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C215, CL600 EZ 2000, Ölverlust vom Öl/Wasser-Wärmetauscher

Mercedes CL C215
Themenstarteram 3. Mai 2012 um 15:54

Hallo zusammen,

ich musste Ölverlust am Öl/Wasser-Wärmetauscher feststellen.

Indirekter Beweis, weil man sieht ja nicht hin... Wo anders kanns aber aus dem V-Bereich kommend nicht herstammen.

Hat jemand das Teil schon mal gewechselt?

Man muss immerhin beide Zylinderköpfe abbauen. Dumm gelaufen.

Den Wärmetauscher kann man zerlegen, es sind Schrauben dran.

Die Dichtung zwischen den Gehäuseschalen, nicht die zum Motorblock hin, kann ich im EPC nicht finden. Das ist ein Hinweis darauf, dass ich das ganze Teil tauschen muss (ca. 600 Euro).

Hat schon jemand den WT selbst abgedichtet?

Ist schon riskant, wenn man die Vorarbeiten bedankt...

Aber wenn der alte undicht wurde, wird es der neue wohl auch.

Danke für Tipps,

Wolfgang

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 9. Juli 2012 um 16:38

Hallo Interessierte,

erst mal entschuldige ich mich für die lange Pause. Ich hatte gar nicht gespannt, dass es Fragen gibt. Gerne werde ich meinen Kommentar dazu abgeben.

@ Wiesn Toni

Hey Alter, ich hab in Augsburg studiert. War super da. Viele Strafzettel allerdings. Das ist nicht so weit weg. Ich wohne in Schweitenkirchen an der A9. Also, wenn du mal vorbeifährst, kannst du gerne kommen.

@Bullethead

Das erste, was du brauchst, sind viele Spraydosen Bremsenreiniger. Die kosten fast nichts, wenn du 24 oder 48 Stück nimmst. Ich hatte die von Karamba. Das waren fast am billigsten und der jeweilige schwarze Kunststoffdeckel ist ohne Loch. Dadurch kann man die Deckel zum Anmischen von Kunstharz oder Farbe mit Härter oder zum Pinselreinigen verwenden, ohne dass man erst das Entlüftungslöchlein im Boden mit dem heißen Lötkolben zuschmelzen muss.

Nun zu deinem Problem: Das Öl muss voll weg sein. Dann Kunststoffteile entfernen. Wenn es sich anbietet, wie bei deiner Undichtigkeit, bei der ja sicher ein Dichtungswechsel angesagt ist, auch möglichst viel zerlegen und Silber drauf. Ich habe Felgensilber von - wenn ich mich recht erinnere - "Sprayla". Das hält erstaunlich gut, dafür, dass kein Härter drin ist - besser gesagt, dass es nur mit dem Luftsauerstoff härtet.

Die schwarzen Kunststoffteile werden sehr schön durch zuerst reinigen und dann Silikonspray drauf. Das Silikon ersetzt den denaturierten Teil des Kunststoffs, der die Oberfläche zusammengehalten hat und das matte Schwarz ergeben hat. Nach und nach wieder auffrischen, dann wird er wie neu.

@Gravitar

Überlegen wir mal logisch. Das Öl muss wo herkommen.

Vorschlag: Die Absaugstelle = vermutete Einleitung in den Lufttrakt an der Luftklappe abziehen und über einen durchsichtigen Schlauch wieder mit der Luftklappe verbinden. Unter der Motorhaube nach aussen eine Schlaufe vor der Windschutzscheibe umleiten und wieder verbinden. Jetzt siehst du während der Fahrt, ob da Öl kommt und wann.

Wenn ja, dann bleibt nur die Kurbelgehäuseentlüftung als Ölquelle. Nach meinem Verständnis wird der geringe Luftüberschuss (Undichtigkeit der Kolbenrinde, o. ä.) in den Ansaugtrakt eingesogen und vorher von Öl gereinigt. Das geschieht im "Siphon" des Wärmetauschers, da sich das Öl dort durch die Luftführung gut fängt und dann an der warmen Innenwand schnell nach unten ab-/zurückläuft. Wenn das Löchlein zu ist (Ablagerungen), dann können alle möglichen Szenarien ablaufen. Im Foto siehst du das Oberteil des Gehäuses. Das mittlere Rohr saugt ab, das andere kommt von der vorderen Entlüftung. Wenn also Öl in der Schlaufe auftaucht, kann es gut sein, dass das Ablaufloch im Sipon zu ist und sich da ein hoher Flüssigkeitsstand gebildet hat, von dem ein Teil bei starkem Unterdruck mit der Luft mitgeht. Ich fürchte, dann hast du die gleiche Reparatur vor dir, wie ich . Die Werkstatt baut natürlich einen neuen Wametauscher ein. Wenn du bezahlt hast, hast du das Gefühl, du hast ein kleines Grundstück gekauft.

