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Corvette C3 als Hobby

Themenstarteram 26. April 2009 um 7:41

Hallo,

bin wieder auf neuer Suche nach einem "Hobby". Schon seit jeher gilt für mich die C3 als eines der schönsten Autos überhaupt. Hab lange Zeit im INternet rumgelesen. Nun will ich herausfinden, ob man ne C3 wirklich als Hobby sich ans Bein binden kann, oder ob man lieber die FInger weglässt.

Ich stelle mir als Bedingungen für mein Autohobby vor:

V8 - is klar, ne.

2 Sitze

kein Cabrio

Power

kalkulierbare Ersatzteilpreise und Verfügbarkeit

am besten eben H-Kennzeichen, damit Steuer, Vers. usw nicht so reinhaun

möglichst überschaubare Technik, die ein Hobbybastler mit nem Zoll-Kasten und zur Not ner Mietwerkstattbühne auf die Reihe bekommt (keine Luftfederung usw.)

Zuverlässige Technik, wenn möglich

1. Kommt da die C3 in die Richtung?

2. was muss man einkalkulieren an Einstandspreis?

3. Was kost sowas in Superzustand?

Mobile und co. haben ja Möhren ab 5000 bis 40000 Euro drin.

Literatur hab ich gute nur auf ENglisch gefunden. Nützt nicht wirklich viel, wenn die sagen , ne Wasserpumpe kostet 75 Dollar und bei uns das 5 fache??

Auf eure Tipps bin ich ma gespannt.

Stephan

Beste Antwort im Thema

Zitat:

...da kamen 2 Jungs vorbei, lernen Mechatroniker.

Als ich mal mit dem Lincoln zu AU war, fragte mich ein Mechatronik-Lehrling entsetzt wieso mein lincoln denn gar keinen G-Kat und so komische Abgaswerte hätte - so etwas gäbe es doch gar nicht. Ich habe ihm geantwortet, daß auch schon VOR 1985 allen Ernstes Autos hergestellt wurden, die dreisterweise keinen hatten...

Zum Frühstück hatte ich ein Brötchen mit einer Fischfrikadelle. Geschmacklich okay.

Zur Corvette C3:

Zu dem Wagen gibt es eine Menge anzumerken. Im Gegensatz zum landläufigen Bild amerikanischer Autos ist die Corvette C3 ein deutlich komplexeres Auto. Die Kunststoffkarosserie ist fernab davon, rostbeständig zu sein - sie enthält massig Verstärkungen aus Stahlblech, die schlecht (nur geprimert) gegen Rost und Schwitzwasser geschützt sind. Auch sind der Lüfterkasten und die Bodenwannen aus Blech. Wenn diese Teile rosten, ist schweißen fast unmöglich, da immer Kunsststoff mit angesengt werden könnte. Die Teile müssen also zum Schweißen im Schlimmsten Fall herausgesägt und aschließend wieder neu einlaminiert werden. Das kommt im schlimmsten Fall einem Neubau der Karosserie gleich und ist ein wirtschaftlicher Totalschaden.

Weiterhin lassen sich Kotflügel nicht abnehmen. Der ganze Vorderwagen ist ein Teil. Gleiches gilt für das Heck. Den Bereich oberhalb des oberen Türscharniers sollte man genauestens inspizieren. Dort befindet sich unter der Oberkante des Kotflügels am Fuß des A-Scheibenholms eine Art kleine Rinne. Wenn diese "Rinne" nicht absolut perfekt ist oder bereits unfachmännische Reparaturen aufweist wird es teuer. Rost drückt die Naht auf, Wasser kommt in die A-Säule, den Fußraum, den Armaturenträger - das Ergebnis ist verheerend! Für eine vernünftige Reparatur muß der ganze Vorderwagen, die Windschutzscheibe und das Armaturenbrett entfernt werden.

Die Bereiche um die Scheinwerferklappen sind ebenfalls rostgefährdet. Die Scheibenholme, die Verstärkung des Dachbügels, das Metallskelett der Türen, der metallene Träger des Instrumentenbrettes sind typische Verdächtige. Wenn eine Vette innen Feucht ist, gehe ich jede Wette ein, daß mindestens eines von den genannten Teilen sichtbar oder verborgen eine Durchrostung hat.

