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BMW-kritischer Artikel in der AUTOBILD

BMW
Themenstarteram 6. Juni 2007 um 5:52

Hallo BMW-Interessierte,

Ich bin brennend an Meinungen zu folgendem Artikel interessiert:

http://www.autobild.de/aktuell/reportagen/artikel.php?artikel_id=14247

Was sagt ihr dazu? Überweigt das Positive von 5500 geschaffenen Arbeitsplätzen auf dem Werksgelände (Info von der Werkshomepage) plus Zulieferer als Sekundäreffekte oder wirft der hohe Zeitarbeiteranteil einen Schatten darauf? Kann man das Werk nach wie vor als große Chance für Leipzig sehen (ich denke nur an Regensburg - startete mit 3000 Leuten und beschäftigt jetzt über 10.000 Leute!!!)?

Freue mich auf Eure persönlichen Ansichten!

Matthias

PS: Für die Freaks unter Euch - nicht gleich den Herrn "Frank Winkler" verbal steinigen weil es weder einen BMW mit 200 PS noch einen mit 220 PS gibt :)

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15 Antworten
am 6. Juni 2007 um 7:26

Tja, eigentlich dürfte man ja nur Randstatt und Co kritisieren die ja schließlich ihre "Angestellten" mit Niedriglöhnen abspeisen. Und warum das ganze? Weil unsere starren (gesetzlichen) Regelungen kaum Flexibilität erlauben. Ist doch nur logische Konsequenz wenn man sich des Arbeitsmarkt bedient weclher mir als Arbeitgeber die nötige Flexibiltät bietet. Oder einfacher gesagt: hätten wir keine starren Bschäftigungsvorgaben bräuchte man auch keine Zeitarbeitsfirmen, dann gäbe es auch keine "Leihsklaven".

An eines muss man dabei denken: billiger ist für BMW die Arbeitsstunde durch den Leiharbeiter nicht ...nur flexibler! Den Differenzbetrag behält sich Randstatt udn Co ein.

Gruß

Dieter

Boah :eek: :eek: :eek: Das hätte ich von BMW nicht erwartet. Da geht es einem Unternhemen mehr als gut, der 3er verkauft sich wie warme Semmel, und dann so was !! Wenn mein nächstes Auto wieder ein 3er wird, dann will ich aber auch einen der von Leuten gebaut wurde die nur €8,15/Std verdienen. Weil dann muss dieser ja auch dementsprechen billiger sein.Mal schauen was der Verlkäufer mir dann antwortet ;) *schlechterHumor,ichweiß*

Unverschämtheit das ganze....aber gaanz ehrlich...ich will nicht wissen wie es bei den anderen Autoherstellern aussieht....BMW ist für mich jetzt jedenfalls kein Premiumprodukt mehr !

Gruß Markus

Themenstarteram 6. Juni 2007 um 11:04

Andererseits:

http://www.auto-reporter.net/artikel.las?artikel=20362

Zitat:

Original geschrieben von E46-markus

Wenn mein nächstes Auto wieder ein 3er wird, dann will ich aber auch einen der von Leuten gebaut wurde die nur €8,15/Std verdienen. Weil dann muss dieser ja auch dementsprechen billiger sein.

Wenn bedenkt, wieviele produktive Arbeitsstunden heutzutage in einem Auto stecken, dann macht die Differenz wahrscheinlich gerade mal den berühmten Satz Fußmatten aus ;)

Ansonsten sehe ich das ähnlich wie Dieter.

 

Gruß

Martin

am 6. Juni 2007 um 12:32

typisch einseitige, polarisierende Bildberichterstattung!

man kann (und ich bin mir sicher, BMW wird auch nicht) einen hohen Qualitätsstandart aufrecht erhalten, ohne Mitarbeiter entsprechend zu schulen, weiterzubilden und zu fördern.

Das bedeutet, daß ich in (eigenes) Personal investiere und nicht an einer hohen Fluktuation interessiert bin.

