BMW E61 525xd Erfahrungsbericht (2 Jahre)
Servus zusammen,
vielleicht überlegt sich der ein oder andere einen E61 zu kaufen und sucht eine kleine Übersicht, was kaputt gehen kann. Deshalb liefere ich hier meine Erfahrungen mit meinem E61 525xd, welchen ich Anfang 2023 mit damals 166.000km (Stand Heute: 211.000km) gekauft habe.
Viele Teile KÖNNEN, müssen aber nicht kaputt gehen. ich will hier auch keinem Angst machen. Aber vielleicht kann ich jemandem damit bei der Kaufentscheidung oder auch einfach bei einer Fehlersuche helfen
Gleich bei der Probefahrt fiel mir ein starkes ruppen beim Bremsen auf, deshalb waren das Erste alle Bremsen rundum incl. Trommelbremse hinten, welche ich mir in zwei Sets von Brembo gekauft habe. Hier kamen noch die Bremsankerbleche + neue Schrauben rundum dazu, da diese schon zum Teil abgefault waren.
Hierzu kann ich (nun wirklich von allen Seiten so vernommen) sagen: Brembo hinten + Trommelklötze = OK Vorne setzt ihr besser auf originale Scheiben. Wenn sogar Brembo Bremssscheiben nach ca. 10-12t km Anfangen zu ruppen, dann ist es glaub ich Egal welche Marke man wählt. Also: vorne nur original Scheiben = keine Probleme!
Die Antriebswelle hinten links fing kurz nach Kauf bereits an zu klackern. Das habe ich noch den Händler machen lassen, da es nichtmal eine Woche nach Kauf auftrat. Genauso wie einen Kugelkopf am Querlenker vorn.
Bereits im ersten Winter waren die Glühkerzen auffällig, da er beim Kaltstart immer ein paar Sekunden ruckelte - Alle neu + Steuergerät und Massekabel. Dabei hab ich mir leider einen der zwei Steckerklemmen vom SG-Hauptstecker abgebrochen. Das neue Buchsengehäuse liegt zu Hause und muss noch verbaut werden. Aktuell hab ich hier noch Fehler bei der 4. und 6. Kerze. Werde ich evtl nochmal prüfen.
Des weiteren hatte ich ein blechernes Geräusch vom Unterboden - es waren die Hitzeschutzbleche... und zwar alle!! durchgefault und somit lose. Ich hab mir hier mit selbstgebauten, sehr breiten unterlegscheiben ausgeholfen. Bisher hälts!
Als nächstes segnete das Antennen-Diversity das zeitliche, als ich plötzlich nicht mehr von weitem mit dem Schlüssel zusperren konnte. Nur wenn ich am Spoiler den Schlüssel betätigt hab, ging was. Nach dem Kabeltausch in der Heckklappe konnte ich einen Kabeldefekt ausschließen, also hab ich mir hier mit einem alten (aber wirkungsvollen) Grafikkarten-Trick Abhilfe geschafft. Ich hab das Diversity zerlegt, die Platine mit Isopropanol + Pinsel gereinigt und sie bei 120°C für 30min. im Ofen gebacken. Seitdem gehts!! (bisher 3 Monate, mal sehen wie lange noch, ggf. werde ich den Prozess etwas heißer wiederholen^^)
Bei ca. 180t km wurden die Stoßdämpfer getauscht, da ich bei jeder Bodenwelle ein starkes Klopfen von hinten wahrnehmen konnte. Hier waren eigentlich nur die Domlager durch. Und mit durch meine ich: nicht mehr vorhanden! Die neuen Dämpfer + Domlager haben dem Dicken aber gut getan. Hab mir hier Dämpfer von Bilstein + originale Lager bestellt.
Integrallager hinten links, sind schon etwas länger durch quietschen beim Einfedern auffällig, habe ich aber noch nicht getauscht. Kommen aber auch bald dran!
Bei ca. 200t km kam das Radlager vorn rechts. Wurde gewechselt und gut ists!
Tipp für den Wechsel: Staubkappen für die Antriebswellen (falls Allrad) mitbestellen. Ebenso die ABS Ringe an den Antriebswellen prüfen, die gehen gerne mit dem Rost an der Welle in die Breite und dadurch schleifen die Ringe an den ABS Sensoren - alles neu! Traf bei mir natürlich alles zu!
Da der Dicke leider nurnoch eine Betriebstemperatur von ca. 80°C erreicht, liegen Thermostad(e) bereits zu Hause und werden auch hoffentlich bald, wenn mal Zeit ist, gewechselt. Hier am besten, laut einigen Erfahrungsberichten gleich das Haupt-Thermostad UND!!! das AGR-Thermostad wechseln! Evtl. auch gleich die WaPU(?)
Was ebenfalls noch nicht geprüft/getauscht wurde, ist die Pumpe für die Spritzdüse der Heckklappe. Diese ist aktuell ohne funktion. Brauche ich nicht zwingend, daher hat das noch zeit. Könnte eine Sicherung oder auch die Pumpe selbst sein. Ebenfalls ist mir eine Undichtigkeit am Behälter des Spritzwassers aufgefallen. Muss ich ebenfalls noch prüfen.
Erst heute (211t km) hat es mir dann noch die Gelenkwelle zwischen Getriebe und Verteilergetriebe vorne zerrissen. Ich hatte Glück, kein Defekt am Getriebe selbst. Welle + original Schrauben sind bestellt und müssten bis Montag da sein.