Was noch wichtig ist: Die Gummiteile sind eine Katastrophe. NBR-Kautschuck. In Viton wären die ein paar Euro teurer gewesen, allerdings dünnwandiger, weil von Haus aus etwas härter. Jetzt sind sie durch die andauernde Hitze richtig hart, spröde, und eigentlich viel zu teuer, weil es so viele Teilstücke sind. Ich habe ein Kupferrohr gebogen und gelötet und brauchte nur noch die Anschlussstücke neu kaufen. Das System muss echt dicht sein, sonst zieht der Motor hinter der Luftklappe Falschluft, und die Elektronik weiß ab einer gewissen Menge nur einen Rat: Fehlermeldung. Also: Sauberen Schlauch am abgezogenen Teil von der Luftklappe anschließen und mit dem Mund ansaugen und prüfen, ob der Unterdruck eine Weile anhält.

Glaub mir bitte nicht alles. Ich versuche nur zu denken. Ausprobiert habe ich die Vorschläge selbst nicht. Ich würde jedenfalls so an die Sache herangehen. Vielleicht können ja andere mehr dazu sagen. Ich wünsche dir Glück bei der weiteren Diagnose und Reparatur und würde mich freuen, wenn du uns über den neuesten Stand informierst. Ich finde Motorreparatur ohne die Routine eines Meisters ist eine ziemlich spannende Denksport-Aufgabe.

Grüße

Wolfgang

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Hey Wofgang Servus,

exakt dasselbe Problem habe ich auch! Selbes Auto und Baujahr. Die Karre sifft das ich nich mehr lustig und zwar genau ganz ganz hinten, wie solls auch anders sein, ziemlich weit unter dem Luftmassenmesser, wo nix und niemand hinkommt!! Kuck die Bilder!!

Wie du schon sagst BEIDE Zylinderköpfe müssen ausgebaut werden.

Die Kacke ist ja, das diese Dichtung(en) EIGENTLICH!!!! Centbeträge kosten ABER man diese NICHT bekommt man MUSS das ganze Teil austauschen.

Wie du schon sagst ca 600 Ocken!!

Das ist mir einfach zu teuer und deswegen habe ich es jetzt mal so probiert nachdem ich mich bisschen informiert habe! Ich habe mir 2 Dosen!!!(da großer Hubraum) Öldichtungsmittel in den Motor geschüttet, dann habe ich mich, nach Empfehlung eines Mercedesmechanikers von meinem teueren sehr sehr dünnen 0W40 Motoröl getrennt und habe 10W60 hineingeschüttet!! So und nach ca 600-800km soll die Dichtwirkung eintreten also bin ich noch in der Testphase.

Ich stell mal paar Bilder rein als ich meinen Motor zerlegt habe und das vom Dichtmittel. Siehe Bild3 Draufsicht und genau dort aber 10cm weiter unten!

Ich bin der Meinung das ich auch wenn es ein V12 ist bei 180000km Laufleistung nicht mehr das beste u teuerste Öl reinkippen muss,das ist ein einfacher älterer Motor und keine Frau die man extrem hegen und pflegen muss :D

Mein alter verrosteter Twingo hat auch 220tsd drauf und läuft und läuft und läuft !!und das mit dem billigsten Öl! :)

Meine Black Pearl wirds auch überleben aber ich denke das mit dem Dichtmittel ist ne billige und vor allem wirkungsvolle Lösung!!

Ich halt Dich aufm laufenden Wolfgang!

Hau di nei

Servus

TONI

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+1
Themenstarteram 6. Mai 2012 um 15:14

Hallo Toni,

danke für deine Teilnahme an dem Problem. Ist gleich ein anderes Gefühl, nicht der einzige zu sein. Ich finde deine Experimentierfreude bewundernswert. Nur: Wenn man die Zylinderköpfe abbaut, dann ist glaube ich Schluss mit Experimentieren wegen der erneuten Arbeit und den Kosten für die Zylinderkopfdichtungen bei der Fehlerkorrektur...