Um Ruhe in die eigene Belegschaft zu bringen, muß man also Spitzen mit Fremdpersonal abpuffern, da das deutsche Arbeitsrecht hier nicht genügend Spielraum bietet.

Die Alternative wäre ein ständiges Einstellen und wieder Entlassen von Fachkräften, je nach Konjunktur, Auftragslage und/oder Nachfrage. Das bedeutet aber auch, daß junge, hoch qualifizierte, belastungsfähige Mitarbeiter (der Traum eines jeden Arbeitgebers ;)) praktisch aus dem Unternehmen gedrängt werden (die müssen schließlich als erstes entlassen werden).

Da die entsprechenden Leiharbeiter hier "sogar" einen BMW-Zuschlag erhalten, Entlassungen verhindern und sich selbst in einem verhältnismäßig sicheren Berufsverhältnis befinden, empfinde ich es eher sozial und positiv. Über die Tarife der Verleihfirmen lässt sich sicher streiten.

...musste ich mal loswerden

Gruß

Bernd

Ich würde mich nicht so über diesen Bericht aufregen, das ist kein BMW-Problem, sondern gilt für sehr viele Firmen, gerade dort, wo einfache Tätigkeiten zu verrichten sind. Ich habe vor 2 Jahren bei Wella am Band gearbeitet (Aushilfstätigkeit für 3 Wochen), bekam sehr gute 9,50€. Meine Bandnachbarin erzählte mir, dass sie für eine Zeitarbeitsfirma arbeitet, die Mitarbeiter, unter anderem sie, verleiht. Sie machte das schon sehr lange, aber der Lohn war eigentlich schon lächerlich. Ich habe die Zahl nicht mehr im Kopf, aber sie bekam ein gutes Stück weniger als ich, ich meine, es wären 7,xx€ gewesen. Das kann irgendwie nicht sein, das ist Ausbeutung. Umso bemerkenswerter, dass sie jeden sehr freundlich behandelte und mir sofort half, wenn ich mit der Arbeit nicht hinterher kam. Meinen Respekt dafür!

Dass die BMW-Mitarbeiter sauer sind, ist klar. Oft gute Ausbildung und trotzdem Hungerlöhne. Mit solchen Beträgen kann man doch nicht vernünftig leben, geschweige denn Kinder großziehen.

Zitat:

Original geschrieben von Warmmilchtrinke

Sie machte das schon sehr lange, aber der Lohn war eigentlich schon lächerlich. Ich habe die Zahl nicht mehr im Kopf, aber sie bekam ein gutes Stück weniger als ich, ich meine, es wären 7,xx€ gewesen. Das kann irgendwie nicht sein, das ist Ausbeutung.

So lange in Deutschland, z.B. im Friseurhandwerk, TARIF-Löhne unter 5,-€/Stunde gezahlt werden, kann man sich eh nicht über sowas aufregen ;)

 

Gruß

Martin

Zitat:

Original geschrieben von Zwecky

Andererseits:

http://www.auto-reporter.net/artikel.las?artikel=20362

Bei dieser Umfrage wurden keine Bandarbeiter gefragt.Diese Umfrage fand nur oberhalb der Abteilungsleiter statt.Würden die normalen Arbeiter und Angestellten in solche Umfragen mit eibezogen würden einige Firmen sicher von den vorderen Rängen verschwinden.

Zitat:

Original geschrieben von Parklückenzähle

Da die entsprechenden Leiharbeiter hier "sogar" einen BMW-Zuschlag erhalten, Entlassungen verhindern und sich selbst in einem verhältnismäßig sicheren Berufsverhältnis befinden, empfinde ich es eher sozial und positiv. Über die Tarife der Verleihfirmen lässt sich sicher streiten.

...musste ich mal loswerden

Gruß

Bernd

Der Gute verdient netto 983 Euro im Monat. Zu wenig zum Leben, zuviel zum Sterben.

