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Chiptuning?

Themenstarteram 13. Mai 2019 um 11:20

Hallo

ich bin mir bei einem Thema nicht so ganz sicher. Mein Freund fährt einen Ford Fiesta 2005 und wünscht sich unbedingt ein Chiptuning.

Ich würd ihm das gern zum Geburtstag schenken, aber bin mir ziemlich unsicher ob das überhaupt geht bei dem "Alter" des Wagens.

Immerhin wäre es praktisch wenn man damit auch noch TÜV bekommt. Kann mir da jemand ein bisschen weiterhelfen?

Beste Antwort im Thema
am 10. Juni 2019 um 17:38

Cent-Bertäge war allgemein gemeint. Die Kolben sind ein gutes Beispiel. Sehen gleich aus, haben die gleichen Abmaße, nur die Materialien sind unterschiedlich. Die der untersten Leistungsstufe sind einfache, gegossene Alukolben, die der mittleren geschmiedet mit Kupferanteil für bessere Wärmeableitung. Die der höchsten Leistungsstufe haben noch mehr Kupferanteil, sind aber nicht mehr einfach zu fertigen.

Im Einkauf kosten die billigen 12€, die mittleren 15€ und die oberen 18€. So, jetzt verbaut man eine Million dieser Kolben. Wieso sollte der Hersteller für den kleinen Motor auf 6 Millionen € verzichten? Tut er nicht, er baut den billigsten Kolben ein.

Als Ersatzteil verkauft er aber nur den teuren Kolben, denn die Materialkosten trägt der Kunde, die Lagerkosten aber der Hersteller. Vorallem tilgt man aber auch die Verwechslungsgefahr (sprich ein schwacher Kolben kommt irgendwie in den starken Motor). Deswegen findest du im Ersatzteilekatalog beim schwachen Motor die gleichen Nummern, wie beim starken. Und dieses System zieht sich durch den ganzen Motor (Pleuel, Kurbelwelle etc.) und es gibt keine Möglichkeit das für dich irgendwie sichtbar zu machen, es sei denn, du hast eine umfassende Materialprüfumgebung parat..

Grüße,

Zeph

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Falls es dabei um steigerung der Motorleistung geht must neu Typisieren und mit neuen Typenschein neuen Zullasungschein beantragen. Dann wird auch die Motorbezogene Steuer höher. Zumindest in Österreich ist es so.

am 13. Mai 2019 um 11:42

Bei den Saugbenzinern bringt's sowieso nichts und ob man den 1.4er bzw. 1.6er-Turbodiesel chippen muß, darüber kann man streiten. Rennwagen wird draus keiner.

Was stellst du dir preislich vor? Ein ordentliches, eintragungsfähiges Chiptuning kostet 600€ aufwärts und erfolgt mittels OBD und Umprogrammieren des Motorsteuergeräts. Zusatzboxes sind technisch gesehen absoluter Mist.

Grüße,

Zeph

Mein Vorredner hat Recht. Bei Saugmotoren ist Mehrleistung sehr aufwendig und teuer. Einfacher ist das bei Turbo-Motoren. Man gaukelt dem Steuergeräß vor, dass weniger Sprit eingespritzt wurde, dann verlängert das Steuergerät die Einspritzzeit, das Gemisch wird ein wenig fetter und man hat etwas mehr Leistung.

Das Verfahren verbraucht erst einmal die überfüssige Luft im Gemisch und ja, der Ladedruck steigt auch ein wenig und das erhöht den Verschließ. Aber ein seriöser Tuner macht das so, dass sich die Belastung in Grenzen hält. Außerdem bieten die auch ein TÜV-Gutachten mit an, mit dem man dann zur Zulassungsstelle geht und die Mehrleistung eintragen lässt (das ist Pflicht).

Die Preise starten schon in der Region von 200 Euronen für seriöse Tuner.

Ich habe einen Anbieter, mit dem ich gute Erfahrung gemacht habe (siehe meine PN).

Seriös? Für 200 Ocken? Mit Garantie und und und? Geht doch nix darüber den Tag mit einem Lachen zu beenden.

Gruß

MMn unwahrscheinlich das ein Tuner bei einem fast 15 Jahre alten Auto auch nur ansatzweise Garantie gibt.

