1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. BMW
  5. BMW Motoren
  6. BMW N62B48 - Vibrationen und Zündaussetzer

BMW N62B48 - Vibrationen und Zündaussetzer

BMW
Themenstarteram 5. September 2024 um 13:08

Freunde hab mich extra hier angemeldet um mir Hilfe zu holen, gefühlt in jedem Forum gibt es dieses Thema aber selten einen Lösungsansatz.

Ich kaufte anfang des Jahres einen E70 4.8i BJ 2008 VFL mit dem N62b48 Motor. Fahrzeug hatte rund 200.000km gelaufen, laut Heft wurde bei 70.000km Austauschmotor von BMW auf Garantie getauscht. Also sollte der Motor nur 130.000km gelaufen haben. Vorort lief der Motor stabil, vielleicht minimale Zuckungen im Leerlauf, aber dem habe ich keine große Beachtung geschenkt.

Ich kaufte das Fahrzeug und fuhr es ca. 2500km, der Öl und Kühlittelverlust wurde immer größer, am ende rauchte er ganz doll, da Öl auf Krümmer abtropfte. Bis dahin, soweit alles noch gut, der Leerlauf war nicht 100% ruhig wie man es von einem V8 sich wünschen würde, beim Rückwärtz rausrollen nach dem Kaltstart gabs kleine Ruckler die aber sofort weg waren.

Habe Kerzen, Luftfilter, Öl getauscht und dann nochmal die Ventildeckeldichtung. Ab da schwankte der Leerlauf und Motor vibrierte, hab dan beschlossen den Motor komplett zu revidieren, weil überall Öl und Kühlmittelverlust hatte.

Wie man auf den Bildern sieht, habe ich alles nach besten Wissen und Gewissen gemacht, alle Dichtung, Bosch Zündspulen, Pleul, Mahle Kolben, VSD, Hauptlager, Ketten, Spanner, Schienen, neue Ventildeckel, neue KGE Schläuche, Wasserpumpe, Wasserrohr, Wasserdeckel, Riemenspanner, neue Ansaugbrücken Dichtungen, alle Schläuche restlos, Rückschlagventile gereinigt, Einspritzventile in Ultraschallbad gereinigt und dabei angetaktet, kompletten Ölschlam aus Köpfen entfern, sowie Kanäle mit Valnussgranulat gestrahlt, Ventile per Hand gereinigt und eingeschliffen, auch Einspritzventile haben neue Dichungen bekommen, wirklich ALLES! Viel Geld in Material gesteckt...

Und nun das Problem, nach dem ersten Start lief er schlecht (Vibrieren, Drehzahl sägen), dann beim nächsten Start lief er super, dann wieder schlecht. Hab frisches Benzin (Super Plus) nachgekipt, weil im Tank nur 8l waren, dabei meine ich wurde der Lauf besser... Valvetronic habe ich alles versucht, von Minimalhub, über neu anlernen, bis hin Motoren und Sensoren abstecken um System in normal (Drosselklappe) zu zwingen, für einen Vergleich, aber keine Besserung. Magnetventile (hatte ich gerenigt) abgesteckt, aber keine Besserung. Hauptriemen abgenommen und von Klima, keine Veränderung.

Im Fehlerspeicher waren am Anfang (bevor ich Super Plus nachkippte) Zündaussetzer auf allen Zylinder und Zylinder 2 drin. Seit der Lauf sich bisschen verbessert hat, kommen auch keine Einträge mehr in FS, egal wie viel Gas ich gebe.

Aber, nun startet der Motor vibriert deutlich und zuckt alle 1-2 Sekunden, so das Auto schauckelt, aber noch schlimmer, er tikkert wie ein Diesel, man kennt es vom Diesel, Morgens kalt gestartet und er "klopft". Dachte erst da wäre was Mechnaisch defekt, aber dann viel mir auf, das die ersten 30 Sekunden nach dem Kaltstart er das nicht macht, es fängt leise nach 30 Sekunden an und binnen weiter 5-10 Sekunden hört man es deutlich, kann man nicht lokaliseren. Zieht man LMM ab, klingt er immer noch wie ein Diesel, aber die Vibrationen werden fast 0 und er zuckt nur noch ganz leicht, also es mildert die Symptome massiv ab.

Mit LMM raucht er sichtbar, ohne nicht. Meine Erklärung ist, das mit LMM die DME versucht das Gemisch auf Lambda 1 zu bekommen, dabei durch Falschluft überfettet und so das Vibrieren erzeugt. Bei abgezogenen LMM läuft er ja mit Ersatzwerten und da überfettet er wohl nicht, Adaptive Lambdawerte sind bei -0.8... Das kloppfen wie ein Diesel kann ich mir nur als Klopfende Verbrennung erklären, da sie bei Kaltstart die ersten 30 Sekunden nicht vorhanden sind, da läuft der Motor ja auch ohne Regelung (Lambda)...

