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Die schlimmsten Fahrer sind die eigenen Arbeitskollegen

Themenstarteram 11. Juli 2011 um 11:18

Jeder kennt es, es passieren tagtäglich auf deutschen Autobahnen Dinge die man so nicht sehen will und oftmals fragt man sich: Was ist das für ein Mensch der da hinterm Steuer sitzt, was mag bei dem gerade im Kopf vorgehen? Umso erschreckender ist es dann wenn man alle Arten der Verkehrsidioten in der eigenen Firma wieder findet! Ich rede hierbei nicht von Ausnahmesituationen oder Einzelfällen sondern vom komplett ausgeprägten Fahrstil.

Dieser Thread ist für die Berufpendler in mittelständigen bis großen Unternehmen gedacht.

Euer Arbeitgeber sitzt in Ort XY und auf dem Weg dahin oder zurück trefft ihr immer mal wieder eure Kollegen und teilt euch ein Stück der Wegstrecke.

Ich bin einfach mal interessiert ob ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt?

Bei mir geht es jeden Tag die A3 vom Rheinland rauf ins Ruhrgebiet und wieder zurück.

Während ich im Freundes- und Bekannten Kreis zu 90% einen ähnlichen Fahrstil ausmachen kann, wurde ich bei den eigenen Arbeitskollegen über die Jahre hinweg eines besseren bzw. schlechteren belehrt..

Ich hab immer das Gefühl sobald sich die Fahrertür von innen schließt sitzt da ein komplett anderer Mensch im Auto in seiner eigenen Welt. Was mich dabei am meisten verwundert ist, das man vom Charakter nur selten auf das Fahrverhalten schließen kann.

 

Hier nun ein paar Beispiele:

 

der Stur nach Strich Fahrer:

Charakterlich temperamentvoll, unangepasst, unkonventionell – doch wer nun glaubt einen heißblütigen Fahrer vorzufinden wird schnell eines besseren belehrt. Sobald er im Auto sitzt wird sturr nach Strich gefahren, ob nun Tempo 50, 100 oder 120 – Die Nadel bleibt immer exakt auf der erlaubten Höchstgeschwindigkeit. Nicht selten kommt es so beim Weg zur Autobahn zu kleineren Rückstaus weil die + 10km/h Fahrer alle paar Sekunden bremsen.

der Scheuklappen Lenkradbeißer:

Charakterlich besonnen, ausgeglichen, weitsichtig – doch im Cockpit eine unberechenbare, nervöse Zeitbombe. Sitzposition maximal 10cm hinterm Lenkrad, beide Hände wie angemeißelt am Steuer, blick sturr geradeaus. Kategorie notorischer Mittelspurfahrer Ob ich ihn überhole oder rechts ne Minute lang nebenher fahre, er registriert mich nicht. Gefährlich wird es wenn ein Hindernis in Form eines LKWs auf der Mittelspur auftaucht. Mit setzen des Blinkers erfolgt auch gleichzeitig der Spurwechsel, Schulterblick Fehlanzeige! Nicht selten hat er bereits durch diese Aktionen für Vollbremsungen auf der linken Spur gesorgt

der egoitische Heizer:

Charakterlich: introvertiert, nett, ruhig, zuvorkommend - doch wehe er sitzt am Steuer, dann verwandelt sich die Autobahn zur Rennstrecke und das rücksichtlose wie komm ich am schnellsten voran geht los: linke, rechte Spur – da wo gerade eine Lücke ist wird sich reingequetscht, Rechtsüberholverbot was ist das? – Drängeln, versetzt fahren als das gehört zum normalen Alltagsrepertoire, nach mir die Sinnflut.

der Möchtegern-Raser und Linkspurblockierer

Charakterlich konservativ, engstirnig und trotzig – Mit dem dicken 75PS Fiesta geht es auch die Bahn, sofort von rechts nach ganz links und dann wird das Pedal durchgedrückt, die Schilder am Rand dienen ja nur der Optik – sprich er fährt überall seine V/max von 165km/h, das es auf den aufgehobenen TL Stücken potentere Wagen gibt wird einfach ignoriert, mit über 160km/h hat man schließlich das Recht der linken Spur gepachtet, wer wirklich schneller ist der kann ja rechts vorbei….

