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carsharing auto falsch betankt
Hallo zusammen,
folgendes ist mir passiert:
Am 15.10. habe ich mir bei einem Carsharing-Unternehmen ein Auto geliehen und
angeblich statt Diesel – Super Benzin getankt.
Das belegt die Tankquittung.
Ich gehe davon aus, dass es eine Verwechslung auf der Tankstelle gab. Zu dem Zeitpunkt war viel Betrieb und ich musste noch einmal zurück zum Wagen, den Kilometerstand notieren – und mich erneut anstellen.
Ich bin ohne Probleme weiter gefahren.
Am 2.11. erhielt ich einen Anruf von dem Carsharing-Unternehmen, dass mich auf mein angebliches Fehlverhalten/Tankquittung hinwies. Die einzige Lösung, die mir angeboten wurde war, ein Dokument zu unterschreiben welches mich verpflichten würde, innerhalb eines halben Jahres alle zukünftigen Schäden im Bereich des Motors und des Krafftstoffsystems bei diesem PKW zu tragen.
Nach meinem Verständnis ein Freibrief den Wagen auf meine Kosten runderneuern zu lassen.
Am 12.11 – erhielt ich ein Schreiben vom Anwalt des Carsharing-Unternehmen.
Neben der oben genannten Lösung wird mir jetzt auch angeboten einen Sachverständigen einzuschalten, der das Auto begutachtet und dann eventuelle Schäden auf meine Kosten repariert werden.
Weiter heisst es in dem Schreiben, dass das Auto sofort nach dem Telefonat am 2.11. gesperrt wurde, und erhebliche Umsatzeinbußen wegen Sperrung des Fahrzeugs entstehen.
Daraufhin habe ich einen befreundeten Carsharing-Kunden gebeten nachzuprüfen, ob man den Ford Focus noch im Internet buchen könnte. Das keineswegs gesperrte Fahrzeug wurde am 12.11.2015 von 17:00-17:30 Uhr von dem befreundeten Carsharing-Kunden gebucht.
Ich habe daraufhin Fotos von dem Fahrzeug gemacht und den Motor gestartet. Fast einen Monat nach meiner angeblichen Falschbetankung ist das Fahrzeug immer noch in Betrieb – anscheinend ohne weitere Vorkommnisse. Eine Betankung vom 5.11.2015 zeigt, dass es wohl auch in der in 45. KW in Betrieb war.
Jetzt meine Fragen:
Kann man nach so langer Zeit überhaupt noch feststellen ob das Auto falsch betankt wurde?
Hätte sich nicht schon lange der Motor oder Teile des Kraftstoffsystems bemerkbar machen müssen
falls ich wirklich Super statt Diesel getankt habe?
Warum hat das Carsharing-Unternehmen das Auto weiter in Betrieb gelassen und anscheinend nicht einmal eine Empfehlung von einer Werkstatt/Hersteller eingeholt?
Danke, ich freue mich auf eure Antworten!
Beste Antwort im Thema
So, noch einmal vielen, vielen Dank für eure Hilfe! Ich wollte euch schon längst einen Zwischenbericht liefern …
Also, der Fall liegt immer noch bei unseren Anwälten. Mittlerweile fordert die Gegenseite "nur" noch EUR 500,-
für ein Gutachten, dass aber bis jetzt keiner gesehen hat. Zwischenzeitlich wurde mir noch mit einer Klage und einer Gerichtsverhandlung gedroht. Meinem Freund wurde die Mitgliedschaft gleich auch gekündigt – Sippenhaft. Über ihn hatte ich den Wagen noch zweimal ausgeliehen um Fotos vom Handbuch (>Easy Fuel) zu machen und um zu beweisen, dass er noch in Betrieb ist und einwandfrei fährt.
Mein Anwalt meint, dass die Gegenseite überhaupt keine Chance hat.
Und das alles Dank eurer Tipps!!!! Danke Dir noch einmal besonders Muffi1, wegen dem Hinweis mit dem Fehlbetankschutz! Aber auch allen anderen hier im Forum mit den hilfreichen Tipps. #trouble01 Dir auch noch einmal vielen Dank! Das wäre natürlich das einfachste zu der Tankstelle zu fahren und zu schauen ob der Benzinfüllstutzen überhaupt passt. Da das aber alles über Anwälte läuft müsste man ja alle vor Ort haben – die Kosten die damit entstehen, stehen dann in keinem Verhältnis zu dem Streitwert …
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28 Antworten
In Normalfall sollte schon alleine die Weiterfahrt von dir beweisen, dass du richtig getankt hast. Hier mal eine Beschreibung vom ADAC, wenn du falsch getankt hättest:
in der Betriebsanleitung nachsehen: Handelt es sich um ein älteres Dieselfahrzeug (Wirbel- oder Vorkammer-Diesel, nicht Direkteinspritzer), so sind einige wenige Liter Benzin zusammen mit einer Diesel-Restmenge meist nicht schädlich
anders hingegen bei den Common-Rail- und Pumpe-Düse-Triebwerken (seit etwa 2000 am Markt): Motor auf keinen Fall anlassen. Dann nach Herstellervorschrift vorgehen. Wenn der Motor nicht mit falschem Sprit im Tank gestartet wurde, reicht unter Umständen das Abpumpen des Benzin-Diesel-Gemisches aus dem Tank. Ist der Motor jedoch schon gelaufen, kann ein Austausch des gesamten Einspritzsystems einschließlich Hochdruckpumpe, Injektoren, Kraftstoffleitungen und Tank erforderlich sein. Das kostet bis zu mehreren tausend Euro. Eine solch teure Reparatur ist zwingend erforderlich, wenn sich bereits Späne im Kraftstoffsystem gebildet haben. Denn selbst wenn der Motor noch läuft, haben die Teile der Hochdruck-Einspritzanlage bereits Schaden genommen, weil Benzin sofort den dringend benötigten Diesel-Schmierfilm abwischt. Dies zeigt sich danach oft durch einen Pumpen-Totalschaden
Danke Dir für die ausführliche Antwort. Das hilft mir schon mal weiter!
