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Daimler baut zweite Batteriefabrik in Sachsen

Mercedes
Themenstarteram 22. Mai 2017 um 10:30

Hi

Daimler baut zweite Batteriefabrik in Sachsen

http://www.faz.net/.../...riefabrik-in-kamenz-in-sachsen-15027634.html

Zitat:

"Im Zentrum unserer Strategie steht das emissionsfreie Fahren", erklärte Daimler-Chef Dieter Zetsche im März bei der Hauptversammlung in Berlin. Zu dieser Strategie gehört für den Autohersteller auch der Ausbau der Batterieproduktion.

Ob es eine Zellproduktion oder "nur" eine Batterieproduktion ist, ist aus dem Artikel nicht ersichtlich.

Beste Antwort im Thema

Das Ganze ist doch sehr interessant. Für das erste Batteriewerk (man erinnere sich: Li-Tec) hat Daimler seinerzeit staatliche Fördergelder in zweistelliger Millionenhöhe eingesackt. Wäre interessant zu erfahren, wie viel Meister Zetsche diesmal absahnt. Darüber liest man in den Hurra-Meldungen der Presse diesmal nichts. Statt dessen wird begackert, dass man nun in Sachsen ein Werk baut, in dem man Li-Zellen aus chinesischer Produktion zusammenlötet. Herzlichen Glückwunsch!

Man begründet diese Beschränkung auf niedere Tätigkeiten mit der Weisheit: "Man kann in Deutschland keine Zellen zum Weltmarktpreisen herstellen". Diese Aussage ist - je nach dem betrachteten zeitlichen Horizont - mal richtig und mal falsch: Klar kann man hier, jetzt und heute keine Automotive-Batterien zu Weltmarktpreisen herstellen. Dazu hat man zulange gepennt. Elon Musk und seine Gigafactory zeigt jedoch, dass man mit dem nötigen Engagement und dem richtigen Partner (in dem Fall Technologieführer Panasonic) in einem Hochlohnland wie der USA durchaus konkurrenzfähig Akkus herstellen kann. Und da werden eben nicht einfach nur chinesische Zellen zu Akkupacks zusammengebastelt, sondern Batterien vom Rohmaterial bis zum fertigen Produkt verarbeitet - inklusive der Aufarbeitung und dem Recycling alter Zellen.

Leider fehlt unseren deutschen Industriekapitänen dazu sowohl der Mut als auch der Weitblick. Tesla, Panasonic und dem Bundesstaat Nevada wird diese, weltgrößte Batteriefabrik nach momentaner Schätzung 4-5 Milliarden US-Dollar kosten - wobei sich die staatlichen Subventionen in erster Linie aus erlassenen Steuern zusammensetzen. Vergleicht man diese Investitionskosten mal mit dem, was VW alleine durch den Dieselskandal sinnlos durch den Schornstein geblasen hat (etwas das möglicherweise Daimler noch bevorsteht), mutet diese Investition in die Zukunft geradezu lächerlich klein an.

Musk und andere haben erkannt, dass ein erklecklicher Anteil der Wertschöpfung zukünftiger Autos in den Zellen steckt. Diese Wertschöpfung können wir kampflos den Chinesen überlassen und dabei zusehen wie die Aussichten für unsere klassische Zulieferer (Bosch, Conti, LUK, Borg Warner - und wie sie alle heißen) immer trüber werden. Einspritzanlagen, Kupplungen, Katalysatoren, Turbolader oder Lichtmaschinen werden in 30 Jahren allenfalls noch den nostaligischen Charme von Wagenrädern oder Pferdehalftern haben und die 600.000 Jobs, die hierzulande an der Autoindustrie hängen, werden auf ein Bruchteil zusammenschrumpfen.

Zu verdanken haben wir das dann dem unseligen Zusammenspiel aus ideenlosen Politikern und den Nieten in Nadelstreifen in den Vorständen unserer Autokonzerne. Die einen beschäftigen sich lieber mit geistigen Flatulenzen wie der Autobahnmaut, die anderen interessiert allenfalls noch der nächste Quartalsbericht. Man sonnt sich in den guten Absatzzahlen der Gegenwart und verdrängt die Tatsache, dass sich auch Ende des 19. Jahrhunderts die Hersteller von Pferdekutschen über nie dagewesene Absatzzahlen gefreut haben - kurz bevor sie von einer lächerlich anmutenden neuen Technologie namens "Automobil" vom Markt gefegt wurden.

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Nur eine Akkuproduktion ohne die Fertigung eigener Zellen...leider. Allerdings immerhin mal ein langfristiges Investment eines dt. Herstellers in beachtlicher Größenordnung.

Irgendwie fällt mir bei dem Thema wieder der Atomausstieg ein.