Wenn das Ding vernünftig gewartet wurde und technisch iO ist spricht nix dagegen. Aber wie erwähnt sollte es schon ein Turbo sein.

am 14. Mai 2019 um 6:04

Zitat:

@amateur99 schrieb am 13. Mai 2019 um 22:28:31 Uhr:

Man gaukelt dem Steuergeräß vor, dass weniger Sprit eingespritzt wurde, dann verlängert das Steuergerät die Einspritzzeit, das Gemisch wird ein wenig fetter und man hat etwas mehr Leistung.

Das ist genau der Mist vor dem ich gewarnt habe. Man gaukelt dem Steuergerät nichts vor, damit setzt man Sicherheitsmechanismen außer Kraft (Raildrucklimit, Ladedruch und damit Überdrehzahl am Lader etc.). Das tun nur Zusatzboxen.

Zitat:

@amateur99 schrieb am 13. Mai 2019 um 22:28:31 Uhr:

Das Verfahren verbraucht erst einmal die überfüssige Luft im Gemisch und ja, der Ladedruck steigt auch ein wenig und das erhöht den Verschließ.

Also wird nur angefettet und die Kiste rußt wie besessen, gut das man es durch den DPF nicht sieht. Bei einem seriösen Tuning muß auch der Ladedruck angepasst werden.

Zitat:

@amateur99 schrieb am 13. Mai 2019 um 22:28:31 Uhr:

Die Preise starten schon in der Region von 200 Euronen für seriöse Tuner.

Sicher nicht. Ein ordentlich gemachtes OBD-Tuning, wo sämtliche Parameter im Steuergerät angepasst werden (und somit auch die Sicherheitseinrichtungen intakt bleiben) beginnt frühestens bei 500€. Ist halt etwas mehr Aufwand, als dem Steuergerät irgendwelche Sensorwerte vorzugaukeln.

Zitat:

@amateur99 schrieb am 13. Mai 2019 um 22:28:31 Uhr:

Ich habe einen Anbieter, mit dem ich gute Erfahrung gemacht habe (siehe meine PN).

Zweifellos hast du das, aber sicher keinen seriösen.

Grüße,

Zeph

Ich find's echt schade, dass die Diskussion hier wieder mal in Prollerei endet ...

1) Zephyroth vergleicht hier OBD (Chip-) Tuning mit einer Powerbox.

Eine Powerbox sitzt zwischen Eibnspritzpumpe und Steuergerät und verändert genau einen Wert: die Einspritzmenge. Alle anderen Werte des Steuergeräts bleiben unangetastet und somit auch die Sicherheits-Mechanismen.

Beim OBD-Tuning werden jede Menge Werte angepasst. Das ermöglicht eine genauere Steuerung, ist aber aufwendiger und teurer. Die meisten OBD-Tuner versprechen aber auch mehr Zusatzleistung als eine Powerbox. Das heißt auch, mehr Verschleiss...

2) Der Motor rußt rein technisch erst dann, wenn ich mehr Sprit einspritze als Luft vorhanden ist und das Gemisch überfettet. Ab dem Punkt bekommt man auch für den mehr Sprit keine Mehrleistung mehr. Daran hat also keiner eine Interesse, auch nicht der Tuner. Die Frage ist, wie gut kann das Gerät diesen Punkt treffen. Mit einem Poti für 9 Cent ist das sicher nicht machbar. Dafür ist Rechenleistung nötig.

3) Eine Garantie auf den Motor eines 10 Jahre alten Autos mit 100.000+ km Laufleistung gibt Dir KEIN Tuner, auch nicht die, die 1.500 Euro für den Job haben wollen.

4) Ich hab's nochmal nachgeschaut: das Teil kostet (für mein Auto) aktuell 399 Euro, plus nochmal etwa 50 Euro für die Bereitstellung des Gutachtens. Ich hab's jetzt nicht explizit gefunden, aber bei meinem letzten TDI bot mit die Firma eine Motor-Garantie bis 100.000 km (Gesamtlaufleistung) an. Dafür wird eine Versicherung abgeschlossen, die das abfängt.

Ich habe bei dem Anbieter 2 TDI Motoren tunen lassen und beide haben 150.000 km+ gehalten. Die Mehrleistung war regulär eingetragen und die Motoren haben auch bei jedem TÜV die Abgas-Untersuchung bestanden. Die Mehrleistung lag bei etwa 10-15 PS. Mehr ist (mit der Powerbox) nicht seriös machbar. OBD-Tuner versprechen bis zu 30 PS. Aber so viel Zusatzleistung wäre mir zu riskant (persönliche Meinung)...