 

der Mehrspuralkoholiker:

Charakterlich nicht wirklich beschreibbar: Vielleicht geht er noch als narzisstischer Neurotiker mit Persönlichkeitsstörung durch. Fahrstil: betrunken! Ihr kennt sie sicher, diese vereinzelten Verkehrsteilnehmer die nie ihre Spur halten können, sie taumeln vom linken bis zum rechten Fahrbahnrand hin un her als wäre der Fahrer besoffen. Schaffen sie es dann doch mal über ein paar km wirklich geradeaus zu fahren, benutzen sie meist 20- 30 cm von der Mittelspur mit. Besonders auffällig in Baustellen, wo dann die linke Spur für den nachfolgenden Verkehr mehr oder weniger gesperrt ist.

der Arschkriecher

Charakterlich: impulsiv, sprunghaft, naiv – Ein ganz eigenes und besonderes Exemplar ist der Arschkriecher, der Volksmund würde die Dichtauffahrer eher als Drängler titulieren, das ist im Falle des Arschkriechers aber nicht zutreffend, denn das dichte auffahren dient nicht der Überholabsicht, sondern er fühlt sich nur dann wohl wenn er maximal 1-2m Abstand zum Vordermann hat. D.h. er fährt im Bereich von 110 – 150km/h bis er auf jemanden aufläuft und passt sich dann der Geschwindigkeit des Vordermanns an bei gleich bleibenden Minimalabstand. Ist der notorische Mittelspur Schleicher nun so genervt, eingeschüchtert oder whatever, so das er sich auf die rechte Spur begibt, zieht der Arschkriecher mit bleibt dort solange kleben bis die Geschwindigkeit auf unter 110km/h sinkt. Erst dann sucht er sich den nächsten Arsch….

 

Der Tempomat:

Charakterlich: großzügig, offenherzig, rücksichtsvoll – Im Verkehr der Sturrkopp mit dem Tempomat, sobald die Autobahn erreicht ist Tempomat auf 110km/h und die Geschwindigkeit wird bis auf Stau immer gehalten, läuft er auf jemanden auf der „nur“ 108km/h wird eben mit 2km/h mehr minutenlang überholt.

 

Ich könnte die Serie noch mit weiteren Beispielen fortsetzen, denn bis auf einen Verkehrserzieher ist in unserer Firmenriege alles enthalten. Nun würde ich gerne wissen ob ihr ähnliche Erfahrungen mit euren Kollegen gemacht habt?

 

Beste Antwort im Thema
am 11. Juli 2011 um 12:09

Zitat:

Original geschrieben von popeye174

es sind nicht nur kollegen, sondern auch bekante, verwante ud freunde ;)

Und meistens auch MT User;)

28 weitere Antworten
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28 Antworten

es sind nicht nur kollegen, sondern auch bekante, verwante ud freunde ;)

am 11. Juli 2011 um 11:39

Und auch Familienmitglieder.

Teilweise herrschen völlig unterschiedliche Fahrstile, ist ja auch schön. Wenn ich mir aber so anschaue, wie die so fahren und wie deren charakterliche Einstellung zum Autofahren ist, graut es mir :eek:!

Bei manchen muss ich feststellen, dass sie im Alltag total hektisch sind, im Auto aber rumschleichen wie eine Opa.

Es ist nunmal so, dass manche Leute fürs Autofahren geradezu geschaffen sind (ich bin so ein Fall ;)), und andere sehen es einfach nur als lästige Pflicht an, die nervt. Wie soll unter solchen Bedingungen ein kooperativer Fahrstil entstehen?

Es ist einfach so, dass viele Menschen einfach unterschiedliche Auffassungen zum Straßenverkehr und seinen Regeln haben.

Bei manchen Berufsfahrern, die jeden Tag in die Firma und zurück fahren, ist Autofahren bestimmt auch einfach nervig, weil sie ständig im Stau stehen. Und dann entstehen halt solche unschönen Verhaltensweisen.

Da muss ich mich gleich mal schuldig bekennen. Ich bin dann wohl eine Mischung aus Strichfahrer und Tempomat *g*. Ich finde das (natürlich) für mich völlig in Ordnung. Wird nur immer dann brenzlig wenn ein LKW meint bei Tempolimit 80 mich mit 85 überholen zu wollen...

Ein Wort noch zum Arschkriecher... Der will nur den Windschatten ausnutzen :D

Einen Typus hast du noch vergessen:

Der Außendienstler.

