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BMW X5 3.0d E53 Turbolader ausbau / einbau
Hallöchen,
mich hat es gerade bei 293.000km eiskalt erwischt. Weiße Wolke und gefühlte 30 Trecker PS.
Ich habe jetzt den Turbolader selbst getauscht, nachdem ich Stunden nach einer Anleitung gesucht hatte.
Wie sieht es hier aus, besteht da Interesse dran? Ich würde dann mal eine Anleitung schreiben.
Es war ganz schön viel abzubauen...
Viele Grüße aus dem Norden!
Patrick
Beste Antwort im Thema
benötigte Ersatzteile:
1x Turbolader (versteht sich von selbst) Preis: 235€-1800€
1x Motorölfilter + Dichtring + Kupferring Ölablassschraube Preis: ca. 18€
15l Motoröl Preis: ca. 5€ pro Liter, je nach Kanistergröße
1x Filter Kurbelgehäuse Entlüftung + Dichtungen Preis: ca. 20€
1x 5,5mm Nuss Preis: 3€
1x Ölschlauch Ölversorgung Turbolader Preis: 29€
benötigtes Spezialwerkzeug:
1x Vielzahn (12er) Nuss (Proxxon XZN12 z.B. passt) Preis: ca. 5€
1x Nuss Schlüsselweite 36 Preis: ca. 8€
1x Drehmomentschlüssel
2x 3,5t Wagenheber
2x Abstellbock (zur Sicherung)
1x 5ml Spritze
weiteres Werkzeug:
normaler Knarrenkasten (besser zwei Stück), idealerweise mit großer und kleiner Knarre, jeweils für große und kleine Knarre die Gelenke sind von großem Vorteil.
Bevor man anfängt muss man unterscheiden, ob der Lader bereits defekt ist und somit die Maschine schon kräftig Öl eingeatmet hat, oder ob der Lader kurz vor dem ausfall ist und einfach nur überholt werden soll um die weiße Wolke zu vermeiden.
Tauscht man den Lader vorher erspart man sich eine Menge ärger!
Wir gehen jetzt mal davon aus, das der Lader defekt ist und der Motor stark weißen Rauch ausgeatmet hat.
Los gehts:
Ich habe die Reparatur auf dem Boden gemacht. Wer eine Bühne hat - hat es ein bischen einfacher.
1. Motoröl muss raus.
Wagen steht noch gerade, man kommt ganz gut an die Klappe, am Unterbodenschutz wo die Ölablassschraube sitzt. (es ist die hintere, mittig)
Einen Wagen mit Turboschaden warmzufahren ist etwas blöd, daher einfach kalt rauslassen die Soße. Ölablassschraube rausdrehen und Motoröl ablassen.
Schraube danach wieder reindrehen.
2. Unterbodenschutz demontieren
Ich habe die vordere und die hintere Plastikverkleidung demontiert, falls mal eine Schraube herunterfällt und um einfach etwas Platz zum arbeiten zu haben.
Die Metallversteifung (mittlere Metallplatte mit den großen Schrauben) habe ich nicht demontiert, da der Wagen aufgebockt verspannt ist. Es ist auch nicht unbedingt nötig, man kommt so auch überall ran.
Also einfach mit einer 8er bzw. 10er Nuss die Metallschrauben an den Kunststoffabdeckungen rausdrehen.
3. Motorabdeckungen demontieren
Zuerst die vier Stiftklips vorne am Kühler mit einer Zange hochziehen und dann rausziehen. Die ganze Abdeckung samt Luftleitung zum Ölkühler und Motorluftfilter Ansaugkanal abnehmen.
Das ganze ist nur gesteckt.
4. Filterkasten innenraum demontieren
Es gibt zwei große Muttern, womit der Filterkasten befestigt ist. Diese abschrauben.
Die lange Gummidichtung oben auf dem Filterkasten muss abgemacht werden. Dann diese tollen Schnellverschlussschrauben öffnen und die ganze Blende nach oben herausnehmen.
