Ein breites Gesicht, mehr Platz und viel Assistenz: Der neue Audi A6 nähert sich optisch und technisch dem A8, bewahrt aber etwas Abstand. Probesitzen in der Limousine.
Ingolstadt – Es ist eine Frage der Hierarchie. Audi möchte den neuen A6 möglichst weit oben einordnen. Deshalb bekommt er das Gesicht der Oberklasse-Modelle A7 und A8. Trotzdem muss optisch etwas Abstand bleiben. In der oberen Mittelklasse gibt es deshalb kein Leuchtband hinten und im Kühlergrill mehr Neigung. Es sind Kleinigkeiten, die zwischen den Klassen stehen. Wichtig für Audi: Der Sprung zum Vorgänger fällt deutlich aus. Der neue A6 wirkt breiter und moderner. Und er fährt technisch weit nach vorn. Bis zu 38 Assistenzsysteme programmiert Audi in die Steuergeräte. Manches davon muss die Konkurrenz noch nachholen. Audi A6 C8: Ein Benziner und drei Diesel zum Marktstart Die Motoren baut Audi wie gehabt längs vor die Vorderachse. Zum Marktstart stehen zwei Sechszylinder-Turbomotoren zur Auswahl: Ein 3,0-Liter-Benziner mit 340 PS und ein 3,0-Liter-Diesel mit 286 PS. Zur Jahresmitte folgen ein zweiter V6-Diesel sowie ein Selbstzünder mit vier Zylindern. Hier die Antriebe mit allen derzeit bekannten Daten im Überblick:
Alle Motoren erfüllen die Abgasnorm Euro 6d-Temp. Die Benziner bekommen serienmäßig einen Otto-Partikelfilter. In den Dieseln reinigt eine Kombination aus NOx-Speicherkat und AdBlue-Einspritzung die Abgase. Zu einem Plug-in-Hybrid sagt Audi noch nichts. Eine reine Elektroversion ist nicht geplant. Audi A6 C8 nur als Mildhybrid Wird der Verbrenner nicht gebraucht, schaltet er sich ab. Zwischen 50 und 160 km/h rollt der A6 dann ohne Vortrieb und spart Sprit. Gibt der Fahrer Gas, springt der Motor wieder an. Dieses System führte Audi im A8 ein und spart damit auf dem Papier bis zu 0,7 Liter pro 100 Kilometer. Beim A6 soll es genauso sein. Allerdings gibt es einen großen Unterschied. Nur bei den Motoren mit sechs Zylindern arbeitet der RSG mit einem zusätzlichen 48-Volt-Bordnetz. Der Basisdiesel und alle zukünftigen Vierzylinder bekommen eine Version mit einer Spannung von 12 Volt. Das zweite Bordnetz entfällt bei diesen Modellen. Die Ersparnis soll bei den kleinen Motoren bei ungefähr 0,3 Litern pro 100 Kilometer liegen. Allrad ab sechs Zylindern, Automatik immer serienmäßig Allrad bekommt der kleine Selbstzünder optional, alle stärkeren Motoren serienmäßig. Fahrzeuge mit S-Tronic fahren mit dem Allradstrang „Quattro Ultra“. Der koppelt die Hinterachse ab, wenn sie nicht angetrieben werden muss. Diese Technik spart Kraftstoff. In die stärkeren A6 baut Audi ein Allradsystem mit selbstsperrendem Mittendifferenzial. Ein Sportdifferenzial an der Hinterachse kostet Aufpreis. Ebenfalls optional: Audi bietet im A6 eine Allradlenkung an. Die Hinterräder lenken in einem Winkel von bis zu 5° entlang oder entgegen der Vorderradstellung ein. Zusätzlich variiert Audi über ein Getriebe die Übersetzung der Vorderachslenkung. Zusammen soll sich der Wendekreis um 1,1 Meter verkleinern. Eine elektrische Wankstabilisierung ist nicht im Angebot. Die gibt es nur in den höheren Klassen. Navigation und Internet serienmäßig im Audi A6 Ein Navigationssystem ist im A6 in Deutschland immer an Bord. Zum Navi gehört in jedem Fall eine integrierte Internetverbindung. Wenn die Netzabdeckung ausreicht, errechnet ein Server die günstigste Route und schickt sie ans Auto. Im Funkloch greift der A6 auf gespeicherte Karten zurück. Über diese Daten soll das Navi lernen. Es kann volle Straßen meiden und Staus ausweichen. Zudem gleicht die (optionale) Verkehrszeichenerkennung die aufgestellten Schilder mit der Datenbank ab. Der (ebenfalls optionale) Effizienzassistent empfiehlt dann rechtzeitig vor Baustellen, den Audi ausrollen zu lassen. Ist der Tempomat aktiviert, macht er das automatisch. Knöpfe und Schalter streicht Audi weitestgehend aus dem Cockpit. Gegen Aufpreis arbeitet sogar der Lichtschalter per Touch. Alle Flächen melden die Eingabe optisch und akustisch. Es fühlt und hört sich wie ein Klicken an, wenn man auf das Display drückt. Einzelne Schaltflächen lassen sich aber noch nicht erfühlen. Mehr Luft nach oben im neuen Audi A6 Vorn gibt es im neuen Modell mehr Raum an Kopf und Schultern. Hinten wird der A6 an den Knien großzügiger. Vier großgewachsene Erwachsene sitzen bequem im A6. Die Füße des Hintermanns passen selbst dann noch unter den Vordersitz, wenn der auf seine tiefste Position eingestellt ist. Clever: Optional dient das Smartphone als Autoschlüssel. Das Auto erkennt den Fahrer und lädt seine Einstellungen automatisch. Zum Marktstart bietet Audi im A6 nur assistierende Autonomie an. Die Limousine hält Abstand und die Spur, verlangt aber die Aufmerksamkeit des Fahrers. Langfristig folgt der Staupilot des Audi A8. Dann fährt der A6 selbstständig mit bis zu 60 km/h im Autobahnstau. Hier fehlt allerdings noch die Erlaubnis der EU. Die soll im Laufe des Jahres 2018 folgen. Den ersten Publikumskontakt hat der neue A6 auf der Automesse in Genf. Zeitgleich starten die Vorbestellungen, zunächst nur für die beiden starken Sechszylinder. Ab Juni 2018 wird die A6 Limousine ausgeliefert. Dann ergänzt Audi die anderen Motoren. Der Einstiegspreis soll bei rund 48.000 Euro liegen. Damit wird er rund 5.000 Euro teurer als das alte Modell mit 190-PS-Diesel. Den A6 Avant zeigt Audi voraussichtlich noch im Frühling 2018. Mehr Fragen zum neuen Audi A6? Hier findest Du unser neues A6 Forum. ***** In eigener Sache: Wir verschicken unsere besten News einmal am Tag (Montag bis Freitag) über Whatsapp und Insta. Klingt gut? Dann lies hier, wie Du Dich anmelden kannst. Es dauert nur 2 Minuten. |
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