Ich bin übrigend in der Nähe von München zuhause.

Trotzdem würde es mich reizen, den hohen Preis für den WT zu vermeiden: Der Öl/Wasserkühler hat immerhin Schrauben dran. Das sehe ich an einem Motorblock in ebay, an dem die Köpfe weg sind. Und dazwischen sitzt eine Papierdichtung. Der Verkäufer war so freundlich, nachzuschauen. Leider existiert die Dichtung nicht als Ersatzteil im EPC. Papierdichtungen kann man aber selbst ausschneiden/stanzen. Das traue ich mir zu. Dann wäre die "Stollenform" eigentlich wieder dicht. Vorher müsste man vielleicht noch die Planität der Hälften überprüfen und evtl korrigieren. Ich würde auch zusätzlich oben und unten eine Schicht Hochtemperatursilikon draufsetzen. Kann man noch mehr machen? Ich erledige die Rep. in den Pfingstferien. In der Zwischenzeit muss ich jede Woche einmal die Kapselung unter dem Motorraum mit Sägespänen trockentupfen, weil sie fast voll gelaufen ist. Es ist jämmerlich! In drei Wochen geht es los.

Noch mal zu deiner Technik: Das dickere Öl bringt natürlich einige Probleme mit sich. Die Ölversorgung lebt meines Wissens nach vom Gegendruck in den verschiedenen Verzweigungen. Wenn der stimmt, dann liegt überall der geplante Öldruck an und die Schmierung stimmt. Das dickere Öl macht zwar überall gleich viel mehr Gegendruck, aber wer weis. Ich hätte da ein ungutes Gefühl. Das Dichtungsmittel hat einen guten Ruf. Ich weis nur nicht, in welchen Mengen man da immer wieder was nachkippen muss, weil die Wirkung mit Sicherheit wieder nachlässt. Was passiert mit den vorher dichten, aber durch die Behandlung mit aufgequollenen Dichtungen, wenn man das Nachkippen nicht mehr braucht - also nach einer Reparatur? Beispiel Holzstiel: Er quillt, wird in seinem Sitz komprimiert, schwindet nach dem Quellen wieder und ist dann locker. Vielleicht ist das ein Fass ohne Boden.

Übrigens. Ich habe auch gleich als erstes eine alte Dose von dem Zeug ins Öl geschüttet. Nach der Reparatur mache ich ohnehin einen Ölwechsel. Die Technik ist jetzt seit zwei Wochen ohne jede Wirkung. Es war aber nur eine Dose.

Jetzt noch eine Frage an die Fachleute:

An welcher Stelle des Ölkreislaufs sitzt denn der Öl/Wärmetauscher? Welcher Druck ist innen auf dem Bauteil? Ich konnte keine Erklärung im WIS finden.

Grüße

Wolfgang

 

Man kann ja versuchen die einen oder anderen Kosten für Reparaturen so gering wie möglich zu halten, aber ich würde niemals so ein "Dichtungs-Zeug" in einen 12-Zylinder Mercedes-Motor schütten.

Das Risiko den Motor damit zu "schreddern" wäre mir einfach viel zu groß um dafür 600 Euro zu sparen.

Morgen Männer,

also man sollte doch mal die Kirche im Dorf lassen meint ihr nicht??

Glaubt ihr das Liqui Moly bringt ein "Motorschredderzeug" aufn Markt??? Ich denke eher nicht!

Wieso soll das den Motor kaputt machen lieber CLler? Bin überhaupt nicht Deiner Meinung!!

WIe gesagt mein Motor ist bei 180000km er sifft an der einen Stelle das alles zu spät ist und dann soll ich so ein Dichtmittel nicht reinschütten? Warum denn?? Da passiert GAAAAR NIX! :)

Was die Rep betrifft, das blöde ist ja das es nur mit den 600 Euros nicht getan ist! NUR das Teil kostet soviel und der Aus und Einbau?? Also ich trau mir schon zu die Z.köpfe auszubauen ABER man braucht doch ein Spezialwerkzeug um die Nockenwelle zu fixieren um die Steuerzeiten nicht zu verstellen, udn dieses habe ich eben nicht, sonst hätte ich das schon bei meinem Ausbau gleich mitgemacht!

kann mir das Teil vielleicht einer von euch gegen Bezahlung LEIHEN??? WIe schaut das überhaupt aus??

Das wär echt Klasse!!

DAAANNNKKEE

Schönen Tag Freunde

TONI

Zitat:

Original geschrieben von Wiesn Toni

...