Das Chassis ist bis auf die hinteren Längslenker der Achse unauffällig und robust.

Die Hinterachse ist eine ungewöhnliche Konstruktion. Die Halbwellen der Achse haben die tragende Funktion eines oberen Querlenkers und nehmen große Lasten auf. Mit der Zeit arbeiten sie sich das Differentialgehäuse ein und zerstören die Simmerringe. Der Ölaustritt an den Halbwellen zeigt das baldige Ende des Differentials an. Reparieren kann man das nicht. Da muß dann ein Tauschdiff rein. Die Bremsen der C3 sind ein Alptraum! Nicht von der Leistung, sondern von der Qualität. In den Bremszangen neigen die Kolbenlaufbahnen zu Rost. Die auftretenden Undichtigkeiten können zum plötzlichen Verlust der Bremskraft führen. Es gibt zum Nachrüsten daher Bremsen mit Edelstahlzylindern. Die Handbremse ist eine funktionelle Fehlkonstruktion und nur mit gewagten Basteleien oder einer kompletten Umrüstung TÜV-tauglich zu bekommen.

Der Innenraum ist von miesester Qualität und die Verkleidungen der T-Tops fallen wegen inadäquater Befestigung mittels Velcro bei hoppeliger Piste ab. Das Armaturenbrett neigt zur Versprödung und Rißbildung. Die Einfassung der Ablagefächer hinter den Sitzen neigen zum selbsttätigen Zerbrechen.

Die Zuggriffe der Tüden reißen gern ab. Positiv: nahezu alle Innenteile sind noch problemlos zu kriegen.

Motor, Getriebe und Vorderachse sind unauffällig. Der Motorraum ist ENG. Bei Ausstattung mit einem Big Block SEHR ENG.

Die T-Tops sollten topp in Ordnung sein. Exemplare aus Kunststoff gibt es nicht mehr, nur Glasdächer kann man für happiges Geld kaufen.

Die Ersatzteilversorgung ist nahezu perfekt. Teile sind eher teuer, besonders wenn man auf Originalität Wert legt.

Wenn auf all diese Dinge sorgsam acht gegeben wurde und die Wartung und Pflege sorgfältig gemacht wurde, ist die Vette ein tolles Auto. Sie fährt sich gut und ist ein echter Hingucker.

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9 Antworten
am 26. April 2009 um 9:58

Ich tu mir das jetzt mal an weil ich grade lecker gefrühstückt habe

Du hast dich ja schon sehr mit der Corvette auseinandergesetzt und schon einige ausgeschlossen

Solltest du irgendwo eine Corvette gesehen haben, die was anderes wie einen V8 hatte, mehr wie 2 Sitze und originaler Luftfederung hat wäre ich sehr interessiert.

Ansonsten empfehle ich dir ***Link entfernt, bitte die Linkregeln beachten. mfg steini111*** die nehmen so interessierte wie dich da mit offenen Armen auf

Themenstarteram 26. April 2009 um 11:00

Danke für den guten Rat. Hab mich da schon vor einiger Zeit registriert.

Hat dir dein Frühstück geschmeckt?

Dann hoffe ich, dass du noch nen schönen Tag haben wirst...

Nur so am Rande:

Da ich mich für die C3 interessiere, heißt das noch lange nicht, dass nicht auch andere Autos in Frage kämen.

Und wenn schon ein Ami, dann eben V8, kein Schnickschnack, 2 Sitze usw.

So blöd bin ich ja nu mal auch nicht, wie du mich hier darstellst. Falls deine Intention eine andere war, vergiss es, wenn doch nicht - es zwingt dich niemand einen Beitrag zu lesen, eine Antwort zu schreiben und ich denke das wird dir klar sein, oder?

Also dein Tipp is gut, deine Art hier am Sonntag rum zu plörren find ich daneben.

Ich finde diese jammerhaften, "soll ich oder lieber nicht?" Threads sind eigentlich nur noch durch 40A Rollerhupen-Beiträge zu toppen. Habt ihr nicht genug E... in der Hose um zu wissen was IHR wollt? Könnt ihr eure eigenen Möglichkeiten und Wünsche nicht am besten einschätzen? Oder wollt ihr die Verantwortung nur auf Fremde abschieben um hinterher zu sagen " aber der xy aus dem Forum hat doch gesagt...." falls es nicht so läuft wie ihr es euch gewünscht habt und euch eure Frau/Freundin um den Küchentisch jagt?