Tuning ist immer eine Frage der Philosophie. Die Hersteller entwerfen so einen Motor nach Forschung und Tests. Daran was zu verändern ist IMMER ein Risiko. Ich kann nur ein paar Infos liefern und von meiner Erfahrung berichten. Das Rumblöken ist m.E. für den TO nicht hilfreich. Am Ende musst sich der TO selbst eine Meinung bilden, ob das Sinn macht oder nicht. ...

am 14. Mai 2019 um 7:48

Zitat:

@amateur99 schrieb am 14. Mai 2019 um 09:16:48 Uhr:

1) Zephyroth vergleicht hier OBD (Chip-) Tuning mit einer Powerbox.

Eine Powerbox sitzt zwischen Eibnspritzpumpe und Steuergerät und verändert genau einen Wert: die Einspritzmenge. Alle anderen Werte des Steuergeräts bleiben unangetastet und somit auch die Sicherheits-Mechanismen.

Einspritzpumpen gibt's schon lange nicht mehr, wenn dann muß die Powerbox die Leitungen der Injektoren direkt angreifen. Längere Öffungszeiten tun es aber nicht immer, man muß auch den Raildruck erhöhen. Macht man es richtig, dann auch gleichzeitig den Ladedruck. Ergo muß die Box schonmal den Raildruck verfälschen und den Ladedruck.

Klar wenn man nur 10-15PS mehr rausholt, dann reicht auch ein reines Anfetten.

Zitat:

@amateur99 schrieb am 14. Mai 2019 um 09:16:48 Uhr:

Beim OBD-Tuning werden jede Menge Werte angepasst. Das ermöglicht eine genauere Steuerung, ist aber aufwendiger und teurer. Die meisten OBD-Tuner versprechen aber auch mehr Zusatzleistung als eine Powerbox. Das heißt auch, mehr Verschleiss...

Je mehr Leistung desto mehr Verschleiß, das ist klar.

Zitat:

@amateur99 schrieb am 14. Mai 2019 um 09:16:48 Uhr:

2) Der Motor rußt rein technisch erst dann, wenn ich mehr Sprit einspritze als Luft vorhanden ist und das Gemisch überfettet. Ab dem Punkt bekommt man auch für den mehr Sprit keine Mehrleistung mehr.

Ein Diesel läuft immer mit Luftüberschuß. Er arbeitet mit einem Lambda von 1.4 bis 5. Rußen tut ein Diesel immer, es hängt rein von der Luftzahl ab, wieviel. Kommt man in den Bereich von Lambda 1.4, ist Schluß mit lustig, da fliegen dann langsam die Brickets hinten raus. Man kann theoretisch bis etwa Lambda 1 anfetten, nur sieht dann der Hintermann nichts mehr. Mehr Leistung kommt trotzdem raus.

Zitat:

@amateur99 schrieb am 14. Mai 2019 um 09:16:48 Uhr:

Daran hat also keiner eine Interesse, auch nicht der Tuner. Die Frage ist, wie gut kann das Gerät diesen Punkt treffen.

Tuner haben Interesse Geld zu verdienen. Leider verträgt die Hardware sehr viel, selbst bei groben Fehlern läuft der Motor typischerweise ohne grobe Probleme über 100.000km. Damit sind die meisten Kunden zufrieden. Ich sag' auch nicht das es nicht funktioniert, es ist nur technischer Mumpitz.

Zitat:

@amateur99 schrieb am 14. Mai 2019 um 09:16:48 Uhr:

Ich find's echt schade, dass die Diskussion hier wieder mal in Prollerei endet ...

Wieso Prollerrei? Ich geb' nur wieder, was ich als Dieselsteuergeräteentwickler bei Bosch so alles mitbekommen habe. Da hatten wir genug Steuergeräte zu befunden, an denen ein "seriöser" Tuner rumgeschraubt hat.

Als Entwickler weis ich genau was die Motorsteuerung macht, wie sie funktioniert, wie ich sie austrickse, ihr falsche Werte unterjuble und erreiche was ich möchte: Mehr Menge und Ladedruck.

Von daher kann ich auch sehr gut zwischen wirklich seriösem Tuning und Pfusch unterscheiden.

