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Bin ich froh, dass ich Volvo fahre - und keine Inder!
Ich komme entspannt nach der Arbeit zuhause an. Die Familie steht bereit. Gleich soll er losgehen, der verlängerte Wochenendtrip. Alles ist seit Monaten gebucht: der Flug, das Hotel, die Mietwagen. Sechs Koffer verschwinden im halbierten Laderaum des XC 90, sechs Erwachsene nehmen Platz. Die Fahrt zum Flughafen ist unproblematisch, gewohnt souverän zieht der V8 das voll beladene Auto über die Straßen. Der Flug verläuft unproblematisch und ist pünktlich. Am Ziel angekommen gehe ich zum Mietwagenschalter: die Vorausbuchung eines Fahrzeugs in der Größenklasse eines VW-Golf war erfolgreich, die Formalien werden erledigt. Ich bekomme einen Schlüssel und denke mir "Sieht ganz schön unedel und abgewetzt aus das Teil - Mietwagen halt", das Logo auf dem Schlüssel assoziiere ich im schummrigen Licht mit einem japanischen Hersteller. Die Koffer sind mittlerweile eingetroffen, die Familie ist wieder zusammen, die große Tochter hält einen Schlüssel der Marke Ford in der Hand. Weiter geht es zu den Autos. Ich erreiche im Parkhaus die Stellplätze meines Vermieters und drücke die Zentralverriegelung. Einige Stellplätze vor mir leuchten Blinker, das Ziel ist erreicht. Vor der Heckklappe stelle ich den Koffer ab, ich lese die Typenbezeichnung und es entstehen Falten auf meiner Stirn, von hinten tönt es "Was ist denn das?"
Beste Antwort im Thema
Ich komme entspannt nach der Arbeit zuhause an. Die Familie steht bereit. Gleich soll er losgehen, der verlängerte Wochenendtrip. Alles ist seit Monaten gebucht: der Flug, das Hotel, die Mietwagen. Sechs Koffer verschwinden im halbierten Laderaum des XC 90, sechs Erwachsene nehmen Platz. Die Fahrt zum Flughafen ist unproblematisch, gewohnt souverän zieht der V8 das voll beladene Auto über die Straßen. Der Flug verläuft unproblematisch und ist pünktlich. Am Ziel angekommen gehe ich zum Mietwagenschalter: die Vorausbuchung eines Fahrzeugs in der Größenklasse eines VW-Golf war erfolgreich, die Formalien werden erledigt. Ich bekomme einen Schlüssel und denke mir "Sieht ganz schön unedel und abgewetzt aus das Teil - Mietwagen halt", das Logo auf dem Schlüssel assoziiere ich im schummrigen Licht mit einem japanischen Hersteller. Die Koffer sind mittlerweile eingetroffen, die Familie ist wieder zusammen, die große Tochter hält einen Schlüssel der Marke Ford in der Hand. Weiter geht es zu den Autos. Ich erreiche im Parkhaus die Stellplätze meines Vermieters und drücke die Zentralverriegelung. Einige Stellplätze vor mir leuchten Blinker, das Ziel ist erreicht. Vor der Heckklappe stelle ich den Koffer ab, ich lese die Typenbezeichnung und es entstehen Falten auf meiner Stirn, von hinten tönt es "Was ist denn das?"
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23 Antworten
Ihr habt richtig gelesen: Indigo SW GLX, dieses Auto kommt von Tata, dem indischen Hersteller, der Jaguar und Land Rover besitzt. Vor zwei Jahren habe ich in Spanien zum ersten Mal Werbeplakate von Tata entdeckt, bisher aber nie ein Auto dieser Marke live gesehen.
Seit ich mich beim Öffnen der Heckklappe eines Mietwagens vor Jahren reichlich dämlich angestellt habe, überlasse ich die Besitzergreifung des geliehenen Autos gerne den Mitreisenden. Eine Zigarettenlänge später ist klar, dass das Schloss der Heckklappe nicht in den Wirkungskreis der Zentralverriegelung eingeschlossen ist. Entweder man benutzt den gewöhnlichen Schlüssel oder löst die Verriegelung über einen Hebel am Fahrersitz. Die Heckklappe öffnet sich, jedoch nicht vollständig, weil die Gasdruckdämpfer weniger als zwei Jahre nach der Zulassung und mit gerade mal 23.000 km Fahrleistung kaum noch Druck aufbauen. Ich werde mir in diesem Urlaub häufiger den Kopf stoßen! Der Kofferraum ist mit einer Veloursmatte ausgepolstert, sämtliche Unebenheiten der Fahrzeugkarosserie kommen klar zur Darstellung, die Befestigungen der Sicherheitsgurte für die zweite Sitzreihe liegen frei. Ich hebe die Matte an und denke mir "zumindest ein echtes Notrad"- Schweiß tritt mir auf die Stirn und ich werfe einen Blick auf die Achsen: 175/65/R14 - das ist kein Notrad, sondern ein vollwertiger Ersatzreifen! Vier Koffer werden verstaut, das klappt mühelos, nun geht es ans einsteigen.