Bis dahin bin ich Auto-los :')
Das waren meine zwei Jahre mit dem E61!
Gerade fällt mir nicht mehr ein, außer kleinkram, der immer auftreten kann, egal welches Auto ihr kauft. Zu den Preisen bin ich jetzt hier nicht weiter eingegangen, da ich NICHT immer original BMW Teile verwende, aber solche, die ich auch einem Kunden ohne schlechtem Gewissen verkaufen würde. Teilweise sind die Originalpreise im Vergleich zum Zubehör einfach utopisch!
Gerne könnt ihr hier drunter noch Punkte ergänzen oder einfach euren eigenen Erfahrungsbericht kommentieren!
Ähnliche Themen
3 Antworten
Und bist du damit zufrieden? Man müsste mal ausrechnen, was jemand bezahlen müsste, der das alles in der Werkstatt machen lässt. Der könnte sich wahrscheinlich einen wesentlich neueren Kleinwagen leisten. Natürlich ist ein E61 kein neues Auto, aber ich fand schon bei mir die vielen Reparaturen deutlich zu umfangreich, wenngleich das Auto bei Kauf schon 320.000 km auf dem Buckel hatte. Wenn ich sehe, dass mein alter e46 318d nach 21 Jahren und 400.000 km immer noch fleißig und nahezu ohne Reparaturen seinen Dienst tut, dann kann ich nur sagen: Die alte Qualität war besser. Es sind auch so Kleinigkeiten, die eines Mittelklassewagens unwürdig sind, z.B. dass, wenn es nur ein paar Tropfen regnet, das Wasser bei spaltweit geöffneter Scheibe zielsicher ins Wagen innere fließt. Oder das während der Fahrt plötzlich der Beifahrerwischer wegfliegt. Ich mag das Auto und der Motor bringt Leistung, aber gespart wurde offensichtlich an vielen Sachen.
Zitat:
@FlorianTeubert schrieb am 2. Oktober 2024 um 18:27:35 Uhr:
Und bist du damit zufrieden? Man müsste mal ausrechnen, was jemand bezahlen müsste, der das alles in der Werkstatt machen lässt. Der könnte sich wahrscheinlich einen wesentlich neueren Kleinwagen leisten.
Hja, die Zufriedenheit sinkt leider mit jeder weiteren teuren Reparatur, die ich entweder nicht selbst durchführen kann oder bei der die Teile mir schon ein kleines Loch in den Geldbeutel reißen. Natürlich ist das KFZ täglich unterwegs und es kommt nciht selten vor, dass es allein an einem Tag mal über 300km werden. Trotzdem hätte ich auch nicht erwartet, dass mich mit dem E61 so viele Reparaturen erwarten, das muss ich schon zugeben..
Nichts desto Trotz bin ich wirklich vom Motor begeistert und auch vom Fahrgefühl überzeugt.
In keinem Auto bin ich bisher so gemütlich von A nach B gekommen.
Der Motor ist laufruhig, braucht von einem Service zum nächsten kein Öl. (mache ich alle 20t km - 2x/Jahr)
Das ist mir schonmal sehr viel Wert.
(Fahrwerksteile sind nicht zwingend ein Grund, das Auto stehen lassen zu müssen,
Schäden am Motor meistens schon)
Durch sein Gewicht ist er nicht so Windanfällig.
Er hat Platz und auch im Winter fühl ich mich auf den Straßen sicher und wohl.
Das MotorSG wurde etwas optimiert, sodass ich einem 530D auch gut das Wasser reichen kann. Somit bringt er auch bei zügigeren Fahrten Spaß mit.
Alles in Allem bin ich wohl immernoch eher zufrieden als unzufrieden. Und ich hatte mir auch vorgenommen, mich nächstes Jahr nach etwas neuerem umzusehen. Bei der Marke BMW werd ich aber (auch aus beruflichen Gründen) bleiben! -> evtl. ein G31
Was ich aber tatsächlich am Meisten an BMW zu kritisieren habe, ist die geringe Garantiezeit! Bei Kia, Mazda und co. bekommt man 5-7 Jahre. Auf Anfrage, ob ich einen Motor, den es nach 4,5 Jahren zerschießt, ersetzt bekomme, war die Antwort eines Händlers: ja!
Bei BMW kann man bei so einem Fall nur um Kulanz betteln, sofern alle Services in Vertragswerkstätten gemacht wurden. Natürlich gibt es dementsprechende Optionen bei BMW, aber nur gegen Aufpreis beim Erstkauf. Das finde ich schade! Wenn man sich sein Image bewahren will und sich seiner Qualität sicher ist, könnte man hier auch mehr bieten.
Habe 525d E60 Bj 2005 ... jetzt 212.000 km ... von KM 0 gefahren ... Garagen-Fahrzeug
Hatte auch einige Dinge (habe keine Zeit das jetzt korrekt aufzuführen) ... aber das hielt sich sehr im Rahmen ...
kann mich also nicht beschweren! ... Und all die Dinge von Lage da und dort und Stichworte wie "durchgefault"
kenne ich nicht.
Das Problem ist doch, man kennt die Vorgeschichte des Fahrzeugs nicht oder zu wenig.
Wenn die Kiste 2, 3 oder mehr Vorbesitzer hatte mit unterschiedlichen Fahr-Charakteren und Bedingungen,
dann gibt es auch andere Vorgeschichten, Fahrweisen, Standorte und Pflegen und damit wird
man dann nach den Jahren konfrontiert.
Bei meiner Kiste jedenfalls ... fault ... da gar nichts.