Es gibt dann noch links und rechts neben dem Filterkasten zwei dreieckfömige Kunststoffteile. Diese werden nach oben herausgezogen. Dann kann man den ganzen Filterkasten nach vorne herausziehen.
5. Motorabdeckungungen abschrauben
Ohne den Filterkasten kommt man jetzt an alle Innensechskantschrauben heran um die Abdeckungen zu entfernen. Es müssen alle weg, von vorne bis hinten.
Bitte bei dem Deckel vom Motorluftfilter darauf achten, dass hinten links auch noch eine Schraube auf der Ecke ist. Hierzu bietet sich eine kleine Knarre mit Gelenk und ca. 10cm Verlängerung an.
Den Deckel vom Motorluftfilter kriegt man am besten mit dem Luftfilter gemeinsam raus (und auch wieder rein).
6. "Plastikleiste mit Kabeln lösen"
Wer mag, kann sich ja die Torx Nüsse besorgen. Ich habe eine 5,5mm Nuss im Kasten und damit geht das auch. Also die drei Schrauben lösen und fertig. Mehr muss da nicht gemacht werden.
7. Kurbelgehäuse Entlüftung öffnen und Filter tauschen
Die Schrauben rings um die Kurbelgehäuseentlüftung lösen und den Deckel abmachen. Dazu muss die Kabelleiste etwas nach oben angehoben werden. Jetzt kann man den Filter wechseln und die Dichtungen tauschen. Die Dichtungen haben ausheber, wenn man ein bischen genauer schaut findet man die, bevor man da mit einem Sclitzschraubendreher in der Dichtungsnut rumpopelt.
Alles reinigen, neuen Filter rein, Dichtungen rein, Deckel drauf, festschrauben. Schön über Kreuz und mit etwas gefühl ...
8. Auspuffanlage komplett demontieren
Zuerst müssen die beiden Schrauben am Flexrohr ab. Bei mir was das eine 10er Nuss. Mit einer großen Knarre und etwas Gewalt kann man die gut abbrechen, falls diese (wie bei mir) total korrodiert sind. Alternativ kann man auch die beiden Schrauben direkt am Turbolader lösen. Hier ist aber noch sehr wenig Platz.
Ist das geschehen, kann man die rechtlichen Schrauben von der Abgasanlage lösen und diese dann beiseite legen.
Hier kann man schon mal nachschauen, ob da ordentlich Öl drin ist...
Ist dies der Fall hat der Lader ordentlich Öl durchgeatmet und der Kat ist wahrscheinlich auch hinüber.
9. Waschwasserbehälter demontieren
Die beiden Kuntstoffschrauben lösen und den Waschwasserkasten demontieren. Dazu die Waschwasserpumpen nach oben heraushiehen, oder die Stecker oben entfernen. Unten am Behälter ist der Füllstandsensor. Entwerder herausdrehen oder das Kabel entfernen.
10. Turbolader Anschaugschlauch zum Luftmassenmesser demontieren.
Es geht wieder von oben weiter. Vor dem Luftmassenmesser müssen die beiden Innensechskantschrauben gelöst werden. Hier habe ich mit für die untere Schraube einen Inbusschlüssel gekürzt, sodass man da rankommt. Es ist leider sehr wenig Platz.
Die obere geht ganz gut raus. Unten am Lader ist das Rohr nur gesteckt, das kann einfach nach vorne abgezogen werden.
11. restliche Schläuche demontieren
Jetzt müssen die Rohrschellen für die Schläuche zum Ladeluftkühler demontiert werden. Am Turbolader ist eine Schelle (Schlauch zum Ladeluftkühler), an die man relativ schlecht rankommt. Diese schön weit aufdrehen (7er Nuss) und den Schlauch lösen.
Unten um Motorrauch, am besten von unten die Schelle zwischen Metall und Kunststoffschlauch weit öffnen und das ganze Platik + Metall Rohr rausnehmen.