Ich empfehle mal diesen Artikel hier zu lesen:

https://www.motor-talk.de/.../...ef-zur-motorenfertigung-t5415154.html

Darüber sollte man mal nachdenken, bevor man Chiptuning gut heisst. Besonders bei der Einstellung: "Der Motor ist ja nur die elektronisch gedrosselte Variante!"

Grüße,

Zeph

am 15. Mai 2019 um 20:23

Danke, dass du noch einmal auf diesen Artikel zur Motorenfertigung verwiesen hast. Deutlicher und umfassender habe ich noch keine Darstellung der technischen und kaufmännischen Überlegungen in der Fertigung gelesen! Genau so sieht die Praxis aus, und dann kommen die Bastler und "können alles besser".

am 27. Mai 2019 um 13:43

Würde fast sagen, dass sich das bei so einer alten Kiste kaum lohnt. Höchstens aus Spaß an der Freude aber ne wirkliche Performanceverbesserung wird man kaum erzielen können. Und ob sich das dann lohnt? Für das Geld könnte man doch lieber in andere Tuning Aspekte investieren. Optik zum Beispiel ;) Aber klar, wenn er sich das zum Geburtstag wünscht ist es natürlich schwierig. Vielleicht machst du ihm einen "Tuning-Gutschein" zurecht oder so was ähnliches. Dass er sich eventuell noch für was anderes entscheiden kann. Gibt sicherlich Werkstätten, die vielerlei Tuning Angebote haben und dir da weiterhelfen können.

Für Chiptuning direkt gibt es aber auch Angebote, schau mal hier zum Beispiel: https://www.gutscheinchamp.de/gutschein/racechip/

Zitat:

@Zephyroth schrieb am 13. Mai 2019 um 13:42:05 Uhr:

Bei den Saugbenzinern bringt's sowieso nichts und ob man den 1.4er bzw. 1.6er-Turbodiesel chippen muß, darüber kann man streiten.

Diese Aussage ist nicht richtig.

Es kommt immer auf den Motor an, z.B. bei BMW oder Mini gibt es einen Motor in mehreren Leistungstufen gibt, teilweise ist nur die Software anders oder wie beim Mini meiner Tochter auch die Achsübersetzung.

Anfangsleistung 98PS, Endergebnis 120PS und ein wesentlich harmonischeres Verhalten.

Kein Zuschnüren ab 4.500U/min sondern hochdrehen bis zum Begrenzer (wenn man möchte) da kommt auch bei 5.00U/min noch was.

Ob man einen 1,4er oder 1,6er Turbodiesel chippen muss ist keine Frage über die man streiten muss, Fakt ist, wer das will solls machen.

Deine Meinung ist da weniger gefragt da nicht gefragt wurde ob es Sinn macht.

Hat der TE eigentlch irgendwann geschrieben um welchen Fiakso es sich tatsächlich handelt ?

GreetS Rob

Zitat:

@Rob _Mae schrieb am 5. Juni 2019 um 16:30:24 Uhr:

 

Es kommt immer auf den Motor an, z.B. bei BMW oder Mini gibt es einen Motor in mehreren Leistungstufen gibt, teilweise ist nur die Software anders oder wie beim Mini meiner Tochter auch die Achsübersetzung.

Ein nicht tot zu kriegendes Gerücht.

Ich weiß zwar das das vor allem die Hinterhoftuner ihren Kunden gerne erzählen, aber dass es von erwachsenen Menschen immer noch geglaubt wird wundert mich doch.

Eine Leistungssteigerung von nahezu 25% rein per Software bei einem Saugbenziner wäre natürlich super, gehört aber leider in den Bereich von Münchhausens Märchenstunde.

Zitat:

@Matsches schrieb am 6. Juni 2019 um 08:17:19 Uhr:

Ein nicht tot zu kriegendes Gerücht.

Dann zähl mal die Unterschiede auf die zwischen dem Mini R56 (Peugeot) Motor N16B16A mit 98 und 122PS bestehen, wäre interessant ob Du sie kennst. ;)

 

GreetS Rob

Den Volvo-Saugbenzinmotor B5244S2 gab es definitiv mit 140PS (eigentlich für den belgischen Markt gedacht, irgendeine Steuersache) und mit 170PS. Identischer Motor. Reine Softwaresache.

Darum lässt sich der 140PS-Sauger auch prima mittels Software auf 188PS bringen. Hab ich ja selbst 2007 bei 130tkm gemacht. Jetzt fährt ihn meine Schwester. Immernoch getunt, aktuell 342tkm.

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