Er hat mit diesem Gehalt kaum eine Möglichkeit, eine eigene Wohnung zu unterhalten, einen fahrbaren Untersatz, oder seiner Lebenspartnerin überhaupt nichts bzw. nur sich selbst wenig und seiner Mutter 200 Euro Haushaltsgeld zu bieten.

Mit diesen Perspektiven wird er aus der Gesellschaft durch seine eingeschränkten Möglichkeiten ausgegrenzt, als Person herabgewertet und auch von der Qualifikation her seiner Zukunft beraubt.

Ich habe selbst so eine Situation durchgemacht, bei einer großen Zeitarbeitsfirma (dessen Name im Artikel fällt) habe ich als Energieelektroniker in meinem erlernten Beruf nett 4,65 Euro verdient; davon durfte ich jeden Tag 100 km mit Auto zur Arbeit fahren (Spritpreise) und wenn ich nicht zu Hause gewohnt hätte, es hätte hinten und vorne nicht gereicht. Mit meinen Überstunden kam ich auf 930 Euro netto. Bei einer 44 Stunden-Woche.

Groß krank werden darf man auch nicht, dann fliegt man nämlich dank Probezeit so wie ich (Lungenentzündung verschleppt nach 3 Monaten Verdrängung und zur Arbeit gehen, weil man den Job braucht) einfach mal raus und es wird der nächste genommen.

Der Gesetzgeber ist eindeutig gefordert, es kann doch nicht sein, daß bei den Arbeitnehmern die eine Hälfte die Messer wetzt und die andere sich in den Schlaf lacht vor lauter Kohle.

Und dann jammern die Betriebe heute rum, sie haben keine Fachkräfte. Sie haben ja auch nie ausbilden wollen.

Weil mir diese Maschinerie irgendwann zu blöde war, habe ich mein Abi nachgemacht, mit meinem Studium angefangen und bin demnächst vor meinem Diplom. Das wäre nie gekommen, wenn mir der Arbeitsmarkt eine reelle Chance gegeben hätte.

Sorry aber ich finds ein bißchen daneben, den BMW "Zuschlag" schönzureden, weil man bei 8 Euro die Stunde als Facharbeiter doch von keinem guten Lohn sprechen kann, oder?

So reden nur Leute, die es selbst nie erfahren mußten und die froh sein können, daß der Krake Zeitarbeit noch nicht bei ihnen angekommen ist :( .

Ist eine scheiß Situation.

cheerio

am 11. Juni 2007 um 9:38

kann Dir nur beipflichten, där kapitän...

fragt mal bei der "Hartz Agentur für Arbeit" ... die lieben Zeitarbeits-Sklaventreiber-Firmen ... denn die räumen denen die Statistiken so sauber, so dass es weiter heißt „und wieder weniger Papier-Arbeitslose“ ... jedenfalls kurzfristig, bis einer von der Sklaven nicht mehr gebraucht wird, sich kaputt arbeitet oder gar noch krank wird … :mad:

In meinem Bekanntenkreis gibts nen Dachdecker, 28 Jahre alt. Eine richtige Kampfsau, deckt ein Satteldach in zwei Tagen alleine. Als Handwerker ist der eine Bombe. Das Leben ist für den eigentlich schon gelaufen, weil er ein krankes Kind hat (kann nicht einfach auswandern, so wie es in diesen tollen Sendungen immer gezeigt wird) und als Leihhure mal 6 Wochen in die Schweiz oder 3 Wochen nach Bayern kommt. Dann wieder 5 Monate ALG 1 und 2.

Der fährt nur Kisten für 250 bis 400 Euro, damit er irgendwie vom Fleck kommt, weil ÖPNV ist zu teuer und in einer endlichen Zeit will man ja auch zur Arbeit kommen.

Solche Leute tun mir richtig leid, begnadete Leute vom Bau, die ums Verrecken nichts kriegen, obwohl es am Bau boomt, aber keiner einstellen will, sondern das lieber ne Leihfirma machen läßt.