12. Turbolader Elektronik demontieren
An diese Schrauben kommt man ganz gut ran, am besten inkl. Anbauwinkel abschrauben und den E-Stecker entfernen, beiseite legen.
So bekommt man den Lader später besser nach unten raus.
13. Druckschlauch (Druckdose) beiseitig lösen
An der Elektronik ist ein Druckschlauch zur Druckdose (blau schwarz). Diesen auf beiden seiten abziehen.
14. Befestigungswinkel Turbolader lösen
Wieder von unten den Winkel (zwei Schrauben) vom Turbolader lösen und auch die Schraube am Lader abschrauben. Winkel beiseite packen.
15. Turbolader Ölrückführung
Es geht ein schlauch vom Turbolader zum Motor, erkennbar unter dem Lader mit der Schelle. Schelle lösen und Schlauch entfernen.
16. Turbolader Ölversorgung
Es ist eine Hohlschraube vor dem Turbolader am Motorblock. diese Schraube lösen und auf die Kupferdichtungen aufpassen. Es ist eine am Schraubenkopf und eine an der Dichtseite am Motorblock.
17. Turbolader lösen
Im Luftfilterkasten sind drei Plastikstopfen. Diese herausnehmen und dann das darunterliegende Hitzeschutzblech nach unten ausklippen. Jetzt sieht man die drei Vielzahnschrauben. Knarre mit der entsprechenden Nuss durchstecken und die Schrauben lösen.
Am besten hält jetzt einer von unten den Lader fest, der ist recht schwer in Verbindung mit dem Flexrohr. Um den Lader besser nach unter herauszubekommen kann man sich den jetzt so hindrehen, dass man noch die Ölrückführung am Lader abschraubt (2x 10er Schraube)
18. Geschafft, der Lader ist draussen.
Bier aufmachen und Schlafen gehen. Der Tag dürfte vorbei sein.
19. Schadensuche
Ganz wichtig. Bevor man jetzt schnell den neuen Lader verbaut muss man sich den alten erstmal genau anschauen. Es gibt einige ausfallursachen, z.B. einfacher Lagerschaden. Die Welle im Lader bricht und der die Turbinenrädchen eiern stark um Lader herum.
Das kann verschleiß sein. Auf jeden Fall prüfen ob der Lader auf beiden Seiten komplett ist, d.h. Schaufeln alle da, Muttern auf beiden seiten drauf. Es dürfen keine Teile fehlen. Ist das Lager hinüber hat der Lader ordentlich Öl durchgeatmet und die Abgasanlage und die Ladeluftkühlung
kräft mit dem schwarzen Gold versorgt. Das muss jetzt gereinigt werden, bzw. der Kat ist vermutlich Platt. Für die Schläuche empfehle ich eine neue! Klobürste mit einem Microfasertuch als Kopftuch und kräftig Bremsenreiniger.
Je nach dem wie viel Öl im LLK gelandet ist müsste der auch noch demontiert werden. Dafür gibts es aber Anleitungen im Internet.
Den Ölrückführungsschlauch von innen säubern und prüfen, ob der durchlässig ist.
Ist das alles schön sauber, kann der neue Lader vorbereitet werden. Dazu den alten gereinigten Ölzufuhrschlauch nehmen und an der Kunststoffseite so abschneiden, dass man die 5ml Spritze gut reinstecken kann. Jetzt befüllt man den Lader mit neuem Öl, solange bis es aus dem Rücklauf rauskommt.
Die beiden Stiftschrauben können ran und das Flexrohr kann auch wieder montiert werden. Markiert Euch vorher am alten Lader ungefähr die Position vom Flexrohr, das vereinfach später den einbau der Abgasanlage. Alle Anbauteile, ausser die E-Box und den Ölrücklauf anschrauben.
Jetzt kann der Lader von unten wieder rein. Idealerweise hat man wieder den besten Kumpel zur Hand und er hält den Lader in Position. Jetzt wird es nämlich noch einmal tricky. Der Lader muss ja ziemlich blöd unter dem Filterkasen durch die Montagelöcher festgeschraubt werden, was mit der Dichtung dazwischen garnicht so einfach ist.