Ich habe auch starken Unterdruck im KGE, es saugt den Deckel sprübar an. Wenn ich Peilstab Stück herausziehen, höhre ich ein Pfeifen, aus Richtung hinter dem Motor Rechts, kann aber nichts lokalisieren. Zylinder 7 und 8 haben die höhste Laufunruhe, vielleicht sitzt da ein Falschluft Leck??? Hab alle Dichtung von Elring erneuert, Drehmoment eingehalten und alles penibel sauber gemacht. Kann es ggf. zu Rissen in der Ansaugbrücke kommen!? Kann mir sonst nichts mehr erklären, vielleicht hat jemand nen Tipp, kann Werte aus Sensoren einfügen... Abgesprüht mit Bremsenreiniger habe ich natürlich, ohne jeglichen Erfolg. Wenn ich nen KGE-Schlauch abziehe und dahin sprühe ändert es auch nichts am Motorlauf, außer das der Motor anfängt mit der Drehzahl zu sägen...

Wer kann vor allem mir sagen wie das mit dem "Desel" Klang zustande kommt!?

Nachtrag: Hab warum auch immer 14,82V Systemspannung, was ich etwas viel finde, kann es sein das meine Lima defekt ist und ggf. eine Überspannung das System stört!? Habe beim E70 40d auch ne defekte Lima gehabt und da schmiss er viele Fehler und lief nur noch so halbwegs, absolut undefeinierbar...

Der Zündwinkel springt im Leerlauf auch zwischen 2 und 7,5 vor OT rum, ich poste später mal paar Sensor Daten.

N62
N62
N62
+6
Ähnliche Themen
4 Antworten

Nimm mal Verbindung auf mit Wally, ist der absolute Spezialist für die N62-V8-Motoren:

Wally-Kontakt: https://www.7-forum.com/forum/member.html?u=50637

Themenstarteram 5. September 2024 um 19:08

Habe heute die Regelsysteme des N62 studiert um zu verstehe, wie der Motor arbeitet und wie geregelt wird.

Es ist erstaunlich das die Drosselklappe doch einen wichtigeren Anteil hat, als immer behauptet wird. Auch die Vanos agiert fest mit der VVT zusammen. Aber wichtig war besonders zu verstehen was da passiert, bezüglich dem Unterdruck und der KGE…

Das System ist im Grunde eine Lavine… Die KGE (Membrannen) öffnen bei +30mbr Druck und entlüftet, in der Ansaugbrücke wird per Drosselklappe ein Differenzdruck (wichtig ist zu verstehen das es ein Differenzdruck zum Umgebungsdruck ist) hergestellt, der über die Drosselklappenstellung realisiert wird, daher trotz VVT Betrieb, hat die DK einen Öffnunsgwinkel von 1,5%, um Unterdruck zu erzeugen. An der Stelle ist vorbei mit der Mythe, das im VVT Betrieb die DK immer 100% auf ist!

Worauf will ich hinaus mit der Lavine. Der Druckdifferenzsensor (hinten an der Ansaugbrücke) gibt seinen Wert an die DME und die regelt die DK bis 50mbr Unterdruck hergestellt wird. Das Problem fängt an, wenn irgend wo Falschluft eindringen kann! Dadurch sinkt der Differenzdruck, daraufhin wird die DK weiter geschlossen um die 50mbr zu erreichen, dabei nimmt der Volumenstrom aber zu, die Zylinder saugen mehr Luft an, das Gemisch wird mager, DME regelt die Lambda gegen… Wenn das Unterdrucksystem keinen oder geringen Wiederstand durch Falschluft hat, entsteht ein Teufelskreis, die DK wird immer weiter geschlossen um die besagte 50mbr Diferenz zu erreichen. Daher zieht man Peilstab und lässt viel Flaschluft in das System, fängt es an wie verrückt zu saugen und bringt sogar die Ventildeckeldichtung zum durchsaugen, was ich dann als Pfeifgeräusch höre. Daher haben auch kleine Lecks bereits ein große Wirkung. Hab dazu gelesen das die Öldämpfe mit berücksichtigt werden bei der Gemischkorrektur, was weitere Probleme erzeugt, wenn Unmengen Luft falsch angesaugt werden.