Und andere kriegen es (sorry) vorne und hinten reingesteckt und wissen nicht mal, was für ein Glück sie haben.

Man reißt genausoviel oder sogar mehr als "der Andere" und wird jeden Morgen vom Gefühl besteigt...

"ich gehöre doch gar nicht hierher und bin eigentlich nur eine Nummer"

Hoffentlich bin ich mal für 5 Jahre nicht in Deutschland, sollte mal der Knall kommen.

Übrigens zum Thema Mindestlohn: Der Arbeitgeberverband in Großbritannien meinte, der Mindestlohn sei das Beste für die Wirtschaft bei den Insulanern gewesen, was ihnen passieren konnte.

cheerio

Sorry, aber Dachdecker fallen unter das Arbeitnehmer-Entsendegesetz. Der tarifliche Mindestlohn ist also auch als Leiharbeiter garantiert.

 

Gruß

Martin

Zitat:

Original geschrieben von Dieter Kalb

...An eines muss man dabei denken: billiger ist für BMW die Arbeitsstunde durch den Leiharbeiter nicht ...nur flexibler!...

Du hast keine Ahnung! Sorry!

Mittlerweile hat es mich nach München verschlagen. Ich arbeite jetzt hier bei einem großem Konzern (wie schon vorher) in der QS. In meiner alten Firma (auch Kfz-Zulieferer) in Ostsachsen wurden auch vermehrt Leiharbeiter eingesetzt, diese verdienten unter 6 EUR/h. Die Firma zahlte an die Leiharbeitsfirma um die 10 EUR/h pro Leiharbeiter.

Zeige mir mal einen BMW-Mitarbeiter der 10 EUR/h verdient! Ein Leiharbeiter ist um ein vielfaches billiger als ein Festangestellter. Vergiss auch bei deiner Rechnung die Lohnnebenkosten nicht.

Mit Zeitarbeit hat man eine neue Art von Sklaverei erfunden.

Zitat:

Original geschrieben von Cham

Mit Zeitarbeit hat man eine neue Art von Sklaverei erfunden.

Manche Zeitgenossen in unserer Politik denken nach dem Motto

"Sozial ist, was Arbeit schafft"

Und wenn ich dann noch so einen Sch*** höre wie manchen Leuten gehts zu gut... das sagen dann die, die sowieso nie irgendwas auszustehen haben und immer ein A***loch haben, auf das sie etwas schieben können, was danebengegangen ist.

Einfach nur noch krank, was als Arbeitnehmer abgeht. Jetzt soll Randstad auch Ingenieure verleihen... geht das überhaupt?

Anscheinend doch.

Glücklicherweise fehlen jedes Jahr 6-9.000 Ingenieure in D, und da teilweise schon im Ruhestand befindliche Elektroingenieure reaktiviert werden, um auf ein Projekt aufzupassen, siehts vielleicht etwas besser aus bei den sehr gut ausgebildeten Fachkräften.

Früher wollte niemand ausbilden und sich nur bereichern. Heute jaulen sie alle nach Facharbeitern. Selbst schuld.

Sicherlich ändert sich das Profil der Arbeit im Leben, man ist ständig im Wandel und niemals 40 Jahre in einem Unternehmen. So etwas streben Menschen wie ich auch gar nicht an, denn stetiges Lernen und der Wandel der Arbeitsplätze/Aufgaben verschiebt sich permanent.

Aber es kann doch nicht so sein, daß man, sobald man eine gute Lehre gemacht hat so wie ich eine Nummer ziehen und den Rest seines Lebens als Urlaubsvertretung an irgendwelchen Montageorten rumhängen darf, am Monatsende reichts dann wieder mal nicht ganz und man darf für sein Auto oder den alle zehn Jahre erlaubten Urlaub schwarz arbeiten gehen. :mad:

cheerio

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