Ich habe das so gelöst. Man besorgt sich eine M12 Schraube mit Innensechskant, ca. 15mm Gewindelänge. Diese Schraubt man in die untere linke seite des Laders ohne die Dichtung ein. Dann Schraubt man die anderen beiden Vielzahnschrauben unten rechts und oben handwarm fest. Nun wäre es ratsamt den Befestigungswinkel rechts am Lader festzuschrauben (handwarm). Jetzt kann die Innensechskantschraube wieder raus und man löst die anderen beiden ganz langsam soweit, dass man die Dichtung in dem ersten Loch unten linke dazwischenschieben kann.
Jetzt kann auch die Vielzahnschraube rein. Es ist so wenig platz, dass die Schraube sonst verkippt und man sich das Gewinde ruiniert. Also vorsicht. Die anderen beiden Vielzahnschrauben können auch wieder raus und dann wir die Dichtung gegen den Uhrzeigersinn reingedreht. Bitte drauf achten, dass man die Dichtung ganz leicht reinbekommt.
Dann können die beiden Schrauben wieder rein und gemütlich im Kreis angezogen werden. (Anzugsdrehmoment reiche ich nach). Der Lader ist fest. Bingo! Jetzt noch den Ölzufuhrschlauch mmit Öl befüllen und mit zwei neuen Kupferdichtringen am Motor befestigen.
Von nun an kann man eigentlich alles Rückwärts abarbeiten und alle Teile wieder montieren. Nicht ganz unwichtig ist, den Motorölfilter zu tauschen und den Motor dann mit Öl zu befüllen. Ist die Abgasanlage wieder dran, kann der Motor gestartet werden.
Ich habe die Maschine dann eine halbe Stunde im Stand warm laufen lassen und dann noch einen Ölwechsel gemacht. Man merkt gleich ob der Lader ordentlich druck aufbaut. Hat man immer noch starken weißen Qualm ist die LLK verölt oder mies gereinigt. Ebenfalls der Kat ist nicht ausser acht zu lassen. Hierbei auch vorsichtig sein, ein Kat kann auch mal anfangen zu brennen, wenn der heiß genug ist und ausreichend Öl eingeatmet hat. Stichwort: Auf der Autobahn freiblasen ...
So, hoffe mein erster Beitrag ist nicht gleich totaler Mist, vielleicht findet sich ja jemand, der zu den einzelnen Punkten Bilder hat und wir können gemeinsam die Anleitung viel besser machen.
Ach ja: Alles auf eigene Gefahr, wie üblich ohne jegliche Garantie
Ich kann berichten, dass man sich eine Menge Mist erspart, wenn der Lader vor dem Ausfall getauscht wird. Diese ganze Ölsauerei im LLK und im Kat wünscht man seinem ärgsten Feind nicht.
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15 Antworten
Moin moin
meiner pfeift unter Last das einem die Ohren bluten und mich würde interessieren was da auf mich zu kommt oder ob ich gleich die Flinte in den Korn stecke
Du hast doch sicher auch beim Freundlichen gefragt, was hat der denn gesagt?
Gruß Andi
Moin Moin aus dem Norden,
ja, das würde mich auch interessieren. Meiner hat (noch) keine Macke, aber ich gehe davon aus, dass es irgendwann kommt.
Lg von der Nordsee
bin dabei
benötigte Ersatzteile:
1x Turbolader (versteht sich von selbst) Preis: 235€-1800€
1x Motorölfilter + Dichtring + Kupferring Ölablassschraube Preis: ca. 18€
15l Motoröl Preis: ca. 5€ pro Liter, je nach Kanistergröße
1x Filter Kurbelgehäuse Entlüftung + Dichtungen Preis: ca. 20€
1x 5,5mm Nuss Preis: 3€
1x Ölschlauch Ölversorgung Turbolader Preis: 29€
benötigtes Spezialwerkzeug:
1x Vielzahn (12er) Nuss (Proxxon XZN12 z.B. passt) Preis: ca. 5€
1x Nuss Schlüsselweite 36 Preis: ca. 8€
1x Drehmomentschlüssel
2x 3,5t Wagenheber
2x Abstellbock (zur Sicherung)
1x 5ml Spritze
weiteres Werkzeug:
normaler Knarrenkasten (besser zwei Stück), idealerweise mit großer und kleiner Knarre, jeweils für große und kleine Knarre die Gelenke sind von großem Vorteil.
