Lichtorgel.

Motor:

Kurbelwellensensor wurde vorsorglich erneuert.

Wasserpumpe, Flachriemen und Spanner sind neu.

Habe die Injektoren auf Leckmengen pruefen lassen, alle im gruenen Bereich. Ein Injektor leckte Abgase, der Kupferring und die Dehnschraube wurden erneuert. Fuer einen Afrikatrip wuerde ich wenigstens einen Neuen Injektor mit vielen Dichtungen und Schrauben mitfuehren.

Alle O-Ringe im Kraftstoffsystem wurden erneuert. Nach 10Jahren waren einige sehr hart. Habe auch den kleinen Gruenen O-Ring im Regelventil ersetzt, jetzt laeuft er wieder rund im Leerlauf.

Als Naechstes wird noch ein neuer Dichtungssatz in der Hochdruckpumpe verbaut, reine Vorsichtsmassnahme.

Am Abgaskruemmer ist ein M8 Bolzen abgerissen, nun ist ein Pfeifen zu hoeren beim Hochdrehen. Neue Dichtung liegt schon parat und werde bei der Repartur auch gleich den Kat ausraeumen und die Abgasruckfuehrung lahm legen (gibt hier keine ASU).

Hoerte, das es auch einen Nockwellensensor gib, der aber in Forenmitteilungen nie als Fehlerquelle auffiel. Denke das ich diesen dennoch wechseln werde.

Die hohe Kilometerleistung von derzeit 380.000km scheint mein ML problemslos wegzustecken, bisher war kein gravierendes Motorteil verschlissen. Dazu muss ich sagen, mein Diesel kennt keine Kaltstarts da die Jahrestemperaturen bei uns zwischen 15-30C liegen. Zudem fahre ich bestes Mobil1. Oelverbraucht liegt bei fast nix und das bei einem Turbomotor. Getankt wird immer 50ppm Diesel, aber mit 500ppm spuere ich auch keinen Unterschied. 2-Takt Oel habe ich ausprobiert, auch hier nichts zu spueren. Dennoch fahre ich es wenn ich daran denke, der Hochdruckpumpe wegen.

Getriebe:

Das ATF im Automaten habe ich bereits 2x getauscht, die Sensorplatine 1x da der 2 auf 3 Gangwechsel einen leichten Schlupf zeigt seit etwa 370000km. Es ist etwas besser geworden. Da das Getriebe ansonsten sauber schaltet werde ich es weiterfahren bis zu seinem Ende – dann kommt eben ein General-Ueberholtes rein.

Bei ca. 330.000km wurde im Verteilergetriebe die Kette gewechselt. Sie sprang beim Beschleunigen aus dem Stand laut schlagend ueber. Seitdem ist Ruhe. Low Range nutze ich hinundwieder im losen Sand der Duenen und bei starken Gefaellestrecken, der ML haengt dann wunderbar am Gas.

Kuehlung:

Die einzige wirkliche Schwachstelle die mein ML jeh hatte ist der riesige elektrische Kuehlerventilator. Er wird mit einer 100A Sicherung abgesichert, diese brannte bei mir 2x durch und der Motor wurde bis zu 100C heiss. Irgendwann sprang der Luefter gar nicht mehr an. Lernte das der Luefter ein 3-Phasen Hightech-Teil ist welches vom CAN Bus angesteuert wird. Bei mir war wahrscheinlich der 12VDC/3x Phasen Wechselrichter defekt. Da CAN grundsaetzlich im Outback hinderlich ist baue ich jetzt “soweit moeglich” den CAN Bus zurueck (Scheibenwischer und Zentralverrieglung sind bereits vom AAM genommen). Habe mir den Doppelluefter vom ML320 besorgt und vor dem Kuehler platziert. Ein Luefter laeuft ueber ein Zweitbatterie-Relais und spring automatisch an wenn die Spannung ueber 13.5Volt liegt, um Klimaanlage und Ladeluftkuehler permanent zu versorgen. Der Zweite laeuft klassisch ueber einen Temperaturschalter der bei 80C einschaltet. Seitdem ist das Ueberhitzungsproblem verschwunden und ich bin wieder Herr der Kuehlanlage, nicht Mr. CAN. Den Original Riesenluefter gibt es nicht mehr.