SPD + Grüne= Atomausstieg,

CDU+FDP= Ausstieg vom Ausstieg

CDU+SPD+Fukushima= Ausstieg vom Ausstieg vom Ausstieg

Daimler: kauft Smart, baut den Smart-ED baut Fabrik in Akkufabrik in Kamenz

nix Energiewende: Daimler verkauft zu wenig Smart-ED-Fabrik wird geschlossen

Doch wieder Energiewende und Schadstoffreduktion geht nicht mit Dieselz= Ausstieg von Verbrennerausstieg

VW wird an den Diesel-Eiern gepackt: Daimler bescheißt auch und baut schnell noch ne neue Akkufabrik

also wieder Ausstieg von Ausstieg vom Verbrennerausstieg.

Ein Schelm, der glaubt, Wirtschaft und Politik sein verflochten. ;)

Wirtschaft und Politik müssen ja verflochten sein.

Denn Wirtschaft beschäftigt Menschen=Wähler als Arbeiter. Menschen=Wähler wählen in Demokratien die Politiker, entweder namentlich oder über Parteien.

Und Wirtschaft schafft Werte und zahlt darauf Steuern. Wirtschaft schafft Arbeit und zahlt darauf wieder Steuern. Die Politik schafft ihren Gegenwert: mit Bildung der Leute (das ist doch saupraktisch für die Wirtschaft, wenn die Leute gleich mit Abi oder Studium kommen), mit öffentlicher Ordnung und Sicherheit (Polizei), mit einem Sozialwesen (es ist saupraktisch, wenn Leute sich sozial gut versorgt sehen gegen Krankheiten, Arbeitslosigkeit, Alter/Rente).

Naja wenn die Grundsteinlegung schon aktuell war dann sind die Pläne dazu sicher vor einigen Jahren gemacht worden.

Die interne Planungsphase war vermutlich noch vor dem VW Dieselskandal - so schnell gehen solche Verfahren auch nicht durch.

Zitat:

@Grasoman schrieb am 23. Mai 2017 um 19:53:25 Uhr:

Wirtschaft und Politik müssen ja verflochten sein.

Denn Wirtschaft beschäftigt Menschen=Wähler als Arbeiter. Menschen=Wähler wählen in Demokratien die Politiker, entweder namentlich oder über Parteien.

Und Politiker machen Regeln / Subventionen, von denen wenige massiv profitieren. Dein Statement klingt wirklich unglaublich naiv. Siehe als bekannteste Beispiele die Rückstellungen für AKW-Rückbau und Endlagerung (ehemals "staatliche" Unternehmen, bestens verflochten), hohe und nicht diskutierte Netzentgelte, die EEG/Solarsubventionen. Dazu kommt indirekte Hilfe wie Protektionismus in bestimmten Märkten. Sei es die sozialversicherungsrechtlichen Alleinstellungsmerkmale von Anwälten, Apothekern und Ärzten, Protektionismus bei Notaren (Serienbrief laut vorlesen wird beherrscht) oder die fehlende Regulierung bei z.b. Maklern und mangelnde Transfers von Altersrückstellungen bei "privaten" Krankenversicherungen. Gibt sicher noch dutzende Beispiele wo der Staat massiv NICHT im Sinne der Wähler handelt. Und sei es bei der Überversorgung von Beamten bzw. der Asymmetrie zwischen TVÖD und Beamtenstatus, weil Politiker letztlich wie Beamte versorgt werden.

 

Nissan/Renault geht wohl den anderen Weg die verkaufen ihr Batteriegeschäft an die Chinesen weil sie mehr Vorteile darin sehen die Akkus auf dem freien Markt zu kaufen.

https://www.bloomberg.com/.../...-billion-deal-for-nissan-battery-unit

Anscheinend muss auch wer in China E-Autos verkaufen will mit den staatlichen Subventionen dafür chinesische Akkus beziehen, so dass sich das eh anbietet auf China-Akkus zu setzen.

am 3. Juni 2017 um 14:04

Zitat:

@DanielWb schrieb am 3. Juni 2017 um 14:07:07 Uhr:

Nissan/Renault geht wohl den anderen Weg die verkaufen ihr Batteriegeschäft an die Chinesen weil sie mehr Vorteile darin sehen die Akkus auf dem freien Markt zu kaufen.

https://www.bloomberg.com/.../...-billion-deal-for-nissan-battery-unit

Anscheinend muss auch wer in China E-Autos verkaufen will mit den staatlichen Subventionen dafür chinesische Akkus beziehen, so dass sich das eh anbietet auf China-Akkus zu setzen.

Ich glaube eher das Nissan/Renault gar keine Mio "Fördergeld" (Steuergeld) bekommt.