Bevor man anfängt muss man unterscheiden, ob der Lader bereits defekt ist und somit die Maschine schon kräftig Öl eingeatmet hat, oder ob der Lader kurz vor dem ausfall ist und einfach nur überholt werden soll um die weiße Wolke zu vermeiden.
Tauscht man den Lader vorher erspart man sich eine Menge ärger!
Wir gehen jetzt mal davon aus, das der Lader defekt ist und der Motor stark weißen Rauch ausgeatmet hat.
Los gehts:
Ich habe die Reparatur auf dem Boden gemacht. Wer eine Bühne hat - hat es ein bischen einfacher.
1. Motoröl muss raus.
Wagen steht noch gerade, man kommt ganz gut an die Klappe, am Unterbodenschutz wo die Ölablassschraube sitzt. (es ist die hintere, mittig)
Einen Wagen mit Turboschaden warmzufahren ist etwas blöd, daher einfach kalt rauslassen die Soße. Ölablassschraube rausdrehen und Motoröl ablassen.
Schraube danach wieder reindrehen.
2. Unterbodenschutz demontieren
Ich habe die vordere und die hintere Plastikverkleidung demontiert, falls mal eine Schraube herunterfällt und um einfach etwas Platz zum arbeiten zu haben.
Die Metallversteifung (mittlere Metallplatte mit den großen Schrauben) habe ich nicht demontiert, da der Wagen aufgebockt verspannt ist. Es ist auch nicht unbedingt nötig, man kommt so auch überall ran.
Also einfach mit einer 8er bzw. 10er Nuss die Metallschrauben an den Kunststoffabdeckungen rausdrehen.
3. Motorabdeckungen demontieren
Zuerst die vier Stiftklips vorne am Kühler mit einer Zange hochziehen und dann rausziehen. Die ganze Abdeckung samt Luftleitung zum Ölkühler und Motorluftfilter Ansaugkanal abnehmen.
Das ganze ist nur gesteckt.
4. Filterkasten innenraum demontieren
Es gibt zwei große Muttern, womit der Filterkasten befestigt ist. Diese abschrauben.
Die lange Gummidichtung oben auf dem Filterkasten muss abgemacht werden. Dann diese tollen Schnellverschlussschrauben öffnen und die ganze Blende nach oben herausnehmen.
Es gibt dann noch links und rechts neben dem Filterkasten zwei dreieckfömige Kunststoffteile. Diese werden nach oben herausgezogen. Dann kann man den ganzen Filterkasten nach vorne herausziehen.
5. Motorabdeckungungen abschrauben
Ohne den Filterkasten kommt man jetzt an alle Innensechskantschrauben heran um die Abdeckungen zu entfernen. Es müssen alle weg, von vorne bis hinten.
Bitte bei dem Deckel vom Motorluftfilter darauf achten, dass hinten links auch noch eine Schraube auf der Ecke ist. Hierzu bietet sich eine kleine Knarre mit Gelenk und ca. 10cm Verlängerung an.
Den Deckel vom Motorluftfilter kriegt man am besten mit dem Luftfilter gemeinsam raus (und auch wieder rein).
6. "Plastikleiste mit Kabeln lösen"
Wer mag, kann sich ja die Torx Nüsse besorgen. Ich habe eine 5,5mm Nuss im Kasten und damit geht das auch. Also die drei Schrauben lösen und fertig. Mehr muss da nicht gemacht werden.