Ich denke, um technische Aspekte geht es schon nicht mehr, sondern um juristische. Ich empfehle nichts mehr alleine zu unternehmen, sondern juristischen Rat einzuholen, ggf. einen Anwalt einzuschalten.
Nippes
Danke, das bestätigt auch meine Vermutung. Einen Anwalt habe ich. Der meint auch, dass das Carsharing-Unternehmen ziemlichen Druck mir gegenüber aufgebaut hat und mich einschüchtern will. Wir haben jetzt eine Fristverlängerung, weil wir beweisen konnten, dass das Auto gar nicht gesperrt war.
Auf der anderen Seite hat das Carsharing-Unternehmen die falsche Tankquittung in den Händen.
Deshalb ist für mich interessant, ob ein Dieselfahrzeug (Ford Focus) einen Monat problemlos fahren kann wenn es angeblich mit 35l Super Benzin betankt wurde …
Der Focus hat einen Fehlbetankungsschutz (zumindest halbwegs aktuelle Modelle). Du kannst also gar nicht falsch getankt haben.... Davon abgesehen wärst du, wenn du 35 l getankt hast auch nicht wirklich weit gekommen. Schon traurig, dass ein Unternehmen dessen Geschäft Autos sind von Autos null Ahnung hat.
Aber mit angeblichen oder auch tatsächlichen Schäden verdienen Mietwagenfirmen gutes Geld.
Danke für Deine Antwort. Das mit dem Fehlbetankungsschutz war mir neu. Mein Anwalt hat jetzt geschrieben, dass ich einen Diesel mit 35l Super Benzin nie und nimmer hätte weiter fahren können – schon gar keine 17 Kilometer. Das habt ihr hier ja auch schon so gesagt …
Ich warte jetzt auf die Antwort vom gegnerischen Anwalt – werde euch auf dem laufenden halten!
Was für eine miese Nummer …
Falls dir was schriftliches von Ford weiterhilft:
http://www.ford.de/Pkw-Modelle/FordFocus/Ausstattungsvarianten
Einfach neben den Modellen auf "erweitern" klicken um alle Ausstattungsmerkmale zu sehen. Der Fehlbetankungsschutz heißt "easy fuel".
Wenn es nicht so weit ist, würde ich mit diesem Fahrzeug zu dieser Tankstelle fahren und mit Zeugen testen, dass kein Superbenzin in den Diesel getankt werden kann.
Dann sind doch alle Spatzen gefangen und die Anwälte und das Unternehmen blamiert und eine Pressemeldung wert. So würde ich das veranstalten.
Hier mal ein Foto von dem Ford Focus Turnier. Kann mir jemand sagen, ob das ein neueres Modell ist, dass
dass tatsächlich schon mit "easy fuel" serienmäßig ausgestattet ist?
Das kann ich nicht sagen, ob das dieses Modell ist. Aber falls dies mit dem von mir vorgeschlagenen Versuch nachweisbar wäre, dass Benzin tatsächlich nicht getankt werden kann, könnte man den Anspruchsteller auch noch wegen versuchtem Betrug an den Karren fahren. Mit dem Wagen zu dieser Tankstelle fahren und das testen.
Danke für Deinen Vorschlag – wenn der Ford Focus tatsächlich mit "easy fuel" ausgestattet ist und wir das beweisen können, ist das definitiv ein versuchter Betrug … Hier noch einmal zwei Fotos von dem besagten Auto mit geöffnetem Tankdeckel.
P.S.: Das Auto steht direkt bei meinen Büro – ich konnte heute einfach ohne Schlüssel oder Karte den Tankdeckel öffnen und diese Fotos machen.
Das ist der ganz aktuelle Focus, der hat das Easy-Fuel. Und mit 35 Liter Super im Tank (bei 55 Liter Tankvolumen!) fährt kein Diesel mehr 17km weit!
Wenn dem so ist, und der praktische Nachweis dies auch noch belegt, dann würde ich dem Carsharing-Anbieter meine Schadenersatzforderungen wie Rechtsanwalt, etc. geltend machen. Unabhängig davon würde ich über eine Anzeige wegen des versuchten Betruges nachdenken. Denn man kann keinen Diesel in das Fahrzeug tanken, weil das technisch unmöglich ist.
wie hast du bezahlt? Wenn mit EC/Kreditkarte dann könntest du auch beweisen, dass die Tankquittung nicht zu deinem Tankvorgang gehört, weil der Betrag ja anders sein wird.