Glaubt ihr das Liqui Moly bringt ein "Motorschredderzeug" aufn Markt???

...

Hmmm, Toni ... na vielleicht habe ich mit "schreddern" etwas übertrieben.

Ich werde mal etwas zurück Rudern und einfach nur die Wirkung von diesem Zeug an der von Wolfgang beschriebenen Problemstelle anzweifeln.

Er schreibt da von einer Papierdichtung ... und da bewirkt dieses "Dichtmittel" höchstwahrscheinlich überhaupt nichts, da es speziell dafür hergestellt wurde um Simmeringe und Ventilschaftdichtungen usw. mit einem darin enthaltenen "Weichmacher" wieder geschmeidiger zu machen, so dass die Dichtwirkung wieder verbessert wird. Das kann ja so bei Papierdichtungen o.ä. nicht funktionieren ... da hilft nur die Erneuerung der betreffenden Dichtung.

Was will ich damit sagen?

Das es sich hier nicht um ein "Dichtmittel" handelt ... bei dem man vermutet, dass es in alle möglichen Ritzen und Öffnungen kriecht ... dort "verhärtet" und alles abdichtet ... sondern um ein Mittel, welches elastische Dichtungen durch den darin enthaltenen Zusatzstoff (Weichmacher) wieder geschmeidiger macht ... diese sich sozusagen wieder etwas mehr ausdehnen und somit ihren eigentlichen Zweck wieder erfüllen können. Das kann eine ganze Weile funktionieren, wird aber einen defekten Simmering oder eine poröse Ventilschaftdichtung nicht zur Selbstheilung bringen.

Ahaaaaa na schau jetzt check ich das auch :D Wenn das mal keine ausführliche Beschreibung ist, hab wieder was dazugelernt lieber Cl`ler DANKE SCHÖN :)

Themenstarteram 7. Mai 2012 um 12:57

Hallo Toni,

von einem Nockenwellenfeststeller habe ich im WIS nichts gelesen. Das einzige, was an Spezialwerkzeug nötig ist, ist eine Halteklammer, die zwei Räder an der Nockenwellenverstellung zusammenhalten, wenn man die Nochenwelle ausbaut. Ansonsten werden die Teile, die mit der Steuerkette zusammenpassen müssen markiert mit Farbpunkten. Das kriegt man schon hin.

Während der Pfingstferien kann ich meine Erfahrungen berichten. Wenn alles gut geht, dann regt dich das doch zur Nachahmung an. Die Ansauggruppe hattest du ja bereits herunten. Sind das noch die alten Dichtungen? Die kannst du dann auch gleich erneuern.

Hat denn niemand Ahnung von Ölverlauf in diesem Motor?

Meine Vermutung: auf dem Wärmetauscher ist der volle Öldruck der Pumpe im Vorlauf des Ölkreislaufs, sonst würde nicht das Öl nicht so muter daherspazieren. Das wären vielleicht 3,5 bis 4 bar. Liege ich da richtig?

Grüße

Wolfgang

Themenstarteram 14. Juni 2012 um 18:58

Hallo,

Reparatur ist erledigt. Den Wärmetauscher konnte man in zwei Schalen zerlegen. Die Dichtung, eine brüchig gewordene Gummidichtung war die Ursache.

Meine Vorgehensweise:

Viton-Rundschnur 3 mm besorgt, die zwei O-Ringe gemacht mit Sekundenkleber, die Schalenhälfte mit der Rille um 3/10 mm abgeschliffen am Bandschleifer, damit die 3 mm Dichtung statt der vorher 3,5 mm starken genügend stark gepresst wird (ca. 25 flacher als Durchmesser), zusätzlich v. a. wegen der Klebestellen HT-Silikonkautschuk auf das Umfeld (nicht in die Nuten) und zusammenschrauben.

Der Langzeittest kommt natürlich noch. Aber meine Methode erfolgte in Absprache mit Spezialisten aus der Dichtungsbranche.