7. Kurbelgehäuse Entlüftung öffnen und Filter tauschen
Die Schrauben rings um die Kurbelgehäuseentlüftung lösen und den Deckel abmachen. Dazu muss die Kabelleiste etwas nach oben angehoben werden. Jetzt kann man den Filter wechseln und die Dichtungen tauschen. Die Dichtungen haben ausheber, wenn man ein bischen genauer schaut findet man die, bevor man da mit einem Sclitzschraubendreher in der Dichtungsnut rumpopelt.
Alles reinigen, neuen Filter rein, Dichtungen rein, Deckel drauf, festschrauben. Schön über Kreuz und mit etwas gefühl ...
8. Auspuffanlage komplett demontieren
Zuerst müssen die beiden Schrauben am Flexrohr ab. Bei mir was das eine 10er Nuss. Mit einer großen Knarre und etwas Gewalt kann man die gut abbrechen, falls diese (wie bei mir) total korrodiert sind. Alternativ kann man auch die beiden Schrauben direkt am Turbolader lösen. Hier ist aber noch sehr wenig Platz.
Ist das geschehen, kann man die rechtlichen Schrauben von der Abgasanlage lösen und diese dann beiseite legen.
Hier kann man schon mal nachschauen, ob da ordentlich Öl drin ist...
Ist dies der Fall hat der Lader ordentlich Öl durchgeatmet und der Kat ist wahrscheinlich auch hinüber.
9. Waschwasserbehälter demontieren
Die beiden Kuntstoffschrauben lösen und den Waschwasserkasten demontieren. Dazu die Waschwasserpumpen nach oben heraushiehen, oder die Stecker oben entfernen. Unten am Behälter ist der Füllstandsensor. Entwerder herausdrehen oder das Kabel entfernen.
10. Turbolader Anschaugschlauch zum Luftmassenmesser demontieren.
Es geht wieder von oben weiter. Vor dem Luftmassenmesser müssen die beiden Innensechskantschrauben gelöst werden. Hier habe ich mit für die untere Schraube einen Inbusschlüssel gekürzt, sodass man da rankommt. Es ist leider sehr wenig Platz.
Die obere geht ganz gut raus. Unten am Lader ist das Rohr nur gesteckt, das kann einfach nach vorne abgezogen werden.
11. restliche Schläuche demontieren
Jetzt müssen die Rohrschellen für die Schläuche zum Ladeluftkühler demontiert werden. Am Turbolader ist eine Schelle (Schlauch zum Ladeluftkühler), an die man relativ schlecht rankommt. Diese schön weit aufdrehen (7er Nuss) und den Schlauch lösen.
Unten um Motorrauch, am besten von unten die Schelle zwischen Metall und Kunststoffschlauch weit öffnen und das ganze Platik + Metall Rohr rausnehmen.
12. Turbolader Elektronik demontieren
An diese Schrauben kommt man ganz gut ran, am besten inkl. Anbauwinkel abschrauben und den E-Stecker entfernen, beiseite legen.
So bekommt man den Lader später besser nach unten raus.
13. Druckschlauch (Druckdose) beiseitig lösen
An der Elektronik ist ein Druckschlauch zur Druckdose (blau schwarz). Diesen auf beiden seiten abziehen.
14. Befestigungswinkel Turbolader lösen
Wieder von unten den Winkel (zwei Schrauben) vom Turbolader lösen und auch die Schraube am Lader abschrauben. Winkel beiseite packen.
15. Turbolader Ölrückführung
Es geht ein schlauch vom Turbolader zum Motor, erkennbar unter dem Lader mit der Schelle. Schelle lösen und Schlauch entfernen.
16. Turbolader Ölversorgung
Es ist eine Hohlschraube vor dem Turbolader am Motorblock. diese Schraube lösen und auf die Kupferdichtungen aufpassen. Es ist eine am Schraubenkopf und eine an der Dichtseite am Motorblock.
17. Turbolader lösen
Im Luftfilterkasten sind drei Plastikstopfen. Diese herausnehmen und dann das darunterliegende Hitzeschutzblech nach unten ausklippen. Jetzt sieht man die drei Vielzahnschrauben. Knarre mit der entsprechenden Nuss durchstecken und die Schrauben lösen.