Mit der gewohnten Kraft, eine Volvotür zu öffnen, gehe ich ans Werk - und muss sofort den Schwung abfangen, den ich der leichtgewichtigen Fahrertür verpasst habe (die Tür eines Fiat Panda aus der ersten Baureihe Anfang der 80er käme im direkten Vergleich einer Tresortür recht nahe). Ich nehme Platz. Das Gestell des Fahrersitzes ist durch die dünne Polsterung überall wahrnehmbar. Seitenhalt? Fehlanzeige! Die Sitzschiene ist in der hintersten Position eingerastet, ich fühle mich deutlich beengt, insbesondere durch die scharfkantige Mittelkonsole. Die Airbags werden gezählt, es sind zwei (Fahrer und Beifahrer) - für einen Volvofahrer ein harter Schlag. Jetzt wird das Cockpit gecheckt. Die vier Schalter neben dem Lenkrad erklären sich von selbst: Leuchtweitenregulierung, Heckscheibenheizung, Heckscheibenwischer, Waschanlage Heckscheibe. Die Hebel an der Lenksäule sind wie immer für Licht und Scheibenwischer zuständig. Oben an der Mittelkonsole wird die manuelle Klimaanlage bedient, darunter das CD-Radio (ungewollte Einstellungen werden mir während der Fahrt mit dem Knie ständig gelingen - der Quittierungston wird uns dabei nur auf den ersten 100 km verwirren). Vor dem Schalthebel liegt das Bedienfeld für die elektrischen Fensterheber. Die Tachoeinheit ist übersichtlich: Geschwindigkeitsanzeige, Drehzahlmesser, Tankanzeige und Kühlertemperatur. Dazu noch die Kilometer- und Tageskilometeranzeige. Das war's! Eine Außentemperaturanzeige, einen Bordcomputer, einen Tempomaten oder elektrisch einstellbare Außenspiegel sucht man vergeblich. Ich drehe den Zündschlüssel herum, irgendetwas Kleines erwacht geräuschvoll unter der Motorhaube zum Leben.
Das Ausparken ist mühevoll, das Handling ist ja noch ungewohnt, an der schlechten Übersichtlichkeit wird sich im Laufe der nächsten Tage aber nichts ändern. Wir treffen die anderen beiden Mitreisenden (die haben einen Ford Fiesta bekommen) an der Ausfahrt des Parkhauses und machen uns auf den Weg zum gut 50 km entfernten Hotel. Schnell wird mir im Stadtverkehr klar, dass ich ordentlich aufs Gaspedal drücken muss, um nicht als Verkehrshindernis zu gelten. Gasgeben und Gaswegnehmen ist stets mit einem mehr oder weniger ausgeprägten Ruckeln verknüpft. Die Autobahn ist erreicht, die erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h erst viele Sekunden später (gefühlt 120 Nm Drehmoment - wie ich später herausfinde entspricht dieser Schätzwert exakt den technischen Daten). In einer langgezogenen Linkskurve quietschen die Reifen, das Fahrzeug ist kurz vorm schleudern. Ein ESP ist nicht an Bord! Fortan gehe ich sämtliche Kurven sehr respektvoll an. Vor dem Hotel halten wir noch kurz am Supermarkt, nach dem kurzen Einkauf will das Fahrzeug nicht starten. Meine Beifahrerin weist mich auf den großen Aufkleber rechts unten in der Windschutzscheibe hin: springt das Auto nicht an, so Verriegeln und Öffnen Sie es mit der Fernbedienung vor dem nächsten Startversuch. Nun ja, das klappt.
Am nächsten Tag geht es unter anderem in die Berge, in den Serpentinen macht sich der relativ kleine Wendekreis positiv bemerkbar, der 1,4 l Vierzylinderbenzinmotor (84 PS) ist jedoch sehr angestrengt, geht es etwas steiler hinauf, muss der erste Gang eingelegt werden. Bei Außentemperaturen von mehr als 30° ist die kleine manuelle Klimaanlage ständig hoffnungslos überlastet.
………… 4Tage später, nach knapp 500 km (ca. 7 l/100 km), gebe ich den Tata unversehrt ab. Richtige Freunde sind wir nicht geworden, weil er uns zuverlässig überall hingebracht hat, gibt es als Gesamtnote "kaum noch ganz 4 – ".
Anders fällt die Beurteilung des Ford Fiesta aus: "wenn der C 70 irgendwann mal am Ende ist, wäre der Fiesta eine ernst zu nehmende Alternative!" heißt es von der Fahrerin!
4 h später sitze ich wieder in meinem XC 90, schon kurz nach Verlassen des Parkplatzes ist es wieder da, das "sich wohl fühlen" beim Autofahren.
Gruß Thomas
P.S.: Der Tata Indigo SW wird offiziell derzeit nur in Ghana, Nigeria, Ecuador, Nepal und Bhutan vertrieben. In Deutschland gibt es einen Importeur, der ihn für 12990€ anbietet. Die Zubehörliste ist kurz: Metalliclackierung, Lederausstattung und Alufelgen sind möglich. Meine Empfehlung: NICHT kaufen!