Hält sich strikt an das überlebenswichtige ADler-Gebot: Limit plus 20 km/h, auf unlimitierten Autobahnen wird der meist den kleinen Motoren ausgestattete Firmenkombi (TDI oder CDI) am Leistungslimit auf der mittleren und linken Spur bewegt und sich mit Berufskollegen Elefantenrennen auf hohem Niveau geliefert.

am 11. Juli 2011 um 11:52

Zitat:

Original geschrieben von Speedy791

Da muss ich mich gleich mal schuldig bekennen. Ich bin dann wohl eine Mischung aus Strichfahrer und Tempomat *g*. Ich finde das (natürlich) für mich völlig in Ordnung. Wird nur immer dann brenzlig wenn ein LKW meint bei Tempolimit 80 mich mit 85 überholen zu wollen...

Ein Wort noch zum Arschkriecher... Der will nur den Windschatten ausnutzen :D

Tempomat spricht nichts dagegen

aber wieso nicht kurz aufs Gas gehen zum überholen?

nur kurz

wenn aus welchen Gründen auch immer beide Beine nichtmehr funktionnieren kann man auch den Beschleunigungsknopf am Tempomat verwenden

Ja, schon immer wieder faszinierend was man für Typen trifft.

Am schlimmsten find ich diejenigen die sich selbst für tolle Fahrer halten. Aber spätestens als so jemand aus mir unbekannten Gründen einen Motorradfahrer in der Abfahrtskurve der Autobahn überholte weil er wohl aus irgendeinem Grund annahm das er ihn vorbei lassen wollte (dabei war er blos nervös weil er sich auf der Abbremsspur auf 5 Meter rangebremst hat) wär ich am liebsten nur noch raus. Das geschockte Gesicht des Motorradfahrers seh ich immer noch...

Oder mein Kollege. Er "vernichtet so ungern Energie" sprich wenn es sich links staut vor einem LKW fährt er halt rechts rüber und lässt "ausrollen"... kann auch schonmal bis auf 1 Meter zum Vordermann gehen, hauptsache nicht unnötig bremsen... Und das haltens dann für supertolles Autofahren... Omg...

am 11. Juli 2011 um 12:07

Ich persönlich bin ja durchaus kritisch mit meinem eigenen Fahrstil.

Gerade weil ich nach unschönen Situationen mein Verhalten reflektiere, hab ich selten Probleme mit anderen Verkehrsteilnehmern.

Ich fahre öfters mit jemandem mit, der sich für nen tollen Fahrer hält. Fährt innerorts wie ne Sau, rast mit 50-60 durch die 30er Zone. Sobald er auf die Autobahn kommt, verharrt er mit seinen 130km/h und überholt viel zu langsam.

Und das ist ja noch nicht alles, er versucht, mir zu erklären, wie man zu fahren hat und wie gefährlich ja hohe Geschwindigkeiten grundsätzlich sind :rolleyes:.

Solche Leute hab ich immer wieder gern. Selbst ständig gegen die STVO verstoßen, aber dann einen auf Belehrer machen :mad:.

am 11. Juli 2011 um 12:09

Zitat:

Original geschrieben von popeye174

es sind nicht nur kollegen, sondern auch bekante, verwante ud freunde ;)

Und meistens auch MT User;)

Themenstarteram 11. Juli 2011 um 12:12

Zitat:

Original geschrieben von popeye174

es sind nicht nur kollegen, sondern auch bekante, verwante ud freunde ;)

Oha – nunja Bekannte und Verwandte oder Familienmitglieder konnte ich bislang nicht in den Kreis einordnen. Einzig und allein meine Tante wäre zu nennen, die ist so ängstlich und zaghaft, das sie vor allem in der Kölner Innenstadt durch ihr zaghaftes anfahren und 3 mal umsehen regelrechte Huporgien verursacht.

Aber ansonsten sind es bei mir wirklich nur die Arbeitskollegen

Zitat:

Original geschrieben von Chief Joseph

Bei manchen Berufsfahrern, die jeden Tag in die Firma und zurück fahren, ist Autofahren bestimmt auch einfach nervig, weil sie ständig im Stau stehen. Und dann entstehen halt solche unschönen Verhaltensweisen.

Ich gehöre ja selbst zur Gruppe der Pendler, morgens um 7 geht’s auf die Bahn und um 17:00 Uhr wieder zurück, also ständig im Berufsverkehr. Meistens läuft es trotz hohem Verkehrsaufkommen zwar relativ flüssig mit 100-140km/h, viel Platz für kurze Zwischensprints oder ähnlichen Schnick Schnack ist da nicht, weswegen ich es mir auch angewöhnt habe im Berufsverkehr einfach nur auf der rechten Spur mitzuschwimmen.