Konkrete technische Fragen oder was zur Modellgeschichte gerne, aber eben konkrete klare Fragen. Grundsätzliches musst du selbst entscheiden.

Eins sollte jedem klar sein der sich ein US Car zulegen will, als erstes brauchst du die Liebe und den festen Willen zum alten amerikanischen Metall. Und dann eine riesen Portion Selbstbewusstsein. Dir sollte egal sein ob dein Nachbar das politisch korrekt findet oder dich irgendein grüner Pedalenquäler an der Luftsäule anmachen will......

 

Im übrigen, mein Frühstück hat mir auch geschmeckt. Sehr gut sogar.

Die Antworten auf Frage zwei und drei bekommst du, wenn du dir einige der Exemplare von mobile mal selbst vor Ort anschaust. Dann weißt du was zu welchem Preis zu bekommen ist und deine beiden Fragen sind beantwortet. Müssen ander Leute die sich für andere Modelle interessieren auch so machen.

Und zu Frage eins, du weißt doch am besten selbst was du kannst und was nicht. Amerikanische Autos sind technisch generell eher einfacher gehalten und ob du mit GfK und Metall als Karosseriewerkstoff klarkommst, wer soll das hier wissen?

Übrigens spuckt Googel mit den richtigen Suchworten als erstes Suchergebnis eine 41 seitige C3 Kaufberatung des Forums aus welches du schon lange kennst http://www.corvetteforum.de/userfiles/C3_Kauf.pdf

Wikipedia bringt ebenfalls einiges http://de.wikipedia.org/.../Corvette?...

Zehn Sekunden Recherche.......

am 26. April 2009 um 12:15

Mit deinem Beitrag schmeckt mir sogar mein Stück Schwrzwälderkirschtorte....

Ich weiß auch nicht warum die das posten. Kennen die Hauptforen (wo er jetzt auch schon geschrieben hat wie ich gelesen habe, aber ich melde mich bei der Clique nicht an) und fragt hier bei den markenübergreifenden.

Falls du mich falsch verstanden hast, lieber Starter: Mir kommen viele vor wie einsame Menschen die auch auf Treffen rumrennen und einem erzählen was sie den alles gerne kaufen würden.

Anekdote am Rande: Gestern haben wir bischen geschraubt, da kamen 2 Jungs vorbei, lernen Mechatroniker. Nach einem fachmänischem Blick unter die haube von meinem Mustang kam die Bemerkung: Das ist aber ein dicker Motor, V8 oder?

Na gut, 3.3L Reihe 6 füllt schon gewaltig aus aber.......

Themenstarteram 26. April 2009 um 12:45

Jut, danke euch dann mal. Tschö

Zitat:

...da kamen 2 Jungs vorbei, lernen Mechatroniker.

Als ich mal mit dem Lincoln zu AU war, fragte mich ein Mechatronik-Lehrling entsetzt wieso mein lincoln denn gar keinen G-Kat und so komische Abgaswerte hätte - so etwas gäbe es doch gar nicht. Ich habe ihm geantwortet, daß auch schon VOR 1985 allen Ernstes Autos hergestellt wurden, die dreisterweise keinen hatten...

Zum Frühstück hatte ich ein Brötchen mit einer Fischfrikadelle. Geschmacklich okay.

Zur Corvette C3:

Zu dem Wagen gibt es eine Menge anzumerken. Im Gegensatz zum landläufigen Bild amerikanischer Autos ist die Corvette C3 ein deutlich komplexeres Auto. Die Kunststoffkarosserie ist fernab davon, rostbeständig zu sein - sie enthält massig Verstärkungen aus Stahlblech, die schlecht (nur geprimert) gegen Rost und Schwitzwasser geschützt sind. Auch sind der Lüfterkasten und die Bodenwannen aus Blech. Wenn diese Teile rosten, ist schweißen fast unmöglich, da immer Kunsststoff mit angesengt werden könnte. Die Teile müssen also zum Schweißen im Schlimmsten Fall herausgesägt und aschließend wieder neu einlaminiert werden. Das kommt im schlimmsten Fall einem Neubau der Karosserie gleich und ist ein wirtschaftlicher Totalschaden.