Danke für deinen Bericht. Bei welchem Vermieter gab es den denn? Das serpentinentauglichste Auto das ich dort mal gefahren bin ist der Audi A1, natürlich nichts für 4 Personen, macht aber deutlich mehr Spaß als der aktuelle Fiesta mit dem ich da auch schon unterwegs war.
Gruß, Olli
...wenn man über die gängigen Internetportale über Zwischenvermittler bucht. dann weiß man anfangs nicht, an welchen Vermieter man gerät. Fast immer lande ich bei Avis, Hertz oder Budget, aber in diesem Fall war es Record.
Gruß Thomas
Zitat:
Original geschrieben von 850R96
...wenn man über die gängigen Internetportale über Zwischenvermittler bucht. dann weiß man anfangs nicht, an welchen Vermieter man gerät.
Deswegen meide ich die, ich sehe ja was da so an Leihwagen rumfährt. Früher war Sixt noch bei billiger-mietwagen gelistet, seitdem die da raus sind schaue ich wo ich Sixt am günstigsten bekomme. Teilweise über die iPhone App, letztes mal über den ADAC.
Gruß, Olli
Zitat:
Original geschrieben von Olli the Driver
Deswegen meide ich die, ich sehe ja was da so an Leihwagen rumfährt. Früher war Sixt noch bei billiger-mietwagen gelistet, seitdem die da raus sind schaue ich wo ich Sixt am günstigsten bekomme. Teilweise über die iPhone App, letztes mal über den ADAC.
Gruß, Olli
Okay, ich hab grad für den Dezemberkurzurlaub direkt über Hertz gebucht (Toyota Landcruiser), nicht dass wir mit 4 Personen im Schnee stecken bleiben !
Gruß Thomas
Da gibt es doch auch was von Tata:
http://www.4wheelfun.de/.../...st-preisbrecher-aus-indien-1900276.html
Gruß, Olli
Hallo Thomas,
Du rauchst? Schäm dich!
schön geschrieben!
Für 13.000 EUR gibt es sicher bessere Autos. Das würe ich für so ein Auto sicher nicht ausgeben. Da hat der Importeur bestimmt 100% Gewinn draufgeschlagen
Auf der anderen Seite: ES FÄHRT
Grüße,
Eric
Zitat:
Original geschrieben von Olli the Driver
Da gibt es doch auch was von Tata:
http://www.4wheelfun.de/.../...st-preisbrecher-aus-indien-1900276.html
Gruß, Olli
...du solltest deine PKW-ENtscheidung eventuell noch herausschieben und den von Thomas so kurzweilig und sicher auch treffend beschriebenen Inder eventuell noch einer Probefahrt unterziehen
Gruß aus EN
Tino
Zitat:
Original geschrieben von calagodXC707
...du solltest deine PKW-ENtscheidung eventuell noch herausschieben und den von Thomas so kurzweilig und sicher auch treffend beschriebenen Inder eventuell noch einer Probefahrt unterziehen
Ich suche aber einen PKW und keinen GKW . Und für ENtscheidungen bist du eher der Fachmann . Und selbst wenn, zumindest Autos von Tata beziehen wir nicht
Gruß, Olli
Sehr kurzweilig und jedes Wort nachvollziehbar, aber der Vergleich XC90 V8 gegen den kleinen Tata ist sehr weit her geholt.
Ist ja fast schon Äpfel mit ganz faulen Birnen vergleichen.
Wer hier Apfel und faule Birne ist überlasse ich Eurer Fantasie
Ihr seid mobil gewesen und habt es dank umsichtiger, den Möglichkeiten des Fahrzeuges angepasster Fahrweise auch unverletzt überstanden. Nebenbei schärft doch eine solche Erfahrung auch noch mal den Blick auf die Vorzüge des eigenen Fahrzeugs.
Wobei, eine Anzeige für die Kühlertemperatur hat mein V70 III nicht
Gruß
Hagelschaden
... na da bin ich ja sehr froh, dass mein "Tata" in England gebaut wird.
Schönen Gruß
Jürgen
"Gott schütze uns vor Sturm und Wind und Autos, die aus England sind."
Ich glaube nicht,das der Wagen bereits 2 Jahre zugelassen war.
Meist werden Mietwagen nach spätestens 6 Monaten ausgesondert,teilweise bereist nach 3 Monaten,da sie dann ihre Soll-Leistung erreicht haben.
Martin
Zitat:
Original geschrieben von T5-Power
Ich glaube nicht,das der Wagen bereits 2 Jahre zugelassen war.
Meist werden Mietwagen nach spätestens 6 Monaten ausgesondert,teilweise bereist nach 3 Monaten,da sie dann ihre Soll-Leistung erreicht haben.
Martin
Auch im Ausland???
Gruß
Markus
... der das Urlaubsziel noch nicht erkannt hat... EDIT: Ah jetzt, ja!