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Brauche Tips für den Kauf eines XJ (EZ 1996 bis 1997)
Hallo,
ich bin dabei, meinen Fuhrpark leicht zu verändern und mir im Winter einen XJ als 3,2 zuzulegen. Leider gibt´s hier in der Nähe keine solchen Fahrzeuge, so daß ich keinen Eigentümer fragen kann, wonach man besonders acht geben sollte.
Der Rost ist ja ein großes Thema: wo muß man unbedingt nachsehen??? Bei meinen Sternen hab ich nun seit Jahren einen Plan, unter welchen Verkleidungen das Theater am größten ist oder wo die kritischsten Stellen am Unterboden sind - aber einen Jaguar hab ich noch nicht von unten gesehen.
Vielleicht gibt´s ja eine Art Anleitung, wie ich sie damals für die Sterne nutzen konnte, was mir sehr geholfen hat.
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11 Antworten
Die Gegenfrage: ist es ein R6 oder ein V8? Weil genau in diesem Zeitraum der Wechsel vom X300 auf den X308 (8 für V8) fiel. Beide sehen gleich aus, sind aber unterm Blech deutlich unterschiedlich. Alleine Mechanik und Fahrwerk sind da schon zu nennen.
Der X300 (V12 und R6 Motoren) ist qualitativ die bessere Wahl. Rost ist jedoch bei beiden Fahrzeugen ein Riesenthema. Die üblichen Roststellen an Radkasten, Schwellern, Heckscheibenrahmen, Frontscheibentraverse (unterm Windleitblech) gelten für beide. Der X308 rostet dann noch gerne über der Vorderachse am Längsträger durch sowie an den Wagenheberaufnahmen. Ebenso sind die Abdichtungen unter der Rückbank zum Radkasten oftmals ein Problem, wenn es um Rost geht.
Das Fahrwerk ist bei beiden ähnlich aber unterschiedlich. Die Vorderachse vom X300 (R6) ist einfacher zu warten und die Reparaturen (z.B. Austausch Traggelenke usw.) geht einfacher von der Hand. Biem X308 müssen Spezialwerkzeug und Pressen her. Teile kosten aber nicht die Welt, wenn man die Teile einzeln erwirbt. An der Hinterachse ist das Differenzial anders. Beim X300 wurden noch Sperrdiffs verbaut. Beim X308 wurde das per ABS Eingriff geregelt. Links und Rechts des Diffs sind die Teile wieder gleich. Bremse, Nabe, usw. identisch. Beide haben ein "A-Rahmen" welches das Differenzial daran hindern soll sich zu verwinden. Bei beiden gammelt es sehr gerne unsichtbar durch. Es kommt häufiger vor, dass die A Rahmen dann auch brechen. Ansonsten ist die Hinterachse recht problemlos, sofern es nicht ölt oder ein Ausgangswellenlager defekt ist (beim X308 sehr teurer Ersatz, weil es nur von Jaguar bezogen werden kann).
Die Elektrik ist bei beiden recht unauffällig. Die V8 Motoren sind den R6 Motoren in Sachen Leistung überlegen, sind aber in der allgemeinen Qualität unterlegen. Steuerkettenspanner gehören regelmäßig getauscht. Dazu muss die Front vom Motor ab. Kostet viel Zeit. Der R6 ist aber auch nicht gerade ein Steuerkettenwunder. Da kommen auch aktuell häufiger Spannerschäden (besonders unten, da die Steuerkette aus 2 Kreisen besteht) ein Problem und ziemlich teuer. Die Automatikgetriebe sind hier auch unterschiedlich. Am V8 arbeitet eine ZF 5hp24. Elektronisch geschalteter 5 Gang. Sie haben alle ein Problem an der Eingangswelle. Behebung, sofern noch nicht geschehen, ist über ein Ventil welches in den Schieberkasten gesteckt wird. Damit wird das Problem behoben. Nachteil: ist man zu spät damit dran, ist die Automatik danach nur noch Kernschrott.
Die alte 4 Gang ZF 4hp22 im X300 ist dagegen ein Langläufer, auch wenn es rein hydraulisch arbeitet und ziemlich viel Leistung schluckt. Die 211 ps des 3.2l R6 sind dann vielleicht gefühlt bei 140 ps angekommen. Die 237 ps des 3.2l V8 sind dann bei irgendwo 210-220 ps noch.
Ansonsten die üblichen Probleme. Im X308 ist der Innenraum billiger verarbeitet. Drauf klopfen und es fühlt sich alles weich aber hohl an. Im X300 ist alles dagegen richtig "massiv" und "solide". Dabei aber auch viel mehr Holz enthalten.
Nachdem ich sowohl den 3.2l V8 als auch den 3.2l R6 hatte (AJ26 und AJ16), würde ich den V8 im X300 (also R6 Modell) nehmen Das beste aus beiden Welten.
Warum keinen x350 n-3 ,da gammelt nix und als 3,6 v8 mit 258 os eine gute wahl
Danke für die schnellen Antworten!!!