Zitat:

"Daimler beendete das Abenteuer Zellproduktion Ende 2015, verkaufte die Maschinen und Roboter - und lässt sich seither Batteriezellen aus Asien liefern."

Quelle selber Google......

Na klar Nissan nicht aber deren Kunden? Indirekt natrürlich damit auch Nissan.

Im wichtigsten E_Automarkt China ist es halt nun so wer keine chinesische Akkus verbaut kann dort kein E-Auto verkaufen das staatlich subventioniert wird. Und die Subventionen machen immerhin viele tausende Dollar Unterschied aus.

Wer in China ohne chinesische Akkus E-Autos verkaufen will hat halt wohl kaum keine Chance im Massenmarkt, und da China gleichzeitig einer der grössten E-Auto Märkte der Welt ist lohnen sich eigene Akkufabriken weniger - jedenfalls wenn man kein China-Unternehmen ist :D

Der Schritt von Nissan/Renault die bisher eigene Akkuproduktion abzustossen macht sicher unter den Gesichtspunkten Sinn.

Das Ganze ist doch sehr interessant. Für das erste Batteriewerk (man erinnere sich: Li-Tec) hat Daimler seinerzeit staatliche Fördergelder in zweistelliger Millionenhöhe eingesackt. Wäre interessant zu erfahren, wie viel Meister Zetsche diesmal absahnt. Darüber liest man in den Hurra-Meldungen der Presse diesmal nichts. Statt dessen wird begackert, dass man nun in Sachsen ein Werk baut, in dem man Li-Zellen aus chinesischer Produktion zusammenlötet. Herzlichen Glückwunsch!

Man begründet diese Beschränkung auf niedere Tätigkeiten mit der Weisheit: "Man kann in Deutschland keine Zellen zum Weltmarktpreisen herstellen". Diese Aussage ist - je nach dem betrachteten zeitlichen Horizont - mal richtig und mal falsch: Klar kann man hier, jetzt und heute keine Automotive-Batterien zu Weltmarktpreisen herstellen. Dazu hat man zulange gepennt. Elon Musk und seine Gigafactory zeigt jedoch, dass man mit dem nötigen Engagement und dem richtigen Partner (in dem Fall Technologieführer Panasonic) in einem Hochlohnland wie der USA durchaus konkurrenzfähig Akkus herstellen kann. Und da werden eben nicht einfach nur chinesische Zellen zu Akkupacks zusammengebastelt, sondern Batterien vom Rohmaterial bis zum fertigen Produkt verarbeitet - inklusive der Aufarbeitung und dem Recycling alter Zellen.

Leider fehlt unseren deutschen Industriekapitänen dazu sowohl der Mut als auch der Weitblick. Tesla, Panasonic und dem Bundesstaat Nevada wird diese, weltgrößte Batteriefabrik nach momentaner Schätzung 4-5 Milliarden US-Dollar kosten - wobei sich die staatlichen Subventionen in erster Linie aus erlassenen Steuern zusammensetzen. Vergleicht man diese Investitionskosten mal mit dem, was VW alleine durch den Dieselskandal sinnlos durch den Schornstein geblasen hat (etwas das möglicherweise Daimler noch bevorsteht), mutet diese Investition in die Zukunft geradezu lächerlich klein an.

Musk und andere haben erkannt, dass ein erklecklicher Anteil der Wertschöpfung zukünftiger Autos in den Zellen steckt. Diese Wertschöpfung können wir kampflos den Chinesen überlassen und dabei zusehen wie die Aussichten für unsere klassische Zulieferer (Bosch, Conti, LUK, Borg Warner - und wie sie alle heißen) immer trüber werden. Einspritzanlagen, Kupplungen, Katalysatoren, Turbolader oder Lichtmaschinen werden in 30 Jahren allenfalls noch den nostaligischen Charme von Wagenrädern oder Pferdehalftern haben und die 600.000 Jobs, die hierzulande an der Autoindustrie hängen, werden auf ein Bruchteil zusammenschrumpfen.

Zu verdanken haben wir das dann dem unseligen Zusammenspiel aus ideenlosen Politikern und den Nieten in Nadelstreifen in den Vorständen unserer Autokonzerne. Die einen beschäftigen sich lieber mit geistigen Flatulenzen wie der Autobahnmaut, die anderen interessiert allenfalls noch der nächste Quartalsbericht. Man sonnt sich in den guten Absatzzahlen der Gegenwart und verdrängt die Tatsache, dass sich auch Ende des 19. Jahrhunderts die Hersteller von Pferdekutschen über nie dagewesene Absatzzahlen gefreut haben - kurz bevor sie von einer lächerlich anmutenden neuen Technologie namens "Automobil" vom Markt gefegt wurden.

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