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De-Sulfatierung Nox-Speicherkat
Hallo,
weiß jemand wie der Vorgang bei den aktuellen Euro 6 Dieseln abläuft, bzw. interessiert mich konkret der PSA DW 10 2.0 mit 180PS
Hintergrund: ich habe im Mai ein Update von Ford wegen eines Kalibrierungsfehlers erhalten, der zu erhöhen Nox Emissionen führen kann.
Im Juni hat er dann 5 mal hintereinander den DPF Regeneriert, das letzte Mal auf der AB in den Urlaub.
Gestern bin ich daheim los, kurz darauf hat die Regeneration mal wieder begonnen 5km Dorf und Landstraße dann 7km konstant 100km/h auf der ebenen Landstraße. Dort wurde die Regeneration dann auch beendet. Heute früh auf dem Heimweg hat er schon wieder angefangen.
Jetzt dachte ich mir vielleicht ist jetzt wieder eine De-Sulfatierung notwendig und die nötigen Abgastemperaturen werden auf der Landstraße nicht erreicht?
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28 Antworten
Die nötigen Abgastemperaturen für die Regeneration werden meines Wissens sogar teilweise im Motorleerlauf erreicht. Damit die Abgastemperaturen die entsprechende Höhe erreichen, wird ja zusätzlich Diesel eingespritzt.
Zitat:
@Sebastian2811 schrieb am 24. August 2023 um 11:24:47 Uhr:
Im Juni hat er dann 5 mal hintereinander den DPF Regeneriert, das letzte Mal auf der AB in den Urlaub.
Gestern bin ich daheim los, kurz darauf hat die Regeneration mal wieder begonnen 5km Dorf und Landstraße dann 7km konstant 100km/h auf der ebenen Landstraße. Dort wurde die Regeneration dann auch beendet. Heute früh auf dem Heimweg hat er schon wieder angefangen.
Daraus sind weder Zeit noch Distanzabstände zwischen den einzelnen Regenerationen ersichtlich.
@navec ja, aber bei dem geringen Gasstrom ist ein vernünftiges durchheizen des DPF über volle Länge und Querschnitt nur über längere Zeit möglich sein. Besser scheint mir wirklich konstanter Fahrbetrieb auf AB oder zumal noch Restsauerstoff für die Rußverbrennung durchgeblasen werden muss.
Also zuerst müssen wir mal die zwei Systeme und Aufgaben trennen:
1. DPF, Partikel, Ru?, Regeneration
2. NOx Speicherkat oder SCR-Kat, NOx-Reduktion, AdBlue, DeSulfatierung
Zu 1.
Sitzt der DPF weit hinten im Abgasstrang und wird kein Additiv verwendet, braucht es min 600Grad, was im Normalbetrieb nicht einfach so passiert. Die Temperatur wird dann künstlich erhöht. Z.b. durch Kraftstoffeinspritzung ins Abgas, Vorglühanlage, Veränderung von Zündung und Ventilüberschneidung usw.
Verwendet man ein Tankadditiv System, sinkt die Temperatur auf 350Grad.
Baut man den DPF "motornah", d.h. z.b. in ein Gehäuse mit dem OxiKat direkt hinter den Krümmer und beschichtet das Innenleben, kann man ab 350Grad und nahezu "kontinuierlich" regenerieren.
Zu 2.
Im SCR-Kat wird NOx zerlegt. Dazu wird Harnstoff (AdBlue) direkt davor eingespritzt. Dafür braucht es keine allzu hohen Temperaturen.
Kritische Punkte gibt es dafür viele:
- Einprogrammierte Dosierung
- Weglänge und Geometrie zwischen Düse und Kat
- Qualität und Alter des AdBlue
- Vereisungsschutz der Einspritzung technisch umgesetzt oder nicht
- Bedarfsregelung über funktionierenden NOx Sensor (oder mittlerweile auch mal 2)
Zum DeSulfatieren muss die Temperatur deutlich angehoben werden. Exakt hab ich es gerade nicht im Kopf, aber auf jeden Fall liegt die benötigte Temperatur, relativ gesehen, nahe an der kritischen Temperatur, die der SCR-Kat nicht lange aushält ohne Schaden zu nehmen.
Letztlich kann man am besten beurteilen, was "normal" ist an Abständen, wenn man sich alle Parameter mal per Tester anschaut und im Idealfall noch eine Partikelmessung parallel macht.
Dabei kann man auch gleich mal schauen, was als letzte Regeneration denn im Steuergerät abgelegt ist.
Zitat:
@Astradruide schrieb am 24. Aug. 2023 um 12:57:59 Uhr:
Daraus sind weder Zeit noch Distanzabstände zwischen den einzelnen Regenerationen ersichtlich
Ich meinte damit dieses Verhalten hatte ich schon mal vor 2 Monaten. Und gestern hat er auf insgesamt 12km regeneriert und die Regeneration wurde nicht von mir abgebrochen und auch nicht aufgrund zu langsamer Fahrgeschwindigkeit.
SCR Kat habe ich keinen. Muss kein AdBlue tanken.
Hinterlegt waren letztes Mal um die 200km, ich schau nachher nochmals aber das stimmt auf keinen Fall.
Ich kann ja am BC nur ablesen das er gerade mehr verbraucht, anders klingt usw. ob das jetzt eine normale DPF Regeneration oder eine De-Sulfatierung ist weiß ich natürlich nicht. Deswegen frage ich ja ob das irgendwie Sinn macht mit diesen extrem kurzen Abständen.
Ich war auch schon in 2 Vertragswerkstätten.