Es wird definitiv ein X300 von ´95 bis ´97. Da ist die Technik eher "wie für mich gemacht". Technisch bin ich nicht völlig unterbelichtet, hab ´ne Hebebühne und bis jetzt fast alle Spezialwerkzeuge für T4 und Mercedes W124 bis W210. An Fahrwerken mach ich fast alles selbst, nur wenn´s ans Schweißen, Elektrik/Elektronic und Arbeiten an Motoren/Getrieben geht, brauch ich Hilfe. Hab grad einen 2,5 TDI für T4 geöffnet, um zu sehen, wie´s innen aussieht. Schliff sieht wie neu aus, Kopf und ESD werden von Bekanntem mit auf Arbeit genommen, geprüft und ggf. was erneuert, eingestellt oder -geschliffen. Zusammenbau erfolgt dann mit dem Bekannten (Meister in Traktorenbude) gemeinsam. So läuft das bei mir ab.
Bei den V8 ist mir der Motorraum echt zu voll gestopft. Und alles ab EZ 2000 hat mir zu viel Elektronik, solchen Mist will ich nicht. Die M-Klasse von 2009 haben wir nur, weil meine Frau drauf bestanden hat.
Wenn ich ein Auto besichtige, dann geht das nicht ohne Bühne. Deshalb wollte ich wissen, wo ich suchen muß. Einmal wurdes schon heikel, als ich die Verkleidungen im Kofferraum, Rücksitzbank und alle Teppiche eines W124 komplett rausgehauen hatte, um an den vermuteten Rost zu kommen. Aber wie gesagt, die Typen kenn ich ganz gut.
Zitat:
@Trottel2011 schrieb am 25. August 2020 um 12:55:04 Uhr:
Der X300 (V12 und R6 Motoren) ist qualitativ die bessere Wahl. Rost ist jedoch bei beiden Fahrzeugen ein Riesenthema. Die üblichen Roststellen an Radkasten, Schwellern, Heckscheibenrahmen, Frontscheibentraverse (unterm Windleitblech) gelten für beide. Der X308 rostet dann noch gerne über der Vorderachse am Längsträger durch sowie an den Wagenheberaufnahmen. Ebenso sind die Abdichtungen unter der Rückbank zum Radkasten oftmals ein Problem, wenn es um Rost geht.
Diff: Beide haben ein "A-Rahmen" welches das Differenzial daran hindern soll sich zu verwinden. Bei beiden gammelt es sehr gerne unsichtbar durch. Es kommt häufiger vor, dass die A Rahmen dann auch brechen.
Die alte 4 Gang ZF 4hp22 im X300 ist dagegen ein Langläufer, auch wenn es rein hydraulisch arbeitet und ziemlich viel Leistung schluckt. Die 211 ps des 3.2l R6 sind dann vielleicht gefühlt bei 140 ps angekommen. Die 237 ps des 3.2l V8 sind dann bei irgendwo 210-220 ps noch.
Ein paar Fragen hab ich noch:
Rost an Radkästen:
- dazu hab ich gelesen, sie rosten gerne von innen nach außen - wo kann man da nachsehen, wenn von außen nichts zu sehen ist? Durch Kofferraum seitlich am Kotflügel runter zum Rad?
- kommt der Rost auch um die Gummistopfen, oder eher an den Pfalzen, wo Bleche an- / aufeinander geschweißt worden?
Rost am Schweller:
- ist das von unten leicht sichtbar oder gibt´s da eine Schwellerverkleidung (ähnlich wie beim W124 die Saccobretter), die man entfernen muß?
Rost an Scheibenrahmen:
- hinten ist´s sicher wie bei der alten S-Klasse W126 und leicht zu sehen, auch durch den Kofferraum sichtbar?
- kann man bei offener Motorhaube unter´s Windleitblech sehen? Oder ist das verkleidet?
Rost am Längsträger:
- ist sicher besser von unten zu sehen wie beim W124?
Rost Rückbank - Radkasten:
- hier die Sitzauflage rausnehmen und die Nähte prüfen oder durch den Radkasten (dicker UBS)?
Diff-Rahmen:
- wie kanns dort unsichtbar rosten? Der Rahmen sollte doch massiv sein, wird man doch irgendwie was sehen / fühlen oder?
Gibt´s denn keine Bilder zu den Rostproblemen???
Das die Automaten der R6 so viel Leistung schlucken, kann ich fast nicht glauben. Da müßte man ja fast permanent Vollgas fahren, um voran zu kommen.
Tendieren tu nun ich zum R6 mit 4 Liter Hubraum ohne Kompressor, da wird's mir kompliziert. Wie stehts dort mit den Steuerketten und deren Gleitschienen samt Spannern? Es werden auch welche mit Gasumbau angeboten - sind diese gasfest? Viel wird auch über die Kühler, Temperatursensoren und Thermostate diskutiert - da scheints auch Theater zu geben. Das wird man ja in Eigenregie tauschen können, oder?
Jupp, sie rosten aber nicht nur von innen nach aussen sondern auch von aussen nach innen.
Rost vorne am Wischerkasten/Windleitblett: einfach mal die Gummidichtung zwischen Haube und Leitblech abziehen. Ist da schon Rost zu sehen, ist darunter schon durchgerostet. Ist da kein Rost erkennbar, ist zumindest die Ecke darunter nicht durch.