Der Rest der Reparatur ist Fleißarbeit. Nebenbei konnte ich ein Auslassventil andrehen und neu einschleifen. Jetzt ist der Ionenstrom dieses Zylinders auch wieder in der Norm. Übrigens: Wieviel Druck drauf ist, weis ich immer noch nicht. Der größere Teil ist der Tauscher, der kleinere Teil bildet eine Art Siphon, wo sich das Öl der Kurbelgehäuseentlüftung abscheidet und durch einen kleinen Überlauf zurück nach unten fließt. Das war bei mir verstopft und dicht. So wurde der Ölgehalt der Luft mit angesaugt und siedelte sich in den Krümmern nach der Luftklappe und der Ansaugbrücke ab. Das Verbrennen des Öls wäre nicht ganz so schlimm, aber bei der geringsten Undichtigkeit rinnt unten Öl heraus. So geschehen bei mir. Es versaute still und heimlich ein Zündmodul. Für Hochspannung ist das Motoröl leitend! Man kämpft meist mit der Folge einer Folge einer kleinen Ursache.

Folgende Erfahrungen konnte/musste ich machen:

1. die kleine Dichtung zwischen der Ölpumpe Zylinderabschaltung und dem Zylinderkopf sieht aus wie ein Brillengestell mit drei Gläsern und klemmt beim Eindrücken in die Nut nicht wirklich fest. Meine fiel raus beim Draufklopfen des Deckels auf die Passstifte. Sie wurde beim Anziehen der Schrauben regelrecht in mehrere Teile zerschnitten. Die Folge waren zu geringer Druck auf der Pumpe für die ZAS und üble Geräusche. Welch ein Schreck! Ein teures Teil. Ich dachte schon, ich hätte eine Nuss vergessen. Glücklicherweise konnte ich die Pumpe ausbauen, ohne wieder die ganze Ansauggruppe zu entfernen. Im WIS steht es anders - kann man mehr berechnen!

2. Den dummen Stopfen auf der unsinnigen Ölmessstaböffnung (dient eigentlich nur mehr zum Absaugen beim Ölwechsel) hatte ich unzählige Male mit meinem Ärmel runtergestreift und musste ihn wieder im Untergeschoß holen. Irgendwann habe ich ihn dann vergessen. Ohne diesen Verschluss saugt der Motor aber bei höherem Unterdruck Falschluft über die Kurbelgehäuseentlüftung an und geht auf Störung. Bis ich da drauf gekommen bin. Jetzt bin ich erst mal froh, dass alles passt. Irgendwann wechsle ich noch den Simmerring hinten, dann sehe ich hoffentlich kein Öl mehr außerhalb des Motors.

Toni, ich würde dir zur Reparatur raten. Ist nicht so schlimm. Du brauchst halt Zeit und ein zweites Fahrzeug. Der Vorteil ist, dass du ein Bild vom Zustand deines Motors bekommst. Mach Fotos vor dem Zerlegen mit den Anschlüssen drauf. Bei dir wäre sicher alles einfacher als bei mir, da ich meine Ansauggruppe auf Autogas umgebaut hatte und immer doppelt so viele Ventile abklemmen muss - und das auf engstem Raum. Eine eigene Star-Diagnose zum Fehlerauslesen ist natürlich sehr wertvoll. Mit der konnte ich auch meine Zündmodule reparieren. Ich hatte die mindestens zehn mal dranhängen seit dem. Außerdem: Es ist einfach sehr interessant, zu sehen, was los ist.

Grüße Wolfgang

Hier noch ein paar Bilder:

Fast-fertig
Zylinder
Viton
+2

Wolfgaaaang wie geil is das denn :D :D :D

Hammer Hammer Hammer!! Hut ab mein Lieber! Hättest nur was gesagt dann wär ich zu Dir gekommen und wir hätten die Babys im Doppelpack gerichtet!!

Du hast leider ZUVIEL Text geschrieben hab gar nix mehr verstanden irgendwan Bilder sind immer besser.

Wie heisst das Dichtmittel was reingemacht hast und WO bekomm ich so ne Halteklammer.

Ich werde meine BlackPearl auf JEDENFALL nochmal zerlegen da kenn ich gar nix nur werde ich das erst im Winter machen bei dem kurzen Sommer was wir in Deutschland haben, werd ich das Auto jetzt nicht zerlegen!

WIe kann man denn bitte ein Zündmodul per DAS reparieren???? Man kann halt immer wieder Fehler löschen aber reparieren geht doch nicht oder??

Liebe Grüße und nochmals HUT AB Wolfgang wirklich!!! :D WIe lang hast eigentlich gebraucht und warum glänzen deine Ventildeckel sooo geil? :D

TONI

Themenstarteram 22. Juni 2012 um 9:26

Hallo Wiesn-Toni,

danke für das Lob...