Aussage A moderne Diesel haben immer Probleme
Aussage B moderne Diesel sollten fast nur auf der AB bewegt werden.
im Mittel liegt mein Reg.Interval beim jetzigen Corsa F im Pndleralltag z.B. bei rund 370km ... frisch regeneriert auf die Autobahn kann ich quasi non-stop 1000km fahren ohne eine wetere Reg.. Typischerweise liegt die Distanz für eine Reg. auf meiner Pendelstrecke so um 20km ... selten will er auch mal 25km.
Zitat:
@Astradruide schrieb am 24. August 2023 um 12:59:30 Uhr:
@navec ja, aber bei dem geringen Gasstrom ist ein vernünftiges durchheizen des DPF über volle Länge und Querschnitt nur über längere Zeit möglich sein. Besser scheint mir wirklich konstanter Fahrbetrieb auf AB oder zumal noch Restsauerstoff für die Rußverbrennung durchgeblasen werden muss.
Wenn es aus irgendwelchen Gründen mit der Rußverbrennung mehrmals nicht klappt, wirst du normalerweise zu einer speziellen Regenerierungsfahrt aufgerufen, wo mittlere Drehzahlen usw. gefordert sind und diese muss/sollte man dann halt auch abschließen und nicht unterbrechen.
Soweit ich dich verstanden habe, wurden die Regenerationen von dir aber nicht unterbrochen und von daher sollten die korrekt und im ausreichenden Maß ablaufen.
Wenn die Bedingungen nicht so gut sind, wie z.b. im Stadtverkehr, dauert es halt länger.
Dass eine erneute Regeneration kurze Zeit nach einer (bei 100km/h...) abgeschlossenen Regeneration durchgeführt wird und sich das sogar wiederholt, halte ich schlichtweg für einen Fehler.
Meine bisherigen Dieselfahrzeuge mit DPF (en Opel ein VW) hatten so ein Verhalten nicht, obwohl die meist nur Kurzstrecke, Landstraße und Stadt unterwegs waren.
Vor dem Update war das auch bei kurzen Strecken kein Problem, das Intervall lag sogar bei 800km. Nur im Winter ich glaube das war vor 2 Jahren, da hatte es mal durchgehen zweistellige Minusgrade, da hatte ich dieses Verhalten 2-3 mal.
Dann hat man dir im Mai zusätzlich einen Fehler upgedatet.....eine sogenannte "Verschlimmbesserung".
Hast du vom Spritverbrauch irgendetwas feststellen können?
Denkbar wäre nämlich folgendes:
Vereinfacht könnte man sagen: je magerer die Verbrennung, desto sauberer allerdings auf Kosten hoher NOx-Emission.
Trimmt man jetzt mit einem Software Update wegen "NOx-Problemen" das Gemisch ein wenig Richtung fett, bleibt weniger Restsauerstoff, der zu NOx reagieren kann und die Verbrennung wird etwas kühler. Allerdings kauft man sich dabei tendenziell mehr Ru? ein, was letztendlich ja Diesel-Tröpfchen sind, die nicht vollständig abgebrannt sind. Das wiederum führt zu einer schnelleren Füllung des DPF.
Zumindest in der Theorie. In wie weit die Grenzen da ausgelotet werden, wird der Hersteller uns vermutlich nie verraten.
Spannend wird dann sicherlich die Abgasuntersuchung. Bisher scheinen Ford-Diesel auffällig häufig mit 10x erhöhten Werten über Grenzwert zu sein...
Ja Verbrauch hat sich um 1-1.5 Liter erhöht. Das schiebe ich aber jetzt auf die Aufheizphasen. Damit meine ich, dass er sobald der Kat abkühlt ( Stadtverkehr, langes ausrollen, bergab fahren) eine Aufheizphase startet. Diese geht einher mit verdoppeltem Momentverbrauch für ein paar Minuten.
Vor der ASU hatte ich auch schon große Sorgen, habe sie aber gerade mit 30.000Partikeln bestanden.
Habe jetzt gerade gelesen dass einer mit seinem 1.6 TDI die ASU erst nach einem Update von VW geschafft hat.
Dann wäre jetzt natürlich die Frage, ob ich nach einer Rückrüstung auf eine ältere Software die ASU noch schaffe...
Zitat:
@Sebastian2811 schrieb am 24. Aug. 2023 um 18:56:12 Uhr:
Dann wäre jetzt natürlich die Frage, ob ich nach einer Rückrüstung auf eine ältere Software die ASU noch schaffe...
Also Rückrüstung wird der Hersteller sehr sicher nicht machen. Evtl. hat er nicht mal die Wahl, weil sein Werk ihm ausschließlich die aktuelle Version zur Verfügung stellt.
Hat das KBA am Ende auch noch seine Finger im Spiel in Sachen Abgasnorm und Typgenehmigung usw, dann wird es vermutlich auch nicht legal sein.
Es gibt immer wieder einige private oder selbständige Codierer, die Software manuell nach Version aufspielen können. Sollte man sich aber vorher gut schlau machen.
Falls du die Entwicklung im Auge behalten willst, kannst du dir ja eine Werkstatt suchen, die einfach so zu Diagnosezwecken eine Partikelmessung in regelmäßigen Abständen macht. Ist dann aber leider mit Kosten verbunden.
Aber vielleicht triffst du ja auf jemanden, der selber neugierig ist und dir Sonderpreise macht. ;-)
Ja die Rückrüstung würde nur ein Codierer machen. Ich muss mal schauen, so finde ich das Auto nur noch nervig und andere Reparaturen kommen auch langsam.
Durch die hohe DPF-Regenerieungsrate steigt der reale Kraftstoffverbrauch. Ist man dadurch nicht ebenfalls schon außerhalb der Typ-Genehmigung des Fz?