Das Kuehlwasser Thermostat von Behr war schon 2x defekt. Beim erstem Mal blieb es immer geschlossen und der Motor ueberhitzte. Beim zweiten Mal war es permanent offen und 60C wurden kaum erreicht. Seit diesen Vorfaellen habe ich immer ein Ersatz Thermostat dabei.

Sonstiges:

Steuergeraeteluefter in der Elektonikbox wurde mit Conradmotor repariert (mit 56 Ohm in Reihe). Die elektrische Umwaelzpumpe habe ich gegen die Buerstenlose ersetzt.

Ausserdem habe ich vom Vorbesitzer einen sogenannten “Deserttank” geerbt. Es ist ein Edelstahltank der in der Reserveradmulde von unten verbaut ist und dem ML extra 55ltr Diesel schenkt. Die max. Reichweite liegt damit bei ca. 1100km.

Wichtig war mir auch die umherwandernde Tankanzeige zu fixen, um nicht irgendwo im Outback liegenzubleiben. Bei meinem ML waren die Federn des Schleifers am Anzeigengeber im Tank defekt, welcher leider sehr billig aufgebaut aber nicht billig ist.

Mein Fazit ist:

Klar ist der ML kein extremes 4x4 Offroad Fahrzeug, dennoch kann man mit ihm auch auf unwegsamen Pisten reisen. Zudem ist er komfortable und dazu Dieselsparend im Vergleich zum echten 4x4 wie z.B dem HZJ78 Toyota Landcruiser (unverwuestbar da ohne jegliche Elektronik) oder dem Defender (ab TD5 auch nicht viel besser als mein ML). Ich mag am ML den Fahrkomfort, seine Performance und die doch geringen Anschaffungs- und Wartungkosten (das Meiste wird selber gemacht). Als Vorteil sehe ich auch den klassischen Leiterrahmen an, der ihn sehr verwindungssteif macht und viele Punkte fuer Wagenheberanwendungen bietet.

Einziges Manko neben dem CAN Bus, ihm fehlt das Zentral-Sperrdiffenzial. Wenn ich es Nachruesten koennte dann wuerde ich es tun. Warum? Bei jeder Kleinigkeit an der Bremselektronik deaktiviert sich das ETS und damit sind die elektronischen “Sperren” wirkungslos, hier waere eine manuelle Sperre von Vorteil (Eine Afrika-Idee: Hat schon mal jemand ueber manuelle Bremsbaender auf den Kardanwellen nachgedacht? TUEV gibts hier nicht ;-).

Da ich meinen ML jetzt so gut kenne werde ich ihn fahren und weiterfahren, 500.000km oder mehr sollten doch zu schaffen sein.

Ob man mit dem ML Afrika durchqueren moechte, muss jeder fuer sich selbst entscheiden.

Viele Gruesse aus dem Sueden

 

Da sag ich mal, der M ist deshalb gut, weil immer eine helfende Hand mitfährt.

Die Fahrwerksmodifikation sehe ich kritisch an, weil dann die Gelenkwellen ständig

voll ausgelenkt sind. Hab ich auch schon probiert, z.t. war zu sehen das die

Gelenkmanschette Tendenz hatte runterzugehen.

Aber wenns bei dir Funktioniert, dann ist es ja prima.

Wenn du dir ein Mittelsperre wünscht, dann schau doch mal nach einem

anderen VTG. Die gibts auch mit Sperren.

Kann sein das du eine Gehäusehälfte umbauen mußt.

Oder noch einen kurzes Kardanstück dazwischensetzen.

Dann hättest du Sperre in LR und Normal.

 

LG Ro

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