1. Wenn du - wie dein Name audrückt - in der Nähe von München lebst, kannst du gerne mal bei mir vorbeikommen. Dann kann ich dir alles zeigen. Deine Sprache klingt aber nicht so sehr nach Bayern...

2. Die Zündmodule kann man mit der Diagnose direkt nicht richten. Man bekommt nur Licht ins Dunkel. Will sagen: Man sieht bei der Echtzeitkontrolle des Ionenstroms, an welchem Zylinder und an welcher der Kerzen nichts los ist oder wo der sehr gering ist. Man muss nur aufpaassen, ob in der Zwischenzteit ein Fehler abgelegt ist und Zylinder oder -gruppen abgeschaltet sind. Dann meint man nämlich "Prima - Null Fehler" und denkste. Also denken muss man immer bei dem Auto. Das habe ich schon gemerkt. Mit den eigenen Augen sieht man nur die äußere Hülle.

Ein Diagnosesystem (ca. 1400 Euro) zu haben ist praktisch Pflicht. Ich konnte die defekten Zündspulen austauschen, bis alles sauber war. Man muss den Kunststoffdeckel abnehmen, ohne dass er zerbricht und v. a. sorgfältig die Kontaktfedern der auszutauschenden Spulen biegen und dann sauber löten. Die Federn ermöglichen den Zündspulen die Bewegung beim Aus- und Einbau. Gleichzeitig bilden sie einen wärmeisolierenden Übergang zwischen den heißen Zündspulen und der Platine. Der Schmelzpunkt des Lötzinns wird sicher nicht erreicht, aber meiner Meinung nach sollten die Kontakte nicht unter Federspannung stehen und beim eventuellen Erweichen des Zinns wegspringen. Ich konnte aber auch nicht jedes Modul richten. Wenn eines einen echten Schuss hat, dann ist alles zu spät. Meist sind es aber nur einzelne Spulen, die einen Überschlag hatten, weil die Zündkerze hinüber war, weil heißes Öl eingedrungen war, usw. Wenn der Funken quer durch geht, dann hat er seinen Weg gefunden und wird ihn bei jeder sich bietenden Gelegenheit wieder gehen. Wenn man ein defektes Board hat, hat man im besten Fall 12 Reserve-Zündspulen. Der Kunststoff in den Metallröhren darf keinerlei Schaden haben. Manche Röhren wirken ein wenig aufgequollen - weg damit!

3. Die Aluteile glänzen nicht von Natur aus so schön. Ich habe sie mit einer abgedrehten Klobürste im Akkuschrauber, verschiedenen Fett- und Bremsenreinigern und Schleifvlies gesäubert und dann einen Schleier Felgensilber drübergegeben. Dann ist der gammelige Gelbstich weg. Meist reicht ein kleiner Hauch auch auf dem Rest des Motors (alles andere provisorisch abdecken) und du freust dich so über das sorgfältig gesäuberte Teil, dass du nicht mehr aufhörst zu putzen und zu verschönern. Der Aluguss wirkt im Alter ohne aufpeppen immer so stumpf. Beim Make-up verstehen es manche Damen auch, von dem Effekt zu profitieren. Die Chromschicht von den Plastikbuchstaben musste ich voll entfernen, und das abhandengekommene V vom V12 musste ich dann noch aus Alu an der Bansäge aussägen und polieren. Das Auge isst mit! Leider glänzt poliertes Alu viel heller, als chrom. Mein Motorraum sieht momentan fast aus wie frisch vom Band. Ich habe mich inzwischen entschieden, dass ich das Auto noch länger fahre. Der 216er macht mich nicht so an.

4. Was meinst du mit der Klammer? Jedenfalls hat die Reparatur bei mir etwa eine Woche gedauert. Aber die meiste Arbeit war das Säubern und Herrichten der Teile vor dem Zusammenbau. Die Reparatur der Module war schon strapatiös. Im CL ist weniger Platz als im 220er für den Aus- und Einbau. Meine Versuchsreihen wurden dann noch gestört von der Falschluft über die Kunststoffkappe am Ölmessstabrohr. Ich dachte schon, ich werd langsam verrückt. Aber es geht dann immer wieder weiter. Ich konnte bisher am Ende doch jedes Auto-Problem lösen. Und: Kennst du den "Flush" im Hirn, wenn man ein Problem gelöst hat? Das ist praktisch selbstgemachtes Rauschgift. Absolut straffrei.