Am besten hält jetzt einer von unten den Lader fest, der ist recht schwer in Verbindung mit dem Flexrohr. Um den Lader besser nach unter herauszubekommen kann man sich den jetzt so hindrehen, dass man noch die Ölrückführung am Lader abschraubt (2x 10er Schraube)
18. Geschafft, der Lader ist draussen.
Bier aufmachen und Schlafen gehen. Der Tag dürfte vorbei sein.
19. Schadensuche
Ganz wichtig. Bevor man jetzt schnell den neuen Lader verbaut muss man sich den alten erstmal genau anschauen. Es gibt einige ausfallursachen, z.B. einfacher Lagerschaden. Die Welle im Lader bricht und der die Turbinenrädchen eiern stark um Lader herum.
Das kann verschleiß sein. Auf jeden Fall prüfen ob der Lader auf beiden Seiten komplett ist, d.h. Schaufeln alle da, Muttern auf beiden seiten drauf. Es dürfen keine Teile fehlen. Ist das Lager hinüber hat der Lader ordentlich Öl durchgeatmet und die Abgasanlage und die Ladeluftkühlung
kräft mit dem schwarzen Gold versorgt. Das muss jetzt gereinigt werden, bzw. der Kat ist vermutlich Platt. Für die Schläuche empfehle ich eine neue! Klobürste mit einem Microfasertuch als Kopftuch und kräftig Bremsenreiniger.
Je nach dem wie viel Öl im LLK gelandet ist müsste der auch noch demontiert werden. Dafür gibts es aber Anleitungen im Internet.
Den Ölrückführungsschlauch von innen säubern und prüfen, ob der durchlässig ist.
Ist das alles schön sauber, kann der neue Lader vorbereitet werden. Dazu den alten gereinigten Ölzufuhrschlauch nehmen und an der Kunststoffseite so abschneiden, dass man die 5ml Spritze gut reinstecken kann. Jetzt befüllt man den Lader mit neuem Öl, solange bis es aus dem Rücklauf rauskommt.
Die beiden Stiftschrauben können ran und das Flexrohr kann auch wieder montiert werden. Markiert Euch vorher am alten Lader ungefähr die Position vom Flexrohr, das vereinfach später den einbau der Abgasanlage. Alle Anbauteile, ausser die E-Box und den Ölrücklauf anschrauben.
Jetzt kann der Lader von unten wieder rein. Idealerweise hat man wieder den besten Kumpel zur Hand und er hält den Lader in Position. Jetzt wird es nämlich noch einmal tricky. Der Lader muss ja ziemlich blöd unter dem Filterkasen durch die Montagelöcher festgeschraubt werden, was mit der Dichtung dazwischen garnicht so einfach ist.
Ich habe das so gelöst. Man besorgt sich eine M12 Schraube mit Innensechskant, ca. 15mm Gewindelänge. Diese Schraubt man in die untere linke seite des Laders ohne die Dichtung ein. Dann Schraubt man die anderen beiden Vielzahnschrauben unten rechts und oben handwarm fest. Nun wäre es ratsamt den Befestigungswinkel rechts am Lader festzuschrauben (handwarm). Jetzt kann die Innensechskantschraube wieder raus und man löst die anderen beiden ganz langsam soweit, dass man die Dichtung in dem ersten Loch unten linke dazwischenschieben kann.
Jetzt kann auch die Vielzahnschraube rein. Es ist so wenig platz, dass die Schraube sonst verkippt und man sich das Gewinde ruiniert. Also vorsicht. Die anderen beiden Vielzahnschrauben können auch wieder raus und dann wir die Dichtung gegen den Uhrzeigersinn reingedreht. Bitte drauf achten, dass man die Dichtung ganz leicht reinbekommt.