Weiterhin lassen sich Kotflügel nicht abnehmen. Der ganze Vorderwagen ist ein Teil. Gleiches gilt für das Heck. Den Bereich oberhalb des oberen Türscharniers sollte man genauestens inspizieren. Dort befindet sich unter der Oberkante des Kotflügels am Fuß des A-Scheibenholms eine Art kleine Rinne. Wenn diese "Rinne" nicht absolut perfekt ist oder bereits unfachmännische Reparaturen aufweist wird es teuer. Rost drückt die Naht auf, Wasser kommt in die A-Säule, den Fußraum, den Armaturenträger - das Ergebnis ist verheerend! Für eine vernünftige Reparatur muß der ganze Vorderwagen, die Windschutzscheibe und das Armaturenbrett entfernt werden.

Die Bereiche um die Scheinwerferklappen sind ebenfalls rostgefährdet. Die Scheibenholme, die Verstärkung des Dachbügels, das Metallskelett der Türen, der metallene Träger des Instrumentenbrettes sind typische Verdächtige. Wenn eine Vette innen Feucht ist, gehe ich jede Wette ein, daß mindestens eines von den genannten Teilen sichtbar oder verborgen eine Durchrostung hat.

Das Chassis ist bis auf die hinteren Längslenker der Achse unauffällig und robust.

Die Hinterachse ist eine ungewöhnliche Konstruktion. Die Halbwellen der Achse haben die tragende Funktion eines oberen Querlenkers und nehmen große Lasten auf. Mit der Zeit arbeiten sie sich das Differentialgehäuse ein und zerstören die Simmerringe. Der Ölaustritt an den Halbwellen zeigt das baldige Ende des Differentials an. Reparieren kann man das nicht. Da muß dann ein Tauschdiff rein. Die Bremsen der C3 sind ein Alptraum! Nicht von der Leistung, sondern von der Qualität. In den Bremszangen neigen die Kolbenlaufbahnen zu Rost. Die auftretenden Undichtigkeiten können zum plötzlichen Verlust der Bremskraft führen. Es gibt zum Nachrüsten daher Bremsen mit Edelstahlzylindern. Die Handbremse ist eine funktionelle Fehlkonstruktion und nur mit gewagten Basteleien oder einer kompletten Umrüstung TÜV-tauglich zu bekommen.

Der Innenraum ist von miesester Qualität und die Verkleidungen der T-Tops fallen wegen inadäquater Befestigung mittels Velcro bei hoppeliger Piste ab. Das Armaturenbrett neigt zur Versprödung und Rißbildung. Die Einfassung der Ablagefächer hinter den Sitzen neigen zum selbsttätigen Zerbrechen.

Die Zuggriffe der Tüden reißen gern ab. Positiv: nahezu alle Innenteile sind noch problemlos zu kriegen.

Motor, Getriebe und Vorderachse sind unauffällig. Der Motorraum ist ENG. Bei Ausstattung mit einem Big Block SEHR ENG.

Die T-Tops sollten topp in Ordnung sein. Exemplare aus Kunststoff gibt es nicht mehr, nur Glasdächer kann man für happiges Geld kaufen.

Die Ersatzteilversorgung ist nahezu perfekt. Teile sind eher teuer, besonders wenn man auf Originalität Wert legt.

Wenn auf all diese Dinge sorgsam acht gegeben wurde und die Wartung und Pflege sorgfältig gemacht wurde, ist die Vette ein tolles Auto. Sie fährt sich gut und ist ein echter Hingucker.

Corvette002
am 28. April 2009 um 19:47

Ne Fischfrikadelle zum Frühstück? RESPEKT !!! :D

Themenstarteram 28. April 2009 um 20:43

Grueßdi Spechti, super Beitrag. Denke den sollte man mächtig beachten, wenn man auf die Suche geht. Das ist wirklich sehr hilfreich!

Darf ich copy cut paste machen??

Natürlich darfst du. Wenn's hilft.

Eigentlich esse ich gar nicht so gerne Fischfrikadellen. Die Soße da drauf ist aber so lecker...

Ich habe noch vergessen zu sagen, daß natürlich mit besagten Tücken auch die äußerlich schönste Vette innerlich eine totale Ruine sein kann. Die meisten Problempunkte sind erst nach Demontage von Verkleidungen oder Karosserieteilen sichtbar.

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