C180 W202 Bj. 1996 nach 6 Jahren wieder erwecken
Liebe Motortalker,
vor sechs Jahren wurde ein Benz C180 W202 Bj. 1996 ist eine Garage gestellt und abgeschlossen - mit dem Ziel, ihn bald zu nutzen.
Diverse Umstände führten nun dazu, dass das Fahrzeug sechs Jahre stand.
Zunächst haben wir den Wagen im Motorraum mit 12V versorgt, damit wir über den Schalter im Innenraum die ZV entriegeln konnten, da wir leider feststellen mussten, dass leider der Schlüssel nicht ins Kofferraumschloß passte.
Nun sind wir an den Kofferraum gekommen, haben eine frisch geladene Batterie eingebaut, die Batterien in den Schlüsseln getauscht. Ein Schlüssel liess sich wohl synchroniseren (ZV reagiert), denn mit diesem leuchten die Lämpchen im Spiegel nicht mehr abwechselnd grün und rot. Mit dem zweiten Schlüssel, der auch die ZV nicht anspricht, leuchten beim Startversuch die Lämpchen entsprechend abwechselnd.
Nun orgelt der Wagen, aber springt nicht an. Man kann auch keinen Benzingeruch wahrnehmen.
Jetzt stellt sich die Frage: Hat der Schlüssel bzw. die Wegfahrsperre korrekt freigegeben?
Nach welcher Ursache könnte/sollte/muss man jetzt noch schauen, damit man den Wagen zum Leben erwecken kann.
Das dumme ist, in der Garage ist es sehr eng und das Automatikgetriebe ist auf "P", die Bremse also fest.
Vielen Dank vorab für Eure Tipps und Infos.
Gruss
Captain
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8 Antworten
Moin,
"P" macht nicht die Bremse fest, sondern lässt eine Sperrklinke im Getriebe einrasten.
Mit einem funktionierenden Zündschlüssel und geladener Batterie sollte sich der Wählhebel aber nach meiner Kenntnis bei Betätigung der Bremse auch bewegen lassen.
Für Details der Elektrik und des Getriebes wäre die FIN hilfreich. Auch ein Foto des Wählhebels kann zeigen, welches Modul dort verbaut ist.
Ein typischer Fehler wäre eine in der langen Stehzeit festgegangene Kraftstoffpumpe.
Gruß
Pendlerrad
Hallo,
danke Dir für Deine schnelle Antwort.
Kannst Du mir sagen, wo sich die Kraftstoffpumpe befindet?
Der Wagen steht jetzt leider nicht in der Nähe, daher kann ich gerade kein Foto vom Wählhebel machen.
Im Anhang ein Ausschnitt des Fahrzeugscheins wegen der Fahrgestellnummer.
hier:
https://www.lastvin.com/de/vin/41My62Ye9492ve9Ng
findest Du die Daten zum Fahrzeug, als .pdf sieht das so aus wie in der Anlage.
Gemäß Code 807 ist das Fahrzeug Modelljahr 97.
5-Gang-Automatik, das Schaltgerät sollte Teilenummer A129 260 45 98 sein.
Am Schaltgerät sitzt dann auf der Beifahrerseite unter einem Deckel die Schaltsperre, ein federbelasteter Hebel.
Dieser ist über Bowdenzüge mit Pedalanlage und Lenkschloss verbunden.
Ich meine mich zu erinnern, dass bei getretener Bremse und funktionierendem Zündschloss der Wahlhebel frei wird. Die Wahlhebelsteuerung prüft meines Wissens nicht, ob der Motor läuft.
Fahrzeuge mit Automatikgetriebe lassen sich nach Anleitung sogar anschleppen.
Die Kraftstoffpumpe sitzt unter dem Wagenboden in Tanknähe. Sicherung Kraftstoffpumpe (30A) vermutlich direkt auf dem Relais Kraftstoffpumpe unter der Verkleidung im Kofferaum, ein Relais mit integriertem Sicherungshalter ist gut zu erkennen.
Der Kontakt Klemme 30 des Relais ist direkt mit Plus Batterie verbunden.
Zuleitung zur Kraftstoffpumpe vom Kontakt 87 könnte rot/grün sein.