Dann kommt noch der Ölwechsel, und was einem so alles einfallt. Da darf man nicht unter Zeitdruck stehen, sonst artet es in richtige Arbeit aus. Drum ist es gut, ein Ersatzfahrzeug zu haben. Die Beschaffung von dem ganzen Kram - und das auch noch möglichst preisgünstig - ist auch nicht ohne. Da kommen gleich wieder ein paar Tage zusammen.

Wieder so viel Text.

Viel Spaß und Erfolg.

Grüße

Wolfgang

Motorraum

Zitat:

Original geschrieben von wg-design

....

3. Die Aluteile glänzen nicht von Natur aus so schön. Ich habe sie mit einer abgedrehten Klobürste im Akkuschrauber, verschiedenen Fett- und Bremsenreinigern und Schleifvlies gesäubert und dann einen Schleier Felgensilber drübergegeben. Dann ist der gammelige Gelbstich weg. ..... Mein Motorraum sieht momentan fast aus wie frisch vom Band. Ich habe mich inzwischen entschieden, dass ich das Auto noch länger fahre. ..

Hallo Wolfgang,

da hast du eine tollen Job gemacht!

Wie würdest du im Fall des Bildes vorgehen? Eine einfache Motorwäsche vor der Abdichtung schient mir da etwas problematisch.

 

 

 

Undichtigkeit

Servus Wolfgang,

i wois ned ob dia des boarisch gnug is, aber i bin aus Augschburg, und ois i dia gschribn hob, da bin grod aus der Arbeit kimma und do war i ziemlich müad wennd verstehst was i moan, du host scho recht a deitscher bin i ned aber fürn nen gebürtigen Augschburger hob ichs scho ganz guat drauf meinst ned? :D :D :D :D

Also mein lieber Wolfgang würde mich SEHR freuen wenn wir uns mal treffen könnten und Du mir ein Paar Tipps und Tricks beibringen könntest, wäre mir eine Ehre!!

Pfiards euch

TONI von der Wiesn :D

Moin moin!

Ich habe mit reichlich Interesse eure Konversation belauscht!

Ja, ich auch!

Mein CL 600 hat ein gnadenlos ölgeduschtes Ansaugsystem und bisher konnte mir weder mein Fachmann um die Ecke noch Mercedes mit zielführenden Komentaren helfen. Leider habe ich weder die Geschicklichkeit noch das Werkzeug für so eine schöne Reparatur.

Aufgefallen ist mir alles bei Hochgeschwindigkeitsfahrt. Dreht der Motor unter Last längere Zeit in höheren Drehzahlen, so wird in einem kurzen Moment bei mir eine so große Ölmenge verbrannt, das man problemlos die letzten 2-3 Autos im Rückspiegel verschwinden lassen kann. Nach einem Cool-Down und bei moderater Fahrweise ist dann wieder kein Ölrauch oder -verbrauch feststellbar. Nebenbei findet dann das Öl seinen Weg zwischen Drosselklappe und Ansaugkrümmer direkt auf das Hitzeblech am re Krümmer und weiter auf den Krümmer. Öffnet man die Moterhaube, steht man in einer Qualmwolke. Ich hatte schon 2x den Feuerlöscher in der Hand.

Es muss wohl bei größerem Unterdruck im Ansaugsystem unter Last und Drehzahl eine größere Portion des im Abscheider angesammelten Öl sehr plötzlich freigesetzt werden. Sah für alle Beteiligten des Straßenverkehrs jedesmal so aus, als würden sich gerade 12 Zylinder ins Nirvana verabschieden.

Nur so zur Sicherheit, bevor ich beide Zylinderköpfe demontieren lasse. Ist mein Problem eurer Einschätzung nach identisch oder könnte auch ein anderer Schaden wahrscheinlicher sein?

 

Gruß

Gravitar

Themenstarteram 9. Juli 2012 um 16:38

Hallo Interessierte,

erst mal entschuldige ich mich für die lange Pause. Ich hatte gar nicht gespannt, dass es Fragen gibt. Gerne werde ich meinen Kommentar dazu abgeben.

@ Wiesn Toni

Hey Alter, ich hab in Augsburg studiert. War super da. Viele Strafzettel allerdings. Das ist nicht so weit weg. Ich wohne in Schweitenkirchen an der A9. Also, wenn du mal vorbeifährst, kannst du gerne kommen.