Rost am Schweller ist überall möglich. Da rosten die eher von innen nach außen. Sieht man nicht. Sieht man nur von unten wenn man sich drunter legt. Dann sieht man rostige Stellen entlang des Schwellers. Schwellerverkleidungen gibt es nicht. Aber viele hatten überlackiertes U-Schutz an den Schwellern, was natürlich dazu führt dass das Material immer gut aussieht.
Scheibenrahmen ist von AUSSEN nicht von innen. Dazu die Gummidichtung der Heckscheibe vorsichtig anheben und in den Ecken schauen. Da ist wo Dreck sich ansammelt. Dann rostet es da. Wenn es einmal anfängt bekommt man es kaum weg. Dann MUSS die Heckscheibe raus.
Rückbank rausnehmen (nur Kissen, ist mit 2 Schrauben fixiert). Dann sieht man entlang der Dichtpaste ob da Rost ist. Meiner hatte (meine beiden!) dann im Sitzkuhlenbereich eindeutige Rostspuren.
Längsträger betrifft nur die V8 Modelle. Die R6 und V12 Modelle sind davon nicht betroffen.
Es gibt genug Bilder bei Google. Suche mal "Jaguar X300 rust" und du findest tausende Bilder.
Die alten ZF Automaten fressen UNMENGEN an Leistung. Erst mit der 4L80E im XJ6R (4.0l mit Kompressor) ist es besser. Da ist eine GM Automatik drin und die frisst deutlich weniger Leistung. Fahre mal einfach mal ein 3.2l oder 4.0l mit Schalter und dann mit Automatik. Es fährt sich wie Tag und Nacht. Zudem dreht der R6 unwillig hoch. Max 5000 U/min und dann kommt schon der Begrenzer Ca. 5200 wenn ich mich richtig erinnere...
Danke für die Infos. Ich hab mir Bilder aufgerufen und die Lust auf einen Jaguar ist mir vergangen. Der Fiesta eines Verwandten sieht nach 15 Jahren auch so aus. Die Jaguars rosten ja noch viel schlimmer als meine Sterne. Wenn ich die Unterböden sehe, vorne der Fußraum von außen - da kriegt man ja das kotzen. Und wie die Schweller an der Innenseite vorn vorne bis hinten durch sein können, ohne daß man wahrscheinlich von außen was gesehen hat - grausam. Ich kann leider nicht schweißen und Bleche zurecht dengeln. Da würde die Sache für mich unendlich ins Geld gehen, weil ich in der Hinsicht etwas penibel bin. Das würde dann nicht mit dem Wert des Fahrzeugs vereinbar sein.
Also werde ich mir einen Jaguar X300 wohl nicht antun. Ist sehr schade, weil sehr schönes Fahrzeug. Von den Nachfolgemodellen bin ich auch nicht überzeugt.
Ja, Jaguar fahren ist manchmal eine Schreckenssache. Der Vorvorgänger ist die bessere Wahl. Also ein XJ6 oder XJ12 der Serie III.
Zitat:
@Trottel2011 schrieb am 3. September 2020 um 20:35:54 Uhr:
Ja, Jaguar fahren ist manchmal eine Schreckenssache. Der Vorvorgänger ist die bessere Wahl. Also ein XJ6 oder XJ12 der Serie III.
Na ja, die rosten doch noch mehr. Dann lieber den XJ40 oder X300.
Entscheidend ist natürlich auch, in welcher Gegend das Fahrzeug bewegt wurde.
Zitat:
@Mad_Max77 schrieb am 4. September 2020 um 10:18:24 Uhr:
Zitat:
@Trottel2011 schrieb am 3. September 2020 um 20:35:54 Uhr:
Ja, Jaguar fahren ist manchmal eine Schreckenssache. Der Vorvorgänger ist die bessere Wahl. Also ein XJ6 oder XJ12 der Serie III.
Na ja, die rosten doch noch mehr. Dann lieber den XJ40 oder X300.
Entscheidend ist natürlich auch, in welcher Gegend das Fahrzeug bewegt wurde.
Die Serie III hat aber den Vorteil, dass mittlerweile alle Bleche im Grunde wieder verfügbar sind. Ist beim XJ-S genauso
Aber Recht hast du, wichtig ist WO.
Kann der Diskussion leider in keinster Weise zustimmen.
Habe bis dato 6 Jag´s in der Sammlung gehabt bzw. noch 4 sind aktuell und nicht einer von ihnen hatte/hat auch nur einen kleinen Rostmakel, weder sichtbar noch im Finstertal der Schweller. Selbst der von vielen als absolute Rostlaube noch bis vor einiger Zeit verschämte 76er XJ-S MK1 war rostfrei.
Es kommt, wie bei allen älteren Fahrzeugen, auf Pflege und Rostvorsorge in Eigeninitiative an. Auch die deutsche Autos aus den 70/80iger Jahren sind nicht vor Rostfäulnis gefeit.
Auch wenn Du bessere Erfahrungen hast - das Thema Jaguar ist für mich beendet. Die Vernunft hat gesiegt.