Die Kraftstoffpumpe sollte schon beim Einschalten der Zündung für einige Sekunden anlaufen, das hört man unter dem Fahrzeug hinten, ob das Relais schaltet kann man am Relais hören und ggf. auch fühlen.
Gruß
Pendlerrad
nach 6 jahren würde ich erstmal direkt das öl wechseln und gar nicht versuchen zu starten. zündung an, gucken ob die benzinpumpe läuft, öl wechseln, einspritzanlage stromlos machen und erstmal auf öldruck orgeln (gib dem starter aber immer nach 10 sek. orgeln, min. 20 sekunden abkühlzeit, sonst ist der auch gleich hin). das machst du 4-6 mal, dann dürfte genug öldruck aufgebaut sein. einspritzung wieder anschließen und starten.
Ölwechsel in einer engen Garage - ich vermute, das muss erst mal hinten anstehen
Zitat:
@Pendlerrad schrieb am 14. Dezember 2024 um 19:05:36 Uhr:
Ich meine mich zu erinnern, dass bei getretener Bremse und funktionierendem Zündschloss der Wahlhebel frei wird.
...und Schalterstellung mindestens auf Stromversorgung. Gesteckt allein wird das nichts. Aber ja, regulär sollte das kein Problem sein, auf N zu schalten, die Feststellbremse zu lösen, und dann (vermutlich kräftig und ruckartig) den Wagen zu schieben/ziehen.
Ich würde wie empfohlen den funktionierenden Schlüssel einstecken, die Zündung einschalten, die Bremse treten und den Wählhebel auf N stellen. Dann das Auto aus der Garage schieben.
Für den ersten Startversuch könnte es hilfreich sein etwas Starthilfe-Spray in die Ansaugung zu sprühen.
Nur der Vollständigkeit halber...
Zitat:
@CaptainW schrieb am 14. Dezember 2024 um 18:00:17 Uhr:
Ein Schlüssel liess sich wohl synchroniseren (ZV reagiert), denn mit diesem leuchten die Lämpchen im Spiegel nicht mehr abwechselnd grün und rot. Mit dem zweiten Schlüssel, der auch die ZV nicht anspricht, leuchten beim Startversuch die Lämpchen entsprechend abwechselnd.
Nun orgelt der Wagen, aber springt nicht an. [...]
Jetzt stellt sich die Frage: Hat der Schlüssel bzw. die Wegfahrsperre korrekt freigegeben?
... Ihr habt sicher versucht, den Wagen (und damit die Wegfahrsperre) mit dem synchronisierten Schlüssel zu entriegeln, nicht mit dem zweiten?
Im Verlauf des Jahres 1996 wurde das Schließsystem von FBS 2 auf FBS 2a umgestellt. Was sich dadurch änderte, kann man hier nachlesen . Es wäre der erste Schritt, das verbaute System zu identifizieren. Dann kann man die Signale der LEDs präzise deuten und die Funktionsweise des Systems bei der Fehlersuche berücksichtigen.
Im Falle des FBS 2 signalisiert das wechselseitige Rot/Grün-Blinken, daß die Wegfahrsperre nicht entriegelt worden ist. Dann kann man orgeln, bis man schwarz wird, und der Motor springt nicht an.
Nur wenn beim Entriegeln die grüne LED allein blinkt (oder Rot und Grün gleichzeitig blinken), wird beim FBS 2 die Wegfahrsperre entriegelt.
Zu den Reaktionen der FBS 2a siehe die verlinkte PDF.
Beim FBS 2 darf man (nach meiner Erfahrung) gern mal auf äußerst verrückte Zickereien gefaßt sein - die sich dann nach kurzer Zeit wieder in Luft auflösen .
Motorölwechsel in der Garage / ohne Hebebühne sollte übrigens gehen, sofern man entweder keine untere Motorraumabdeckung eingebaut hat oder das Altöl von oben absaugen kann.
Michael
Zitat:
@CaptainW schrieb am 14. Dezember 2024 um 18:00:17 Uhr:
Ein Schlüssel liess sich wohl synchroniseren (ZV reagiert), denn mit diesem leuchten die Lämpchen im Spiegel nicht mehr abwechselnd grün und rot.
Ich bin davon ausgegangen dass der TE einen funktionierenden Schlüssel hat.