Hab rechte Seite die Einspritzdüsen rausgezogen und geschaut ob ich was sehe, nach dem zusammenbauen lief er mit LMM sogar relativ gut nur das „Diesel“ klopfen kommt nach 20-30Sekunden, was exakt die Zeit ist wo Lambdaregelung beginnt… hab bei den Amis gelesen, das die Ventildeckeldichtung komplett einkleben, ich denke das ist aber nur nötig wenn bereits hoher Uterdruck durch andere Lecks entsteht.

Werde nen Nebelgerät kaufen und schauen wo es raus kommt. Bin ziemlich zuversichtlich da den Fehler finden zu können.

Achja, habe anfangs einen Differenzdruck von 650mbr gehabt, jetzt 48mbr, keine Ahnung wieso das so war, oder ob das mit der Änderung des Minimal Hubs zutun hat.

Themenstarteram 10. November 2024 um 18:52

Freunde ich habe nicht aufgeben, den ich als Mechaniker sage immer, alles kann repariert werden. Hab leider über 700€ für Teile ausgegeben die unnötig waren, wie neue Zündspulen, Vanos Magnetventile, Ansaugbrücke, Ölwechsel usw.

Dann noch Spritzbild der Einspritzventile geprüft sowie Öldruck der bei 5,4bar im Kaltstart und bei 5bar warm war.

 

Aber immer noch unrunder Leerlauf und ein Tikkern. Das ganze immer ohne Fehlerspeichereinträge. Hab alles zusammengebaut und bin uns Dorf gefahren, verschiedene Lasten, Gänge und schnell bemerkt das mit Schubabschaltung das Tikkern weg ist, hab noch andere Eigenarten, aber es konnte nicht mechanisch sein, sonst würde es ohne Verbrennung im Brennraum auch Tikkern. Frustriert fuhr ich auf meine Einfahrt und lies Motor laufen und versuchte wieder das Geräusch zu lokalisieren und bemerkte das es hinter dem Motor kommt quasi aus der Nähe vom Drehmomentwandler. Ich blickte unter das Auto und es tropfte endlos Öl!

Was war also passiert!? Warum auch immer hat es beim ersten Start den Kurbelwellen Simmerring rausgedrückt!!! Orginal Elring wurde nach Vorgabe sorgsam eingebaut, ohne Ölwanne, daher Versatz Ausgeschlossen, der Ring ist auf dem Träger ab Werk montiert. KGE und Ventildeckel waren neu und die Entlüftung wurde bei Fehlersuche mehrfach geprüft, auch die Membranen… diese sollen ab 30-40mbr öffnen und so einen Überdruck verhindern, gleichzeitig ist die DME mit Hilfe der Drosseklappe bestrebt in der Ansaugbrücke einen Unterdruck von 50mbr zu erzeugen daher wird aktiv das Kurbelgehäuse abgesaugt… dazu trat das Problem beim Start in Leerlauf auf…

Ich kann mir das nur mit einem Materialfehler erklären, der Querschnitt des Simmerrings ist so gering das es bei Überdruck den Peilstab hätte als erstes rausdrücken müssen!

Da kam die Falschluft die ich in der Lambda Regelung sehen konnte, aber nicht erklären. Folglich auch der schlechte und manchmal sägende Leerlauf. Vielleicht fragt man sich, wieso mir der Ölverlust vorher nicht aufgefallen ist: Weil das Niveau vom Öl unterhalb des Rings ist, erst durch die Fahrt schwappte das Öl hin und her und erreichte die defekte Dichtung.

Und das Klopfen/Tikkern? Es gibt keines! Es ist das Verbrennungsgeräusch aus dem Inneren des Motors das dort heraus schallte und deswegen konnte ich es nicht lokalisieren! Ich war kurz davor Ventildeckel zu entfernen und Valvetronic sowie Vanos Räder zu tauschen…

Ich werde nun ein Original BMW Teil verbauen, muss nur schauen wie ich ohne Hebebühne das Getriebe 10-15cm abgeflanscht bekomme.

Ich werde weiter berichten und hoffe damit anderen zu helfen.

Auf dem ersten Foto sieht man den Simmerring wie er komplett aus dem Träger rausgewandert ist, bis zum Schwungrad. Hab sowas noch nie gesehen und finde im Internet keine vergleichbaren Berichte. Auf den anderen Fotos sieht man wie ich das ganze normal montiert habe, auch mit korrekten Drehmoment angezogen. Ich rufe morgen bei Elring an, frage mal was die dazu sagen.

11f0daf0-829d-40c0-b5b1-d89c40ceb557
91da8c10-9d66-49c5-9db7-587acdf3c6a4
B4f58aaf-8290-4a06-8453-66ee9f3de35b
+2

Vielen Dank für die ausführliche Info.

Deine Antwort
Ähnliche Themen