Bremsen einfahren - Klar, aber wie?
Dies wird sicherlich mein letzter Thread zum Thema "Bremsen" in der nächsten Zeit.
Morgen ist es soweit und meine neuen Stopper werden montiert.
Nun hab ich mich ein wenig mit dem Thema Einbremsen beschäftigt (und ja, dabei auch die SuFu benutzt ).
Die gefundenen Tipps sind aber recht kontrovers:
Die einen sagen "Ja nicht zu doll! Die ersten 300km nur sachte bremsen."
Und die anderen sagen (angeblich lt. Porsche Richtlinie):
Zitat:
“Richtiges Einfahren nach dem Erneuern der Beläge:
- 3 bis 4 Bremsungen mit mittlerem Pedaldruck aus einer Geschwindigkeit von ca. 160 km/h auf 80 km/h.
- dazwischen Abkühlphasen von 300 - 400m einhalten.
- 2 bis 3 Bremsungen mit stärkerem Pedaldruck aus einer Geschwindigkeit von ca. 180 km/h auf 100 km/h.
- dazwischen Abkühlphasen von 500m einhalten. Blockieren und ABS-Regelung unbedingt vermeiden.
- 1 bis 2 Reinigungsbremsungen dazwischen durchführen. Die Beläge sollen dabei keinesfalls überhitzen.”
Aber was ist nun richtig? Gleich ab auf die Bahn und 20 km relativ straff einfahren oder doch mit ganz zaghaftem Fuß?
MfG ...gsus...
Vlt. entwickelt sich der Thread ja sogar zum Kandidat für die FAQ's...
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11 Antworten
Gegenfrage: Was passiert, wenn Du Deine Bremsen nicht einbremst?
Antwort: Sie werden die ersten 500 km nicht die volle Bremsleistung haben. Danach ist es vollkommen egal und kein Unterschied mehr ob die nun eingebremst wurden oder nicht.
Also einfach fahren - sonst nix ...
Die ersten 500 km keine laaang schleifenden Bremsvorgänge machen, also vermeiden, dass sich Belag und Scheibe nur punktuell massiv erhitzen, weil der Belag ja noch nicht zur Scheibe passt.
Das verbietet sich aber sowieso - es wird nur kurz und heftig gebremst - wenn man Beifahrer hat, muss es ja nicht gar so extrem sein ...
Gruß, Frank
Bremsscheiben müsse sehr wohl eingebremst werden. Dies ist insbesondere wichtig, damit sich das Belagmaterial gleichmäßig an der Bremsscheibe anlagert. Sonst kommt es im späteren Betrieb unweigerlich zu Vibrationen beim Bremsen.
Deine Einfahrhinweise sind schon ganz prima. Ich würde nur nicht direkt von 160 runterbremsen. Ich halte Bremsungen von 80-100 KM/h auf 50 für sinnvoll. Am Anfang behutsam bremsen und dann immer stärker. Auf gar keinen Fall sollte das ABS eingreifen. Wichtig ist es auch, darauf zu achten, dass die Bremsen zwischedurch schön abkühlen.
Insgesamt halte ich so 20 Bremsungen für angemessen.
Wenn du die Bremsen montierst bekommst sind sie vom Mechaniker bereits ausreichend eingebremst worden.
Das ist bereits nach 3-5 Bremsungen aus niedrigen Geschwindigkeiten der Fall (50 auf 30)
Werden nur die Klötze getauscht, übertragen sich sowieso die Rillen von der Scheibe auf die Klötze.
Zitat:
...
Werden nur die Klötze getauscht, übertragen sich sowieso die Rillen von der Scheibe auf die Klötze...
In meinem speziellen Fall wird allerdings beides (Scheibe und Belag) getauscht.
Gibts da noch was Besonderes zu beachten?
Nein, dein Mechaniker hat die oberste glatte Schicht bereits abgebremst und plan liegen sie ja sowieso auf der Scheibe.
Schäden auf der Scheibe sind sowieso hauptsächlich auf 08/15 Qualität der Klötze und Scheibe zurückzuführen !
Zitat:
Original geschrieben von schlodfeger
Wenn du die Bremsen montierst bekommst sind sie vom Mechaniker bereits ausreichend eingebremst worden.
Das ist bereits nach 3-5 Bremsungen aus niedrigen Geschwindigkeiten der Fall (50 auf 30)
...
Heut ist es passiert : Alles ist eingebaut und die ersten (20) Kilometer sind absolviert.
Zum Glück wusste ich vorher, dass ich nicht die volle Bremswirkung erwarten darf, sonst wäre ich ziemlich enttäuscht.
Also hab ich schön langsam gemacht und lange Bremsungen vermieden.
Als ich mir den Thread nochmal durchgelesen hab, bin ich am obigen Zitat hängen geblieben. Die genannten "3-5 Bremsungen" sind logischerweise vorbei, aber getan hat sich noch nichts so wirklich.