Für mich ist es jedenfalls nicht nachvollziehbar wie man solch einen (o.g.) Fahrstil entwickeln kann, ich bin selbst auch kein Engel wie man hier nachlesen kann: http://www.motor-talk.de/.../...n-im-strassenverkehr-t3352283.html?...

Aber bei allem Blödsinn versuche ich immer Rücksicht auf die anderen Verkehrsteilnehmer zu nehmen und dieses ignorante, intolerante ist mir einfach fremd.

Und gerade dann finde ich es erschrekend wenn du im Büro einem ganz anderem Menschen triffst. Ist ja nicht so als hätte ich die genannten Subjekte nicht schon drauf angesprochen. BTW: Schönen Gruß an euch Pfeifen (sofern sich einer hierhin verirren sollte) :D

am 11. Juli 2011 um 12:34

Zitat:

Original geschrieben von Mindless75

 

... dieses ignorante, intolerante ist mir einfach fremd....

... Schönen Gruß an euch Pfeifen....

Ohne Worte :p.

Amen

Moin,

Zitat:

Original geschrieben von Mindless75

 

Bei mir geht es jeden Tag die A3 vom Rheinland rauf ins Ruhrgebiet und wieder zurück.

Während ich im Freundes- und Bekannten Kreis zu 90% einen ähnlichen Fahrstil ausmachen kann, wurde ich bei den eigenen Arbeitskollegen über die Jahre hinweg eines besseren bzw. schlechteren belehrt..

wenn du tagtäglich deine Kollegen auf der AB triffst, warum bildet ihr da keine Fahrgemeinschaft?

 

 

So long

Ghost

Themenstarteram 11. Juli 2011 um 13:06

Zitat:

Original geschrieben von invisible_ghost

wenn du tagtäglich deine Kollegen auf der AB triffst, warum bildet ihr da keine Fahrgemeinschaft?

Hatte ich früher gehabt, das war auch ganz prima, konnte man immer 45min. länger schlafen, nämlich auf den Beifahrersitz. Der Kollege arbeitet allerdings inzwischen woanders.

Danach hatte ich nochmal 2 kurzfristige Fahrgemeinschaften, die dann aber aufgrund der unterschiedlichen Persönlichkeiten gescheitert sind.

Und heute ist es so das nächst beste Mitarbeiter ca. 20km entfernt wohnt und somit außer über Umwege keine Fahrgemeinschaft mehr möglich ist.

Zitat:

Original geschrieben von Mindless75

 

der Arschkriecher

Charakterlich: impulsiv, sprunghaft, naiv – Ein ganz eigenes und besonderes Exemplar ist der Arschkriecher, der Volksmund würde die Dichtauffahrer eher als Drängler titulieren, das ist im Falle des Arschkriechers aber nicht zutreffend, denn das dichte auffahren dient nicht der Überholabsicht, sondern er fühlt sich nur dann wohl wenn er maximal 1-2m Abstand zum Vordermann hat. D.h. er fährt im Bereich von 110 – 150km/h bis er auf jemanden aufläuft und passt sich dann der Geschwindigkeit des Vordermanns an bei gleich bleibenden Minimalabstand. Ist der notorische Mittelspur Schleicher nun so genervt, eingeschüchtert oder whatever, so das er sich auf die rechte Spur begibt, zieht der Arschkriecher mit bleibt dort solange kleben bis die Geschwindigkeit auf unter 110km/h sinkt. Erst dann sucht er sich den nächsten Arsch….

So spart man Sprit, da weniger Luftwiderstand:D

http://www.youtube.com/watch?v=dlp0ec9X1TI

Was mir gefällt, der Spruch am Ende: "Geringer Abstand spart Energie,...aber großer Abstand rettet Leben!!!

Viele Grüße

lgraur

In meiner alten Firma hatte ich ca. 7 km 2-spurige Bundesstraße zu fahren. Wenn man auf dem Weg eine lange Schlange mit Tempo 70 auf der linken Spur (TL 100) vor sich hatte konnte man sich ziemlich sicher sein, dass vorne eine gewisse Kollegin mit ihrem Peugeot 207 zugange war. Ich habe sie einmal darauf angesprochen. Ihre Antwort (völlig ernst gemeint): Da man ja in Herborn sowieso links abbiegen muss, ordnet sie sich immer schon in Dillenburg links ein... Wohlgemerkt: 7 km, 3 große Ampelkreuzungen, an denen man wenigstens die Chance hatte, rechts vorbei zu kommen.

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