@Bullethead

Das erste, was du brauchst, sind viele Spraydosen Bremsenreiniger. Die kosten fast nichts, wenn du 24 oder 48 Stück nimmst. Ich hatte die von Karamba. Das waren fast am billigsten und der jeweilige schwarze Kunststoffdeckel ist ohne Loch. Dadurch kann man die Deckel zum Anmischen von Kunstharz oder Farbe mit Härter oder zum Pinselreinigen verwenden, ohne dass man erst das Entlüftungslöchlein im Boden mit dem heißen Lötkolben zuschmelzen muss.

Nun zu deinem Problem: Das Öl muss voll weg sein. Dann Kunststoffteile entfernen. Wenn es sich anbietet, wie bei deiner Undichtigkeit, bei der ja sicher ein Dichtungswechsel angesagt ist, auch möglichst viel zerlegen und Silber drauf. Ich habe Felgensilber von - wenn ich mich recht erinnere - "Sprayla". Das hält erstaunlich gut, dafür, dass kein Härter drin ist - besser gesagt, dass es nur mit dem Luftsauerstoff härtet.

Die schwarzen Kunststoffteile werden sehr schön durch zuerst reinigen und dann Silikonspray drauf. Das Silikon ersetzt den denaturierten Teil des Kunststoffs, der die Oberfläche zusammengehalten hat und das matte Schwarz ergeben hat. Nach und nach wieder auffrischen, dann wird er wie neu.

@Gravitar

Überlegen wir mal logisch. Das Öl muss wo herkommen.

Vorschlag: Die Absaugstelle = vermutete Einleitung in den Lufttrakt an der Luftklappe abziehen und über einen durchsichtigen Schlauch wieder mit der Luftklappe verbinden. Unter der Motorhaube nach aussen eine Schlaufe vor der Windschutzscheibe umleiten und wieder verbinden. Jetzt siehst du während der Fahrt, ob da Öl kommt und wann.

Wenn ja, dann bleibt nur die Kurbelgehäuseentlüftung als Ölquelle. Nach meinem Verständnis wird der geringe Luftüberschuss (Undichtigkeit der Kolbenrinde, o. ä.) in den Ansaugtrakt eingesogen und vorher von Öl gereinigt. Das geschieht im "Siphon" des Wärmetauschers, da sich das Öl dort durch die Luftführung gut fängt und dann an der warmen Innenwand schnell nach unten ab-/zurückläuft. Wenn das Löchlein zu ist (Ablagerungen), dann können alle möglichen Szenarien ablaufen. Im Foto siehst du das Oberteil des Gehäuses. Das mittlere Rohr saugt ab, das andere kommt von der vorderen Entlüftung. Wenn also Öl in der Schlaufe auftaucht, kann es gut sein, dass das Ablaufloch im Sipon zu ist und sich da ein hoher Flüssigkeitsstand gebildet hat, von dem ein Teil bei starkem Unterdruck mit der Luft mitgeht. Ich fürchte, dann hast du die gleiche Reparatur vor dir, wie ich . Die Werkstatt baut natürlich einen neuen Wametauscher ein. Wenn du bezahlt hast, hast du das Gefühl, du hast ein kleines Grundstück gekauft.

Was noch wichtig ist: Die Gummiteile sind eine Katastrophe. NBR-Kautschuck. In Viton wären die ein paar Euro teurer gewesen, allerdings dünnwandiger, weil von Haus aus etwas härter. Jetzt sind sie durch die andauernde Hitze richtig hart, spröde, und eigentlich viel zu teuer, weil es so viele Teilstücke sind. Ich habe ein Kupferrohr gebogen und gelötet und brauchte nur noch die Anschlussstücke neu kaufen. Das System muss echt dicht sein, sonst zieht der Motor hinter der Luftklappe Falschluft, und die Elektronik weiß ab einer gewissen Menge nur einen Rat: Fehlermeldung. Also: Sauberen Schlauch am abgezogenen Teil von der Luftklappe anschließen und mit dem Mund ansaugen und prüfen, ob der Unterdruck eine Weile anhält.

Glaub mir bitte nicht alles. Ich versuche nur zu denken. Ausprobiert habe ich die Vorschläge selbst nicht. Ich würde jedenfalls so an die Sache herangehen. Vielleicht können ja andere mehr dazu sagen. Ich wünsche dir Glück bei der weiteren Diagnose und Reparatur und würde mich freuen, wenn du uns über den neuesten Stand informierst. Ich finde Motorreparatur ohne die Routine eines Meisters ist eine ziemlich spannende Denksport-Aufgabe.

Grüße

Wolfgang

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