Nun frage ich mich (dementsprechend auch euch), wann ich erfahrungsgemäß mit einer deutlich besseren - natürlich nicht der vollen - Bremsleistung rechnen darf; ich bin nämlich grad ein wenig ungedultig.
MfG ...gsus...
P.S.: An alle mit Stahlflexleitungen: Haben die bei euch auf Anhieb wie die Faust aufs Auge gepasst?
Zitat:
Original geschrieben von lncognito
Also einfach fahren - sonst nix ...
Ganz genau. Alles andere ist fachgesimpelter Quatsch.
Einfach auf eine freie Landstrasse oder Industriegebiet und etwas testen aus höherer Geschwindigkeit.
Schon nach 20 km hat man ein Gefühl für das neue Verhalten entwickelt.
Und Deine Frage nach dem deutlich besseren Verhalten. Das wird es nicht geben, weil der Prozess, dass sich die beiden Reibpartner von den Flächen her anpassen im wahrsten Sinne des Wortes "schleifend" ist
Zitat:
Original geschrieben von Pfauli
...
Und Deine Frage nach dem deutlich besseren Verhalten. Das wird es nicht geben, weil der Prozess, dass sich die beiden Reibpartner von den Flächen her anpassen im wahrsten Sinne des Wortes "schleifend" ist
...
Nicht schlecht formuliert! Gehts präziser, wenn man 80% der vollen Leistung als Maßstab ansetzt?
Ich mag halt so schnell wie möglich die Vorteile meiner neuen Teile spüren!
Zitat:
Original geschrieben von gsus
Nicht schlecht formuliert! Gehts präziser, wenn man 80% der vollen Leistung als Maßstab ansetzt?
Ich mag halt so schnell wie möglich die Vorteile meiner neuen Teile spüren!
Hm ... Du, da gibt es keine Pauschalantwort, denn jeder fährt anders und hat andere Verkehrsaufkommen, das kann mannicht sagen, außer Du fährst auf die Autobahn und testest es einmal.
Ich habe mich noch nie darum gekümmert, denn die Leistung konnte ich nach wenigen 100 Kilometer schon einschätzen.
Und einen wirklich spürbaren Unterschied zu vorher wirst Du nicht bemerken. Es sind immer noch die gleichen Flächengrößen, wie zuvor, oder kannst Du mit neuen Schuhen besser bremsen als mit den gleichen älteren? Lassen wir einmal Profil, Regen etc. außer Acht
Zitat:
Original geschrieben von Pfauli
... oder kannst Du mit neuen Schuhen besser bremsen als mit den gleichen älteren?...
Jep, denn in den Ausgelatschten rutsch ich immer erst ein Stück nach vorn!
Nein, ich weis, dass ich nach Antworten suche, die es nicht gibt/geben kann - da das Drumherum, wie du sagst, bei jedem anders ist.
Mir bleibt wohl wirklich nichts anderes als abwarten...
Dennoch ein recht herzliches Dankeschön.
MfG ...gsus...
Mit alten Bremsen kann man grundsätzlich besser bremsen als mit neuen Beläge und/oder Scheiben - ist ja auch klar, denn da hat sich alles auf einander eingeschliffen.
Will man diesen neuen Einschleifvorgang beschleunigen, dann muss man sie "einbremsen" - also kurz, kräftig und heftig bremsen ohne eine Überhitzung herbeizuführen.
Die Bremsen sollten in der tat schon nach wenigen Bremsungen 90% der Bremsleistung aufweisen - ansonsten hat der Mechaniker vergessen die Scheiben mit Bremsenreiniger zu reinigen bevor er sie eingebaut hat - man mag's nicht glauben, aber das kommt häufig vor.
Ich finde es auch nicht schwer schlagartig die Räder zum Blockieren zu bringen - und mehr Bremsleistung als "blockieren" kann man nicht erreichen. Manch einer meint, dass sich guuute Bremsen mit leichtem pedaldruck zum Blockieren bringen lassen. Das ist Mist, denn die sind damit kaum noch dosierbar.
Erst wenn die Fläche und der Umfang vergrößert wird ist es möglich "Deppenbremsungen" durchzuführen, also bei 250 km/h erst gaaanz sachte die Bremse antippen, sie in rotgrlühenden Zustand zu bringen. Dann erkennt der Depp, dass es vor ihm doch eng wird und eine Serienbremse ist dann hoffnungslos überfordert noch eine Blockierung hinzubekommen - erst eine Depenbremse möglich groß mit Löchern und aus Keramik kann dann noch zum Blockieren überredet werden.
... wer richtig bremst, braucht nur Serienbremsen.
Und wer will schon bremsen - wir wollen doch GAS GEBEN !!!