Dann können die beiden Schrauben wieder rein und gemütlich im Kreis angezogen werden. (Anzugsdrehmoment reiche ich nach). Der Lader ist fest. Bingo! Jetzt noch den Ölzufuhrschlauch mmit Öl befüllen und mit zwei neuen Kupferdichtringen am Motor befestigen.
Von nun an kann man eigentlich alles Rückwärts abarbeiten und alle Teile wieder montieren. Nicht ganz unwichtig ist, den Motorölfilter zu tauschen und den Motor dann mit Öl zu befüllen. Ist die Abgasanlage wieder dran, kann der Motor gestartet werden.
Ich habe die Maschine dann eine halbe Stunde im Stand warm laufen lassen und dann noch einen Ölwechsel gemacht. Man merkt gleich ob der Lader ordentlich druck aufbaut. Hat man immer noch starken weißen Qualm ist die LLK verölt oder mies gereinigt. Ebenfalls der Kat ist nicht ausser acht zu lassen. Hierbei auch vorsichtig sein, ein Kat kann auch mal anfangen zu brennen, wenn der heiß genug ist und ausreichend Öl eingeatmet hat. Stichwort: Auf der Autobahn freiblasen ...
So, hoffe mein erster Beitrag ist nicht gleich totaler Mist, vielleicht findet sich ja jemand, der zu den einzelnen Punkten Bilder hat und wir können gemeinsam die Anleitung viel besser machen.
Ach ja: Alles auf eigene Gefahr, wie üblich ohne jegliche Garantie
Ich kann berichten, dass man sich eine Menge Mist erspart, wenn der Lader vor dem Ausfall getauscht wird. Diese ganze Ölsauerei im LLK und im Kat wünscht man seinem ärgsten Feind nicht.
Hi
alter schwede, dank Deines posts weiß ich wie lange ich schon mit dem geheule lebe.
Jetzt hab ich die Diagnose bekommen - Lader.
Deine Anleitung ist klasse - Dank dafür!
Welchen Lader hast Du genommen?
Gruß, Feile
Wenn Du ne woche auf den Wagen verzichten kannst, kannst Du ihn ja zur Reparatur schicken.
Ich habe nächste Woche die gleiche Arbeit bevorstehen.
Freue mich riesig. Meine befürchtungen wurden hier bestätigt. Laut BMW Werkstattmeister reichen 3std. Ich habe mich krumm gelacht... versuche Bilder zu schiessen...
Meiner raucht wie eine Lock, kohlenschwarz....
Tolle Anleitung, habe nur das Problem, dass ich den neuen Lader nicht mehr reinbringe, da es rundum „zwickt“. Gibt es hier einen Trick?
Hallo Jungs,
ich plane ebenfalls den Lader und gleich den undichten Abgaskrümmer zu tauschen. Die Teile habe ich schon alle zusammen und möchte am WE loslegen. Dazu habe ich ein paar Fragen. Kann ich den Tausch wirklich ohne den Ausbau der Versteifungsplatte aus Metall erledigen und habt Ihr sonst noch Probleme beim Ein und Ausbau gehabt?
Gruß Eddi
newtis.info da steht alles drin
Hallo Eugen,
den Link habe ich schon gefunden :-)
Habe nur über den Tausch des Turbos von Patrick gelesen und mich gewundert, dass es auch ohne den Ausbau der Versteifungsplatte geht.
Habe zwei Auffahrrampen wo ich schlecht die Platte abbauen kann.
Gruß Eddi
Hallo Eddi, es geht ganz bestimmt.
Hi,
habe gerade drunter geschaut. Da der Rücklauf genau über der Metallplatte liegt, sollte wahrscheinlich die Radhausabdeckung ab um an alle Halter und Schläuche drann zu kommen. Dann kann die Rampe nicht eingesetzt werden, da das Rad ja ab muss. Da hilft nur Zauberei ??
Gruß Eddi
Da hilft ein Rangierwagenheber oder der Normale Wagenheber und dann Unterstellböcke.
Außerdem könntest Du das Rad ja wieder anschrauben, wenn die Schale raus ist.